News Neue Bauteile: smarte Leuchtdioden, I2C-Isolatoren, genaue Stromsensoren uvm


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Auch diesen Monat liefert uns der Chipmarkt reiche Beute. Hier wie immer eine Liste neuartiger Bauteile, die Aufmerksamkeit verdienen.

Würth: NeoPixel-Konkurrent ante Portas.

Was seit langer Zeit durch die Gerüchteküche wabert, wird nun offiziell. Würth hat soeben die „hauseigene“ Variante des von Adafruit populär gemachten Neopixel ins Rennen geschickt. Zum Zeitpunkt der Drucklegung stehen dabei die vier in der Abbildung gezeigten Varianten zur Verfügung.

Bildquelle: Autor, via Würth-Vertreter Balazs Bruszniczky

Unter der URL https://www.we-online.com/components/media/o782907v410%20ANO009a_Understanding%20parameters%20in%20ICLED%20datasheets_EN_2.pdf stellt außerdem eine Application Note zur Verfügung, die verschiedene Hinweise zur Nutzung bereitstellt.

Dialight 587 - Smart LED mit spezifischem Kommunikationsprotokoll

WS 2812-basierte Smart LEDs bzw. die in ihnen implementierte „Takt-Erriechung“ führt manchmal zu Fehlern wie den hier gezeigten.

Bildquelle: Autor, gesehen in https://madachszinhaz.hu/

Mit der 587-Serie schickt Dialight nun eine „neue“ Leuchtdiode ins Rennen, die - wie in der Abbildung gezeigt – über einen separaten Takt- und Daten-Eingang verfügt.

Bildquelle: Dialight.

Die Dioden werden dabei in verschiedensten Gehäusevarianten angeboten; der Hunderter-Stückpreis liegt bei rund € 0,33. Zu beachten ist allerdings, dass diese Dioden auf Seiten des Mikrocontrollers eine kompliziertere Ansteuerung voraussetzen.

LPRS Q-EBT320-01LF - piezoeffektbasierter Vibrationssensor.

Vor der flächendeckenden Verfügbarkeit von Bluetooth LE und Co. erfreute sich LPRS mit seiner EasyRadio-Produktpalette weiter Verbreitung - der Autor nutzte sie einst ebenfalls in einem Design. Nun versuchen die Briten ihr Glück im Bereich der Vibrationssensoren. Mit dem Q-EBT320-01LF steht ein „neues“ Produkt am Start, das sich auf die Vibrationserkennung spezialisiert. Auf der Webseite findet sich außerdem die in der Abbildung gezeigte Beschreibung - zu beachten ist, dass es derzeit noch keine detaillierten Informationen gibt.

Bildquelle: https://lprs.co.uk/products/sensors/vibration-sensors.html

Silex Technology SX-SDMAH - Funkmodul für Wifi HaLow.

In Sachen Wifi HaLow war es lange Zeit vergleichsweise ruhig, bis vor wenigen Wochen eine Ankündigung neue „Bewegung“ in den Markt brachte. Mit dem SX-SDMAH schickt Silex Technology nun ein Produkt ins Rennen, das sich auf die „bequeme“ Zur-Verfügung-Stellung des Funkstandards spezialisiert hat. Die Abbildung zeigt dabei das Host-Interface, über das das Funkmodul - in Zehnerstückzahlen kostet es rund 33 Euro - Kontakt zum Host aufnimmt.

Bildquelle: Silex.

Mit dem um rund € 200 erhältlichen SX-SDMAH-EVK-US steht dann außerdem ein Evaluationsboard zur Verfügung, das einen Raspberry Pi - wie in der Abbildung gezeigt - um HaLow-Fähigkeiten erweitert.

Bildquelle: Silex.

Ohmite HSX – Hochohmwiderstand hoher Genauigkeit

Widerstände „hoher Widerstandswerte“ gelten seit jeher als haarige Genossen - insbesondere ihre Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit ist alles andere als erfreulich. Der Widerstands-Spezialist Ohmite schickt nun mit der HSX-Serie eine Familie von Widerständen ins Rennen, die den Wert von einem Megaohm bis zehn Gigaohm abdecken. Hervorzuheben ist vor allem die im Datenblatt gezeigte und vergleichsweise hohe Unempfindlichkeit gegen Änderungen der Umgebungs-Feuchtigkeit.

Bildquelle: Ohmite.

Zu beachten ist allerdings, dass sich Ohmite diese (exzellenten) Eigenschaften - wie in der Abbildung gezeigt - gut bezahlen lässt.

Bildquelle https://www.oemsecrets.com/compare/HSX-3T1005DE

Analog Devices Inc. ADAU1860 - Analog-Frontent mit integrierten DSPs.

Spätestens seit Everest Semis „durchschlagenden“ Erfolg mit dem ES8388 gilt, dass „Analoge Audio-ICs für Nicht-Audio-Elektroniker“ en vogue sind. Mit dem ADAU1860 schickt Analog Devices nur die hauseigene Variante ins Rennen, die - wie in der Abbildung gezeigt - neben dem Frontend auch gleich einen DSP mitbringt.

Bildquelle: Analog Devices.

Als „primären Anwendungszweck“ des als WLCSP-Gehäuse erhältlichen Bauteils avisiert AD. dabei neue Noise Canceling Headphones - zu beachten ist, dass in der VR China befindliche Kunden einen „anderen“ Order-Code verwenden müssen, so sie das Bauteil zu erwerben gedenken.

GigaDevice gewinnt Preis für „Responsability“

In Zeiten von Lieferkettengesetz und Co. ist es immer erfreulich, wenn Unternehmen Gratifikationen für „Umweltfreundlichkeit und Responsibility“ mitbringen. Vor wenigen Tagen gewann GigaDevice einen diesbezüglichen Award:

1
Recently, the 13th Charity Festival and 2023 ESG Impact Annual Conference, co-organized by Shuyang.com, Shuyang Charity and Public Media, was held in Beijing. GigaDevice has continued to work in the public welfare field for many years, demonstrating its social responsibility with practical actions. It won the "2023 Responsible Brand" and "2023 ESG Pioneer Enterprise" awards at this public welfare festival.

Bildquelle: GigaDevice.

Melexis MLX90830: Drucksensor mit ratiometrischem Ausgang.

Der Sensor-Spezialisten Melexis schickt mit dem MLX90830 einen integrierten Schaltkreis ins Rennen, der einen durchaus interessanten internen Aufbau aufweist.

Bildquelle: Melexis.

Interessant ist am vorliegenden Chip vor allem, dass er - im Messbereich von 2-70 Bar - mit einem digitalen Hauptprozessor arbeitet, danach aber (ausschließlich) Analog-Ratiometrische Werte in Richtung des Empfängers liefert. Ob Melexis irgendwann gedenkt, die drei „Testpins“ auch in Form eines digitalen Interfaces freizugeben, war für den Autor zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels nicht zu eruieren.

IDEC XA / XW - Notausknopf mit geringerer Bauhöhe.

Notausknöpfe sind genau so lange lustig, bis sie einem den Hintern retten. Mit den XA / XW-Serien schickt IDEC nun neue Notaus-Knöpfe ins Rennen, die - wie in der Abbildung gezeigt - durch eine geringere Bauhöhe auffallen.

Bildquelle: IDEC.

Hervorzuheben ist außerdem der „integrierte“ Aufbau, der auch im Fall „verschweißter“ Kontakte eine höhere Öffnungswahrscheinlichkeit zu gewährleisten sucht.

Bildquelle: IDEC.

ChipQuik CQ-SRM-1 - Werkzeug zur Messung des Oberflächenwiderstands.

Der eigentlich für seine diversen SMD-Adapter und der Word-Hilfen bekannte Hersteller ChipQuik steckt mit dem CQ-SRM-1 ein Gerät ins Rennen, das sich auf die Messung der Oberflächenwiderstände spezialisiert hat. Spezifischerweise lässt sich das Gerät dabei, wie in der Abbildung gezeigt, auf der zu bemessenden Oberfläche ablegen.

Bildquelle: Mouser.

Das um rund € 60 erhältliche Gerät ist dabei „vor allem“ zur Qualifikation des Widerstands von Antistatik-Matten und ähnlichen Gegenständen im Labor vorgesehen - dass sich das Produkt naturgemäß auch andererseits einsetzen lässt, sollte aus der Logik folgen.

Guerrilla RF GRF5613 - Verstärker-IC neuartiger Provenenz.

In Zeiten der Konsolidierung des Chipmarkts ist es immer erfreulich, einen neuen Player begrüßen zu können. Das amerikanische Unternehmen Guerrilla RF fiel bisher nicht auf Microcontroller.net auf - interessant ist der GRF5613, der das in der Abbildung gezeigte Pinout aufweist.

Bildquelle: Guerilla RF.

Über die eigentlichen Leistungsdaten des Chips vermeldet man folgendes:

1
The GRF5613 is a high gain, 2-stage InGaP HBT Power Amplifier
2
designed to deliver 35.4 dBm output power at P1dB over the 1350 to
3
1450 MHz band

Analog Devices ADuM1252 - bidirektionaler I2C-Isolator

Der I2C-Bus mag von Philips Semiconductor einst für die lokale Kommunikation entwickelt worden sein, hat sich davon aber schon lang emanzipiert - manche Kunden übertragen I2C-Signale sogar über meterlange Kabel. Wie in einer derartigen Applikation galvanische Trennung benötigt, wird von Analog Devices mit dem ADuM1252 bedient.

Das in einem SOIC8-Gehäuse erhältliche Bauteil weist dabei - prinzipiell - das in der Abbildung gezeigte Schaltbild auf.

Bildquelle: Analog Devices.

Ob der „maximal unterstützten“ Geschwindigkeit von 2 MHz gilt, dass die Komponente auch für performancekritische Einsatzszenarien geeignet ist. In hunderter-Stückzahlen liegt der OEMSecrets Bestpreis (siehe https://www.oemsecrets.com/compare/ADuM1252) dabei bei rund € 2,9 pro Bauteil.

Allegro MicroSystems ACS37030/37032 - Stromsensor mit Bandbreite von 0-5 MHz.

Wer Ströme bequem messen möchte, ist normalerweise von der jeweiligen Frequenz abhängig: Was im niederfrequenten Bereich gut funktioniert, macht in HF-Anwendungen mitunter Probleme. Allegro MicroSystems begegnet dem Problem nun durch ein Bauteil, das - wie in der Abbildung gezeigt - zwei Strom-Pfade kombiniert.

Bildquelle: Allegro.

Für den „niederfrequenten“ Teil der Messung setzt Allegro dabei auf einen Halleffekt-Sensor, während der hochfrequente Teil über einen induktiven Messer ermittelt wird. Dank der integrierten Meßlogik steht am Ende ein analoges Signal, das sich beispielsweise von einem Mikrocontroller unter Nutzung eines Analog-Digital-Konverters auswerten lässt.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Sebastian W. (wangnick)


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Na, ob sich Würth bei der ICLED mit 0.7*Vdd einen Gefallen getan hat?

LG, Sebastian

von Harald A. (embedded)


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Bzgl. Dialight 2-Wire (offensichtlich APA102-kompatibel): „Zu beachten 
ist allerdings, dass diese Dioden auf Seiten des Mikrocontrollers eine 
kompliziertere Ansteuerung voraussetzen“

Den Satz musst Du mir erklären. Warum ist es komplizierter, wenn ich die 
fast immer vorhandene SPI nutzen kann ANSTELLE des verkorksten 
WS2812-Protokolls, bei welchem ich sogar Interrupts sperren muss, damit 
mir nichts in die Quere kommt? Bei SPI kann ich für eine beliebige 
Zeitspanne unterbrechen oder stretchen ohne das etwas passiert. Das 
Timing spielt sogar (mal abgesehen von der maximalen Frequenz) überhaupt 
keine Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (tf1973)


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Für die genannten Audio Performance Specs ist der Preis des ADAU1860 
irgendwo im Land der Träume bei Analog Devices....

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Zu beachten ist allerdings, dass diese Dioden auf Seiten
> des Mikrocontrollers eine kompliziertere Ansteuerung voraussetzen.

Komisch, ich dachte das die Ansteuerung der Neopixel schon
ein Schmerz im Arsch sind weil man im Controller dafuer keine
dedizierte Schnittstelle hat und es ja schnell und timinggenau
zur Sache geht. (daher die Tricks mit dreifachem USART Speed)

Mich wundert das da noch niemand was mit asyncroner serieller
uebertragung gebraut hat. Pegel muessen ja nicht unbedingt
RS232 sein...


> Für die genannten Audio Performance Specs ist der Preis des ADAU1860
> irgendwo im Land der Träume bei Analog Devices....

Ist halt eine Firma mit Traditionen. :-D

Vanye

von Harald A. (embedded)


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Vanye R. schrieb:
> Mich wundert das da noch niemand was mit asyncroner serieller
> uebertragung gebraut hat. Pegel muessen ja nicht unbedingt
> RS232 sein...

Da müsste jeder Empfänger eine genaue Zeitbasis enthalten, die über 
Temperatur und Lebenszeit <1% genau ist. Bei dem gewählten 
WS2812-Protokoll oder SPI nicht notwendig.

von Rudolph R. (rudolph)


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Auf der Suche nach Daten zu den Dialight 587 habe ich das hier gefunden:
https://www.mouser.de/new/dialight/dialight-587-addressable-rgb-leds/

Mouser erwartet die im Juni auf Lager zu haben.

Der Gegensatz zur WS2812 geht auch über die robuste und einfache 
Ansteuerung per SPI hinaus, der maximale Takt ist mit 15MHz angegeben 
(587-1016-247F).
Ich finde gerade keine Angabe zur PWM Frequenz, die APA102 hat aber 
soweit ich mich erinnere eine deutlich höhere PWM Frequenz als die 
WS2812, das gilt für die 587 dann hoffentlich auch und der eingebaute 
20MHz Oscillator macht mir Hoffnung auf eine höhere PWM Frequenz als die 
2,5kHz bei den Würth ICLED.

von Gerald B. (gerald_b)


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Nennt mir einen vernünftigen Grund, warum ich die Würth LEDs kaufen 
sollte.
Die Neopixel sind inzwischen ca. 10 Jahre auf dem Markt und quasi ein 
alter Hut. Wo ist das Alleinstellungsmerkmal?
- Der Preis wird es vermutlich nicht sein
- Qualität bekomme ich auch aus China, wenn ich bei einem seriösen 
Distributor kaufe.

Gründe zum kaufen wären:
- höhere Farbtiefe oder
- feinere Helligleisabstufungen
- ww/cw mit Ra 90 oder besser
- RGBW mit Ra 90 oder besser
- 3,3V kompartible Logikpegel

von Rick (rick)


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Gerade Würth Elektronik (aber nicht nur die) fahren so eine 
meetoo-Taktik. Es gibt jetzt alles auch bei uns: Kondensatoren, 
DC-DC-Wandler, ADuMs, ...und nun auch LEDs...

Na mal sehen, wohin das führt...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Na mal sehen, wohin das führt...

Du wirst Milliardaer, steinalt und musst den ganzen Tag Gummibaerchen 
essen. :-D

Vanye

von Harald A. (embedded)


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Gerald B. schrieb:
> Nennt mir einen vernünftigen Grund, warum ich die Würth LEDs kaufen
> sollte.

Mir würde einfallen:
- Vernünftige Rechnung bei gewerblicher Nutzung
- Bei Würth und vielen Standard-Distris beschaffbar
- Wiederbeschaffbarkeit und gute QS

Ich stimme Dir aber zu, dass man durchaus auch in China verlässliche 
Quellen findet.

Ich habe z.B. einmal die APA102 in einem industriellen Produkt 
eingesetzt, zunächst war jedoch das Problem, dass es auch von dieser LED 
zahllose Nachbauten existieren. Wenn man in China kauft ein reines 
Minenfeld. Glücklicherweise kann man das Original bei APA Electronics in 
Taiwan (MOQ Rolle) kaufen. Zur „Sicherheit“ habe ich die Variante mit 
der verbesserten Kühlfahne eingesetzt, die gibt es nämlich nur vom 
Originalhersteller. Bei Teilenummmer von Würth wäre es genauso, Risiko 
der Bestückung mit minderwertiger Ware so gut gut wie ausgeschlossen. 
Leider leider nur das doofe WS2812-Protokoll - schade.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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Ich benutze gerne LiteOn LTST-G353CEGB7W:

- 10 Bit PWM + 4 Bit Strom / Kanal -> Effektiv 14 Bit / Farbe
- Mit 5mA / Farbe also 15mA für Weiß mit  1000mcd -> recht effizient
- sollte laut DB 3.3V Logikpegel verstehen
- Protokoll lässt sich mit CCL und SPI auf einem ATtiny implementieren 
so das man nur noch die Bytes ins SPI reinschieben muss
- können Pass-Through, so dass eine ausgefallen LED nicht die ganze 
Linie beeinträchtigt

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