Forum: Haus & Smart Home Ladezustandsmessung LiFePO praktische Umsetzung


von Fred F. (mosfred)


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Ein ca.100Ah (16S) LiFePO Akku soll als Energiespeicher im Hausnetz 
dienen.
Die übergeordnete Steuerung, eine SPS, misst Spannung und Strom des 
Akkus.

Eine Ladezustandsanzeige in % erfolgt aufgrund der Integrierung des 
Lade-, Entladestromes durch die SPS. Ich gehe davon aus, dass der 
errechnete SOC mit der Zeit wegdriftet.

Wer hat soetwas umgesetzt und hat praktische Tipps in welchen Momenten 
man den errechneten SOC wieder auf einen definierten Wert setzen kann 
ohne dazu den Akku extra bis zum Abschalten auf 0 oder 100% zu bringen.

In etwa: bei erreichen von 3.15V pro Zelle und Entladestrom von x Ampere 
--> Setze SOP auf 15%

Ich hoffe auf Antworten von Leuten, die solch eine Messung umgesetzt/in 
Betrieb haben und hier ihre Erfahrung wiedergeben.

Dankeschön.

: Verschoben durch Moderator
von Michael P. (mipo)


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Schau die die Lade/Entladekurve eines LiFePo4 Akkus an; leider sind 
'voll' bzw 'leer' die einzigen relativ eindeutigen Zustände.  Daher 
misst/integriert ein vernünftiges Coulombmeter die entnomme/zugeführt 
Energie. Warum glaubst Du, daß da was driftet?

von Fred F. (mosfred)


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Flache Lade-/Entladekurve, Datenblätter etc - ja bekannt, darum die 
Frage nach praktischen Umsetzungen !

Eine Drift kommt mit der Zeit ganz automatisch durch Messfehler.
Ebenso bei Ruhezeiten wo der Eigenverbrauch des BMS und Selbstentladung 
relevant werden.

von Rainer W. (rawi)


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Michael P. schrieb:
> Warum glaubst Du, daß da was driftet?

Letztendlich ist der genaue Wirkungsgrad des Akkus unbekannt. Das führt 
zwangsweise zu einer Differenz von zugeführter Ladung zu entnehmbarer 
Ladung und einer gewissen Unsicherheit bei der Bestimmung des 
Ladezustandes.

Fred F. schrieb:
> Ich hoffe auf Antworten von Leuten, die solch eine Messung umgesetzt/in
> Betrieb haben und hier ihre Erfahrung wiedergeben.

Hersteller wie z.B. Victron haben sich ausführlich mit Strategien für 
Ladezustandverfolgung auseinandergesetzt und es gibt auch DIY-Projekte 
dazu.
https://meintechblog.de/2022/12/13/operation-hausspeicher-lifepo4-zellen-und-die-richtigen-spannungseinstellungen/

Voraussetzung ist erstmal sauberes Balancing und dann kann man anhand 
des vom Akkuhersteller angegebenen Spannungsbereich, denn Akku ab und zu 
etwas weiter im Ladezustand ausfahren und damit die Ladezustandsrechnung 
synchronisieren/kalibieren.

: Bearbeitet durch User
von Fred F. (mosfred)


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Danke Rainer für den Link.
Dort habe ich etwas Lesestoff und auch Ansätze für weitere Suchen 
gefunden.

Rainer W. schrieb:
> Voraussetzung ist erstmal sauberes Balancing und dann kann man anhand
> des vom Akkuhersteller angegebenen Spannungsbereich, denn Akku ab und zu
> etwas weiter im Ladezustand ausfahren und damit die Ladezustandsrechnung
> synchronisieren/kalibieren.

Genau. An diese Werte werde ich mich heran tasten. Offizielle Ladekurven 
in Abhängigkeit vom Strom habe ich für die EVE LF105 nicht gefunden.
Da mein Ladestrom wahrscheinlich selten konstant ist gibt es hier schon 
die erste Abweichung.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael P. schrieb:
> Warum glaubst Du, daß da was driftet?

Wenn jemand wie Tesla bei LFP eine wöchentliche Vollladung empfiehlt, um 
einen verlässlichenen Zustand beizubehalten, könnte an der These etwas 
dran sein.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Fred F. schrieb:
> Ich hoffe auf Antworten von Leuten, die solch eine Messung umgesetzt/in
> Betrieb haben und hier ihre Erfahrung wiedergeben.

(prx) A. K. schrieb:
> Wenn jemand wie Tesla bei LFP eine wöchentliche Vollladung empfiehlt, um
> einen verlässlichenen Zustand beizubehalten, könnte an der These etwas
> dran sein.

So ist es. Volladen, auf 100% setzten, fertig. Ist auch nur eine 
Schätzung, aber die beste, die verfügbar ist. Alleine die Definition von 
"Voll" ist ja schon in weites Feld.

Oliver

von Harald W. (wilhelms)


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Oliver S. schrieb:

> Volladen, auf 100% setzten, fertig. Ist auch nur eine Schätzung,
> aber die beste, die verfügbar ist. Alleine die Definition von
> "Voll" ist ja schon in weites Feld.

Noch schwieriger ist die Definition des Zustands "Leer", denn einen
Akku möchte man möglichst nicht leerfahren. Die ab Werk angegebene
Kapazität wird ja durch Alterung immer geringer.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Oliver S. schrieb:
> Alleine die Definition von "Voll" ist ja schon in weites Feld.

Das ist bei Lithium und Blei der einzige Status, der problemlos zu 
erkennen ist: Endspannung erreicht und kein bzw. sehr geringer 
Ladestrom.

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