Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Microchip Studio - Elegoo Uno R3


von Hans (blubb1337)


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Hallo zusammen,

ich versuche aktuell mich auf ein Modul vorzubereiten und bräuchte eure 
Hilfe, da leider absolut nichts funktionieren möchte. Ich kriege den 
Programmier-Part und alles hin, aber solange es um Hardware geht, 
verzweifle ich, weil immer etwas nicht funktionieren möchte. Mal fehlt 
hier ein Treiber, mal ist irgendwas kaputt oder (wie im aktuellen Fall) 
möchte "Microchip Studio for AVR and SAM Devices" meinen Elegoo Uno R3 
nicht erkennen.

In Übung 1 soll man:
1. File > New Project > Installed > Assembler > AVR Assembler Project 
wählen
2. Im Dialog "Device Selection" ATmega328P auswählen
3. Unter Projekt > Properties > Tool > selected debugger/programmer 
"Interface > DebugWIRE" auswählen

Und diese Option wird bei mir nicht angezeigt.
Ich habe den Elegoo Uno über USB angeschlossen. Wird auch im 
Gerätemanager im COM-Port erkannt. Mit Arduino IDE scheint es auch zu 
funktionieren (jedenfalls konnte ich eine LED zum blinken bringen). 
Allerdings habe ich gefühlt alles Erdenkliche probiert und recherchiert, 
aber debugWIRE möchte einfach nicht auftauchen. Na gut... Also dachte 
ich erstmal, dass es vielleicht gar nicht direkt über USB funktioniert, 
sondern ich extra nochmal ein ISP-Programmer benötige. Bestellt, gekauft 
und USBasp ausprobiert. Treiber wollte nicht (wie immer Probleme) -> 
dann einfach mit Zadig kurz 2 Versionen ausprobiert: "libusb-win32" und 
"libusbK" draufgeschmissen. Natürlich erkennt Microchip Studio immer 
noch nicht über DebugWire nichts. Weder den ISP-Programmer noch Elegoo 
Uno. Ich hab über External Tools auch schon versucht AVRDude zu 
verwenden, aber ohne Erfolg.

Naja, viel bla bla, aber ich hoffe, dass das Problem klar und 
ersichtlich wird. Ich und Hardware werden in diesem Leben keine Freunde 
mehr. Ich schätze mal, dass das Problem für euch im Forum vermutlich ein 
ziemlich banales/triviales Problem ist und ich würde mich über jede 
Hilfe sehr freuen.


Kleiner Disclaimer:
Für alle die, die Sorge haben, dass ich dadurch etwas an meiner 
Hochschule nicht lerne: Ich bereite mich für das Modul vor und den 
ganzen Kram müsste ich an der Hochschule nicht machen, da im Übungsraum 
bereits alles vorkonfiguriert ist in Microchip Studio. Ich habe 
lediglich einige Bauteile gekauft und wollte Zuhause erstmal selbst 
einiges ausprobieren, aber halt Assembler Code & C und etwas weniger die 
Hardware.

von Harald K. (kirnbichler)


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Hans schrieb:
> 3. Unter Projekt > Properties > Tool > selected debugger/programmer
> "Interface > DebugWIRE" auswählen
>
> Und diese Option wird bei mir nicht angezeigt.
> Ich habe den Elegoo Uno über USB angeschlossen.

Um DebugWire nutzen zu können, brauchst Du einen DebugAdapter, der das 
DebugWire-Protokoll unterstützt.

Der "Elegoo Uno" enthält keinen derartigen Adapter, das ist ein 
stinknormaler Arduino mit seriellem Bootloader.

Ein Adapter, der das DebugWire-Protokoll unterstützt, ist beispielsweise 
MPLAB Snap:

https://www.microchip.com/en-us/development-tool/pg164100

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ist der Bootloader nicht ein STK500-Emulator?
Und: kann man den STK500 im Studio aussuchen?

von Rainer W. (rawi)


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Hans schrieb:
> Mal fehlt hier ein Treiber, mal ist irgendwas kaputt oder (wie im
> aktuellen Fall) möchte "Microchip Studio for AVR and SAM Devices"
> meinen Elegoo Uno R3 nicht erkennen.

Was unterscheidet einen Elegoo Uno R3 von einem Arduino Uno R3?

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Rainer W. schrieb:
> Was unterscheidet einen Elegoo Uno R3 von einem Arduino Uno R3?

Ich weiß es!
Ich weiß es!
Die Farbe.

Aber das hilft dem TO keinen Fatz weiter. Genau so wenig wie deine 
Frage.

von Rbx (rcx)


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Hans schrieb:
> Ich habe
> lediglich einige Bauteile gekauft und wollte Zuhause erstmal selbst
> einiges ausprobieren, aber halt Assembler Code & C und etwas weniger die
> Hardware.

Prinzipiell bist du schon auf dem richtigen Weg. Allerdings sind Asm und 
C ziemlich hardwarenahe - insofern wirst du kaum und das Studium des 
"Datenblattes" herumkommen.
Um etwas mehr "Feeling" für die Programmiererei zu bekommen, könntest du 
dir auch mal Emulatoren ansehen wie z.B.
https://wokwi.com

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Hans schrieb:
> aber halt Assembler Code & C

Auch das geht mit der Arduino IDE!
Aber es hat keinen Debugger.

von Hans (blubb1337)


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Vielen Dank erstmal für die ganzen Antworten!

> Ist der Bootloader nicht ein STK500-Emulator?
> Und: kann man den STK500 im Studio aussuchen?

Das hatte ich bereits versucht über "Add target" und dann den COM-Port 
ausgewählt, aber hatte nicht funktioniert.

> Ein Adapter, der das DebugWire-Protokoll unterstützt, ist beispielsweise
> MPLAB Snap:
>
> https://www.microchip.com/en-us/development-tool/pg164100

Kann ich auch ein ATmega328P Xplained mini verwenden?
Ich habe nämlich für das Modul bereits einige Bauteile im Vorfeld 
gekauft, aber leider standen keine Infos da und ich musste mir einiges 
selbst zusammenreimen. Auf alle Fälle war auf einem der Bilder ein Base 
Shield (hab eins von seeed studio) notwendig, welches ich dann 
vermutlich direkt an den Xplained mini schließen könnte.

> Prinzipiell bist du schon auf dem richtigen Weg. Allerdings sind Asm und
> C ziemlich hardwarenahe - insofern wirst du kaum und das Studium des
> "Datenblattes" herumkommen.

Das finde ich prinzipiell auch nicht schlimm. Solange ich einfach nur 
Output Pins beschreiben muss ist das für mich auch okay. Ich habe 
bereits einige kleine Projekte mit Wemos D1 Mini oder NodeMCU v3 
gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Hans schrieb:
>> Ist der Bootloader nicht ein STK500-Emulator?
>> Und: kann man den STK500 im Studio aussuchen?
>
> Das hatte ich bereits versucht über "Add target" und dann den COM-Port
> ausgewählt, aber hatte nicht funktioniert.

Auch mit der richtigen Baudrate?
Aber debugen kann es auch so nicht.


Kenne dein "Microchip Studio for AVR and SAM Devices" nicht.
Kann man da AVRdude integrieren?
Und wenn auch, debugen kann es auch so nicht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Arduino F. schrieb:
> Kenne dein "Microchip Studio for AVR and SAM Devices" nicht.

Das ist das, was früher "Atmel Studio" hieß.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Harald K. schrieb:
> was früher
Dann kann man auch AVRdude da irgendwie rein ferkeln.
Und den UNO Bootloader nutzen

Hans schrieb:
> USBasp
Auch das geht über AVRdude

Aber alles beides ohne Debuggen.

Wie wäre es mit dem "Atmel ICE"?
Findet man auch ab und an mal gebraucht in der Bucht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Arduino F. schrieb:
> Wie wäre es mit dem "Atmel ICE"?

Der MPLAB Snap kostet weniger und hat den Vorteil, keinen Steckverbinder 
im 0.05"-Raster zu verwenden, sondern eine einreihige Buchsenleiste im 
bastlerfreundlichen 0.1"-Raster.

Dazu lässt sich der, wenn man den AVRs untreu werden will, auch für 
SAMD-ARMe und ... ganz furchtbar, PICs verwenden (dann aber nicht mit 
Microchip Studio, sondern mit MPlab X, das ist zwar hässlich, läuft 
dafür aber auch unter anderen Betriebssystemen als Windows).

MPLAB Snap ist eine abgespeckte Version des PICKit 4, der kann auch 
"High Voltage UPDI"

https://developerhelp.microchip.com/xwiki/bin/view/software-tools/programmers-and-debuggers/avr-updi-high-voltage/

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Harald K. schrieb:
> Der MPLAB Snap kostet weniger und hat den Vorteil, keinen Steckverbinder
> im 0.05"-Raster zu verwenden, sondern eine einreihige Buchsenleiste im
> bastlerfreundlichen 0.1"-Raster.

Der Atmel Ice kommt auf Wunsch mit einem Kabelsatz und einem 2 reihigen 
0.1" ISP Stecker.
Der Adapter von 10 Polig, auf 6 Polig, damit der auf den ISP Stecker des 
Nano/Uno passt, ist kein Hexenwerk, bzw. gibts für Cent oder halbe 
Euronen im Netz.
Suchtipp "ISP Adapter 10 polig auf 6 polig"

Im Grunde solls mir egal sein, welchen er nutzt.
Allerdings, die Anzahl der Debug fähigen Adapter ist nicht sonderlich 
groß.

Harald K. schrieb:
> UPDI
HV wäre schön, kann der ICE nicht.
UPDI brauchen wir beim 328p nicht

von Harald K. (kirnbichler)


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Arduino F. schrieb:
> Der Atmel Ice kommt auf Wunsch mit einem Kabelsatz und einem 2 reihigen
> 0.1" ISP Stecker.

https://www.microchip.com/en-us/development-tool/atatmel-ice

Ja, und der Kabelsatz ist filigran, jedenfalls das Stück Flachbandkabel 
mit den Schneidklemmbuchsen dran. Ich mag das Zeug nicht, auch wenn ich 
weiß, daß im ARM-Umfeld das sich aus irgendeinem Grund als Standard 
durchgesetzt hat.

Adapter auf die verschiedenen im AVR-Umfeld benötigten Anschlüsse kann 
man sich im 0.1"-Raster leichter selbstschnitzen. "Dupont"-Crimpkontakte 
m&w, Buchsengehäuse, etwas Litze, Crimpzange, Seitenschneider und etwas 
Zeit. Fertig.

Arduino F. schrieb:
> HV wäre schön, kann der ICE nicht.

Dann kann man erst recht den MPLAB Snap verwenden. Der hat für Bastler 
den Vorteil, nur etwa ein Fünftel zu kosten. (Jedenfalls, wenn man die 
von Microchip selbst angegebenen Preise vergleicht)

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