Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Batterie Bluetooth Fleischthermometer


von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)



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Moin,

Ich hoffe einer von euch kann mir bisschen Hilfestellung geben. Ich habe 
hier ein Bluetooth Fleischthermometer bzw die PCB davon. Die Batterie 
scheint hin zu sein.

Gerät: Temp Wise Temperatursensor TN-11B
Batterie Maß:
Durchmesser: 4mm
Länge: 11,4mm (ohne Beine)

Die Batterie ist zylindrisch, silbern und auf der Stirnseite halb rot. 
Es steht 3,8V bei 1,4mAh drauf.
Was für eine Batterie ist das? Lithium Ion? Lipo?

Ich kenn mich leider nicht gut aus im Thema der Batterien. Ich finde 
leider keinen Ersatz, da alles wieder in eine 6mm Metallhülse rein muss.
Das Ladecase nutzt eine triple A Batterie. Die Ladepins im Case haben 
5V, und auf der PCB an den Batteriekontakten liegt 4,2V an.

Hoffe jemand mit mehr Erfahrung kann mir ein wenig Starthilfe geben.

Vielen Dank

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Die 3,8V lassen mich eher an sowas denken:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Kondensator

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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H. H. schrieb:
> Die 3,8V lassen mich eher an sowas denken:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Kondensator

Das hab ich auch schon gedacht. Ich fand es nur sehr ungewöhnlich, dass 
dort keine Kapazität drauf steht. Wenn ich die Wh in Farad umrechnen bei 
3,8V komme ich auf ca. 9nF. Mir fehlt nur total die Erfahrung 
einzuschätzen, ob das nicht Humbuck ist. Vielleicht steckt im Ladecase 
auch nur ein Step Up Converter und es ist wirklich nur ein Kondensator.
Vielen Dank schon mal für deinen Beitrag so spät in der Nacht :-)

von H. H. (Gast)


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Hans-Georg W. schrieb:
> so spät in der Nacht

Nicht überall ist jetzt Nacht.

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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H. H. schrieb:
> Hans-Georg W. schrieb:
>> so spät in der Nacht
>
> Nicht überall ist jetzt Nacht.

Auch wieder wahr. Jetzt warst du schneller mit der Antwort als ich mit 
dem Editieren. Es sind glaub ich 2,65F, wenn sich kein weiterer Fehler 
eingeschlichen hat. Vielleicht finde ich damit was brauchbares :)

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Moin zusammen,

ich nochmal. Bisher verläuft meine Suche etwas im Sand. Egal ob ich nach 
LIC (Lithium Ion Capacitor), Hybrid Polymer Aluminium Capacitor etc. 
suche, ich finde nichts mit dem Energiegehalt und den Maßen.
Ich hätte gedacht, dass solche Bauteile im Internet wie Sand am Meer zu 
finden sind. Vielleicht suche ich aber auch nach dem falschen Bauteil.
Kann mir hier noch jemand bestätigen, dass es wirklich ein Kondensator 
ist? Mich verwirrt immer noch die untypische Bezeichnung in Volt und 
Milliamperestunden. Im Internet finde ich nichts, ob das für einen LIC 
typisch wäre.

Beste Grüße

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Bei Nichicon SLB passt leider von der Spannung nicht...

https://www.nichicon.co.jp/english/products/slb/

3.8V könnten 2x1.9V aus Titanoxid-Anode mit LFP-Kathode sein - Aber auf 
dem Markt gibt's da nichts...

: Bearbeitet durch User
von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Sebastian R. schrieb:
> Bei Nichicon SLB passt leider von der Spannung nicht...
>
> https://www.nichicon.co.jp/english/products/slb/
>
> 3.8V könnten 2x1.9V aus Titanoxid-Anode mit LFP-Kathode sein - Aber auf
> dem Markt gibt's da nichts...


Danke schon mal für die Info. Mir ist grad noch eine Sache eingefallen. 
Laut Beschreibung beträgt die Ladezeit 30min. Irgendwie spricht das doch 
wiederum nicht für einen Kondensator, oder? 30min scheinen mir, ohne das 
jetzt ausrechnen zu können super lang. Zudem steht ja auf dem Bauteil 
auch Spannung und Milliamperestunden drauf. Also vll doch ein Lithium 
Ion Akku?

Hätte nicht gedacht, dass mir das Teil so ein Kopfzerbrechen bereitet.

Grüße

von Jerry G. (jerry_g)


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von Jerry G. (jerry_g)


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Der hier isses, von Ymin
SLX3R8L4050412

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Jerry G. schrieb:
> Der hier isses, von Ymin
> SLX3R8L4050412


Hallo Jerry,

vielen Dank, du bist der Hammer! Darf ich fragen wie du bei der Suche 
vorgegangen bist? Ich hab schon stundenlang gesucht, und nichts gefunden 
gehabt. Immerhin stehen ja nicht viele Infos drauf.

Beste Grüße!

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hans-Georg W. schrieb:
> Darf ich fragen wie du bei der Suche
> vorgegangen bist? Ich hab schon stundenlang gesucht, und nichts gefunden
> gehabt. Immerhin stehen ja nicht viele Infos drauf.

Das Stichwort hat Dir oben doch Hinz (wer sonst?) sofort gegeben mit dem 
Wikipedia-Link: Lithium-Ionen-Kondensator

Auf Guggel finde ich damit sofort mehrere Anbieter, u.a. Farnell. Ohne 
das Stichwort Lithium-Ionen-Kondensator wäre ich allerdings auch 
aufgeschmissen gewesen.

von Benjamin K. (bentschie)


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Man kann es nicht gut erkennen, aber die Leiterplatte sieht aus als wäre 
die mal feucht geworden und hat heftig Korrosion angesetzt.
Das ist dann in aller Regel ein Totalschaden und lohnt nur bei 
hochwertigem Gerät zu reparieren.

Du könntest ja mal ein scharfes un helles Foto der Platine nachliefern. 
Villeicht ist der "defekte" Kondensator nicht die Ursache sondern nur 
eine Folgefehler.
Geht das Thermometer denn mit Fremdspeisung aus einem Labornetzteil?

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Rainer Z. schrieb:
> Auf Guggel finde ich damit sofort mehrere Anbieter, u.a. Farnell. Ohne
> das Stichwort Lithium-Ionen-Kondensator wäre ich allerdings auch
> aufgeschmissen gewesen.

Ja das stimmt, das Stichwort war definitiv Hilfreich. Ich hab den 
Kondensator jetzt auch einmal in der Suche gefunden. Nur mit Google 
alleine fühlt es sich trotzdem ein wenig wie die Nadel im Heuhaufen an.

Bei Farnell sehe ich nur einen mit 8mm Durchmesser. Der wäre leider zu 
dick. Außer du siehst was anderes als ich. Laut Filter auf der ist aber 
8mm der Kleinste

von Wollvieh W. (wollvieh)


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In welchem Land der Welt kürzt man Stunden mit "H" ab? Wer schreibt 
"mAh" bewußt falsch auf seine Produkte? Und wie genau nimmt derjenige es 
dann erst mit der Qualität von inneren Bestandteilen, die man nicht 
sehen kann...

So sieht das erstmal aus wie ein irgendein Produktionskürzel, das 
zufällig Sinn zu machen scheint.

Zum Ausprobieren, ob das Gerät überhaupt noch tut, müßte jeder 
Kondensator funkionieren. Bzw. eine Versorgung mit Labornetzteil, wenn 
die Ladeschaltung gehimmelt ist.

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


Angehängte Dateien:

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Benjamin K. schrieb:
> Man kann es nicht gut erkennen, aber die Leiterplatte sieht aus als wäre
> die mal feucht geworden und hat heftig Korrosion angesetzt

Gutes Auge. Da hast du recht. Ich nutze das Thermometer für einen ganz 
anderen Zweck. Ich wollte damit die Temperatur innerhalb eines 
Schnellkochtopfes tracken. Was auch super funktioniert. Leider ist der 
Sensor nicht wasserdicht. Daher hab ich paar Änderungen vorgenommen, 
nutze aber noch das originale Metallröhrchen mit Spitze. Ich weiß leider 
nicht wie es zur Korosion kam. Ich hatte es vorher eigentlich in einem 
Schraubglas ohne Wasser getestet, aber vielleicht kam dort schon 
Feuchtigkeit rein. Andere Möglichkeit ist, das meine Modifikation nicht 
so Wasserdicht war wie geplant.

Die PCB funktioniert trotz miserabler Optik aber noch tadellos (mit 
original Case oder Labornetzteil). Du könntest recht haben, dass der 
Kondensator als Folge Fehler kaputt gegangen ist (es war ein wenig 
Wasser am Ende des Metallröhrchens, wo der Kondensator sitzt). Andere 
Möglichkeit ist, dass es die Hitze war. Das Thermometer ist zwar bis 
250°C angegeben, ich wusste aber nicht, dass die Spitze natürlich 
normalerweise im Fleisch steckt, und damit keine 120°C heiß wird. Daher 
hab ich spätestens hier den Kondensator massiv geschädigt. Hat 2-3h beim 
Testen problemlos funktioniert. Dann Stille.

Ich hab noch ein wenig die Angst, dass die Korrosion vielleicht die PCB 
komplett zerstört. Andernfalls hatte ich überlegt sie vielleicht ein zu 
harzen. Beim Kondensator bin ich mir noch nicht so sicher, was ich tun 
soll. Bisher finde ich nichts baugleiches für höhere Temperaturen. 
Online hab ich was von Aero Gel Folie gelesen, oder 2k Epoxy mit 
niedriger Wärmeleitfähigkeit. Dann müsste die Schicht aber wohl dicker 
sein, und ich müsste eine Alternative für das originale Metallspießchen 
finden.

Ich hab mal 2 Bilder von dem Zustand angehängt.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Hans-Georg W. schrieb:
> Das Thermometer ist zwar bis
> 250°C angegeben, ich wusste aber nicht, dass die Spitze natürlich
> normalerweise im Fleisch steckt, und damit keine 120°C heiß wird. Daher
> hab ich spätestens hier den Kondensator massiv geschädigt. Hat 2-3h beim
> Testen problemlos funktioniert. Dann Stille.

Ich habe ein digitales Einstichthermometer bis 450° und ein Handgerät 
bis 1200°. Bei beiden würde ich aber nicht auf die Idee kommen, sie 
unter Druck in heißem Öl zu sieden. :)

Wahrscheinlich haben die Druck- und Temperaturwechsel den Elko 
ausgelutscht.

Das Problem ist nicht die Sonde im Fleisch, die würde wohl 200 Grad 
wegstecken, sondern die Elektronik, und die hängt bei vorgesehener 
Anwendung im kühlen Freien.

Ich habe mal Temperaturmessungen in einem Dampfsterilisator vorgenommen. 
So 140° bei 1-2 Bar (ich blieb lieber im Nachbarraum.) Dazu habe ich 
einen PT-100-Sensor mit hauchfeinem Kupferlackdraht einfach reingehängt 
und Deckel zu. Hat problemlos funktioniert und war dicht, wo die Drähte 
durchgingen. Beim Schnellkochtopf hat man zwar noch eine Drehbewegung, 
aber auch da gibt es eine Seite "unter der Dichtung" die sich nicht 
dreht und die Drähte eher nicht belasten würde.

: Bearbeitet durch User
von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Wollvieh W. schrieb:
> Das Problem ist nicht die Sonde im Fleisch, die würde wohl 200 Grad
> wegstecken

Stimmt, so hab ich auch gedacht. Das mit der Elektronik sollte aber an 
sich ein lösbares Problem sein, im Notfall dann über ein Gehäuse Marke 
Eigenbau.

Wollvieh W. schrieb:
> Dazu habe ich einen PT-100-Sensor mit hauchfeinem Kupferlackdraht
> einfach reingehängt und Deckel zu.

Mein Vorhaben ist tatsächlich noch etwas bescheuerter :-)
Ich hab Twist Off Gläser zum Einwecken, und möchte innerhalb dieser 
Gläser die Temperatur tracken. Ich fand es praktisch, dass der Sensor an 
sich alles fertig liefert, inkl App mit Temperaturverlauf.
Hätte direkt zu Beginn mal die Platine einharzen sollen, und mir 
Gedanken über den Kondensator machen sollen.
Aber nun gut, aus Fehlern lernt man ja :)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> In welchem Land der Welt kürzt man Stunden mit "H" ab?

Besser: 时

von Klaus R. (klaus2)


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Wollvieh W. schrieb:
> Das Problem ist nicht die Sonde im Fleisch, die würde wohl 200 Grad
> wegstecken, sondern die Elektronik, und die hängt bei vorgesehener
> Anwendung im kühlen Freien.

Nope, bei DIESEM Modell ist das all in one!

Hans-Georg W. schrieb:
> innerhalb dieser
> Gläser die Temperatur tracken

Wie, du weckst den Sensor MIT ein?

Summa summarum denke ich, das ist ein misuse. Mach lieber eine 
druckdichte Durchführung an den Topf (ggf neg WAF) und setze die (noch 
funktionierende) Elektronik vom Sensor ab. Dann kannst du extern auch 
irgend einen LiPo anschließen.

Klaus.

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Klaus R. schrieb:
> Wie, du weckst den Sensor MIT ein?

Ja genau. Also der Sensor ist nur für sehr experimentelle Geschichten. 
Natürlich muss ich ihn später wieder rausholen. Da ich aber sowieso 
immer danach ein Glas öffne um zu testen wie es geschmacklich und 
konsistenzmäßig lief, ist das kein Problem. Der Sensor wird natürlich 
nicht für jede 0815 Soße genutzt, wo ich gute Zeiten hab. Ich will 
praktisch die Einkochzeit von der Daumenregel auf wissenschaftliche 
Fakten runterbrechen.

Die Idee mit dem Kabel ist Plan B, aber bisher hatte Plan A so gut 
funktioniert, dass ich da noch dran bleiben will. Aber aufjedenfall 
immer gut mit solchen Ideen! Danke

von Udo S. (urschmitt)


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Abgesehen von der zu hohen Temperatur für die Elektronik, da das Gehäuse 
des Thermometers nicht druckdicht ist wird ziemlich sicher Wasserdampf 
reinkommen wenn du das in einem Dampfkochtopf hast.
Wobei ich nicht verstehe warum man in einem Dampfkochtopf einweckt, 
statt in einem Einwecktopf

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Wobei ich nicht verstehe warum man in einem Dampfkochtopf einweckt,
> statt in einem Einwecktopf

Geht schneller, verbraucht weniger Energie. In der Industrie macht man 
das nur im Autoklaven.

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Udo S. schrieb:
> da das Gehäuse des Thermometers nicht druckdicht ist

Das wird am Ende Druckdicht sein bzw. war es. Die Feuchtigkeit kam 
wahrscheinlich vorher rein. Aber ich achte beim nächstes Mal besser 
drauf, ob  es wirklich stimmt.

Udo S. schrieb:
> Wobei ich nicht verstehe warum man in einem Dampfkochtopf einweckt

Es bietet extrem viele Vorteile. Im Dampfkochtopf kannst du Sachen 
machen, die im Einweckautomat nicht gehen. Z.B Produkte die Milch 
enthalten oder stärkehaltig sind. Wenn du z.B Gulasch machst, kannst du 
es in 35min einkochen und gleichzeitig butterzart. Ich brate es in der 
Pfanne nur scharf an, und spare mir die ewig langen Einkochzeiten. Aus 
wissenschaftlicher Sicht, und auch Weckbüchern, muss Fleisch 2x ca. 
90-120 min eingekocht werden. Das sind 3-4 Stunden. Im Dampfkochtopf 
brauche ich dafür nur 25min. Und nach 25min ist es sogar sicherer als 
die 2x 2h im Wasserbad.

Weiterer Vorteil ist, dass die Konsistenz besser ist. Du musst nichts 
tot kochen damit es lange haltbar wird.

Und wie hhinz schon sagte, es ist unfassbar sparsam. Mir gefällt die 
Kombination aus energiesparsam, schneller und sicherer. Es gibt nur 
Vorteile für mich. Aber klar, in Deutschland ist einwecken im 
Schnellkochtopf kein Thema. In den USA ist es Standard. Wobei die 
wiederum panische Angst vor Botulismus haben, und nur deshalb so auf 
Schnellkochtöpfe gedrillt wurden

: Bearbeitet durch User
von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Klaus R. schrieb:
> Nope, bei DIESEM Modell ist das all in one!

Die Temperatursonde ist übrigens an einem extra Kabel. Also ich kann die 
PCB komplett einharzen, sofern ich da was brauchbares finde, und die 
Sonde rausführen. Die PCB hat zwei Sonden. Eine für intern, eine für 
ambient (Ofen). Ich nutze also eigentlich die Sonde für die 
Ofentemperatur und ignoriere die für die Kerntemperatur. Dafür hab ich 
einfach die Sonde von hinten im Kabel nach vorne, mit ins Metallrohr, 
geschoben. Klappte super. Ich denke irgendwie müsste man es schon 
hinbekommen die Elektronik vor Hitze zu schützen, und nur die Sonde am 
Kabel rauszuführen

Grüße

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Eine Kerbe in den Glasrand feilen und dort die Drähte unter Epoxy 
rausführen. Spart die Diamantfräse für die Durchführungen mitten im 
Glas. :)

Aber Du hast einen Blechdeckel. Da kriegt man ja alles durch. Und im 
Schnellkochtopfdeckel statt dem Sicherheitsventil eine PG-Verschraubung 
durch, dann kann man das sogar wieder abbauen.

Schau doch mal, wie man in Industrie und Labor Kerntemperaturen mißt, 
gibt vielleicht eine Anregung.

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Wollvieh W. schrieb:
> Eine Kerbe in den Glasrand feilen und dort die Drähte unter Epoxy
> rausführen.

Ich möchte ungern andere Bedingungen schaffen durch öffnungen etc. Zudem 
würde ich auch gerne das Verhalten beim Abkühlen tracken, reine Neugier 
:D
Mit einer Kerbe würde das Probeglas leider kein Vaccum ziehen und 
wahrscheinlich auch der Inhalt leichter rausspritzen.

Wollvieh W. schrieb:
> Aber Du hast einen Blechdeckel. Da kriegt man ja alles durch.

Da hast du recht, die Idee gehört auf jedenfall zu Plan B :-)
Mit der PG Verschraubung ist ein guter Tipp. Danke!
Hast du eine Bezeichnung für ein lebensmittelechtes Epoxy, welches bis 
min. 120°C beständig ist, und nicht 200-300€ kostet? Daran scheiterte es 
bisher bei mir. Deshalb war die Idee bisher das Epoxy nur innen an der 
PCB zu nutzen, weil das dann eh gekapselt mit meinem Umbau, ohne das 
nicht lebenmittel-geeignete Stoffe mit dem Essen in Verbindung kommen.

Wollvieh W. schrieb:
> Schau doch mal, wie man in Industrie und Labor Kerntemperaturen mißt

Das war ziemlich ernüchternd. Die Nutzen laut diversen Quellen 
Datalogger die sie  nach dem Kochvorgang auslesen. Kosten zwischen 
700-2500€ pro Stück. Das Aufzeichnen wäre auch bei mir eine Option, aber 
wirklich eher das allerletzte Mittel. Vorteil wäre dann natürlich, dass 
ich es komplett in Edelstahl einkapsel könnte, ohne das das Bluetooth 
Signal raus muss.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Hans-Georg W. schrieb:
> Mit einer Kerbe würde das Probeglas leider kein Vaccum ziehen und
> wahrscheinlich auch der Inhalt leichter rausspritzen.

Deshalb sollst Du die Kerbe ja auch wieder mit Epoxy auffüllen, damit 
sie nicht mehr da ist.

> Mit der PG Verschraubung ist ein guter Tipp. Danke!

Da muß ich nach dem vorigen Satz anfügen, daß das ein Scherz war, ohne 
weitere Maßnahmen das Sicherheitsventil auszubauen.

> Hast du eine Bezeichnung für ein lebensmittelechtes Epoxy, welches bis
> min. 120°C beständig ist, und nicht 200-300€ kostet?

Ich denke mal Epoxy ist per se nicht lebensmittelgeeignet. Andererseits 
stellt man seit Jahrzehnten Bratbestecke aus Melaminherz her, das in der 
Pfanne in feine Stücke gerieben und dann angeröstet zu sich genommen 
wird.

Vielleicht gibt es irgendein leckeres Silikon.

> Wollvieh W. schrieb:
>> Schau doch mal, wie man in Industrie und Labor Kerntemperaturen mißt
>
> Das war ziemlich ernüchternd. Die Nutzen laut diversen Quellen
> Datalogger die sie  nach dem Kochvorgang auslesen. Kosten zwischen
> 700-2500€ pro Stück. Das Aufzeichnen wäre auch bei mir eine Option, aber
> wirklich eher das allerletzte Mittel. Vorteil wäre dann natürlich, dass
> ich es komplett in Edelstahl einkapsel könnte, ohne das das Bluetooth
> Signal raus muss.

Du weißt damit, was man tun muß, damit eine Elektronik den Einsatz dort 
überlebt.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Vielleicht gibt es irgendein leckeres Silikon.

Sogar als Medikament, gegen Blähungen...

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Wollvieh W. schrieb:
> Vielleicht gibt es irgendein leckeres Silikon

100 Punkte :) Gibt es tatsächlich und hab ich hier schon liegen. Und 
Funk geht aus super durch. Ich hab nur noch nicht testen können ob es 
auch die Hitze abhält. Zumindest als Außenhülle wäre Silikon am 
einfachsten, dann muss es das Epoxy nicht sein. Oder eine Keramik wäre 
eine Idee. Aber darauf hab ich eigentljch keine Lust, weil die schwer zu 
bearbeiten ist.

Wollvieh W. schrieb:
> Du weißt damit, was man tun muß, damit eine Elektronik den Einsatz dort
> überlebt.

Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass der Preis den Aufwand 
wiederspiegelt. Diese Datenlogger haben dann auch natürlich extra eine 
Industriesoftware mit Vertrieb, Lebensmittel/Mediziner Zertifikaten. Ich 
kenne Leute aus der Branche, und solche Prozesse sind extrem teuer. 
Meist kann man sich sowas Zuhause mit moderaten Aufwand selber machen. 
Nimmt natürlich nur keiner ab.
Ich will auch nicht zu kleinlich sein, weil wie du schon sagtest, man 
benutzt auch Plastik oder andere sachen beim braten etc.
Ich dachte mir nur, wenn ich es mache, dann versuche ich es richtig gut 
und sicher zu machen. Sterben werde ich wohl nicht bei 2-3 Gläser pro 
Monat wo bisschen epoxy drinne war. Trotzdem ist das Silikon billig und 
medical grade.


Wenn ich die Tage mehr Zeit habe, dann schaue ich mal was ich finde. 
Zuerst muss ich sowieso gucken, ob der Sensor wirklich reparabel ist.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Wollvieh W. schrieb:
> Andererseits stellt man seit Jahrzehnten Bratbestecke aus Melaminherz her, das 
in der Pfanne in feine Stücke gerieben und dann angeröstet zu sich genommen wird.

So richtig "Gesund" wird das Zeug, wenn du es auch noch schön erwärmst:
- 
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/essgeschirr-aus-melamin-kann-gesundheitsgefaehrdend-sein-7562

von Klaus R. (klaus2)


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...wieso wunder ich mich eigentlich, dass ein BT Thermometer aus einem 
geschlossenen Metalldampfdruckkochtopf rausfunken kann - was hab ich 
übersehen?

Klaus.

von Marcel V. (mavin)


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Klaus R. schrieb:
> was hab ich übersehen?

Die Öffnung für das Kunststoffüberdruckventil und die 
Gummilabyrinthdichtung.

von Klaus R. (klaus2)


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...krass, aber ja dann reicht das wohl schon aus. Ist wie ein Handy im 
Fahrstuhl, geht ja auch "ein bißchen".

Klaus.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Klaus R. schrieb:
> ...wieso wunder ich mich eigentlich, dass ein BT Thermometer aus einem
> geschlossenen Metalldampfdruckkochtopf rausfunken kann - was hab ich
> übersehen?

Ich habe schon GSM-Antennen in einem Stahlbeton-Aufzugsraum mit extra 
dicken Stützen im ersten Untergeschoß einer Tiefgarage gesehen. Die 
waren etwas näher an die Stahltür gerückt, die Richtung Garage ging. :)

Hat wahrscheinlich nur während der Tests funktioniert, weil der 
Techniker da seine Vespertasche in der Tür eingeklemmt hatte, um nicht 
dauernd aufschließen zu müssen.

von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Klaus R. schrieb:
> wieso wunder ich mich eigentlich, dass ein BT Thermometer aus einem
> geschlossenen Metalldampfdruckkochtopf rausfunken kann - was hab ich
> übersehen?

Tatsächlich funktioniert das auch in einem normalen Edelstahltopf mit 
Edelstahldeckel ohne Gummilippe. Die Frequenz komplett zu blocken ist 
gar nicht so leicht, weil es irgendwo durch die kleinsten Spalten durch 
geht.
Im Schnellkochtopf mit Gummilippe dann gar kein Problem :)

von Roland D. (roland_d284)


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Moin,

Klaus R. schrieb:
> ...wieso wunder ich mich eigentlich, dass ein BT Thermometer aus einem
> geschlossenen Metalldampfdruckkochtopf rausfunken kann - was hab ich
> übersehen?

Welche Frequenzen durch einen Schlitz heraus kommen können, hängt von 
der Länge des Schlitzes ab, nicht von der Breite. Die Breite ist egal, 
kann so klein sein wie will, die beiden Seiten dürfen nur nicht 
leitfähig verbunden sein.

Der Trick ist, das der Schlitz gar nicht die Sendeantenne ist, sondern 
das Blech drumherum. Durch den Schlitz gehen Magnetfeldlinien durch, 
Bleche und Schlitz bilden also Spulen und im Schlitz gibt es ein 
elektrisches Feld -> Kondensator. Je dünner der Schlitz, desto mehr 
Kapazität aber auch weniger Magnetfeld also weniger Induktivität. Ergo: 
Bei den Frequenzen die abgestrahlt werden können, kürzt sich die Breite 
vom Schlitz heraus. Bleibt nur die Länge über.

Die eigentliche Sendeantenne basiert dann auf den Strömen im Blech und 
der schwingenden Spannungsdifferenz zwischen den Blechen auf beiden 
Seiten des Schlitzes.

Gruß, Roland

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Hans-Georg W. schrieb:
> Ich hab noch ein wenig die Angst, dass die Korrosion vielleicht die PCB
> komplett zerstört. Andernfalls hatte ich überlegt sie vielleicht ein zu
> harzen.

du soltest mit einem Glasfaserstift mit weit herausgedrehten Glasfasern 
die Bauteile vorher sauber bürsten.

Danach vielleicht essigfreies (neutrales) Silikon zur "Abdichtung".

Klarlack oder Harz macht dir das Ding so zu, dass du da nichts mehr 
repariert bekommst

: Bearbeitet durch User
von Hans-Georg W. (hansgeorg_w)


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Wegstaben V. schrieb:
> du soltest mit einem Glasfaserstift mit weit herausgedrehten Glasfasern
> die Bauteile vorher sauber bürsten.

Sachen gibs. Danke für den Hinweis, kannte ich gar nicht.

Wegstaben V. schrieb:
> Danach vielleicht essigfreies (neutrales) Silikon zur "Abdichtung".
> Klarlack oder Harz macht dir das Ding so zu, dass du da nichts mehr
> repariert bekommst

Ja das hab ich mir auch schon gedacht. Im Notfall hätte ich es aus 
platzgründen einfach eingegossen, weil es ja eh schon mitgenommen ist. 
Aber ich würde es wirklich gerne reparabel halten, wie du schon 
anmerkst.

Bisher ist mein Problem, dass der Kondensator überall ausverkauft ist 
bzw. ich grad nicht weiß, ob es unbedingt der sein muss. Ich hab 
schwierigkeiten etwas zu finden, dass die Hitze draußen hält und 
gleichzeitig dünn ist. Das Epoxidharz lässt vielleicht doch zuviel 
durch, bzw. ich finde kein preiswertes, dass die Hitze aushält und 
gleichzeitig kaum Wärme leitet.
Ich denke das originale 6mm Metallröhrchen des Sensors ist auch etwas zu 
schmal, ob eine ausreichend dicke Schicht zu gießen. Also falls jemand 
ideen hat, wie man die PCB bzw Kondensator sinnvoll vor Wärme schützt, 
gerne her damit.
Steinwolle war noch eine Idee von mir, die würde dann aber denke ich ein 
Metallrohr mit vll 20mm Innendurchmesser vorraussetzen. Zudem ist es 
schwierig ein geeignetes Rohr zu finden, da ich gerne weiterhin eine 
Metallspitze, wie bei einem Fleischspieß, haben möchte.
Ohne Werkstatt nicht ganz so leicht.

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