Forum: Offtopic Speed control für Kassettendeck


von Alexander (alecxs)


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Meine Frau hat so einen kleines Kassettenradio geschenkt bekommen; das 
geht prinzipiell noch, allerdings leiern die Kassetten. Wir haben schon 
einige Kassetten probiert, scheint nicht an den Kassetten zu liegen.

Da die Kassettenspieler mechanisch aufgebaut sind, frage ich mich gerade 
wie die Speed control umgesetzt wird. Der Kreisumfang der Rolle ändert 
sich ja mit jeder Umdrehung, also muss ja der Motor stetig langsamer 
werden.

Aufschrauben und nachsehen kann ich nicht, da der Kleine gerade ein 
Hörspiel auf seinem Gerät hört. Ich fantasiere gerade wie ich am 
einfachsten das Leiern vermeiden könnte.

von Heinrich K. (minrich)


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Entsetzlich!

von Harald K. (kirnbichler)


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Alexander schrieb:
> Der Kreisumfang der Rolle ändert
> sich ja mit jeder Umdrehung, also muss ja der Motor stetig langsamer
> werden.

Nein, die Bandgeschwindigkeit wird nicht durch das Aufwickeln gesteuert, 
sondern über eine mit konstanter Drehzahl laufende Tonwelle ("Capstan"). 
Die hat etwa 2mm Durchmesser und befindet sich recht nah am Tonkopf. Sie 
wird durch ein Loch in das Cassettengehäuse reingesteckt, und von außen 
drückt eine Andruckrolle das Band gegen diese Welle.

Üblicherweise ist die Tonwelle mit einer Schwungscheibe ausgestattet und 
wird über einen Riemen vom eigentlichen Motor angetrieben.

Der Bandwickel wird über eine Rutschkupplung angetrieben und hält das 
Band nur so weit auf Zug, damit es sauber aufgewickelt wird.

Mögliche Fehlerquellen in Deinem Fall: Ausgeleierter Riemen, 
ausgehärtete Andruckrolle.

von Axel R. (axlr)


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Da ist ne kleine Stahlwelle und ne Gummirolle. Da wird das Band am 
TonKopf mit dran vorbeigezogen. Der Aufwickeldorn hat nur ne 
rutschkupplung, damit das Band halbwegs ordentlich aufgwickelt wird. 
Wichtig ist die Drehzahl der Stahlachse. Wahrscheinlich hat die 
Gummirolle einen "Standplatten", das Lager der Welle ist verharzt, Der 
Riemen ist ausgleiert oder oder. Ansost wird die Drehzahl vom Motor über 
seine Stromaufnahme geregelt. der ist dann mit einem Riehmen an einer 
großen Schwungscheibe angekoppelt und dadrauf sitzt die Stahlwelle.
(Google mal nach Kasptan)

von Jörg R. (solar77)


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Alexander schrieb:
> allerdings leiern die Kassetten.
>
> Aufschrauben und nachsehen kann ich nicht, da der Kleine gerade ein
> Hörspiel auf seinem Gerät hört.

Wer ist denn der Stärkere😀

Da wird ein Antriebsriemen verschließen sein, oder das Teil ist 
verschmutzt oder verharzt.

Elektronik schließe ich aus.

von Axel R. (axlr)


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haha: zu spät ;)

von Lothar J. (black-bird)


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Alexander schrieb:
> Der Kreisumfang der Rolle ändert sich ja mit jeder Umdrehung, also muss
> ja der Motor stetig langsamer werden.

?
Solange ist es doch gar nicht her, dass Kassettengeräte noch liefen!

Der Motor wird drehzahlgeregelt und dann per Riemenuntersetzung wird die 
Tonwelle angetrieben, die sitzt zwischen den beiden "Rollen".

Der Riemen ist schlapp, da ist ein neuer fällig.

Blackbird

von Heinrich K. (minrich)


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Axel R. schrieb:
> Google mal nach Kasptan)

nach Capstan, nicht Kapstan.

Für den TO:
Bei wikipedia findet sich unter Capstan eine bebilderte 
Funktionsbeschreibung.

von Carypt C. (carypt)


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ich habe früher die Gummiandruckrolle mit Feuchtigkeit im 
Stofftaschentuch und Reiben gereinigt, da geht meistens eine 
Rückstandsspur vom Tonband runter, besserer Grip. Sollte die 
Andruckrolle an den Stellen wo das Tonband nicht überdeckt (an den 
Rändern der Andruckrolle) schon etwas abgeschliffen sein , kann es auch 
helfen die Andruckrolle wieder einzuebnen, runterzuschleifen, natürlich 
vorsichtig. Putzschwamm, Taschentuch, bisschen Spüli.

von Motopick (motopick)


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Carypt C. schrieb:
...
Wenn du Pech hast, wird die Andruckrolle nur vom verfestigten Dreck
zusammengehalten, und zerbroeselt oder zerfliesst anschliessend.

von Alexander (alecxs)


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Die Capstan Welle und Rolle konnte ich ohne öffnen reinigen. Gebracht 
hat es nix.

von Bruno V. (bruno_v)


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Beschreib das leiern: regelmäßig?

Oft kann man den Deckel offenlassen beim einschalten und schauen, ob es 
ohne Kassette regelmäßig läuft. Manchmal hört man gar das eiern.

Wie klappt den vor- und ruckspulen?

von Andreas M. (andreas_m62)


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Oft hört man von den Kassetten nur bestimmte Musiktitel
oder wechselt zwischendurch mal die Seite.
Das führt zu unregelmäßig und unsauber aufgespulten Bandwickeln,
die zusätzlich an den Seitenfolien reiben.
Einfach die Kassette ein paar Mal von Anfang bis Ende umspulen
oder abspielen.
Den Ton kann man ja dabei aus stellen.

Batteriebetriebene Geräte haben gerne volle Batterien
von einer Charge.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Alexander schrieb:
> Meine Frau hat so einen kleines Kassettenradio geschenkt bekommen; das
> geht prinzipiell noch, allerdings leiern die Kassetten.

Dann weißt Du ja, warum es verschenkt wurde. Da kann ne ganze Menge 
verschlisssen sein (Pesen, Rutschkupplungen, Andruckrolle, Lager, 
Motor). Meistens ist auch der Tonkopf eingeschliffen (dumpfer KLang).
Ist die Andruckrolle noch elastisch oder hart und tonnenförmig?

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Schade, daß das Reinigen nicht geholfen hat.
Der Capstan wird meist über einen Flachbandriemen vom Motor angetrieben. 
Nun ja, die Riemen können auch ausgeleiert sein, oder, wer weiß, was 
damit ist. Riemen gibt es meist 3 im Tape. Eigentlich ist ein 
Cassettenlaufwerk ein kompliziertes 3d-Puzzle, Respekt vor den 
Konstrukteuren. Ansonsten müßte es ja der Motor selbst sein, diese 
hatten oft eine Fliehkraftregelung an den Elektroden.

Es kann natürlich auch eine leiernde Aufnahme sein, die man hört.

Naja, für das absolute Gehör kann eine Cassettenaufnahme schon etwas out 
of tune sein. sollte aber eigentlich nicht. mp3 ist auch nicht 
tonhöhentreu, mp2 wohl.

Oh ja, das Umspulen kann wichtig sein. sehr gut.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Carypt C. schrieb:
> Ansonsten müßte es ja der Motor selbst sein, diese
> hatten oft eine Fliehkraftregelung an den Elektroden.

Bessere Geräte hatten auf die Gegen-EMK geregelt (2-3 Transistoren). 
Hochwertige Geräte liefen mit Synchronmotor.

von Ge L. (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Einfach die Kassette ein paar Mal von Anfang bis Ende umspulen
> oder abspielen.

Das sollte man mit länger gelagerten Magnetbändern grundsätzlich machen. 
Einmal komplett vor- und zurückspulen, und dann erst abspielen.

Bänder sollten stehend gelagert werden, so dass der Bandwickel nicht 
nach unten durchrutschen kann.

von Alexander (alecxs)


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Gut dann hat der Kleine heut was zu tun ;)

von Andreas M. (andreas_m62)


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Alexander schrieb:
> Gut dann hat der Kleine heut was zu tun ;)

Und vergiss danach zum Abspielen die vollen Batterien nicht.

von Arno R. (arnor)


Angehängte Dateien:

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Falls das Bandumwickeln nicht hilft, mal den Anhang durchlesen (aus 
Service-Anleitung KT100).

von Andre M. (andre1597)


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Die Konstantstromquelle für den Motor nachregeln oder Kassette(n) auf 
langweiliges MP3 überspielen, was womöglich einfacher wär und weniger 
Batterien verschleißt.

von Peter D. (peda)


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Andre M. schrieb:
> Kassette(n) auf
> langweiliges MP3 überspielen

Wo bleibt dann der Kick, wann es den nächsten Bandsalat gibt. Oder die 
ewige Umspulerei bzw. Suche eines bestimmten Titels. Man kann damit 
wertvolle Lebenszeit vergeuden.

Ich würde die ganze Mechanik entsorgen und in die Kassetten je einen 
USB-Stick einsetzen. Dann hat man die Haptik eines Kassettenrekorders, 
aber den Komfort eines MP3-Players.

von Alexander (alecxs)


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Er hat auch eine Toniebox, da muss er nur komfortabel Figuren 
draufstellen. Nur ist die völlig uninteressant.

von Andre M. (andre1597)


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Kauf ihn doch einen gebrauchten Plattenspieler, da bewegt sich was und 
es macht Musik und man kann damit auch noch tolle Dinge machen und 
später auseinandernehmen :-)

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