Forum: Haus & Smart Home Spezielle USV gesucht


von Xx X. (xx_x)


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Guten Tag,

ich suche eine spezielle Art von USV, von der ich mir nicht sicher bin, 
ob es so etwas in dieser Form gibt.
Kurz und knapp suche ich eine Offline- oder Line-interactive USV, die 
solange das Netz verfügbar ist eine Ausgangsleistung von 3kW erlaubt 
(Also letzlich einfach durchschaltet, bestenfalls mit der 
Leistungsfähigkeit der Netzsteckdose). Im Falle von Stromausfall müsste 
die USV nur ca. 500W leisten, wenn mehr Leistung bezogen würde, dürfte 
die USV die Last abwerfen.
Hintergrund: Es geht darum, Geräte in einem Standbymodus von einem Ort 
zum anderen Schieben zu können, ohne diese auszuschalten. Theoretisch 
bräuchte ich also nur diese Standbyleistung als USV, die USV müsste aber 
am Netz die "volle" Leistung liefern können, also tatsächlich 
durchschalten und den Wandler umgehen.
Kennt jemand so eine Lösung?

Viele Grüße und vielen Dank!

: Verschoben durch Moderator
Beitrag #7618357 wurde vom Autor gelöscht.
von Motopick (motopick)


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Backup-UPS von APC interessieren sich nicht fuer die durchgereichte
Leistung, solange das Netz da ist.
Ob es die mit 500 W gibt, musst du jetzt selbst herausfinden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Hier sind die drei Arten der USV beschrieben:

https://www.esenbyte.de/news/item/240-die-drei-arten-der-usv
https://www.akkuteam.de/Produkte/Unterschied-USV-Anlagen/
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/USV_Grundlagen

Gemäß EN 62040-3 gibt es drei Ausführungsvarianten von USVs:

VFD (Voltage Frequency Dependent, Spannung und Frequenz abhängig vom 
Netz) / Off-Line USV

VI (Voltage Independent from mains supply, Spannung unabhängig vom Netz) 
/ Line Interactive USV

VFI (Voltage and Frequency Independent from mains supply, Spannung und 
Frequenzunabhängig vom Netz) / Online

von Xx X. (xx_x)


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Danke, so müsste das auch meiner Mienung nach sein. Nur habe ich bisher 
nie die Leistung spezifiziert gesehen, die im inaktiven zustand 
durchgereicht werden kann.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Motopick schrieb:
> Backup-UPS von APC interessieren sich nicht fuer die durchgereichte
> Leistung, solange das Netz da ist.

Also, meine Back-UPS Pro BR550GI und BR900GI motzen wenn am Ausgang 
zuviel Last dran hängt, weil die Akkuzeit im Display dann auf Null ist.
Die Last funktioniert, aber es piept trotzdem, und das Symbol für 
Overload blinkt.
Zudem wird alle paar Tage ein Akkutest gemacht, da kommt es dann zu 
Abschaltungen.
Das sind Line-Interactive-Geräte, steht zumindest drauf.

von Xx X. (xx_x)


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Genau das Befürchte ich eben auch, wenn es nicht explizit spezifiziert 
wird...

von Motopick (motopick)


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Jens M. schrieb:

> Also, meine Back-UPS Pro

von Pro ist auch nicht die Rede.
Meine Backup-UPS hat auch kein Display.
Aber ich glaubbe, auch keine 500 W. ;)
Eher 300 W oder so...

> Das sind Line-Interactive-Geräte, steht zumindest drauf.
Das sind die einfachen Backup-UPSsen eben nicht.
Garbage In Garbage Out.

Der TO muss schon im Netzbetrieb seine Kisten in den Standby bringen...
Dann klebt das Relais auch nicht.

Edith:
Eine "Anpassung" der Sicherungen steht wohl auch an.
Es soll ja kein Dauerbetrieb werden, oder?

: Bearbeitet durch User
von Xx X. (xx_x)


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> Edith:
> Eine "Anpassung" der Sicherungen steht wohl auch an.
> Es soll ja kein Dauerbetrieb werden, oder?
Eigentlich schon. Es geht da um Messgeräte, die über Rollen an 
verschiedene Stellen geschoben werden sollen, ohne komplett 
heruntergefahren zu werden.

Wie es scheint, gibt es für diesen Fall keine gute fertige Lösung. Ich 
habe gesehen, dass es externe USV-Bypass-Schalter gibt. Handelt es sich 
dabei normalerweise um echte Umschaltrelais? Denn ein einfacher Bypass 
(Schließer) würde ja Eingang und Ausgang der USV ohne Beachtung der 
Phasenlage verbinden und mindestens die USV zerstören, oder sehe ich das 
falsch?

von T. (ueberregulator)


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Wenn es nicht viel kosten soll, dann hol dir einen billigen 
Hybrid-Inverter. Die haben einen Solarladeregler integriert, können aber 
wie eine USV eingestellt werden, also aufladen mit Netzstrom und solange 
verfügbar Bypass auf Netzstrom. 3kW Hybrid Inverter gibt es bei 
Aliexpress inklusive Lieferung und Steuern für unter 150€. Die Batterien 
sind der Kostentreiber.

von Thomas R. (thomasr)


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Was ist denn jetzt an dieser Anwendung "speziell"? Das erledigt jede 
gute online USV.

Ohne Spannungsausfall ist die mögliche Anschlußleistung nur durch die 
Leitungssicherung begrenzt. Selbstverständlich wird eine gute USV dich 
darauf hinweisen, daß sie mit z.B. 500 VA maximaler 
Überbrückungsleistung bei Netzausfall nicht 2kVA Last versorgen kann.

Das hat Jens doch schon geschrieben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nimm keine Line-Interactive-USV, die kann nur so viel Leistung 
durchreichen, für wieviel sie spezifiziert ist. Die Spannungsregelung 
(wodurch die Dinger Spannungsschwankungen ausgleichen können) basiert 
auf Spartrafos, bzw. zusätzlichen Wicklungen auf ihrem Haupttrafo, der 
auch zur Batterieladung und im USV-Akkubetrieb verwendet wird. Diese 
Wicklungen werden der Netzspannung entsprechend in Reihe geschaltet und 
können diese dadurch etwas erhöhen oder senken, aber eben nur bis zur 
Maximalbelastbarkeit des Trafos. Danach wird's heiß.

Bei den reinen offline-USV ist es durchaus wahrscheinlich, daß sie 3kW 
Bypass können WENN entsprechend dicke Leiterbahnen und Umschaltrelais 
vorhanden sind - und das wage ich ein bißchen zu bezweifeln. APC z.B. 
genießt zwar einen sehr guten Ruf, aber was ich bei diesen Teilen schon 
an Innenleben gesehen habe, hat mich jetzt nicht sonderlich begeistert. 
Das war eher Billigschrott anstatt Technik, der ich meinen Server 
anvertrauen würde.

Was spricht bei diesem Szenario gegen die Verwendung einer Online-USV, 
die 3kW durchgängig schafft? Klar, dann gehen 200..300W für die 
Verlustleistung im Doppelwandler-Betrieb drauf, aber macht das den Kohl 
wirklich so fett?

von Xx X. (xx_x)


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Speziell ist die Tatsache, dass die USV zur Überbrückung nur den 
Standbyfall mit geringen Leistungen abdecken muss, nicht aber den 
Normalbetrieb: In diesem Normalbetrieb soll mit einem für 16A 
spezifizierten Relais durchgeschaltet werden, ohne dass die USV meckert. 
Eine online-USV, wie du schreibst, kann das nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Xx X. schrieb:
> Speziell ist die Tatsache, dass die USV zur Überbrückung nur den
> Standbyfall mit geringen Leistungen abdecken muss, nicht aber den
> Normalbetrieb: In diesem Normalbetrieb soll mit einem für 16A
> spezifizierten Relais durchgeschaltet werden, ohne dass die USV meckert.
> Eine online-USV, wie du schreibst, kann das nicht.

Nur wer sorgt dafür dass im Notstromfall nur 500W gezogen werden? Wenn 
das gerade eben noch bei 3kw liegt? Wieso wird im Notstromfall nicht 
auch 3kw gezogen? Zumindest eine Zeit lang?

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wird sowieso passieren... Murphys Law sei dank. Irgendwer wird das Gerät 
im Standby-Betrieb von der Versorgung abziehen, an einen anderen 
Standort bringen und dann einfach einschalten (weil geht ja), ohne zuvor 
die Netzversorgung wiederherzustellen. Und dann kommt buff aus, weil 
die 500W-USV an 3kW die Segel streicht.

von Xx X. (xx_x)


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>
> Nur wer sorgt dafür dass im Notstromfall nur 500W gezogen werden? Wenn
> das gerade eben noch bei 3kw liegt? Wieso wird im Notstromfall nicht
> auch 3kw gezogen? Zumindest eine Zeit lang?

Der Benutzer. Es ist auch nicht so, dass dadurch ein unmittelbarer 
Schaden entstehen würde, sondern eher eine schädigende Wirkung auf 
Dauer. In jedem Fall wäre eine 3kW USV in diesem Fall zwar möglich, aber 
nicht gut im Verhältnis von kosten zu Nutzen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Xx X. schrieb:
> In diesem Normalbetrieb soll mit einem für 16A
> spezifizierten Relais durchgeschaltet werden,

Falsche Vorgehensweise ist das. Du musst die Versorgung aufteilen.

a) D.h. die Geräte, die keine Pufferung benötigen, werden am Netz vor 
der USV angeschlossen.

b) Nur die Geräte, die unbedingt gepuffert werden müssen, werden hinter 
die USV geschaltet.

Zur Ermittlung, welche USV notwendig wäre, darfst Du noch herausfinden, 
welche Umschaltzeiten die Last verträgt. Bei nicht wenigen Geräten 
landest Du da sowieso bei der Online USV.

von Xx X. (xx_x)


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Verfügen Schalter, wie dieser hier, über Spiegelkontakte und 
Zwangsführung der beiden Wechsler? Ich konnte dazu nicht direkt etwas 
finden....
https://new.abb.com/products/de/2CCA703045R0001/e213-16-002
Wenn ja, könnte ich mit einer online-USV, die ich hier habe, einen 
Versuch aufbauen. Dann sollte sich mit den beiden Wechslern N und L1 
manuell vom USV-Ausgang aufs Netz umschalten lassen...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Übrigens nicht jede USV mag das, wenn an einer Leitung hängend parallel 
2kW zu- oder abgeschaltet werden. D.h. hier darfst Du bereits diese 
Verbraucher noch einmal unterteilen und deren Abschaltung 
unterschiedlich verögern.

von Cyblord -. (cyblord)


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Xx X. schrieb:
>>
>> Nur wer sorgt dafür dass im Notstromfall nur 500W gezogen werden? Wenn
>> das gerade eben noch bei 3kw liegt? Wieso wird im Notstromfall nicht
>> auch 3kw gezogen? Zumindest eine Zeit lang?
>
> Der Benutzer.

D.h. der Benutzer muss Dinge abschalten? Und wenn er es nicht tut? D.h. 
auch im Notstromfall würden erst mal 3kw gezogen werden?

> Es ist auch nicht so, dass dadurch ein unmittelbarer
> Schaden entstehen würde

Wie soll man das verstehen? Ein USV welches im Notstromfall nur 1kw 
liefern kann, würde bei 3kw abschalten. Nutzen verfehlt? Oder ich 
verstehe absolut nicht wie das gehen soll.

> dürfte die USV die Last abwerfen.
Das würde bedeuten die Sicherung im USV löst aus und ALLES ist aus. Oder 
wie stellst du dir das vor? Dass die USV da einzelne Verbraucher 
abschaltet und andere nicht?

Dieter D. schrieb:
> Falsche Vorgehensweise ist das. Du musst die Versorgung aufteilen.

Sehe ich auch so. Du kannst nur VOR der USV aufteilen. Nicht danach und 
dann nur im Notstromfall. Das ist Unsinnig.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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was darf / soll es denn kosten?
Schau Dir mal den Victron MP2 an - braucht halt einen getrennten 
Akkupack

von Xx X. (xx_x)


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>
> D.h. der Benutzer muss Dinge abschalten? Und wenn er es nicht tut? D.h.
> auch im Notstromfall würden erst mal 3kw gezogen werden?
Richtig, dann wäre das so und die USV dürfte guten gewissens abschalten. 
Benutzerfehler wäre das dann. Es geht nur darum, den physischen Ort 
eines Geräts im Standby ändern zu können, ohne dass es abgeschaltet 
wird. Es geht nicht darum, den normalen Leistungsbedarf des Geräts 
während des Transportes abzudecken, das ist nicht notwendig.
>
>> Es ist auch nicht so, dass dadurch ein unmittelbarer
>> Schaden entstehen würde
>
> Wie soll man das verstehen? Ein USV welches im Notstromfall nur 1kw
> liefern kann, würde bei 3kw abschalten. Nutzen verfehlt? Oder ich
> verstehe absolut nicht wie das gehen soll.
Richtig, Sie haben es nicht genaz verstanden :) siehe oben
>
>> dürfte die USV die Last abwerfen.
> Das würde bedeuten die Sicherung im USV löst aus und ALLES ist aus. Oder
> wie stellst du dir das vor? Dass die USV da einzelne Verbraucher
> abschaltet und andere nicht?
Richtig, alles wäre dann aus. Wäre wie gesagt ein Benutzfehler.
>
> Dieter D. schrieb:
>> Falsche Vorgehensweise ist das. Du musst die Versorgung aufteilen.
>
> Sehe ich auch so. Du kannst nur VOR der USV aufteilen. Nicht danach und
> dann nur im Notstromfall. Das ist Unsinnig.
Nein.

Trotzdem vielen Dank

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