Hi, eine meiner externen Festplatten (Wechselrahmen) funktioniert nicht mehr. Brachte die Meldung "Auf G: kann nicht zugegriffen werden. Die Datei oder das Verzeichnis ist beschädigt und nicht lesbar." chkdsk meldet beim testen, dass die Masterdateitabelle beschädigt sei. Habt Ihr Erfahrungen, mit welchem Programm man die Tabelle wieder reparieren kann, um wieder auf die Daten zuzugreifen? Liebe Grüße Maxim
:
Bearbeitet durch User
Maxim schrieb: > Habt Ihr Erfahrungen, mit welchem Programm man die Tabelle wieder > reparieren kann, um wieder auf die Daten zuzugreifen? Das kann auch chkdsk, wenn man ihm sagt, daß es das machen soll. Aber egal womit Du es versuchen willst: Vorher solltest Du zur Sicherheit von der Platte eine sektorweise Kopie der Festplatte anfertigen (oder ein Image), und den Reparaturversuch mit diesem Image und nicht der Platte selbst anstellen. Die Gefahr, daß der Reparaturversuch irgendwas kaputtrepariert, ist nicht völlig auszuschließen.
Maxim schrieb: > chkdsk meldet beim testen, dass die Masterdateitabelle beschädigt sei. > Habt Ihr Erfahrungen, mit welchem Programm man die Tabelle wieder > reparieren kann, um wieder auf die Daten zuzugreifen? Das ist heikel. Die MFT ist ein zentraler Teil des NTFS. Wenn die korrupt ist, geht garnix. Es gibt aber eine regulär aktualisierte Kopie des letzten "konsistenten" Stands der MFT im Filesystem. Man kann versuchen, die defekte MFT durch diese Kopie zu ersetzen. Nach meiner Erfahrung klappt das aber leider nur gelegentlich mal, meist aber nicht. Vermutlich liegt das aber daran, dass die Filesysteme, bei denen ich das versucht habe, generell bereits stark beschädigt waren. D.h.: auch die Kopie der MFT war bereits inkonsistent. Nur halt noch nicht so stark beschädigt, dass bereits mit ihrem Inhalt garnix mehr ging. Nun hat sich aber zwischenzeitlich auch noch der Rest des Inhalts des FS geändert. Das führt dann effektiv dazu, dass man auch Fehler bekommt, nur halt nicht schon in der MFT. Alte, selten benutzte Dateien können also durch Benutzung der MFT-Kopie durchaus wieder zugreifbar werden. Leider ist es erfahrungsgemäß aber meist so, dass die neueren Dateien das eigentlich Wichtige gewesen wären...
Harald K. schrieb: > Vorher solltest Du zur Sicherheit von der Platte eine sektorweise Kopie > der Festplatte anfertigen (oder ein Image) Ich vermute Festplatte Clonen geht dann auch. Habe so eine Docking-Station von Delock, um dies zu machen.
Hallo Ob S., Ob S. schrieb: > Es gibt aber eine regulär aktualisierte Kopie > des letzten "konsistenten" Stands der MFT im Filesystem. Man kann > versuchen, die defekte MFT durch diese Kopie zu ersetzen. Nein, Du verbreitest hier einen gerne gepflegten Internet-Mythos! Es gibt eine Minimalkopie der MFT namens "MFT-Mirror", die enthält aber lediglich vier Einträge. Maxim schrieb: > Ich vermute Festplatte Clonen geht dann auch. Habe so eine > Docking-Station von Delock, um dies zu machen. Mit dem Klonen der Festplatte ist sektorweises Kopieren gemeint. Es empfiehlt sich, die Schächte einer Dockingstation mit "Quelle" und "Ziel" zu beschriften! :) Sinnvoller ist es jedoch unter Linux ein spezialisiertes Tool namens ddrescue von der Gnu Foundation zu nutzen (Paketname: Gddrescue). Es gibt auch noch ähnliches Tool namens dd_rescue von Kurt Garloff.
:
Bearbeitet durch User
Peter M. schrieb: > Ob S. schrieb: >> Es gibt aber eine regulär aktualisierte Kopie >> des letzten "konsistenten" Stands der MFT im Filesystem. Man kann >> versuchen, die defekte MFT durch diese Kopie zu ersetzen. > > Nein, Du verbreitest hier einen gerne gepflegten Internet-Mythos! > > Es gibt eine Minimalkopie der MFT namens "MFT-Mirror", die enthält aber > lediglich vier Einträge. Ja, das sind aber die entscheidenden. Nämlich die Verweise auf das letzte bekannte "konsistente" Journal. Darin wiederum ist u.a. aufgezeichnet, was an der MFT selbst geändert wurde. Aber wie schon gesagt: bei echten Problemen hilft das wenig. Das hat NTFS allerdings mit allen anderen "journalling" FS gemein. Die eingebauten Sicherungsmechanismen sind weder dafür gedacht noch dafür geeignet, ernsthafte Hardwareprobleme zu lösen. Das dient alles nur dazu, die Folgen eines unerwarteten Ausschaltens/Abtrennens der Hardware recovern zu können. Also: um zum letzen konsistenten Stand vor diesem Ereignis zurück zu finden. Unter vollständigem Verlust der Änderungen seit letztem konsistenten Stand.
Man sollte nie schreibende Reparatur-Experimente mit dem gleichen laufenden System machen, weil man genau dabei wichtige Sachen überschreiben kann! Besser Image ziehen und dann dort experimentieren. Reparatur an MFT erfordert etwas Wissen + Glück.
Hi, ich habe die Testversion von dem Programm "Recoverit" heruntergeladen. Es listet die Daten der Festplatte auf, sieht auf den ersten Blick schon mal ganz gut aus. Wiederherstellen geht aber bei der Testversion nicht, man wird zu der Bestellseite weitergeleitet. Es gibt 3 Versionstypen und jeweils 3 Bezahloptionen (monatlich / jährlich / Dauerlizenz). Der Preisunterschied ist kurioserweise relativ klein (siehe Anhang). Ist "Dauerlizenz" so zu verstehen, dass diese quasi unendlich genutzt werden kann, ohne dass laufende Kosten entstehen? Oder gibt es da einen Haken mit laufenden Kosten?
Maxim schrieb: > > Es gibt 3 Versionstypen und jeweils 3 Bezahloptionen (monatlich / > jährlich / Dauerlizenz). Der Preisunterschied ist kurioserweise relativ > klein (siehe Anhang). Ist "Dauerlizenz" so zu verstehen, dass diese > quasi unendlich genutzt werden kann, ohne dass laufende Kosten > entstehen? Oder gibt es da einen Haken mit laufenden Kosten? Ich weiss nicht: Der Unterschied zwischen 7.50EUR und 79.99EUR pro Monat bei Premium wuerde ich nicht als klein bezeichnen (und auch die automagische Verlaengerung wuerde ich schon scharf angucken). Und Dauerlizenz: Auch da wiederum klappt das beim Lesen: Du bekommst fuer immer alle Updates fuer das gekaufte Produkt. Es kann aber sein, dass es fuer genau eine Maschine gilt. Dazu muesste man die Lizenzbedingungen lesen. Gucke in die Lizenz:
1 | 4. INSTALLATION |
2 | |
3 | Der Lizenznehmer darf nur eine Kopie der lizenzierten Software auf einem einzigen Gerät installieren. Der Lizenznehmer muss der Hauptbenutzer des Geräts sein, auf dem die Lizenzierte Software installiert ist... |
Maxim schrieb: > Ist "Dauerlizenz" so zu verstehen, dass diese > quasi unendlich genutzt werden kann, ohne dass laufende Kosten > entstehen? Oder gibt es da einen Haken mit laufenden Kosten? Das solltest du den Anbieter fragen.
Hallo Ob S., Ob S. schrieb: > Ja, das sind aber die entscheidenden. Nämlich die Verweise auf das > letzte bekannte "konsistente" Journal. > > Darin wiederum ist u.a. aufgezeichnet, was an der MFT selbst geändert > wurde. > > Aber wie schon gesagt: bei echten Problemen hilft das wenig. Das hat Ach! Und was ist jetzt die Aussage Deines Beitrages? Wenn es einen Ausgangszustand A gibt, einen Differenzzustand B-A (Log) und einen Endzustand B, wie hilft Dir das Log bei der Rekonstruktion von A, wenn Zustand B durch Sektorausfall ("pending sectors") nicht mehr lesbar ist?
:
Bearbeitet durch User
Steve van de Grens schrieb: > Maxim schrieb: >> Ist "Dauerlizenz" so zu verstehen, dass diese >> quasi unendlich genutzt werden kann, ohne dass laufende Kosten >> entstehen? Oder gibt es da einen Haken mit laufenden Kosten? > > Das solltest du den Anbieter fragen. Beim Verlassen der Webseite wird auch die Option "1-wöchige Version" angezeigt, die ca. 30 € kostet. Die habe ich nun gebucht und sichere die Daten gerade zurück. Mal sehen, ob weitestgehend alle Daten dann wieder da sind. Falls ja, werde ich die Dauerlizenz kaufen, sollte sowas nochmal auftreten.
Maxim schrieb: > ich habe die Testversion von dem Programm "Recoverit" heruntergeladen. > Es listet die Daten der Festplatte auf, sieht auf den ersten Blick schon > mal ganz gut aus. Wiederherstellen geht aber bei der Testversion nicht Hast Du denn mal TestDisk (im ersten Kommentar genannt) ausprobiert?
Harald K. schrieb: > Vorher solltest Du zur Sicherheit von der Platte eine sektorweise Kopie > der Festplatte anfertigen (oder ein Image), und den Reparaturversuch mit > diesem Image und nicht der Platte selbst anstellen. Auch die SMART-Werte sollte man sich mal anschauen. > Die Gefahr, daß der Reparaturversuch irgendwas kaputtrepariert, ist > nicht völlig auszuschließen. Oder, falls die Platte einen defekt hat, dass dieser sich durch Reparaturversuche ausweitet.
Maxim schrieb: > Beim Verlassen der Webseite wird auch die Option "1-wöchige Version" > angezeigt, die ca. 30 € kostet. Die habe ich nun gebucht und sichere die > Daten gerade zurück. Mal sehen, ob weitestgehend alle Daten dann wieder > da sind. Falls ja, werde ich die Dauerlizenz kaufen, sollte sowas > nochmal auftreten. Ich weiss ja nicht, von welchen Datenmengen (TB) hier gesprochen wird: 1 TB Rotationsplatte kostet ca. 50EUR (teuer geworden, 4TB sind bei 120EUR). Ich wuerde halt mehr auf Backup als auf Datenrettung setzen. Und je nach Betruebssystem hilft rsync oder robocopy.
Hmmm schrieb: > Hast Du denn mal TestDisk (im ersten Kommentar genannt) ausprobiert? Ja, bin aber nicht klar damit gekommen...
Thomas W. schrieb: > Ich weiss ja nicht, von welchen Datenmengen (TB) hier gesprochen wird: 1 > TB Rotationsplatte kostet ca. 50EUR meine Festplatte hat 2 TB
Hallo Maxim, Maxim schrieb: > Ja, bin aber nicht klar damit gekommen... auf der Seite cgsecurity.org findest Du eine extensive Dokumentation über das TestDisk-Paket, in der alle Anwendungsfälle auch in Beispielen mit Bildschirmfotos beschrieben werden.
:
Bearbeitet durch User
Moin, Maxim schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Ich weiss ja nicht, von welchen Datenmengen (TB) hier gesprochen wird: 1 >> TB Rotationsplatte kostet ca. 50EUR > > meine Festplatte hat 2 TB Dann kommt dich ja 3x Datenrettung immernoch billiger als eine Backuppladde bevor was schief geht ;-) (Jaaa, ich weiss: Die Preise fuer Pladden steigen nicht linear mit der Groesse). Hat das denn jetzt fuer dich funktioniert mit der Software fuer EUR 30.--? Gruss WK
üblicherweise hat man VOR einem Defekt ein Backup/Abbild der Platte erstellt. Das zu machen, wenn ein Datenträger Defekte, möglicherweise auch hardwaremässige, aufweist, ist ziemlich kontraproduktiv.
●DesIntegrator ●. schrieb: > üblicherweise hat man VOR einem Defekt ein Backup/Abbild > der Platte erstellt. Naja, hier soll das mal kein Vorwurf sein, es ist nach der Schilderung des TO "nur" eine externe Platte, nicht sein Systemlaufwerk. Allerdings: aus genau diesen Gründen praktiziere ich Backups im rollierenden System, d.h. es gibt drei Datenträger, auf denen abwechselnd gesichert wird, so dass noch zwei (wenig ältere) Sicherungen vorhanden sind.
Rainer Z. schrieb: > "nur" eine externe Platte, nicht sein Systemlaufwerk. auch das braucht ein Backup. Mein Datensatz kommt von ca einem Dutzend Rechnern, die ich bis jetzt auf oder unter den Schreibtischen hatte. Aber OK, wenns beim TO nicht ganz so viel Daten sind... BTW: Thomas W. schrieb: > Und je nach Betruebssystem hilft rsync oder robocopy. bei Windoof war ich auch immer betrübt
Dergute W. schrieb: > Hat das denn jetzt fuer dich funktioniert mit der Software fuer EUR > 30.--? Ja, hat prima funktioniert. Scheinen alle Daten wieder da zu sein. Das Programm hat aber auch zu den Nutzdaten eine Menge temporäre Dateien erzeugt, die ich dann gelöscht habe. Bin zufrieden mit der Software, die 30 € haben sich wirklich gelohnt. Hinweis: Ein Backup der Festplatte war vorhanden, aber das ist schon 6 Wochen alt. Das heißt, es hätten die neueren Daten gefehlt, wenn das mit der Software nicht geklappt hätte.
Moin, Maxim schrieb: > Ja, hat prima funktioniert. Scheinen alle Daten wieder da zu sein. Na, das ist doch die Hauptsache. Duck good, all good! (wie der Englaender zu sagen pflegt:-) Gruss WK
was vielleicht noch interessiert: Wie sehen eigentlich die SMART Rückmeldungen der Platte aus? was sagen also Crystaldisk oder gsmartcontrol...?
Maxim schrieb: > Scheinen alle Daten wieder da zu sein. Dann würde ich jetzt genauer nachsehen z.B. dir/s oder MD5-Daten vergleichen. https://www.heise.de/download/product/md5-41158
Maxim schrieb: > eine meiner externen Festplatten (Wechselrahmen) funktioniert nicht > mehr. Wie robust sind denn solche Wechsel-HDDs und wie sorgsam gehst Du damit um? Ich gehe mal davon aus, Du machst Hot-Plugging bei laufender HDD. Ich verwende USB-HDDs und versuche, die im Betrieb nicht zu erschüttern. D.h. Ich trenne immer erst den Stecker am USB-Hub und nie den an der HDD. Und erst, wenn die HDD sicher ausgetrudelt ist, dann bewege ich sie. So eine 22TB läuft recht lange nach.
Peter D. schrieb: > Ich verwende USB-HDDs und versuche, die im Betrieb nicht zu erschüttern. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Aber alles gut, kann man wohl tatsächlich nicht oft genug erwähnen.
Peter D. schrieb: > Wie robust sind denn solche Wechsel-HDDs und wie sorgsam gehst Du damit > um? > Ich gehe mal davon aus, Du machst Hot-Plugging bei laufender HDD. Ja ich mache meist Hot-Plugging. Aber ich kann die Spannung dabei nicht abschalten, denn es ist in meinem Fall ein im PC eingebauter Wechselrahmen. Ich müsste also den PC vorher runter fahren. Eine Festplatten-Dockingstation habe ich zwar auch, aber das Kabelgewurstel und das separate fette Netzteil mag ich nicht so. Ich will nicht ganz ausschließen, dass ich die Festplatte komplett aus dem PC gezogen habe, bevor sie vollends ausgetrudelt ist. Normalerweise warte ich etwas, bevor sie ganz rausziehe und bewege.
Maxim schrieb: > Ja ich mache meist Hot-Plugging. Aber ich kann die Spannung dabei nicht > abschalten, denn es ist in meinem Fall ein im PC eingebauter > Wechselrahmen. Das SATA-Interface ist wie auch die zugehörigen Stromversorgungsstecker explizit fürs Hot-Plugging konzipiert. Allerdings ist der Moment des aus-dem-Rahmen-ziehens in der Tat kritisch; da hier die in Betrieb befindliche Festplatte hart abgeschaltet wird, wird sie in einer für sie kritischen Situation mechanisch beansprucht. In einer idealen Welt würde man der Platte vor dem 'rausziehen ein Spindown-Kommando geben ...
Peter D. schrieb: > So eine 22TB läuft recht lange nach. Aber die Köpfe sind schon längst in Sicherheit. Nämlich geparkt. @TO: hast Du Deine Daten nun wieder?
Früher hatte ich mal Wechselrahmen mit Schlüsselschalter gesehen. Der Schlüssel hat den Einschub verriegelt und die Stromversorgung durchgeschaltet.
Thomas S. schrieb: > Peter D. schrieb: >> So eine 22TB läuft recht lange nach. > > Aber die Köpfe sind schon längst in Sicherheit. Nämlich geparkt. Ja, die sollten beim Abmelden am System bereits geparkt worden sein. Aber auch die Lager des Mediums können recht empfindlich sein, wenn dieses noch rotiert.
:
Bearbeitet durch User
Rolf M. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Peter D. schrieb: >>> So eine 22TB läuft recht lange nach. Es war übrigens eine 2TB und nicht 22TB
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.