Forum: Haus & Smart Home Herdanschluss verlegen + Backofen separat


von Timo N. (tnn85)


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Alle Angaben wie "Punkt A (grüner Pfeil)" oder "B (roter Pfeil)", 
"blauer Pfeil" sind Ortsangaben in dem angehängten Grundriss der 
Küchenplanung.

Ausgangssituation: Die 30 Jahre alte Küche soll raus und eine neue Küche 
rein. Der Dunstabzug mit Abluft nach draußen (an Punkt A) (abgesichert 
mit 16A über Stromkreis der Küche) ist separat, während das Kochfeld und 
Backofen ein kombiniertes Gerät ist, welches am Punkt A steht und dort 
am vorhanden 3-phasigen Herdanschluss (2,5mm², mit 16A abgesichert) an 
der Wand angeschlossen ist.

Vorhaben: Die neue Küchenplanung sieht vor, dass der Backofen separat 
auf Arbeitsplattenhöhe integriert in einen Schrank - in der Zeichnung 
etwas unterhalb von Punkt A - hineinkommt und das Kochfeld mit 
integriertem Dunstabzug (nach unten) mit Umluft hingegen soll nun an 
Punkt B.

Problem: Der Herdanschluss muss von A nach B gezogen/verlegt werden. 
Naheliegend ist es also die Leitung an der Wand von A nach oben (in der 
Zeichnung, nicht im Raum), nach rechts und dann runter zu B zu ziehen, 
vorbei am Wasseranschluss (blau) an dem Geschirrspüler und Waschbecken 
hinkommen sollen. Verdeckt wäre die Leitung dann durch die Küchenzeilen. 
Außerdem ist für den dann separaten Backofen eine Steckdose 
erforderlich, die nicht den Stromkreis der Küche belastet (Aussage 
Küchenstudio). Solch eine separat abgesicherte Steckdose existiert nicht 
und es muss eine andere Lösung her.

Vom Küchenstudio wurde auf die Existenz von so genannten 
"Power-Splittern" hingewiesen, mit denen das Problem der separaten 
Steckdose (gespeist über den vorhanden Herdanschluss) gelöst werden 
kann. Für mich sieht das nicht nach mehr aus als eine Verbindungsdose 
mit Zugentlastungen, in der intern mit Wagoklemmen von der 3-phasigen 
Zuleitung 2 Phasen mit dem Herdanschlusskabel zum Kochfeld (4 Adern 
L2/L3/N/PE) belegt werden und 1 Phase (L1/N/PE) dann zum Anschlusskabel 
für den Backofen abgezweigt wird. Oder ist da mehr drin?. Ein 
zusätzliches "Gerät" oder Box hinter den Möbel wollte ich mir gerne 
ersparen.
Also im Grunde könnte durch Austausch der Herdanschlussdose mit solch 
einer:

https://www.hornbach.de/p/merten-meg1010-9019-herdanschlussdose-geraeteanschlussdose-mit-2-ausgaengen/6627919/

und der richtigen Verdrahtung das Gleiche erreichen? Korrekt? Diese hat 
zwei Abgänge für den Anschluss von einem einem Backofen und eben der 
Kochstelle.

Die Zuleitung zum neuen Kochfeld + integriertem Dunstabzug müsste wie im 
Problem oben beschrieben ziemlich lang sein (ca. 8m, wenn sie an der 
Wand entlang geführt wird). Ist so eine lange flexible Anschlussleitung 
zulässig, oder muss über Installationsleitung die Herdanschlussdose zum 
Punkt B verlegt werden?

Was ich mir als Lösung vorgestellt hätte wäre:
- Austausch der Herdanschlussdose mit der oben verlinkten an Stelle A
- Für den Backofen: den 1-phasigen Anschluss (3G1,5mm²) an der Stelle A 
anzuschließen und  abzuzweigen. An das Ende dieses Anschluss(-kabels) 
entweder eine Aufputzsteckdose oder nur einer einfachen Schukokupplung 
für den Backofen.
- Für das Kochfeld + Dunstabzug: mittels flexiblem Herdanschlusskabel 
5G2,5mm² von Stelle A oben lang zur Stelle B zu fahren. Das 
Herdanschlusskabel würde ich gerne in einem Elektroinstallationsrohr mit 
Schellen an der Wand befestigen, damit es nicht auf dem Boden unter den 
Küchenschränken rumliegt. Das Kochfeld mit integriertem Dunstabzug wird 
an dieses Kabel dann direkt angeschlossen (ohne weitere Anschlussdose an 
der Wand an Stelle B).

Leider habe ich diese Anwendung betreffend bestimmt die ein oder andere 
Wissenslücke was die elektrotechnischen Normen betrifft, wie und was nun 
zulässig ist und was nicht. Da ich noch in der Planungsphase der Küche 
bin, würde ich gerne vorher wissen, wie aus elektrischer Sicht das 
Problem gelöst werden kann oder muss.

Ist z.b. ab einer bestimmten Länge keine flexible Anschlussleitung (H05 
....) mehr zulässig? Muss oder kann eine zweite Herdanschlussdose direkt 
hinter dem Kochfeld an Stelle B installiert werden?. Kann das flexible 
Anschlusskabel mittels Installationsrohr (quasi fest) an der Wand 
befestigt werden um nicht auf dem Boden rumzuliegen oder verstößt das 
dann schon gegen die Norm?
Feste Installationsleitungen (NYM) sind vermutlich nicht zulässig?

Außerdem würde mich das Folgende interessieren:
Bei den Power-Splittern sind für den Anschluss des Kochfelds nur noch 2 
Phasen übrig. Bei dem von mir ausgewählten Kochfeld Siemens ED851FQ15E 
haben die zwei Kochzonen je max. 3,7kW, also insgesamt 7,4kW (was gerade 
für 2  mit 16A abgesicherten Phasen L2 und L3 passt). Der integrierte 
Dunstabzug benötigt aber auch noch Strom.
Wenn man also aber das Kochfeld mit Abzug wie hier in der 
Montageanleitung
https://media3.bsh-group.com/Documents/9001668522_J.pdf
in Abb. 20 beschrieben 2-phasig anschließt, wird der Dunstabzug zusammen 
mit einer Kochzone zusammen an eine Phase angeschlossen und vermutlich 
dann die dieser Kochzone zur Verfügung stehende Leistung gemindert um 
die 3,7kW Leistung pro Phase nicht zu überschreiten. Die andere Kochzone 
hätte dann die vollen 3,7kW.
Aus den technischen Daten / Datenblatt des Kochfelds geht leider die vom 
Dunstabzug benötigte Leistung nicht hervor.

Ich vermute es ist nicht erlaubt die eigentlich dediziert für den 
Backofen vorgesehene Phase L1 auch im Kochfeld an den Anschluss für den 
Dunstabzug zu klemmen, da sonst die Gesamtleistung von Backofen und 
Dunstabzug u.U. die Leistung von 3,7kW überschreiten würden.
Andererseits ständen aber zur Zeiten, in denen der Backofen die volle 
Leistung nicht benötigt (da nicht in Aufwärmphase oder aus) dem Kochfeld 
die volle Leistung zur Verfügung, da der Dunstabzug dann ja über die 
dritte Phase L1 seine Leistung bezieht und die Kochzonen je die volle 
Leistung aus L2 und L3 nutzen können.

von Micha R. (feinkost)


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Ich würde die Dose von Hornbach nehmen und komplett flexibel und direkt 
verdrahten. Wenig Klemmstellen = wenig Ärger.

Natürlich gehört die Leitung in ein Rohr, das schützt sie und ist sauber 
verlegt.

Bei dem Abzug nach draußen darauf achten das es keine Brandschutzwand 
ist.

Und natürlich das hier:

https://www.hna.de/kassel/kuechenherd-selbst-angeschlossen-55-jaehriger-bezahlt-leben-1177911.html#:~:text=Der%20von%20der%20Polizei%20hinzugezogene,manchmal%20ein%20Kribbeln%20gespürt%20habe.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Oh Mann, 20000 Zeilen Text für eine Steckdose…

Leg das Herdanschlußkabel dort hin, wo der Backofen hinkommt, 
Powersplitter dran, von da mit flexiblen Kabel 2-phasing ans Kochfeld, 
und fertig. Natürlich ist im Powersplitter nix drin, der führt nur eine 
Phase auf eine Schukosteckdose, aber dafür baut dir dein Küchenstudio 
das Ding mit ein. Selber kannst du das ja nicht.

Oliver
P.S. Einen Bora-Verschnitt freiwillig zu verwenden, wo man auch eine 
richtige Abzugshaube verwenden könnte, ist doch Aua. Die Dinger sind 
überteuerter Hipsterkram für Showküchen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Micha R. schrieb:
> Und natürlich das hier:

Was macht ihr eigentlich mit solchen Bezahl-Popups? Ich verlasse dann 
immer die Seite, bin allerdings frustriert über den referenzierten aber 
dann nicht frei zugänglichen Artikel ...

LG, Sebastian

von Oliver S. (oliverso)


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Sebastian W. schrieb:
> Ich verlasse dann
> immer die Seite

Ein Leben ohne Internet ist natürlich immer möglich.

Oliver

von Hmmm (hmmm)


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Sebastian W. schrieb:
> Was macht ihr eigentlich mit solchen Bezahl-Popups?

Genau hingucken, auf "Alles akzeptieren" klicken und kostenlos den 
Artikel lesen.

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von Michael B. (laberkopp)


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Timo N. schrieb:
> Oder ist da mehr drin?.

Nein.

Du hast an der Herdanschlussdise 2 Phasen für die Kochplatten und eine 
für den Herd. Nutze sie, und da du Kabel offenbar eh hinter der 
Küchenzeile verlegst, mach einfach ein ausreichend langes Kabel an den 
Backofen dran, keine Schuko die im Laufe der Zeit weggammelt und Feuer 
fängt.

von Max M. (jens2001)


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Timo N. schrieb:

> einer Kochzone...   ...an eine Phase angeschlossen

Das gabs zuletzt als Herde noch KochPLATTEN hatten!

Nimm 2 Phasen für das Kochfeld und eine für den Backofen und gut is.

Mehr als /,4 Kw braucht kein mensch an einem normalen Kochfeld.

Und wenn der Hersteller auch 4x2,2/3,7Kw angiebt so verschweigt er 
geflissentlich die max. GLEICHZEITIG abrufbare Leistung.
Die Elektronik regelt üblicherweise vorher ab, schon wegen der Abwärme 
der Leistungselektronik.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Timo N. schrieb:
> Aus den technischen Daten / Datenblatt des Kochfelds geht leider die vom
> Dunstabzug benötigte Leistung nicht hervor.

200W  Kap.5.5
https://media3.bsh-group.com/Documents/9001589195_C.pdf
Leistungsbegrenzung gäbe es auch: Kap.17 C7, ist bei 1L/N/PE Anschluss 
nützlich.

Leider kann man auch in der Montageanleitung nicht erkennen, ob es von 
der Kochfeld-Klemmenkonstruktion und Zugentlastung her (für eine 
elektrotechnische Fachkraft) möglich/erlaubt ist bei 3L/N/PE Zuführung 
im Klemmenkasten 1L/N/PE für einen Backofen abzuzweigen.

Bei Einsatz der mit 5x2,5 eingespeisten Merten Abzweigherdanschlussdose 
würde ich mit 5x2,5 zum Kochfeld und mit 3x2,5 zum Backofen flexibel 
verlängern. Die WAGO221 darf flexible Leiter klemmen, am anderen Ende 
Adernendhülsen nehmen.
In diesem Fall würde ich das Kochfeld mit 2L/N/PE gemäß Bild 20 
anschließen. Dann steht in der Herdanschlussdose die volle Leistung der 
dritten Phase für den Backofen zur Verfügung.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Full ACK

von Timo N. (tnn85)


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Wolf17 schrieb:
> 200W  Kap.5.5
> https://media3.bsh-group.com/Documents/9001589195_C.pdf
> Leistungsbegrenzung gäbe es auch: Kap.17 C7, ist bei 1L/N/PE Anschluss
> nützlich.

Danke. Die Angabe ist ziemlich versteckt, aber ok. 200W ist jetzt nicht 
so viel.

Wolf17 schrieb:
> Leider kann man auch in der Montageanleitung nicht erkennen, ob es von
> der Kochfeld-Klemmenkonstruktion und Zugentlastung her (für eine
> elektrotechnische Fachkraft) möglich/erlaubt ist bei 3L/N/PE Zuführung
> im Klemmenkasten 1L/N/PE für einen Backofen abzuzweigen.

Würde mir auch nichts bringen. Dann müsste ich ja mit dem Anschlusskabel 
des Backofens einmal im Raum rumfahren und dann wieder zurück. Also ca. 
15-20m Anschlusskabel. Der Backofen muss von der Herdanschlussdose an 
Punkt A abgezweigt werden und hat dann nur 2m Anschlusskabel.

Wolf17 schrieb:
> Bei Einsatz der mit 5x2,5 eingespeisten Merten Abzweigherdanschlussdose
> würde ich mit 5x2,5 zum Kochfeld und mit 3x2,5 zum Backofen flexibel
> verlängern. Die WAGO221 darf flexible Leiter klemmen, am anderen Ende
> Adernendhülsen nehmen.
> In diesem Fall würde ich das Kochfeld mit 2L/N/PE gemäß Bild 20
> anschließen. Dann steht in der Herdanschlussdose die volle Leistung der
> dritten Phase für den Backofen zur Verfügung.

Ja, so dachte ich mir es. Mir war nur noch nicht klar, ob man von Punkt 
A mit einer flexiblen Leitung direkt zum Kochfeld fährt oder mit einer 
festen Installationsleitung von A zu B, dort eine zweite 
Herdanschlussdose setzt und dann von dieser mit einer kurzen flexiblen 
Anschlussleitung zum Kochfeld. Vorteil ist, dass man die Verschaltung 
(2-phasig zum Kochfeld oder 3-phasig) dann in dieser zweiten, später 
auch noch erreichbaren Dose, anpassen kann. So der Gedanke.

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