Hallo! Ich habe mir auf Aliexpress ein Kopfhörer-Verstärker Modul auf Basis des TPA6120 gekauft. Die Platine verfügt bereits über Gleichrichtung, Siebung und Spannungsregelung, ich kann also direkt einen Trafo anschließen. Ich habe noch einen Ringkerntrafo rumliegen, den ich dafür verwenden wollen würde. Mir stellt sich nun die Frage, ob es sinnvoll ist, den Trafo räumlich zu trennen, dh in ein zweites Gehäuse zu bauen, oder ob ich den Trafo – wie ja oft bei kommerziellen Geräten - direkt mit ins Gehäuse des Verstärkermoduls setzen kann. Ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob das 50 Hz Wechselfeld vom Trafo "durch die Luft" in die Schaltung einkoppeln kann, oder ob das eh nur die Frage der konkreten Modulschaltung und des Layouts ist, sodass die räumliche Trennung keinen Unterschied machen würde. Kann man dazu was Generelles sagen? Vielen Dank für alle Tipps! Gruß Malte
Malte schrieb: > Kann man dazu was Generelles sagen? In Kopfhörern sind bereits Signale von 25uV hörbar, aber in Leitungen koppeln Magnetfelder Ströme ein. Bei ordentlichem Aufbau hörst du nichts, mit MU-Metall könntd man im Falle des Falles den Trafo abschirmen. Ich würde den Trafo also in dasselbe Gehäuse bauen, ist praktischer. Aber wenn du mechanisch 2 getrennte Gehäuse besser findest, spricht nichts dagegen. Die 3 Leitungen der Schutzklein-Wechselspannung sind nicht empfibdlich und dürfen ein paar Meter lang sein. Du brauchst halt ordentliche Stecker, vielleicht XLR.
Malte schrieb: > Ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob das 50 Hz Wechselfeld vom Trafo > "durch die Luft" in die Schaltung einkoppeln kann Da muss nix durch die Luft, die 50Hz hast du doch sowieso am Ausgang des Trafo. Und nach dem Gleichrichter 100Hz. (auch, wenn es dann kein Sinus mehr ist).
Danke für die Antworten! Michael B. schrieb: > In Kopfhörern sind bereits Signale von 25uV hörbar, aber in Leitungen > koppeln Magnetfelder Ströme ein. Verstehe ich nicht ganz, sobald irgendwas einen hohen Innenwiderstand hat, würden die Ströme doch u.U. einen relevanten Spannungsabfall erzeugen. Das in etwa war meine Befürchtung - also ganz naiv gedacht ... Michael B. schrieb: > mit MU-Metall könntd man im > Falle des Falles den Trafo abschirmen. Da wäre das separate Gehäuse einfacher. Michael B. schrieb: > Bei ordentlichem Aufbau hörst du nichts Mir ging's um so eine praktische Einschätzung. Michael B. schrieb: > Ich würde den Trafo also in dasselbe Gehäuse bauen, ist praktischer. Ja, ist es auf jeden Fall! Kilo S. schrieb: > Da muss nix durch die Luft, die 50Hz hast du doch sowieso am Ausgang des > Trafo. > > Und nach dem Gleichrichter 100Hz. (auch, wenn es dann kein Sinus mehr > ist). Das ist mir klar. Aber angenommen das Design des Moduls ist halbwegs okay (vernünftige Siebung etc), war eben meine Frage, ob der nahe Trafo da irgendwie einstreuen kann und die Sache unnötig "noisy" bei 50 Hz macht.
Malte schrieb: > Frage, ob der nahe Trafo da irgendwie einstreuen kann und die Sache > unnötig "noisy" bei 50 Hz macht. Ich habe das schon erlebt: Trafo im Gehäuse einer billigen Box brummte rum, als ich ihn extern gelegt habe, war es weg.
Ein Ringkerntrafo hat ein erheblich kleineres Streufeld als ein EI oder UI.
Malte schrieb: > oder ob ich den Trafo – wie > ja oft bei kommerziellen Geräten - direkt mit ins Gehäuse des > Verstärkermoduls setzen kann. Normalerweise dürfte der Einbau des Trafos direkt in ein Hochpegel-Gerät keine Nachteile bringen. Anders bei Verstärkern für < 1µV wenn ordentlicher Geräuschsspannungsabstand gefragt ist. In den CD-Spielern mit 90 dB Geräuschspannungsabstand ist der Trafo möglichst immer im anderen Eck als der Analogteil eingebaut, also direkt hinter dem Laufwerk. Bei meinem selbstgebauten Kopfhörerverstärker ist der Trafo natürlich mit drin, aber insgesamt ist alles "groß" und am Ausgang höre ich niemals Brumm oder Prasseln. Hätte auch anders ausfallen können. Nebenbei eingebaut ist noch eine einstellbare bipolare Spannungsquelle für OPV-Schaltungen, die aber in aller Regel nicht gleichzeitig mit Audio-Wiedergabe betrieben wird, außer bei Experimenten. Der dicke Trafo bot sich gerade dazu an. mfg
Na, schließ halt alles mal provisorisch an, leg den Trafo in die Nähe der Elektronik und horche.
Malte schrieb: > ich kann also direkt einen Trafo anschließen. Eine Alternative wäre da m.E. auch ein Steckergehäuse mit eingebautem Trafo. > Ich habe noch einen Ringkerntrafo rumliegen, den ich dafür > verwenden wollen würde. Kopfhörerverstärker brauchen normalerweise nur wenige mW. Ringkerntrafos haben meist deutlich höhere Leistungen. Ein RKT ist da also eher weniger geeignet.
Das magn Streufeld eines Ringkerntrafos ist in der Praxis oft kleiner als das von den Sekundärleitungen ausgehende Streufeld. Verdrille die Sekundärleitungen und alles wird gut.
:
Bearbeitet durch User
Harald W. schrieb: >> Ich habe noch einen Ringkerntrafo rumliegen, den ich dafür >> verwenden wollen würde. Das kann und sollte er tun. > Kopfhörerverstärker brauchen normalerweise nur wenige mW. Ja. > Ringkerntrafos haben meist deutlich höhere Leistungen. Ja. > Ein RKT ist da also eher weniger geeignet. Blödsinn ^3. Wir haben Tonstudiotechnik gefertigt und ich konnte über 100dB Störabstand zuverlässig messen. Da war mal die Idee, für zuhause einen guten Kopfhörerverstärker zu bauen, artete dann in eine Kleinserie aus. Da sitzt der Netztrafo im selben Gehäuse, weil er als Ringkern ein sehr geringes Streufeld hat. Mark S. schrieb: > Das magn Streufeld eines Ringkerntrafos ist in der Praxis oft kleiner > als das von den Sekundärleitungen ausgehende Streufeld. Das dürfte stimmen.
Wer sich bei Aliexpress eine TPA6120 Platine kauft duerfte sicher die allerhoechsten Ansprueche haben. Da kommt dann offensichtlich nur der symetrische Anschluss in Betracht den dieser OPV bietet. Da muss man sich doch gar keine Sorgen wegen Einstreuungen machen. :-D Im ernst, die Schaltung ist so einfach, klein und mickrig das man sich doch anstrengen muss um da was einzustreuen. Ich glaube der empfindlichste Teil an der ganzen Schaltung waere wohl das Kabel zum Lautstaerkepoti, falls es eins gibt. Ausserdem besteht immer noch die Moeglichkeit das die einfach irgendeinen OPV abgeschliffen und neu gestempelt auf das Board gepackt haben... Ansonsten wuerden mich Hoererfahrungen von dem Teil interessieren, man kann ja nie genug Kopfhoererverstaerker haben. Ich wuerde das Teil aber mit einer Lithiumzelle betreiben und die Spannungen mit einem Schaltregler erzeugen. .-) Ein current-feedback OP fuer so eine niedrige Frequenz ist ja mal was anderes. Vanye
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.