Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ESP32/Arduino: Türklingelsignal detektieren und schalten


von Erwin (erwinh)



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Ich möchte ein Türklingelsignal detektieren und schalten. Wie die Anlage 
genau heißt, kann ich nicht sagen, doch das Haustelefon ist ein Grothe 
HT623, Datenblatt:
https://media.grothe.de/docs/iba_ht623_74333_mv015500_b_2021-04-20.pdf

Der Gong ist ein lautes Ding mit Spule (siehe Bilder 1 und 2) und wird 
gespeist über einen Trafo mit 8 Volt (Bild 3).

1) Zunächst habe ich folgende Frage: Gong, Türöffner und Glimmlämpchen 
laufen sicherlich über AC, doch wofür ist die DC des Trafos? Ist die nur 
für Lautsprecher und Mikrofon?

2) Das Signal möchte ich jeweils mit einem Optokoppler detektieren und 
schalten. Ich dachte daran, für das Schalten einen Panasonic AQH 
verwenden (der dürfte für diese Anwendung optimal sein), ich bin nur 
nicht sicher, ob ich hier einen AQH3213 oder einen AQH3223 verwenden 
soll. Beide schalten bis zu 1,2 A durch.

3) Welcher Optokoppler hingegen wäre für das Detektieren optimal?

4) Der Optokoppler wird logischerweise aus dem Trafo gespeist, besteht 
hier trotz der geringen Stromabnahme die Gefahr, dass die Anlage gestört 
wird, oder ist das hier eher unwahrscheinlich?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Du brauchst ein so genanntes "Zusatzrelais" von Grothe. Google mal nach 
HTZ 788, das passt vielleicht.

Denke daran  dass das ein Bus-System ist. Wenn du Mieter bist und die 
Anlage kaputt bastelst, kann es sau-teuer werden. Dagegen sind die 50€ 
für die offizielle Lösung Peanuts.

Das Netzteil liefert 8V AC für den Türöffner. Alles andere hängt am Bus 
B. Stromversorgung, Sprache und die digitale Signalisierung.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Steve van de Grens schrieb:
> Du brauchst ein so genanntes "Zusatzrelais" von Grothe. Google mal nach
> HTZ 788, das passt vielleicht.

Du bräuchtest es, andere lösen das aus der Bastelkiste.

> Denke daran  dass das ein Bus-System ist.

Na und?

> Wenn du Mieter bist und die
> Anlage kaputt bastelst, kann es sau-teuer werden.

Da ist sie wieder, Stefans Angst.

Laut seiner Beschreibung hat er einen mechanischen Gong. Der zieht und 
bekommt genug Strom, um eine kleines Relais oder einen Optokoppler 
parallel zur Spule zu klemmen.

Den ESP32 versorgt man mit einem eigenen Netzteil, fertig.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Manfred P. schrieb:
> Laut seiner Beschreibung hat er einen mechanischen Gong. Der zieht und
> bekommt genug Strom, um eine kleines Relais oder einen Optokoppler
> parallel zur Spule zu klemmen.

Ich habe den Eröffnungsbeitrag so verstanden, dass er einen Gong an die 
Sprechanlage anschließen möchte.

Auf den Fotos sehe ich nämlich nur einen Summer und er möchte mit dem 
Optokoppler "bis zu" 1,2 A durch schalten.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Das verlinkte Datenblatt passt nicht zum Gerät. Man beachte die 
Beschreibung der Anschlüsse und Jumper, sie stimmen beide nicht mit dem 
Foto überein.

von Erwin (erwinh)


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Steve van de Grens schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Laut seiner Beschreibung hat er einen mechanischen Gong. Der zieht und
>> bekommt genug Strom, um eine kleines Relais oder einen Optokoppler
>> parallel zur Spule zu klemmen.
>
> Ich habe den Eröffnungsbeitrag so verstanden, dass er einen Gong an die
> Sprechanlage anschließen möchte.
>
> Auf den Fotos sehe ich nämlich nur einen Summer und er möchte mit dem
> Optokoppler "bis zu" 1,2 A durch schalten.

Ich möchte den Gong einerseits detektieren und andererseits auch ein- 
und ausschaltbar machen. In beiden Fällen möchte ich Optokoppler nutzen, 
bin aber nicht sicher, welche.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Steve van de Grens schrieb:
> Das verlinkte Datenblatt passt nicht zum

Passt doch, ich habe nicht richtig hin geschaut.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Erwin schrieb:
> Ich möchte den Gong einerseits detektieren

Welchen Gong? Auf den Fotos ist kein Gong zu sehen, und auch unklar, wie 
und womit er angesteuert wird.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Denke daran dass Spulen beim Aus-Schalten einen Impuls mit hoher 
Spannung induzieren. Davor musst du deine Optokoppler beschützen.

Die von dir genannten Optokoppler haben Triac Ausgänge, können also nur 
AC schalten. Wird der Gong mit AC betrieben?

Ob die Variante mit Zero-Cross schon mit 8V funktioniert, weiss ich 
nicht. Danach würde ich das Datenblatt durchsuchen, oder den einfacheren 
ohne zero-cross nehnen.

Für die Richtung zum ESP hin brauchst du eher einen für DC mit 
Transistor-Ausgang z.B. PC817.

: Bearbeitet durch User
von Erwin (erwinh)


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Gong ist der falsche Ausdruck - es ist kein einmaliges Geräusch -, ich 
meine abstrakt die Klingel, im vorliegenden Fall das andauernde 
(furchtbar laute und unangenehme) Rattern, solange der Knopf gedrückt 
wird. Die ist sichtbar im zweiten Bild, das ich im Eröffnungsbeitrag 
hochgeladen habe.

: Bearbeitet durch User
von Erwin (erwinh)


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Ich habe hier tatsächlich ein Omron G3VM-61A1. Könnte man das nicht auch 
zum Detektieren verwenden? Gleichrichterdiode vorausgesetzt.

Datenblatt: 
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A500/G3VM-61D1_DB-EN.pdf

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Erwin schrieb:
> ich meine abstrakt die Klingel

Das ist weder ein Gong, noch eine Klingel. Wie gesagt ist das ein 
Summer.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Erwin schrieb:
> Omron G3VM-61A1. Könnte man das nicht auch zum Detektieren verwenden?

Ja. Wie gesagt ist ein Schutz gegen Überspannung nötig. Sonst hält das 
nicht lange.

Du kannst auch ein normales elektromechanisches Relais nehmen mit 
Gleichrichter nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ja. Wie gesagt ist ein Schutz gegen Überspannung nötig. Sonst hält das
> nicht lange.

Die Überspannung entsteht nur, wenn der Strom schlagartig nicht mehr 
fließen kann. Ein alternativer Strompfad, z.B. durch eine Diode (bei DC) 
oder zwei Z-Dioden (bei AC), hilft dagegen. Man kann die Energie aus dem 
Magnetfeld auch über einen Widerstand auf einen Kondensator laufen 
lassen, um den Strom, wenn auch gebremst, noch ein bisschen weiter 
fließen lassen zu können (Snubber).

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ja, an so etwas dachte ich dabei.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Steve van de Grens schrieb:
> Erwin schrieb:
>> Omron G3VM-61A1. Könnte man das nicht auch zum Detektieren verwenden?
>
> Ja. Wie gesagt ist ein Schutz gegen Überspannung nötig. Sonst hält das
> nicht lange.

Brückengleichrichter davor und einen kleinen Folienkondensator 0,22µF.

von Erwin (erwinh)


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Zum Brückengleichrichter eine kurze Frage: Wenn ich einen fertigen 
kaufe, findet man zumeist Modelle mit hunderten Volt, teilweise bis 700 
VAC.

Was wäre denn für diese geringe Spannung von 8 VAC gängig?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Erwin schrieb:
> Was wäre denn für diese geringe Spannung von 8 VAC gängig?

Jeder Gleichrichter für mindestens 12V ist geeignet. Also praktisch 
jeder, denn welche für weniger als 12V gibt es nicht.

: Bearbeitet durch User
von Erwin (erwinh)


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Danke. Dann bleibt nur noch offen, ob ich für das Ein- und Ausschalten 
des Summers einen Panasonic AQH3213 (Zero-cross Turn On) oder einen 
AQH3223 (Random Turn On) verwenden muss.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Erwin schrieb:
> Dann bleibt nur noch offen, ob ich für das Ein- und Ausschalten des
> Summers einen Panasonic AQH3213 (Zero-cross Turn On) oder einen AQH3223
> (Random Turn On) verwenden muss.

Wie bereits gesagt würde ich den einfacheren nehmen, weil du kein 
zero-cross brauchst und mir nicht klar ist, ob das Ding mit so kleiner 
Spannung überhaupt funktioniert. Es gibt hier keinen Bedarf für 
zero-cross.

: Bearbeitet durch User
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