Liebes Forum, ich besitze einige Bosch Professional Akkugeräte. Die ProCore Akkus sind hervorragend und gehören technologisch gesehen wahrscheinlich zu den besten Akkus im Werkzeugbereich. Da Bosch leider in manchen Produktkategorien, wie z.B. Gartengeräten, stark schwächelt, möchte ich die ProCore Akkus auch für Geräte anderer Hersteller nutzen. Ich sehe es nicht ein, für jedes Gerät herstellerspezifische Akkus kaufen zu müssen, umwelttechnisch auch eine Katastrophe. Meine Recherche hat jedoch ergeben, dass die ProCore Akkus keinen eingebauten Tiefentladungsschutz besitzen. Dieser wird stattdessen über das Gerät gesteuert. Da der Bosch Akku ein BMS bzw. einen Balancer für die Aufladung verbaut haben muss, wundere ich mich, warum nicht gleich ein Tiefentladungsschutz integriert wurde. Es gibt Akkuadapter zu kaufen auf Amazon, AliExpress etc. Diese bestehen im Prinzip nur aus einem Stück Plastik mit vier Kontakten und werden dennoch für 15€ verkauft, was mir schleierhaft ist. Diese Adapter verfügen ebenfalls über keinen Tiefentladungsschutz oder Ähnliches. Ich habe nun überlegt, ob ich mir einen Adapter konstruieren und 3d drucken sollte, der einen eigenen Tiefentladungsschutz eingebaut hat. Dazu würde ich mir von AliExpress oder Ähnlichem eine 5S 100A BMS-Platine kaufen und diese im Adapter integrieren. Eigene Schaltung wäre natürlich auch möglich, aber eine fertige Platine wäre einfacher und deutlich günstiger. Da die Balancing-Funktion dieser Platine etc. unnötig ist, weil der Akku ja ohne den Adapter am Original Ladegerät aufgeladen wird, würde ich die Anschlüsse für die Zellen auf dem BMS mit einem Widerstand überbrücken. Somit würde ich nur den Tiefentladeschutz nutzen und als netten Nebeneffekt den Schutz gegen Kurzschluss einbauen (obwohl diese Funktion hoffentlich bereits im Akku fest verbaut ist, ausprobieren möchte ich es sicherheitshalber jedoch nicht). Übersehe ich dabei etwas, oder spricht grundsätzlich etwas dagegen? Mir ist bewusst, dass ich dabei auf eigene Gefahr handle und dass die Temperaturüberwachung nicht funktionieren wird. Ich denke jedoch, dass dies zu verkraften ist, solange man keine Geräte verwendet, die den Akku an seine Leistungsgrenze bringen und den Akku stark aufwärmen. Bei den von mir verwendeten 8Ah ProCore Akkus denke ich, dass ich jedoch Reserven hätte. LG Rolf
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Es ist doch eigentlich immer so, dass die Unterspannungsabschaltung im Gerät verbaut ist. Warum also eine eigene Abschaltung einbauen?
Harald A. schrieb: > Es ist doch eigentlich immer so, dass die Unterspannungsabschaltung im > Gerät verbaut ist. Warum also eine eigene Abschaltung einbauen? Das ist ggf. bei nicht-Bosch-Geräten eben nicht so. Rolf Z. schrieb: > würde ich die Anschlüsse für die Zellen auf dem BMS mit einem Widerstand > überbrücken. Die Spannungsteilerkette erzeugt Querstrom. Akku stecken lassen garantiert dir einen tiefentladenen Akku. Der Querstrom muss wesentlich höher sein, als Balancing-Strom im Betrieb, wenn sich das nicht abschalten lässt. Nochmal unnötiger Leerlaufverbrauch. Wenn sich die Zellspannungen abgreifen lassen, dann würde ich die auch anschließen. Rolf Z. schrieb: > dass die Temperaturüberwachung nicht funktionieren wird Normal bringt ein BMS auch das mit. Warum also nicht nutzen? Dazu müsste man halt die NTC-Charakteristik des Moduls kennen. Wir kommen einer Eigenentwicklung immer näher... Rolf Z. schrieb: > einem Stück Plastik mit vier Kontakten und werden dennoch für 15€ > verkauft Es gibt Kunden, die das was du vorhast nicht können oder keine Zeit für sowas haben, inklusive Eigenanfertigung der Kontaktsätze. Gerade so an der Schmerzgrenze. Wenn jetzt noch ein Tiefentladeschutz und Temperaturüberwachung mit drin stecken, wäre es sicher ein noch höherer Endverbraucherpreis. Was du annimmst, was im nicht-Bosch-Gerät verbaut ist: Tiefentladeschutz und Strombegrenzung Auf was du verzichten kannst: Balancing und Temperaturüberwachung Ergo ist dein Wunschadapter genau das 15€-Teil. Baue es nach, 3D-Modelle gibt es sicher auf einschlägigen Plattformen. mfg mf
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Ein ordentliches BMS sollte an sich sofort abschalten, wenn die erste Zelle/Zellpaarung eine Mindestspannung unterschreitet. Ich kann mir an sich nicht vorstellen, dass Bosch ggf. digital an eine Elektronik in jedem passenden Werkzeug "beauftragt", statt dann einfach die Ausgangsspannung zu unterbrechen.
Das Problem ist, dass scheinbar manche Geräte mit den Akkus kommunizieren bzw. Die Hersteller manchmal die Abschaltung im Gerät vornehmen und manchmal im Akku. Manche Hersteller machen scheinbar auch eine hybrid Lösung wobei das Gerät dem Akku signalisiert das die Spannung zu niedrig ist und er abschalten soll. Jeder Hersteller hat scheinbar da eine eigene Vorgehensweise, deshalb glaub ich ist die sicherste Variante über ein extra BMS. Falls sich jemand besser mit den Bosch System auskennt bzw. mit deb Systemen der verschiedenen Hersteller wäre ich dankbar für mehr Informationen. Die Informationen aus dem Internet sind da recht vage und Erfahrungsgemäß wird auch sehr viel Halbwissen verbreitet.
Bosch, Ryobi, Makita, Stihl: die Geräte, die mir bisher untergekommen sind, haben die Abschaltung im Gerät. Ich meine gelesen zu haben, dass Aldi und Lidl ebenfalls im Gerät abschalten, kann ich aber nicht mehr sicher sagen. Es ist ja auch keine Kunst, dass für deine Geräte mit einem einstellbaren Netzgerät zu überprüfen. Deshalb sind die käuflichen Adapter auch so primitiv aufgebaut, weil es einfach nichts braucht.
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Harald A. schrieb: > Bosch, Ryobi, Makita, Stihl: die Geräte, die mir bisher untergekommen > sind, haben die Abschaltung im Gerät. Man sollte hier bei eventuell nach Art der Abschaltung unterscheiden. Ein BMS ist eher nicht für den Regelbetrieb, sondern die Notfallsicherung, falls das Gerät, das sie verwendet, mal eine Fehlfunktion hat. Normal sollte also das Gerät bereits bei einer Spannung oberhalb des BMS-Minimum abschalten und so auch noch eine geringe Reserve lassen, falls man den Akku nicht gleich nachlädt. Im Idealfall ist also beides vorhanden. -> Aufmachen und nachschauen was da so alles drin ist und auch was es für Zellen sind und ob dort "obendrauf" eventuell bereits ein BMS angebracht ist. Bei den Werkzeugteilen ist mittlerweile aber wohl eher das maximale Einsparen eingetreten und man kann sich auf nichts verlassen - Hauptsache billing in der Herstellung und teuer im Verkauf. Da kann man sich ja nicht mal mehr drauf verlassen, dass da überhaupt balanciert wird.
> Bei den Werkzeugteilen ist mittlerweile aber wohl eher das maximale > Einsparen eingetreten und man kann sich auf nichts verlassen - Also mich wundert das! ICh haette gerade bei Bosch schon erwartet das die im Akku einen Controller haben und mit AES256 verschluesselt irgendwelche Key und Seriennummernbereich austauschen um sicherzustellen das nicht Hinz und Kunz die Akkus zum halben Preis nachbaut. .-) Aber der Grund duerfte wohl sein das eine Ueber/Unterspannungsueberwachung bei Durchschnittskram wie z.B Kameraakkus kein Problem ist, aber bei Akkuschraubern koennen ja auch mal 40-100A fliessen. Vanye
Ich habe gerade einen offenen ProCore 18V 8Ah hier liegen mit 2 defekten Zellen. War gerade mal ein halbes Jahr im Einsatz. Die Zellen sind einfach nur in Serie geschaltet, ohne Balancer-Anschluss oder gar BMS. Über eine Hochlast-Sicherung (Keramik) gehen diese dann direkt an B+ und B-. Die Platine im inneren ist nur für die Ladestandsanzeige und Übermittlung des Temperatur-Sensors ans Gerät. Empfinde ich als absoluter Mist, aber was solls...
Ich finde, die LI-Akkus sollten dringnd mal genormt werden, ähnlich wie bei USB-C geschehen. Bauform, Anschluß e.t.c. um das alles mal kundenfreundlicher zu machen.
Gibts doch , irgenwas mit 18all oder so.
> Ich finde, die LI-Akkus sollten dringnd mal genormt werden, ähnlich wie > bei USB-C geschehen. Das finde ich schon seit 10Jahren, aber bei der ueblichen Arbeitsgeschwindigkeit wird das noch weitere 10Jahre dauern. Und mit ein bisschen gesunder Ernaehrung und viel Sport erleben wir ja vielleicht noch Fusionskraftwerke. Wer weiss... :-D Vanye
Sebastian P. schrieb: > Ich habe gerade einen offenen ProCore 18V 8Ah hier liegen mit 2 > defekten Zellen. War gerade mal ein halbes Jahr im Einsatz. > Die Zellen sind einfach nur in Serie geschaltet, ohne Balancer-Anschluss > oder gar BMS. > Über eine Hochlast-Sicherung (Keramik) gehen diese dann direkt an B+ und > B-. > Die Platine im inneren ist nur für die Ladestandsanzeige und > Übermittlung des Temperatur-Sensors ans Gerät. > Empfinde ich als absoluter Mist, aber was solls... Schau Mal genau hin. Der Balancer IST im Akkupack, denn die Zellenanschlüsse sind nach unten rausgeführt. Ist schon in den 6Ah Akkus von 2016 so gewesen -- Info für alle die ältere Packs haben. BTW: ich habe direkten Kontakt zu den Power tools Leuten
Sebastian P. schrieb: > Die Zellen sind einfach nur in Serie geschaltet, > ohne Balancer-Anschluss oder gar BMS. Sicher? Wofür ist dann das vielpolige Flexkabel, das zu dem Platinchen führt?
Michi S. schrieb: > Sebastian P. schrieb: >> Die Zellen sind einfach nur in Serie geschaltet, >> ohne Balancer-Anschluss oder gar BMS. > > Sicher? Wofür ist dann das vielpolige Flexkabel, das zu dem Platinchen > führt? Für den Balancer.
Moin, Andrew T. schrieb: >>> Die Zellen sind einfach nur in Serie geschaltet, >>> ohne Balancer-Anschluss oder gar BMS. >> >> Sicher? Wofür ist dann das vielpolige Flexkabel, das zu dem Platinchen >> führt? > > Für den Balancer. Sorry ich kann da keinen Balancer erkennen. Das Kabel ist sicher für die LEDs für die Ladestandsanzeige. Warum auch sollte Bosch sonst bei diesem Akku bewerben, dass sie etwas dickere Kupferbleche an den Zellen angeschweißt haben als die Konkurrenz und dann in der Werbung den Balancer verheimlichen? Gruß, Roland
Roland D. schrieb: > > Sorry ich kann da keinen Balancer erkennen. Das Kabel ist sicher für die > LEDs für die Ladestandsanzeige. > > Warum auch sollte Bosch sonst bei diesem Akku bewerben, dass sie etwas > dickere Kupferbleche an den Zellen angeschweißt haben als die Konkurrenz > und dann in der Werbung den Balancer verheimlichen? > Weil Bosch in keiner Werbung auf die Balancer eingeht (weder bei den 4Ah, 6Ah noch bei den pro core. Glaube es halt das da der Balancer drin ist oder lass es. In allen Packs die ich mir bei Bosch geöffent ansehen durfte ist der Balancer drin. Somit unwahrscheinlich, das in deinem keiere ist.
Die Lidl Akkus sind gut und haben ein vollwertiges BMS eingebaut, inklusive Balancer. Deshalb sollte es besser einen Adapter für Lidl an Bosch geben ;-))
Moin, Andrew T. schrieb: > Glaube es halt das da der Balancer drin ist oder lass es. > In allen Packs die ich mir bei Bosch geöffent ansehen durfte ist der > Balancer drin. https://youtu.be/0TGBRyaAJ6U?t=187 ok, jetzt glaube ich es. In dem Video sieht man, wo die Verbindung zwischen den Akkus und der Elektronik sitzt - sehr elegant gelöst und sehr unsichtbar. Gruß, Roland
Das ist aber kein Balancer, nur eine Einzelzellenüberwachung.
Roland D. schrieb: > In dem Video sieht man, wo die Verbindung zwischen den Akkus und der > Elektronik sitzt Genau so ist das realisiert. Allerdings passiert es beim Zellentausch recht schnell, dass einer der Flexkontakte abgeschert wird. Balancing wird, meiner Meinung nach, reichlich überbewertet. Eine Zelle mit weniger Kapazität als die Anderen kann auch durch Balancieren nicht mehr voller werden. Wichtiger ist dass der Herstelle Zellen einer Charge verwendet bzw zusammenschaltet.
Hast du dazu eine Quelle? Würde mich wirklich interessieren. Ich glaube im übrigen auch nicht, dass die gebalancet werden. Aber kann es leider nicht belegen.
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