Forum: Haus & Smart Home Erdung = gleiches Potential?


von Frank H. (horni)


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Hallo Zusammen,

Nehmen wir mal an, dass der Energieversorger nach TN-C-S die Gebäude 
angeschlossen hat. Weiterhin nehmen wir mal an, dass wir z.B. zwei 
Gebäude haben. Das Eine ist auf der einen Seite der Straße (oder Stadt) 
und das zweite ist auf der anderen Seite der Straße / Stadt (um die 
Entfernung etwas größer zu machen).

Die Frage ist nun: Befindet sich der PE-Leiter und damit die Erde in 
beidem Gebäuden auf gleichem Potential?

Nehmen wir nun mal an, wir würden zwischen den Gebäuden eine Leitung 
ziehen, die geerdet ist, z.B. ein Netzwerkkabel dessen Schirm geerdet 
ist, könnte - wenn alles ordnungsgemäß angeschlossen / geerdet ist, über 
diese Leitung ein Strom von mehreren A fließen?

von Oliver S. (oliverso)


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Frank H. schrieb:
> Die Frage ist nun: Befindet sich der PE-Leiter und damit die Erde in
> beidem Gebäuden auf gleichem Potential?

Nein

> Nehmen wir nun mal an, wir würden zwischen den Gebäuden eine Leitung
> ziehen, die geerdet ist, z.B. ein Netzwerkkabel dessen Schirm geerdet
> ist, könnte - wenn alles ordnungsgemäß angeschlossen / geerdet ist, über
> diese Leitung ein Strom von mehreren A fließen?

Ja

Oliver

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Frank H. schrieb:
> Befindet sich der PE-Leiter und damit die Erde in beidem Gebäuden auf
> gleichem Potential?

Darauf kannst du dich nicht verlassen.

von Peter M. (Gast)


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Das Erdpotential ist unterschiedlich und somit wirst Du auf der 
Schirmung Ausgleichströme haben. Diese Ströme können erheblich sein.
Denn die Erdung erfolgt immer lokal am Grundstück/Gebäude. Entweder den 
Schirm nur einseitig auflegen oder die Kopplung via Glasfaserstrecke 
realisieren.

von Gunnar F. (gufi36)


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Peter M. schrieb:
> Das Erdpotential ist unterschiedlich und somit wirst Du auf der
> Schirmung Ausgleichströme haben. Diese Ströme können erheblich sein.

Dann könnte also doch funktionieren, was ich vor vielen Jahren mal als 
Idee hatte (und wieder verworfen), "Energy-Harvesting" zu betreiben, nur 
mit zwei Zelthäringen im Grund, etwas Draht und einem genügsamen 
Verbraucher dazwischen. Echt jetzt?

von Peter M. (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> "Energy-Harvesting" zu betreiben, nur
> mit zwei Zelthäringen im Grund, etwas Draht und einem genügsamen
> Verbraucher dazwischen. Echt jetzt?
Überlege mal wo diese Ströme herkommen, dann wirst Du sehr schnell 
merken, dass Deine Idee nicht funktionieren kann.
Das Stromnetz ist der Faktor der hier mit in die Betrachtung einfliessen 
muss.
Nur zwei Stäbe in den Boden bewirkt nichts, solange sie aus dem gleichen 
Material sind.

von Gunnar F. (gufi36)


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Peter M. schrieb:
> Das Stromnetz ist der Faktor der hier mit in die Betrachtung einfliessen
> muss.

ich hatte auch damals schon nicht daran gedacht, das in der Sahara zu 
machen...

von Michi S. (mista_s)


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Gunnar F. schrieb:
> "Energy-Harvesting" zu betreiben, nur mit zwei
> Zelthäringen im Grund, etwas Draht und einem
> genügsamen Verbraucher dazwischen.

Für hinreichend große (denke eher in km statt cm) Werte für etwas könnte 
das sicher klappen; bei Gewitter eventuell auch zu gut.

von Michi S. (mista_s)


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Frank H. schrieb:
> ein Netzwerkkabel dessen Schirm geerdet
> ist, könnte - wenn alles ordnungsgemäß
> angeschlossen / geerdet ist, über
> diese Leitung ein Strom von mehreren A fließen?

Kommt wohl auf das Netzwerkkabel an, wieviel A der Schirm dauerhaft 
tragen kann.

von Micha R. (feinkost)


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>
> Dann könnte also doch funktionieren, was ich vor vielen Jahren mal als
> Idee hatte (und wieder verworfen), "Energy-Harvesting" zu betreiben,

Da gab es doch die Kleingärtner die in der Nähe von Sendemasten 
zusätzliche Energie geerntet hatten....

von Thomas R. (thomasr)


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Da können ganz erhebliche Ausgleichströme fließen, je nach Zustand des 
Leitungsnetzes.

In urbanen Gebieten sogar sehr drastische Ströme! Ich habe 1979 auf der 
Alleestraße in Bochum mal eine Leitung vom Potentialausgleich abgemacht 
während gerade eine Straßenbahn draußen fuhr. Mit dem Lichtbogen hätte 
man schweißen können!!

Natürlich war das ein Ausgleichsstrom aus dem DC Netz der Straßenbahn.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Frank H. schrieb:
> Nehmen wir mal an, dass der Energieversorger nach TN-C-S die Gebäude
> angeschlossen hat.
Da ist schon mal der 1. Fehler in der Annahme. Der Energieversorger 
liefert ein TN-C, das S entsteht erst am Hausanschlusskasten.

von Stefan P. (form)


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Frank H. schrieb:
> Nehmen wir nun mal an, wir würden zwischen den Gebäuden eine Leitung
> ziehen, die geerdet ist, z.B. ein Netzwerkkabel dessen Schirm geerdet
> ist, könnte - wenn alles ordnungsgemäß angeschlossen / geerdet ist, über
> diese Leitung ein Strom von mehreren A fließen?

Ja, diesen Effekt nutzen die Energieversorger übrigens auch schamlos 
aus.
Durch das Spannen von Drahtverbindungen zwischen verschiedenen Städten 
oder teilweise auch noch weiteren Entfernungen sind unglaublich große 
Mengen an Energie verfügbar. Diese Energie wird dann für viel Geld an 
die Nutzer weiterverkauft.
Früher hat man noch großen Aufwand getrieben und sogenannte 
Tarnkraftwerke aufgestellt, damit die Bürger auch etwas sehen wofür sie 
Geld bezahlen. Heutzutage ist ja allgemein bekannt das es sich nur um 
Müllverbrennungsanlagen oder Heizkraftwerke gehandelt hat. Der Rückbau 
schreitet aber auch schnell voran. Der große Aufschrei steht noch bevor.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Bei einem Blitzeinschlag in der Nähe kommt da einiges zusammen, auf 
jeden Fall Glasfaser.

von Unwichtig (noname_user)


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von Stefan P. (form) 01.04.2024 18:07

Er hat wieder mal was unterschlagen... die Ironie-Tags ;-)

und warum hat er wieder mal einen Minus-Punkt bekommen?
von Sven L. (sven_rvbg) 01.04.2024 17:50
Deine Aussage wollte ich auch noch bringen, hat sich ja nun erledigt, 
aber kapieren tun das hier sowieso bloss die Wenigsten.

von Thomas R. (thomasr)


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Stefan P. schrieb:

>
> Ja, diesen Effekt nutzen die Energieversorger übrigens auch schamlos
> aus.
> Durch das Spannen von Drahtverbindungen zwischen verschiedenen Städten
> oder teilweise auch noch weiteren Entfernungen sind unglaublich große
> Mengen an Energie verfügbar. Diese Energie wird dann für viel Geld an
> die Nutzer weiterverkauft.

Zuviel Hans Dominik gelesen??

von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Stefan P. schrieb:
>
>>
>> Ja, diesen Effekt nutzen die Energieversorger übrigens auch schamlos
>> aus.
>> Durch das Spannen von Drahtverbindungen zwischen verschiedenen Städten
>> oder teilweise auch noch weiteren Entfernungen sind unglaublich große
>> Mengen an Energie verfügbar. Diese Energie wird dann für viel Geld an
>> die Nutzer weiterverkauft.
>
> Zuviel Hans Dominik gelesen??

Auf den Kalender gesehen.

von Peter M. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
>
>
> Zuviel Hans Dominik gelesen??

Die Romane habe ich in meiner Jugend gerne gelesen. Bspw. "Atomgewicht 
500", der ist Klasse.

Ansonsten kann man hier immer wieder feststellen, dass es bei manchen 
mit den Grundlagen nicht weit her ist.

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