Hallo zusammen, nachdem ich gerade eine ausführliche Bewerbungsphase hinter mir habe möchte ich hier gern ein paar Zahlen und Erfahrungen liefern, vielleicht sind diese ja für den ein oder anderen Jobsuchenden hilfreich. Rahmendaten: - Bereich: Embedded Software-Entwicklung - Standort: München - Berufserfahrung: 4,9 Jahre (wurde immer großzügig auf 4 abgerundet) - Qualifikation: M.Sc. Informatik, Spezialisierung Embedded Systems - Wechselgrund: Betriebsbedingte Kündigung Ein paar Zahlen: - Insgesamt Kontakte/Bewerbungen: 31 - Davon finale Angebote: 3 - Von mir abgelehnt: 10 - Von der Firma abgelehnt: 10 - Keine Rückmeldung bekommen (Ghosting): 8 - Ausgeschriebene Stellen in der Stadt mit grob passendem Profil: >500 - Anschriften durch Recruiter auf Xing: 15 - Anschriften durch Recruiter auf LinkedIn: 5 - Vermittlung durch Bekannte: 2 - Initialbewerbungen: 8 - Angebotene Gehaltsspanne: 60k - 100k - Branchen: Industrie, IoT, Automotive, Medizintechnik, Halbleiter Erfahrungen: Teilweise widersprüchlich. Viele Firmen suchen "dringend" Embedded SW-Entwickler. Man hört dass es auf manche Stellen gar keine Bewerber gibt, und auf viele Stellen nur ganz wenige Bewerber. Viele Stellen sind sehr lange ausgeschrieben, auch nach Ablehnung durch die Firma. Gleichzeitig antworten viele Firmen aber nie oder nur sehr spät auf Bewerbungen. Gehaltsverhandlungen sind auch eher zäh (s.u.). Die meisten Firmen machen 3 und mehr Bewerbungsgespräche. Dazu kommen Probe-Hausaufgaben oder Probe-Arbeitstage. Dadurch zieht sich der Prozess auf mindestens 2 Monate. Dann soll man aber innerhalb weniger Tage selbst zusagen (während man in anderen Firmen noch in Bewerbungsrunden steckt). Die Unzahl an Gesprächen ist sehr Zeit- und Kräfteraubend, neben einem ungekündigten Arbeitsverhältnis wäre es praktisch nicht machbar. Immerhin geben die Gespräche durchaus die Möglichkeit einen etwas krummen Lebenslauf zu erläutern. Recruiter: Wie zu sehen ist kamen viele Kontakte über Anschriften durch Recruiter zustande. Dies lief oft überraschend gut - die Recruiter kennen sich (mittlerweile?) durchaus mit der Branche aus und vermitteln größtenteils gut passende Stellen. Sich über Recruiter zu bewerben vereinfacht den Ablauf - die Recruiter haben den direkten Draht zur Firma und können dort Druck machen, zeitnah zu reagieren (statt die Bewerbung Monate liegen zu lassen), und weil deren Provision ein Prozentsatz des Jahresgehalts ist, haben sie auch ein Interesse daran ein gutes Gehalt auszuhandeln. Außerdem sind einige Stellen überhaupt nicht öffentlich ausgeschrieben sondern werden nur durch Recruiter besetzt; somit lohnt es sich durchaus, sein Xing/LinkedIn Profil auszufüllen und Anschriften entgegen zu nehmen. Es ist allerdings anstrengend, sich am Telefon von mehreren Recruitern am Tag stundenlang anhören zu müssen, wie toll Firma XY ist. Gehalt: Die Gehaltsspanne der Angebote ist sehr groß (zwischen 60k und 100k). Mit den meisten Firmen kann man zwar verhandeln, aber es lässt sich nicht viel machen. Manche schicken auch direkt die Absage nach Angabe des Gehaltswunschs, ohne Verhandeln. Mitzuteilen, dass man bereits bessere Angebote in Aussicht hat, hilft nur sehr begrenzt. Die meisten Firmen haben sehr fixe Gehaltsstrukturen. Im Endeffekt ist das Gehalt nur eine Funktion der Berufsjahre, wie im ÖD. Eine oft genannte Zahl war 85k (reicht in München so gerade für eine Zweizimmerwohnung). Das finde ich schon etwas schade, weil man abseits von beruflicher Tätigkeit ja durchaus auch Erfahrungen sammeln kann (Hobby, extrakurrikuläre Tätigkeiten, Studienprojekte), und Talent und Leidenschaft sich ja durchaus unterscheiden. Dadurch gibt es im Endeffekt keinen Anreiz für persönliche Entwicklung und besonderes Engagement - man bekommt dadurch auch nicht mehr. Entwicklungsmöglichkeiten: Die fixe Gehaltsstruktur widerspricht besonders dem Leistungsdruck, welchen man im Studium erfährt, gute Noten zu bekommen - das ist letztendlich alles unerheblich. Ich habe das Gefühl, dass gerade die Embedded-SW-Entwicklung von den Firmen als Fließbandarbeit gesehen wird - es gibt kein Gefühl und Verständnis für die Qualität der Arbeit, daher bekommen alle das Gleiche. Dem Hörensagen nach ist das in "klassischer" Software-Entwicklung (z.B. Web oder Java Enterprise -Entwicklung) anders, dort wird Talent eher gesehen. Es ist keine neue Erkenntnis, dass es gerade unter Software-Entwicklern eine sehr große Spanne an Fähigkeitsleveln gibt. Es ist schwierig Stellen mit technisch interessanten Aufgaben im Embedded-Bereich zu finden - die besten Chancen hat man hier in Startups, weil man hier auch das Entwicklungstempo und Arbeitsweise mit selbst bestimmen kann. Qualifikation und was gesucht ist: Für die Firmen der wichtigste Punkt sind die Jahre an Berufserfahrung mit bestimmten Technologien. Sie haben dabei oft sehr genaue Vorstellungen welche Tools man beherrschen soll. Man kennt GitLab, aber Bitbucket ist gefordert? Schwierig. Gleiches gilt für Mikrocontroller (STM32 oder LPC?), Bustechnologien (CANopen oder J1939?), Programmiersprachen etc. Oft ist gewünscht, dass man bereits viele Jahre Erfahrung mit einer bestimmten Technologie hat - das ist aber kaum zu erfüllen wenn man mehrere Wechsel gemacht hat (wofür es viele Gründe gibt, die man nicht immer selbst in der Hand hat), weil man hintereinander kaum Firmen findet die genau den gleichen Technologie-Stack nutzen. Formale Qualifikation, also Studium, Abschluss (Bachelor vs. Master), Noten, Zeugnisse, Fächer/Spezialisierung im Studium, extrakurrikuläre Tätigkeiten (z.B. Formula Student) hingegen sind unwichtig. Gleichs gilt für (online einsehbare) Open-Source-Projekte/Beiträge. Es ist schwierig die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die üblichen Tipps (das Anschreiben an die Firma anpassen etc.) spare ich mir hier, aber ein kleiner Trick hat gute Dienste geleistet: Eine "generische" Bewerbungsmappe (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) als einzelnes PDF zusammenstellen, auf einen Clouddienst der Wahl hochladen, und einen Link dazu an alle Anschriften auf Xing/LinkedIn schicken. Die Recruiter können gut damit arbeiten, und man kann die Datei auch nachträglich noch ändern/korrigieren (sofern sich dadurch nicht der Link ändert). Die Bewerbung kann man gut auf Englisch schreiben, die meisten Firmen (bis auf eine) hatten damit kein Problem, einige Firmen arbeiten sowieso komplett auf Englisch. Natürlich muss man sowieso bereit sein die Gespräche auf Englisch zu führen. Im Endeffekt habe ich etwas gutes gefunden, denke ich, aber einfach war es nicht und der Erfolg alles andere als garantiert. Dennoch lief es besser als bei ebenfalls gekündigten Kollegen, welche trotz Kenntnissen in aktuellen Hype-Branchen (KI, ML, IoT) mehr Schwierigkeiten haben, was mich auch sehr überrascht.
> Ich habe das Gefühl, dass gerade die Embedded-SW-Entwicklung > von den Firmen als Fließbandarbeit gesehen wird Ich bin natuerlich parteiisch, aber mein Eindruck es ist 10x besser Hardware zu machen als Software. Ein Beispiel: Schaltung XY hat ein Problem: Loesung A: Hardwareentwickler kann es mit einem neuen Bauteil loesen. Eigentlich 1h Arbeit. Aber neues Layout, neue Zertifzierung A, B ,C (jeweils so 10-50kEuro), Wiederholung diverse Tests, interessante Kundengespraeche weil Produkt 1-3Monate spater fertig. Loesung B: Programmier programmiert sich 1Woche den Hintern wund bis es trotzdem geht. Welche Loesung wird gewaehlt? .-) Vanye
Niklas G. schrieb: > - Anschriften durch Recruiter auf Xing: 15 > - Anschriften durch Recruiter auf LinkedIn: 5 > - Vermittlung durch Bekannte: 2 > - Initialbewerbungen: 8 Wie viele hätten denn jeweils davon zu einem Vertrag geführt, wenn du nicht abgelehnt hättest? Oliver
Vanye R. schrieb: > Aber neues Layout, neue Zertifzierung A, B ,C > (jeweils so 10-50kEuro), Wiederholung diverse Tests Klingt nach langweiliger Fleißarbeit. Vanye R. schrieb: > interessante > Kundengespraeche Kundengespräche können auch oft ein nerviger Eiertanz sein. Vanye R. schrieb: > Loesung B: Programmier programmiert sich 1Woche den Hintern wund bis es > trotzdem geht. Eine clevere Softwarelösung welche die Möglichkeiten der Hardware maximal ausnutzt zu finden kann eine interessante Herausforderung sein. Und daher... Vanye R. schrieb: > Ich bin natuerlich parteiisch, aber mein Eindruck es ist 10x > besser Hardware zu machen als Software. ... ist das doch stark Geschmackssache und sowieso nicht pauschal zu sagen. Oliver S. schrieb: > Wie viele hätten denn jeweils davon zu einem Vertrag geführt, wenn du > nicht abgelehnt hättest? Kann man nicht sagen, viele hab ich relativ früh abgelehnt weil diverse Rahmenbedingungen nicht passten. Von den finalen 3 Angeboten habe ich natürlich 2 abgelehnt, obwohl es eben kurz vorm Vertrag war.
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Danke für die schöne Zusammenstellung deiner Erfahrungen. Ich suche zwar gerade nicht, aber ich finds immer mal interessant zu hören, wie das aktuell bei anderen so abläuft. Waren das bei dir alles eher größere Firmen? Oder hast du diese eher "harten" Strukturen auch bei kleineren Firmen beobachten können?
A. D. schrieb: > Waren das bei dir alles eher größere Firmen? Es war alles dabei. A. D. schrieb: > Oder hast du diese eher "harten" Strukturen auch bei kleineren Firmen > beobachten können? Teilweise auch da, ja
Niklas G. schrieb: > Ein paar Zahlen: > - Insgesamt Kontakte/Bewerbungen: 31 > - Davon finale Angebote: 3 > - Von mir abgelehnt: 10 > - Von der Firma abgelehnt: 10 Das ist für mich, vielleicht auch wegen der Reihenfolge, etwas unverständlich. Was meinst du mit finalen Angeboten? Angebote, die du oder die Firma nicht abgelehnt haben?
Reinhard S. schrieb: > Was meinst du mit finalen Angeboten Vertragsangebote, wo ich nur noch hätte unterschreiben müssen. Reinhard S. schrieb: > Angebote, die du oder die Firma nicht abgelehnt haben? Angebote, wo die Firmen nach allen Bewerbungsrunden nicht abgelehnt haben. Ich habe dann natürlich 2 davon abgelehnt und eins angenommen. Ich hatte natürlich mehrere Prozesse parallel - bei sukzessiven Bewegungen hätte man wahrscheinlich nur ein finales Angebot und würde das wohl annehmen, statt an dem Punkt noch abzulehnen.
Niklas G. schrieb: > ass gerade die > Embedded-SW-Entwicklung von den Firmen als Fließbandarbeit gesehen wird > - es gibt kein Gefühl und Verständnis für die Qualität der Arbeit, daher > bekommen alle das Gleiche. Das liegt daran, dass dieser Bereich von vielen Möchtegerns überflutet ist und der Begriff "embedded" überhaupt nichts sagt. Die Firmen haben sich daran gewöhnt, dass sie massenhaft Leute von den Unis und aus dem Ausland bekommen und sehr wenig bezahlen müssen. Gleichzeitig haben sie sich an die geringe Ausbildungsqualität gewöhnt und sehen keinen Unterschied mehr zwischen erfahrenen Entwicklern, mit einem Uniabschluss und den bachlern aus der dualen Hochschule. Sie erkennen einfach die Unterschiede nicht, weil sie die vielen Probleme einer Entwicklung nicht überschauen. Auch die heutigen Team- und Entwicklungsleiter tun das immer weniger, weil da öfters Wirtschafstingenieure oder ebenfalls schnell und kurz ausgebildete sitzen, die die einfachen Lösungen bevorzugen. In den Firmen hat sich sehr simples Denken etabliert. Ein Grund warum ich selbständig wurde! Wenn ich mir das Getue um Prozesse, Verbesserungen, Arbeit 4.0 und Optimierung ansehe, bleibt einem gar nichts anderes mehr, als das System mitzugehen und die Methoden dort für sich zu nutzen! Und als Angehöriger der sogenannten Boomer-Generation bin ich für das Leben als Selbständiger bestens gerüstet! Wir sind in den 1980ern aufgewachsen und haben unser Leben mit Telespielen verbracht. Dabei haben wir alles gelernt, was man so braucht: Die Dinge in den Firmen laufen so wie bei Donkey Kong: Du rennst und rennst, bekommst aber von dem Oberaffen immer etwas auf den Kopf und zwischen die Beine geschmissen. Wenn du dich bemühst, kollegial deine Arbeit zu machen, dann läuft es wie bei Choplifter: Du kannst zwar versuchen, durch Hilfestellung in Projekten andere Kollegen zu "retten", wirst aber von Panzern beschossen - d.h. du begibst dich selber in die Gefahr, ein Problem zu bekommen, weil du scheinbar nicht optimal performst! Als Konsequenz habe ich gelernt, zuzusehen, dass ich meinen Kram erledigt bekomme und mich nur soweit um andere kümmere, soweit es für mich ungefährlich ist. Was das tägliche Arbeiten anbelangt, reichen die Erkenntnisse von PACMAN: Man muss ab und zu eine Pille schlucken, um den bösen Geistern zu entgehen. Als finale Lösung des idealen Arbeitens in der Selbständigkeit dient die Vorlage von FROGGER: Man schwimmt immer mit der Firma mit, die gerade auftaucht und beobachtet, wo der nächste Baumstamm ist, der einen weitertragen kann, bevor der eigene wieder abtaucht und man nasse Füsse bekommt. Von daher heißt es ab Mai: Tschüss Siemens und Aloa [Name des neuen Baumstamms]
A. F. schrieb: > weil sie die vielen Probleme > einer Entwicklung nicht überschauen Ich hatte schon das Gefühl dass zumindest in einigen der Firmen durchaus kompetente Leute arbeiten, die auch an komplexen Themen arbeiten. Aber die Bezahlung ist dann trotzdem nicht unbedingt gut. Vielleicht (er)kennen die auch nur den eigenen Wert nicht?
Niklas G. schrieb: > Viele Firmen suchen "dringend" Embedded > SW-Entwickler. Man hört dass es auf manche Stellen gar keine Bewerber > gibt Der typische Fall, den wir seit Jahren kennen: Firmen möchten zeigen, wie sehr sie wachsen und wie gut die Idee wäre, als Investor bei ihnen zu investieren oder Aktien zu erwerben und stellen mordsmäßig viele Stellenanzeigen ein, mit allenmöglichen Stellenprofilen, für die aber niemand gesucht, oder gar eingestellt wird. Beitrag "Re: BASF als Arbeitgeber für Ingenieure" Unkundige Fachkräfte schreiben sich die Finger wund, bekommen aber Absagen oder gar keine Antwort. Eingestellt wird niemand, weil dummerweise niemand passt. Wie bereits geschrieben, halte ich es für völlig unglaubwürdig, wenn eine Firma andauernd Stellen offen hat und es auch noch dieselben Profile sind.
K. F. schrieb: > Wie bereits geschrieben, halte ich es für völlig unglaubwürdig, wenn > eine Firma andauernd Stellen offen hat und es auch noch dieselben > Profile sind. Kann grundsätzlich schon sein denk ich, es waren solche Firmen dabei, und es gab dann auch realistische Vorstellungsgespräche. Aber gerade bei denen, die nicht antworten, weiß man es nie. Besonders lustig ist es, z.B. auf Social Media bezahlte Werbung für Stellen zu sehen, wo die Firma einem schon länger nicht antwortet 😁
Niklas G. schrieb: > - Berufserfahrung: 4,9 Jahre Bewerbungen mit solchen Angaben hätte ich gleich in den Papierkorb geworfen. Bei guter Laune und mit etwas Erfahrung, als Aufhänger im Vorstellungsgespräch benutzt. Ist diese Angabe einfach nur blöd? Wird hier Genauigkeit vorgegaukelt? Kennt er keine Integer Zahlen? Alternativen: 4 Jahre und x Monate hinschreiben, oder gleich 5 Jahre. Oder eben laut im Kopf vorrechnen, wie man 4,9 Jahre nach 4 Jahre + x Monate übersetzt. Dürfte dir ja leicht fallen. ;)
Rbx schrieb: > Bewerbungen mit solchen Angaben hätte ich gleich in den Papierkorb > geworfen. Das hab ich so natürlich nicht hingeschrieben. Ich habe ganz normal die beruflichen Stationen mit Anfang&Ende angegeben. Aber natürlich rechnet jeder Personaler die Berufserfahrung in Jahren aus, und es waren eben nicht ganz 5 Jahre.
Niklas G. schrieb: > Besonders lustig ist es, > z.B. auf Social Media bezahlte Werbung für Stellen zu sehen, wo die > Firma einem schon länger nicht antwortet 😁 Da sind entweder Zeitarbeitsvermittlerfirmen, die für technische Firmen suchen dahinter oder es soll nur ein Arbeitsmarkt mit vielen offenen Stellen vorgetäuscht werden. Hinter letzterem stecken politische Ziele von bestimmten Interessengruppen, die auch gefördert werden, was aber in dem Thread zu weit von der Technik in den Bereich der Politik führen würde.
Dieter D. schrieb: > Da sind entweder Zeitarbeitsvermittlerfirmen, die für technische Firmen > suchen dahinter Im konkreten Fall war es die Firma selbst. Dieter D. schrieb: > Hinter letzterem stecken politische Ziele > von bestimmten Interessengruppen, Erkläre nichts mit Bösartigkeit, was auch mit Inkompetenz zu erklären ist... Rbx schrieb: > sondern? 4 Jahre und 11 Monate. Also ~ 4,9 Jahre.
Niklas G. schrieb: > 4 Jahre und 11 Monate. Also ~ 4,9 Jahre. Bei 4,9 müsste man rechnen 4,9 /5 und das mal 12 nehmen. Oder auch gleich 11/12 - aber das weiß man ja vorher nicht. Besser dann vielleicht Jahre + Monate + Tage oder halt ~ 5 Jahre, oder knapp 5 Jahre. ;)
Oder du multiplizierst den Betrag einfach mit 0, weil du gar keinen Job mehr hast. Diese und andere Firmen schaffen momentan haufenweise Embedded Developper aus aller Welt nach Europa und die geforderte Arbeitserlaubnis bekommt jeder sofort vom Amt, wenn er (so) einen Job nachweisen kann. https://www.linkedin.com/company/quest-global/jobs/ Die Firma sitzt in den USA, beschäftigt von dort aus fast nur Inder und rechnet mit den dortigen Gesetzen und Tarifen ab. Die gelten dort alle als "Selbständige" und hocken dann hier in den Firmen und programmieren alles billig runter. Sofern sie fest angestellt sind, werden da Stundensätze um 70,- Euro fällig, die der europäische Kunde an die Firma bezahlt. Weitergegeben werden etwa 55,- oder ein Gehalt im Bereich von 60k. Per Nachfrage geprüft. Den Job bekommt der Billigste, der gerade die Kriterien erfüllt. Der C-Job, der dort gelistet ist, soll 50k bringen. Der FPGA-Job maximal 60,- die Stunde. Nachgefragt! Beide sind in Süddeutschland - mehr war nicht rauszubekommen. Sich als Deutscher darauf zu bewerben hat keinen Zweck, weil der Abnehmer nicht möchte, daß evident wird, wer dort genau gearbeitet hat, da man dessen Status als "Selbständigen" verschleiern möchte. Und genau dafür wird eine Firma in den USA beauftragt, auf deren Daten die deutschen Behörden keinen Zugriff haben.
A. F. schrieb: > Oder du multiplizierst den Betrag einfach mit 0, weil du gar > keinen Job mehr hast. Ich hab aber einen. Und kriege weiterhin Anfragen bei Xing/LinkedIn, obwohl dort gut zu sehen ist dass ich gerade eben eine Stelle begonnen habe?! A. F. schrieb: > Diese und andere Firmen schaffen momentan haufenweise Embedded > Developper aus aller Welt nach Europa Und trotzdem haben viele Firmen Schwierigkeiten Leute zu bekommen, angeblich. So attraktiv ist Deutschland für Expats sowieso nicht (Sprachbarriere, Rassismus, Bürokratie, altbackene Strukturen). A. F. schrieb: > Der C-Job, der dort gelistet ist, soll 50k bringen. Naja, wer 50k dafür bekommt hat sicherlich keine Motivation, mehr Leistung als 50k zu geben. Wenn das der Firma reicht (für die typischen deutschen Qualitäts™produkte langt's), geschenkt. Wer kompetent ist, merkt schnell dass er mehr bekommen kann und wechselt - solche Jobs sind dann nur das Sprungbrett für den Aufenthaltstitel. Der dort gelistete Job für Automotive Audio ab 92k in München ist doch gar nicht so schlecht. Gruselig ist eher die zusammengeschnippelte Stellenbeschreibung?
Dieter D. schrieb: > Da sind entweder Zeitarbeitsvermittlerfirmen, die für technische Firmen > suchen dahinter oder es soll nur ein Arbeitsmarkt mit vielen offenen > Stellen vorgetäuscht werden. Hinter letzterem stecken politische Ziele > von bestimmten Interessengruppen, die auch gefördert werden, was aber in > dem Thread zu weit von der Technik in den Bereich der Politik führen > würde. Ich glaube nicht, dass es politische Ziele sind. Wer sollte das organsieren? Unsere unfähige Regierung sicher nicht. Ich denke, dass dies ein Prozess ist, der sich aus sich selber heraus aufrechterhält, weil immer mehr Personen an Stellenvermittlung mitverdienen wollen und die Personalabteilungen sich die Arbeit sparen. Dadurch wird dann für ein und dieselbe Stelle 3-5x gesucht und annociert. Auch das Internet hilft mit, weil man früher Zeitungsannocen schalten musste, die Geld kosteten. Heute werden alte Stellenbeschreibungen einfach kopiert und das Datum geändert. Deshalb tauchen immer wieder Stellen auf. Die Politik habt damit nichts zu tun. Die hat nur versäumt, es zu regulieren und eine Arbeitsagentur zu installieren, die ihre Arbeit tut. Stattdessen werden Vermittlungsgutscheine ausgegeben und Recruiter nach Afrika geschickt (Arbeitsamt Hanau!!!) um dort Arbeitskräfte zu suchen, weil man der Industrie glaubt, die einen Facharbeitermangel proklamiert. Mein vormaliger Arbeitgeber aus Rohdenbach hat z.B. andauernd 3-4 Stellen offen gehabt, unter anderem in meinem Bereich der Produktionsplanung, aber nie jemanden eingestellt. Alle Bewerber waren zu teuer. Es ist am Ende nur eine Frage der Pesonalkostensenkung, ständig nach nach mehr Bewerbern zu schreien, um schön auswählen zu können.
K. F. schrieb: > Ich glaube nicht, dass es politische Ziele sind. Wer sollte das > organsieren? Unsere unfähige Regierung sicher nicht. Unterschätze diese mal nicht. Wobei die NGO's hierbei vermutlich die Fäden ziehen, weil es genügend Politiker gibt, die von den NGO, die diese groß gemacht haben, mindestens so abhängig sind, wie andere Politiker von wirtschaftlichen Lobbyverbänden. K. F. schrieb: > Es ist am Ende nur eine Frage der Pesonalkostensenkung, ständig nach > nach mehr Bewerbern zu schreien, um schön auswählen zu können. Das spielt sicherlich auch eine große Rolle. Die meisten Personaler bekommen Leistungsprämien, wenn diese das Personal günstiger machen können. Hier zeigt sich eine Schattenseite der leistungsbezogenen Lohnkomponenten.
Dieter D. schrieb: > Hier zeigt sich eine Schattenseite der leistungsbezogenen > Lohnkomponenten. Noch schlimmer sind die Einkäufer, die Prämien bekommen, wenn sie uns runterhandeln. Wir mussten oft Sensoren und andere Controller mit schlechterer Elektronik bestücken und Schutzschaltungen gar nicht bestücken, um einige Euro herauszuholen, damit wir die Rabatte geben können. Die Dosierung erfolgte dann so, dass der PM irgendwo eine Lücke in der SPEC suchte, die etwas nicht verlangte, was das Teil eigentlich konnte, und dann wurde hemmungslos gespart. Teilweise an Kabelstärken, Isolationswerten und Verschraubungen. Einmal wurden Steckkontakte gegen billige getauscht, um 3,- am Teil einzusparen, was aber dazu führt, dass der Kunde den Sensor nicht mehr 100x , sondern nur noch 15m stecken konnte. Wusste der aber nicht und war nicht bestellt. Das alles passierte, weil Einkäufer fürs Totsparen bezahlt werden. Dann wundern sie sich, wenn die Teile beim täglichen handling ihres Kunden defekt gehen. Das kümmert den Einkäufer nicht, weil das eine Frage das Service und dessen Kostenrahmens ist.
Wer an einen Fachkräftemangel glaubt, der wurde von den Lobbyisten ordentlich indoktriniert. Bei einem Fachkräftemangel setzen Arbeitnehmer ihre Interessen durch. Sonst gibt es keinen Mangel. Den Fachkräftemangel gibt es wohl nur aus Arbeitgebersicht, der sich über zu hohe Gehälter beklagt. Billiglohnland Deutschland. Vermögensaufbau wird verunmöglicht. Ab in den Sozialismus.
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Bearbeitet durch User
Niklas G. schrieb: > Ich hab aber einen. Und kriege weiterhin Anfragen bei Xing/LinkedIn, > obwohl dort gut zu sehen ist dass ich gerade eben eine Stelle begonnen > habe?! Anfragen bei LinkedIN bekommt jeder. Die schreiben jeden an, der einen Stift halten kann. Sie suchen aber immer den billigen Jakob und wollen ihre Kartei mit Profilen füllen. Je mehr Profile und Anbieter von Leistungen, desto besser können sie dem Kunden den verkaufen, mit dem sie am meisten Geld machen können. Und das ist nicht der Topmann, sondern einer aus dem Mittelfeld, dessen Profil toll aussieht, der nicht zu viel haben will, aber den man trotzdem im 90% Bereich platizeren kann. Bei der Vermittelei von Personal geht es um nichts anderes, als die Ingenieure und die Kunden zu verarschen und Geld abzuziehen!
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