Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Stihl Akku-Kettensäge MSA140C


von Frank Q. (franki)


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Von einem Bekannten habe ich eine MSA140C Kettensäge in Einzelteilen 
bekommen, die nach Überprüfung durch einen Fachbetrieb nicht mehr 
zusammengeschraubt wurde.
Nach längerer Arbeit soll sie einfach stehen geblieben sein. Der 
Fachbetrieb meinte, es sei nichts mehr zu reparieren, da der Motor 
defekt und blockiert sei.
Meine erste Kontrolle: Die Kettenbremse war aktiviert :-(

Ohne die Kettenbremse hat der Motor (BLDC) ein hohes Rastmoment, was ich 
nicht bewerten kann. Er läßt sich drehen und scheint mechanisch nicht 
blockiert zu sein. Ist das im Rahmen, was zu erwarten ist? Ich kenne 
mich mit diesen starken Motoren nicht aus.

Da er mit eingelegtem, geladenen Akku nicht zuckt, wird die Elektronik 
wohl auf jeden Fall defekt sein. Mir stellt sich die Frage: reparieren 
oder wegen Motor- und Elektronikschadens entsorgen. Die Säge ist im 
Gehäuse ziemlich mit Öl und Sägespan versifft, weshalb erst einmal eine 
Putzaktion stattfinden müßte.
Für zwei Jahre private Nutzung und bei einem Neupreis von ca. 350 
Euronen würde ich mehr Zuverlässigkeit erwarten.

von Ralf X. (ralf0815)


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Dein ganzer Bericht lässt darauf schliessen, dass Du von der gesamten 
Thematik quasi nichts verstehst.
Hast Du Deinem Bekannten da etwas anderes vorgemacht?

von Achim M. (minifloat)


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Frank Q. schrieb:
> Ohne die Kettenbremse hat der Motor (BLDC) ein hohes Rastmoment, was ich
> nicht bewerten kann.

Das hohe Rastmoment ist normal (haben so eine Säge auf dem Landsitz der 
Familie). Wenn es allerdings extrem hoch ist, kann das auch ein 
Motor-Windungsschluss sein...

Frank Q. schrieb:
> Da er mit eingelegtem, geladenen Akku nicht zuckt, wird die Elektronik
> wohl auf jeden Fall defekt sein.

Hast du die Säge auf offensichtliche Fehler gecheckt (Wackelkontakt, 
abgerissene Drähte, braune Motorwicklungen o.ä.)?

Wenn Oszilloskop vorhanden, mal die Back-EMF des Motors messen und mit 
der Motorgeometrie abgleichen (Polpaare, Drehzahl, Anzahl Perioden) 
sowie auf Symmetrie der Spannungspulse von Phase zu Phase begutachten (= 
Motordefekt ausschließen).

Weiters würde ich dann eine Sicht- und Geruchs-Kontrolle der Elektronik 
machen.

Ach ja, am Ende kann es auch sowas triviales wie der Schalter sein...

mfg mf

von Reinhard S. (rezz)


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Frank Q. schrieb:
> Ohne die Kettenbremse hat der Motor (BLDC) ein hohes Rastmoment, was ich
> nicht bewerten kann. Er läßt sich drehen und scheint mechanisch nicht
> blockiert zu sein. Ist das im Rahmen, was zu erwarten ist?

Ich hab grad bei einer MSA200C probiert und die Kette ließ sich 
(ausgeschalten) mit der Hand relativ leicht bewegen. Ein Rastmoment war 
deutlich erkennbar, ich würde es aber nicht als hoch bezeichnen.

> Mir stellt sich die Frage: reparieren
> oder wegen Motor- und Elektronikschadens entsorgen. Die Säge ist im
> Gehäuse ziemlich mit Öl und Sägespan versifft, weshalb erst einmal eine
> Putzaktion stattfinden müßte.

Empfehlung: Druckluft, Schlitzschraubendreher und evtl. passendes 
Reinigungsmittel.

Schwert und Kette bekommst du ja wahrscheinlich auch einzeln noch los, 
ansonsten ists halt wirklich eine Bastelaktion.

von Frank Q. (franki)


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Achim M. schrieb:
> Das hohe Rastmoment ist normal (haben so eine Säge auf dem Landsitz der
> Familie). Wenn es allerdings extrem hoch ist, kann das auch ein
> Motor-Windungsschluss sein...

Danke für deinen Hinweis! Das hift mir schon mal weiter.
Das hohe Rastmoment dient wohl dazu, die Kette beim Abschalten möglichst 
schnell zu stoppen. Sonst finde ich an der Säge keine weitere 
Nachlaufbremse.

Der Motor ist ein Außenläufer, dessen Statorspulen sehr gesund aussehen. 
Da werde ich mal manuell Strom einprägen, um die Bewegung zu 
kontrollieren.
Da nichts zuckt, ist vielleicht noch ein Reed- oder Mikroschalter 
verbaut, der bei geöffnetem Gehäuse die Elektronik abschaltet. Oder 
irgendwo ist ganz banal eine Schmelzsicherung durchgebrannt. Sollten die 
Endstufen defekt sein, werden die FETs gewechselt. Die Signale an den 
Gates lassen sich ja einfach überprüfen.

Wie gesagt ist die Säge ölig verdreckt, weshalb zunächst gründlich 
geputzt werden muß; da warte ich auf schlechtes Wetter:-)
Hätte jemand begründet, dass eine Reparatur nicht sinnvoll sei, könnte 
ich mir die Reinigung ersparen und die Überreste entsorgen.

von Frank Q. (franki)


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Reinhard S. schrieb:
> Ich hab grad bei einer MSA200C probiert und die Kette ließ sich
> (ausgeschalten) mit der Hand relativ leicht bewegen. Ein Rastmoment war
> deutlich erkennbar, ich würde es aber nicht als hoch bezeichnen.

Gut. "hoch" ist recht dehnbar, nur im Vergleich mit Motoren von 
Waschmaschine oder 1,3 kW Gartenwasserpumpe, die butterweich 
durchdrehen, ein deutlicher Unterschied.
Wie stoppt denn die Kette, wenn du abschaltest? Selber habe ich eine 
Bosch mit 230 VAC Motor. Beim Abschalten klackt es deutlich, als ob eine 
mechanische Sperre einrasten würde.

Was ich hier zu liegen habe sind Einzelteile. Vielleicht ist da noch 
eine mechanische Kupplung dabei. Ich suche mal im Netz nach einer 
Explosionszeichnung. Am liebsten wäre mir ein Schaltplan der Elektronik.

von Reinhard S. (rezz)


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Frank Q. schrieb:
> Wie stoppt denn die Kette, wenn du abschaltest?

Recht zügig, aber ohne ungewöhnliche Zusatzgeräusche wie Klacken.

> Selber habe ich eine
> Bosch mit 230 VAC Motor. Beim Abschalten klackt es deutlich, als ob eine
> mechanische Sperre einrasten würde.

Eine Stihl mit 230 VAC hab ich auch, da ist mir das Klacken beim 
Abschalten auch bekannt.

von Frank Q. (franki)


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Danke erstmal. Nach dem Reinigen werde ich mehr wissen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Frank Q. schrieb:
> Wie gesagt ist die Säge ölig verdreckt, weshalb zunächst gründlich
> geputzt werden muß; da warte ich auf schlechtes Wetter:-)
> Hätte jemand begründet, dass eine Reparatur nicht sinnvoll sei, könnte
> ich mir die Reinigung ersparen und die Überreste entsorgen.

Bei der verdreckten Säge kann ich mir gut vorstellen, dass der 
Fachbetrieb keine Lust auf die Reparatur hatte. Hier verstehe ich Deinen 
Kumpel nicht. Im Falle der durchgeführten Reparatur hätte er die dafür 
aufgewendete Zeit bezahlen dürfen. Auf Streit hierüber hat keine 
Werkstatt Lust. Vor allem, wenn sich nach dem Putzen herausstellt, 
dass die Reparatur nicht möglich oder unwirtschaftlich ist.

Ich kenne die Verschmutzungen mit dem Kettenöl und den Spänen. Nach 
jedem Gebrauch wird es grob gereinigt. Mache ich beim Rasenmäher 
schließlich auch.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Rainer Z. schrieb:
> ier verstehe ich Deinen
> Kumpel nicht. Im Falle der durchgeführten Reparatur hätte er die dafür
> aufgewendete Zeit bezahlen dürfen.

Na, vielleicht hat der Kumpel sich mittlwerweile eine neue Kettensäge 
beschafft, und die traurigen Überreste (Einzelteile) seiner alten Säge 
dem Thread-Eröffner zur gefälligen Verwendung jeglicher Art überlassen?

von Frank Q. (franki)


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Mit ein paar Schutzhandschuhen habe ich mich nun doch ohne Reinigung an 
der Gehäusehälfte mit Motor und Elektronik zu schaffen gemacht.

Unter dem Ölbehälter ist ein weiterer Mikroschalter, der durch die 
gelöste Kettenbremse freigegeben wird. Mit geschlossenem Schalter hat 
der Motor nun ein wenig gedreht, gezuckt, gepfiffen.

Beim ausgebauten Motor hatte ich zunächst einen Lagerschaden vermutet. 
Das ist nicht der Fall.
Der Stator hat 9 Pole. Als Gegenpole sind 18 Magnete an den Rotor 
geklebt. Davon hatten sich 10 Stück gelöst, klebten an den Polen vom 
Stator, drehten teilweise mit und sorgten damit für etwas Reibung und 
beim Verkannten oder falsche Position auch für ein Blockieren. 
Vermutlich ist der Klebstoff zu warm geworden.

So sieht es aus, wenn man von der Thematik quasi nichts versteht. Ein 
neuer Motor kostet mit Versand >= 135 Euro. Das soll der Eigner 
entscheiden.

Danke für die Unterstützung!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Frank Q. schrieb:
> Davon hatten sich 10 Stück gelöst, klebten an den Polen vom
> Stator, drehten teilweise mit und sorgten damit für etwas Reibung und
> beim Verkannten oder falsche Position auch für ein Blockieren.
> Vermutlich ist der Klebstoff zu warm geworden.

besteht denn die Möglichkeit (und eine Chance auf Funktion), wenn die 
Magnete wieder "fest" geklebt werden? Welcher Kleber wäre dafür 
geeignet?

von Lu (oszi45)


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Für mich besteht der kleine Verdacht, dass die Maschine mit stumpfer 
Kette noch mächtig geschunden wurde. Dann ist der Motor überhitzt und 
hat die Elektronik geschwitzt. Man sollte als nicht NUR den Motor 
ansehen! Es ist anzunehmen, dasss die Fachwerkstatt das Elend bereits 
kannte.

von Frank Q. (franki)


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Wegstaben V. schrieb:
> besteht denn die Möglichkeit (und eine Chance auf Funktion), wenn die
> Magnete wieder "fest" geklebt werden?

Nur minimal und nicht für mich.
Der Rotor müßte entfernt werden, ist nur mit einem Lager gelagert, darin 
befestigt und die Achse sitzt richtig fest. Die verklebten Magnete finde 
ich positiv gesagt bescheiden. Die Verklebung soll nicht nur die 
Position sichern, sondern wird durch die Gegenpole auch auf Zug 
belastet. Bei Wärme und Vibration äußerst ungünstig. Für mich ist diese 
Konstruktion recht fragwürdig.
Dabei kühlt sich der Rotor durch Drehung selbst und die Hauptwärme 
entsteht an anderer Stelle in den Spulen vom Stator.

Die Elektronik ist in Ordnung aber auch vergossen. Da wäre nichts zu 
flicken gewesen. Vielleicht messe ich noch die Bestromung der Spulen 
beim Ausschalten. Mich würde interessieren, ob beim Stoppen die 
Kommutierung kurzzeitig (0,1 s ?) angehalten wird. Das würde die Kette 
schnell zum Stillstand bringen.


Lu schrieb:
> Für mich besteht der kleine Verdacht, ...

Zweifelsfrei wurde die Säge in der falschen Mondphase benutzt.

von C. D. (derschmied)


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Frank Q. schrieb:
> Zweifelsfrei wurde die Säge in der falschen Mondphase benutzt.

Durchaus möglich. Aber auch bei esoterisch optimaler Mondphase schützt 
das nicht vor Fehlbedienung:

Frank Q. schrieb:
> Als Gegenpole sind 18 Magnete an den Rotor geklebt. Davon hatten sich 10
> Stück gelöst, klebten an den Polen vom Stator, drehten teilweise mit und
> sorgten damit für etwas Reibung und beim Verkannten oder falsche
> Position auch für ein Blockieren. Vermutlich ist der Klebstoff zu warm
> geworden.

Lu schrieb:
> Für mich besteht der kleine Verdacht, dass die Maschine mit stumpfer
> Kette noch mächtig geschunden wurde. Dann ist der Motor überhitzt und
> hat die Elektronik geschwitzt.

In Verbindung mit:

Frank Q. schrieb:
> Wie gesagt ist die Säge ölig verdreckt, weshalb zunächst gründlich
> geputzt werden muß; da warte ich auf schlechtes Wetter:-)

...guckt das schwer nach Misshandlung aufgrund mangelnden technischem 
Verständnis aus. Auch / selbst eine Stihl läßt sich so prima ermorden, 
weder dem Hersteller noch dem Kundendienst kann man dass dann ans Bein 
binden.

Ich empfehle mit der Neuanschaffung pfleglicher umzugehen, oder auf 
Werkzeug umzusteigen welches ohnehin nur von April bis Oktober des 
selben Jahres lebt.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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C. D. schrieb:
> ...guckt das schwer nach Misshandlung aufgrund mangelnden technischem
> Verständnis aus.

Das ist doch Quatsch!
Wenn ich eine Motorsäge habe will ich diese auch bestimmungsgemäß 
benutzen. Da gehört dann auch dazu, dass man diese mit nicht mehr ganz 
frischer Kette durch einen Buchenstamm quält.
Das wäre vergleichsweise so wie wenn man mit dem Winkelschleifer nur 
ganz sachte arbeiten dürfte um die Maschine nicht zu misshandeln.
Wenn sie das nicht kann ist sie fehlkonstruiert. Der Akku hats jawohl 
überstanden und das sind im Normalfall die Schwachpunkte bei diesen 
Maschinen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Armin X. schrieb:
> Das ist doch Quatsch!
> Wenn ich eine Motorsäge habe will ich diese auch bestimmungsgemäß
> benutzen. Da gehört dann auch dazu, dass man diese mit nicht mehr ganz
> frischer Kette durch einen Buchenstamm quält.

Bestimmungsgemäße Nutzung ist nur eine Motorsäge mit "scharfer" Kette, 
nicht zwangsläufig neuer Kette. Wenn sie stumpf ist, wird sie geschärft. 
Waldarbeiter haben dazu stets eine zur Kette passende Rundfeile dabei.

Selbst wenn ich eine einfache Fichte fälle, schärfe ich vorher die 
Kette. Nichts ist gefährlicher als eine stumpfe Kette, besonders wenn 
sie reißen sollte.

Aber ich weiß, was Du meinst. Mein Nachbar - aus der Großstadt 
hergezogen - ist auch so ein Clown. Der hat es geschafft, eine 
Kettensäge innerhalb eines Tages zu zerstören. Von schärfen hatte er nie 
gehört und dass sägen unterhalb der Bodenlinie (an den Wurzeln) tabu 
ist, auch nicht.

von Frank Q. (franki)


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Für einen Weltverschwörer scheint es nicht ins Bild zu passen, das 
Geräte wegen Fehlkonstruktion kaputt gehen. Nur weil das Auto nicht 
gewaschen wird, fliegt doch nicht der Motor auseinander.

Aber gegen die Spezis mit ihren Glaskugeln ist kein Kraut gewachsen und 
die Fliegen setzen sich gleich mit auf die Hinterlassenschaften.
Man kennt es ja.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Muss schon spassig sein, so ein total versifftes Elektronik-Teil, mit 
viel Kabel und vergossener Elektronik.

Ne normale Säge zerlegt man komplett, kloppt alles Metall/Plastik in 
Spülmaschine, bearbeitet mit Hochdruckreiniger oder legt bei richtig 
hartem Schmodder einmal für paar Tage in Waschmittel ein.

Dann Simmerringe oder Vergasermembran wechseln und die Dinger laufen in 
der Regel wieder.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Frank Q. schrieb:
> Für einen Weltverschwörer scheint es nicht ins Bild zu passen, das
> Geräte wegen Fehlkonstruktion kaputt gehen. Nur weil das Auto nicht
> gewaschen wird, fliegt doch nicht der Motor auseinander.

Verzichte einfach darauf, Motoröl und Kühlwasser nachzufüllen. Und 
erzähle Deiner Werkstatt anschließend, dass der kaputte Motor eine 
Fehlkonstruktion ist.

Zur Kettenpflege:
https://www.stihl.de/de/ratgeber-projekte/arbeitstechnik-geraetepflege/kettensaege-tipps/kettensaege-schaerfen

Wenn der Zustand der Kettensäge eines Produkts von Stihl so heftig ist 
wie beschrieben, ist definitiv etwas falsch gemacht worden. Mindestens 
die Schneidezähne der Kette müssen regelmäßig geschärft werden. 
Hilfreich ist für Anfänger eine Feillehre, die für eine Führung der 
Feile in richtiger Höhe und richtigem Winkel sorgt.

Ich benutze sowas wie in diesem Link:
https://profiwerkzeug24.de/dolmar-feilenhalter-rundfeile-4-8-mm-086-484-686-953030030-4002829175873

Stihl hat sicher ähnliches Zubehör im Programm.

von Frank Q. (franki)


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Rainer Z. schrieb:
> Verzichte einfach darauf, Motoröl und Kühlwasser nachzufüllen. Und
> erzähle Deiner Werkstatt anschließend, dass der kaputte Motor eine
> Fehlkonstruktion ist.

Schlechter Vergleich, denn mein Auto streikt, wenn elementare Sachen 
schief laufen.
Wenn dir der Motor kaputt geht, wirst du dir von der Werkstatt sicher 
nicht sagen lassen, die Reifen hätten den falschen Luftdruck gehabt.

Die Kette hier ist rattenscharf und besser nur mit Handschuhen 
anzufassen. Aber selbst mit einer stumpfen Kette darf es qualmen und 
stinken, aber den Motor nicht zerlegen.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Armin X. schrieb:
> Wenn ich eine Motorsäge habe will ich diese auch bestimmungsgemäß
> benutzen. Da gehört dann auch dazu, dass man diese mit nicht mehr ganz
> frischer Kette durch einen Buchenstamm quält.

Ob es bestimmungsgemäß ist, das Einsteigermodell von Stihl mit sowas zu 
plagen sei dahingestellt. Die Säge kostet neu 249,- UVP und ist gedacht 
zur Baumpflege und fürs Brennholz und maximal sehr leichte Fällarbeiten.

von Maik .. (basteling)


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Naja - aber auch bei billigen Einstiegsmodellen sollte man generell dann 
die zulässige Einschaltdauer ordentlich sichtbar draufschreiben.

Sozusagen verallgemeinert : "Vorsicht billiger schlecht konstruierter 
Murks mit kaputtgesparter Kühlung"

Da gibt es ja auch den Packungsausdruck bei Billigelektrowerkzeug "Nicht 
für den gewerblichen Einsatz".Aber das ist noch zu unspezifisch. 
Verschleißt es schneller, oder funktioniert die Kühlung unter Vollast 
nicht...?

Erinnert mich an die Mauernutfräse aus der orangenen großen 
Baumarktkette. DIE Ganze Maschine kostet soviel wie ein Tag Miete fürs 
Profigerät. Da bin ich schwach geworden. Nach den ersten 4m Betonschnitt 
Motorwicklung wegen Überlastung durchgebrannt. Gab dann auch lustige 
Diskussionen.

Das Problem war im Laden aber auch schon bekannt, "ja da müssen sie 
leerlaufend Kühlpausen machen - haben Sie das?".  Stand aber nix von in 
der Anleitung oder auf der Maschine. Und wenn nix bei steht, gehe ich 
bei neuen Geräten von funktionierender Kühlung und 
Übertemperaturabschaltung aus. Auf meiner Frässpindel ist auch eine 
Deratingkurve mit Leistung über Drehzahl drauf.

Müsste ich erst knurrig werden. Wurde dann umgetauscht. Müssen die durch 
erhöhte Rückgaberetouren lernen. Deswegen meist lieber hochwertiges 
Werkzeug, und billiges gleich am Anfang etwas ausreizen, um die 
Frühausfälle zu identifizieren.

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (stefan_w234)


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Maik .. schrieb:
> Da gibt es ja auch den Packungsausdruck bei Billigelektrowerkzeug "Nicht
> für den gewerblichen Einsatz".Aber das ist noch zu unspezifisch.
> Verschleißt es schneller, oder funktioniert die Kühlung unter Vollast
> nicht...?

Eigentlich (!) geht man davon aus, dass Laien von Motorsägen, 
Trennschleifern und ähnlichem Gerät sowieso am besten die Finger lassen 
sollten. Und wer sich auskennt fasst solches Werkzeug entweder gar nicht 
erst an oder kennt die Schwachstellen.

von Maik .. (basteling)


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Naja,  mit der von mir exemplarisch angeführten Mauernutfräse ist 
technisch mein Bestand an Winkelschleifern verwandt. Und die blauen 
Bosch werden hier auch schonmal richtig hart rangenommen und brennen 
nicht sofort auf. Da habe ich eher Mitleid mit den Winkelgetrieben und 
fühle da mal nach der Wärmeentwicklung.
Bei minderwertigen Fehlkonstruktionen hilft gar nix. So sehr kann man 
das gar nicht schonen. Mein Hausmeister hat das Format vom Obelix. 
Irgendwann habe ich mal einen herumliegenden 
Discounterschraubeschlüsselsatz in den Draußen- und und 
Hallenumbauwerkzeugwagen eingefüllt. Die waren recht fix vielfach 
wirklich abgebrochen. Dann mit Rasohl und Hazet nachgefüllt, alles hält. 
Manches billiges Werkzeig ist echt gefährlich und minderwertig. Das geht 
nur zum Farbeumrühren...

von Niemand M. (Firma: Mich) (niemand-mag-mich)


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... ich habe auch so eine Säge.
Bei mir waren ebenfalls Magnete lose. Der Motor wurde von Stihl ohne 
Probleme auf Garantie ausgetauscht.

von C. D. (derschmied)


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Frank Q. schrieb:
> Aber selbst mit einer stumpfen Kette darf es qualmen und stinken

Nö.

Wenn der MOSFET qualmt und stinkt isser im Anschluss auch im Arsch. Das 
tun nur blutige Anfänger und "Profis", denen die Eierschalen noch 
hinterm Ohr kleben. Ist aber schon geil:

Auf Datenblättern wird hier elendig herumgeritten, nicht ein my 
Abweichung nach oben toleriert. Aber die Grenze, die Handwerkszeug 
auszuhalten hat, die wird eigenmächtig gesetzt. Und zwar dorthin, wo sie 
der Stursinn haben will.

Wer braucht schon ne Betriebsanweisung, das Teil hat klaglos zu tun. Bis 
es qualmt und stinkt.

Herzallerliebst :-)

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Frank Q. schrieb:
> So sieht es aus, wenn man von der Thematik quasi nichts versteht.

Ja, das habe ich Dir frühzeitig als erster Antworter in diesem Thread 
unterstellt und dazu stehe ich immer noch.
Du legst es von Beginn an darauf an, die Werkstatt, den Hersteller das 
Modell in den Dreck zu ziehen, statt das Problem sachlich und 
verständlich darzustellen.

Wenn es bei diesem Modell überhaupt möglich war, eine ausreichende 
Zerlegung ohne Demontage der Kettenbremse durchzuführen, was wundert es 
Dich, dass diese nach mehreren Transporter bei Dir aktiv war?
Was soll das :-( hinter dieser Aussage?
Eine vernünftige Kettenbremse soll Kraft zum Lösen erfordern und bei 
"Anklopfen" in der richtigen Situation bremsten/auslösen.

Deine Schilderung eines "hohen Rastmoments" sagt niemand anderen 
wirklich etwas, da gehört mehr dazu.
Und um an Elektro/Elektronik etwas festzustellen und als angeblich 
kompetenter Mensch andere um weitere Hilfe zu bitten, sollte man mehr 
machen und als Ergebnis übermitteln, dass etwas nicht zuckt.
(Besitzt Du ein DMM und kannst damit umgehen?)

Warum führst Du einen angeblichen NP an, den diese Säge lt. den 
einschlägigen Preisportalen in der Historie niemals hatte?
Und was hat der Preis überhaupt damit vorrangig zu tun?

Dann geht es mit Hüh und Hott zu weiteren Überlegungen, statt erstmal 
irgend etwas elektrisch zu messen und/oder zu säubern.
Mangels Bilder kann hier niemand ausser Dir den Zustand beurteilen und 
ob das vorrangig, bzw. zu anderen Vorprüfungen notwendig ist, Fehler 
verursacht haben kann, etc..

Bist Du Dir sicher, vor Dir einen Motor zu haben, dessen Rotor wirklich 
nur mit einem Lager gelagert ist?
Wenigstens davon hätte ich gerne ein Bild. 😁

Frank Q. schrieb:
> Für einen Weltverschwörer scheint es nicht ins Bild zu passen, das
> Geräte wegen Fehlkonstruktion kaputt gehen. Nur weil das Auto nicht
> gewaschen wird, fliegt doch nicht der Motor auseinander.

Mir sind in meinem Berufsleben, davor und danach bis heute abertausende 
Geräte begegnet, die einzig und alleine wegen Dreck ihren Dienst 
versagt haben.
Und das nicht wegen Fehlkonstruktion, sondern durch mangelnde 
Wartung/Plege/Reinigung!
Und das gilt auch für absolute Profigeräte.
Ebenso gibt es auch im Profibereich kaum Werkzeuge, die sich nicht durch 
Überlastung zerstören lassen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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C. D. schrieb:
> Frank Q. schrieb:
>> Aber selbst mit einer stumpfen Kette darf es qualmen und stinken

Darf schon, bei einer Solo 681 oder Stihl 660/880 etc, mit 40cm Schwert 
und 3/8 Kette, so Dinger ziehen mit kurzem Schwert knallhart durch, auch 
mit stumpfer Kette, auch wenn es sinnfrei ist.

Das Elektro-Spielzeug raucht dann halt ab.

von C. D. (derschmied)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
> Darf schon, bei einer Solo 681 oder Stihl 660/880 etc, mit 40cm Schwert
> und 3/8 Kette, so Dinger ziehen mit kurzem Schwert knallhart durch, auch
> mit stumpfer Kette, auch wenn es sinnfrei ist.

Die kriegt der TO ohne Hilfe vermutlich gerade mal so aus dem Kofferraum 
gezerrt, sonst droht weiter kaum Gefahr. Vermutlich beschwert er sich 
noch dasses Zugseil zu kurz ist, gerade eine handbreit lang :-)

Halb / Vollmeißel & Co brauchen hier erst gar nicht erwähnt zu werden, 
Frank hat seinen Weg der Wahrheit im Querdenken gefunden. Ist ein 
interessanter Ansatz, sicher, aber eben  nicht meine Philosophie. Ich 
gönn's ihm.

von Frank Q. (franki)


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Niemand M. schrieb:
> ... ich habe auch so eine Säge.
> Bei mir waren ebenfalls Magnete lose. Der Motor wurde von Stihl ohne
> Probleme auf Garantie ausgetauscht.

Dann hast du bestimmt Steinplatten damit zersägt :-)
Danke für den Rat. Es wäre ein Ansatz, die Verstimmung zu mildern.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Woher kommt eigentlich die offenbar weit verbreitete Meinung, Geräte 
eines Markenherstellers dürften sich beim gewöhnlichen Gebrauch selbst 
zerstören?

Wenn es massiv überlastet wird, darf ja gerne irgendein Verschleißteil 
früher ausfallen. Oder etwas, das normalerweise ewig hält wie eine 
Kupplung etc. geht halt kaputt. Also wenn man Teakbohlen sägt, inklusive 
der Messingbeschläge.

Aber es gibt keinen Grund dafür, daß Teile in einem fehlkonstruierten 
Motor abfallen dürfen und ihn blockieren. Unabhängig davon: Falls der 
Motor in der Säge nur eine begrenzte Temperatur aushält, muß er bei 
Erreichen dieser automatisch abschalten. Sonst ist das auch wieder ein 
Konstruktionsfehler. Temperatursensoren kosten Pfennige und der 
Controller für die Auswertung ist schon vorhanden. Selbst 
Kapselkaffeemaschinen für 50 Euro haben einen Klixon auf der Pumpe und 
überstehen damit eine Kaffeepause der Fischerchöre (auch wenn dadurch 
vielleicht nicht jeder rechtzeitig seinen Kaffee bekommt.)

Ich habe mal einen neuwertigen Magnetrührer "IKA Big Squid" gefunden. 
Natürlich kaputt und deshalb entsorgt. Knapp nach Ende der Garantie (die 
man mir als Nicht-Originalkäufer natürlich sowieso verwehrt hätte), 
kostet auch nur um 460 Euro. Er besteht aus einer Glasplatte auf einem 
runden flachen Plastikgehäuse. Natürlich mit Silikon wasserdicht 
verklebt. Auf dem Motor sitzt eine runde Metallplatte mit zwei 
aufgeklebten Magneten, die dann durch die Glasplatte den Rührfisch 
antreiben. Einer der Magneten war von der Metallplatte abgefallen, an 
den anderen Magneten gesprungen und hatte dadurch die ganze Drehbewegung 
blockiert. Was immerhin durch eine automatische Strombegrenzung nur zum 
Stillstand führte, ohne weitere Folgeschäden. Dafür ein Fleißsternchen!

Ich vermute, der untauliche Klebstoff für den Magneten kam von derselben 
Firma wie bei Stihl. :)

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Wollvieh W. schrieb:
> Woher kommt eigentlich die offenbar weit verbreitete Meinung, Geräte
> eines Markenherstellers dürften sich beim gewöhnlichen Gebrauch selbst
> zerstören?

Wer aus Deinem Bekanntenkreis äussert diese Ansicht?
Hier habe ich die nicht gelesen.

> Wenn es massiv überlastet wird, darf ja gerne irgendein Verschleißteil
> früher ausfallen.

Bei einer massiven Überlastung ist idR bedeutend mehr als "irgendein 
Verschleissteil" betroffen.

> Oder etwas, das normalerweise ewig hält wie eine
> Kupplung etc. geht halt kaputt. Also wenn man Teakbohlen sägt, inklusive
> der Messingbeschläge.

Wie kommst Du auf die Idee, dass eine Kupplung kein Verschleissteil 
ist, sondern normalerweise ewig hält?

> Aber es gibt keinen Grund dafür, daß Teile in einem fehlkonstruierten
> Motor abfallen dürfen und ihn blockieren. Unabhängig davon: Falls der
> Motor in der Säge nur eine begrenzte Temperatur aushält, muß er bei
> Erreichen dieser automatisch abschalten. Sonst ist das auch wieder ein
> Konstruktionsfehler. Temperatursensoren kosten Pfennige und der
> Controller für die Auswertung ist schon vorhanden. Selbst
> Kapselkaffeemaschinen für 50 Euro haben einen Klixon auf der Pumpe und
> überstehen damit eine Kaffeepause der Fischerchöre (auch wenn dadurch
> vielleicht nicht jeder rechtzeitig seinen Kaffee bekommt.)

Ob hier eine Fehlkonstruktion vorliegt, kannst Du gar nicht entscheiden.
Jeder Motor hält nur eine bestimmte Temperatur aus und wenn z.B. 
durch mangelhafte Wartung und/oder Betrieb ausserhalb der vorgegebenen 
Parameter Überhitzung an x-beliebiger Stelle entsteht, baut ein 
Hersteller nicht an jeder möglichen und unmöglichen Stelle einen 
Temperatur- oder andere Sensoren rein.
Sensoren und Auswertung, die einen Bediener an der Überlastung einer 
Akku-Kettensäge sicher hindern, lassen jeden normalen Anwender das 
Teil sofort auf den Müll schmeissen, bzw. dem Händler wieder auf die 
Theke legen.

> Ich habe mal einen neuwertigen Magnetrührer "IKA Big Squid" gefunden.
> Natürlich kaputt und deshalb entsorgt. Knapp nach Ende der Garantie (die
> man mir als Nicht-Originalkäufer natürlich sowieso verwehrt hätte),
> kostet auch nur um 460 Euro.

Tolle Sache, wenn die Vorbesitzer die Garantieurkunde oder datierten 
Erwerbsbelege mit in den Container schmeissen.
Und so glaubhaft...

von Stefan W. (stefan_w234)


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Wollvieh W. schrieb:
> Woher kommt eigentlich die offenbar weit verbreitete Meinung, Geräte
> eines Markenherstellers dürften sich beim gewöhnlichen Gebrauch selbst
> zerstören?

Nicht einmal ein Porsche ist heute mehr unbegrenzt vollgastfest...

Es ist schwierig, ohne Bilder die wahre Ausfallursache zu vermitteln. 
Aufgrund der Beschreibung des Gesamtzustands der Säge würde ich aber - 
wie übrigens jede Fachwerkstatt auch - von ungenügender Pflege und 
unsachgemäßer Handhabung ausgehen. Eine Motorsäge ist ein überraschend 
wartungsintensives und empfindliches Werkzeug, auch sehr teure Geräte 
bekommt man schnell kaputt wenn man will.

von C. D. (derschmied)


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Wollvieh W. schrieb:
> verbreitete Meinung, Geräte eines Markenherstellers dürften sich beim
> gewöhnlichen Gebrauch selbst zerstören?

Das liegt am falsch definierten Begriff des "Gebrauchs". Wer 
vollkaskoverwöhnt voraussetzt, alles wäre bis ins letzte Detail 
idiotensicher konstruiert, der muss eben mit gewissem Spott leben wenn 
er dem Kundendienst ölversifft abgerauchtes Werkzeug auf den Tresen 
legt. Das muss man als eigenes Fehlverhalten akzeptieren lernen, auch 
wenn's am Stolz kratz und man sich "von nur noch unfähigen Blödmännern 
umzingelt" fühlt.

Für Eigenverantwortung gibt es keinen Ersatz, wer das in der Jugend 
verpasst hat, muss diese Erfahrung eben später schmerzhaft nachholen.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Frank Q. (franki)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ich vermute, der untauliche Klebstoff für den Magneten kam von derselben
> Firma wie bei Stihl. :)

Für einige Anwendungsgebiete gibt es wohl keinen geeigneten Klebstoff. 
Nur gibt es wohl immer wieder pfiffige Entwickler, die Kleben als 
**die** Lösung ansehen. Unkraut wächst ja immer wieder nach :-)

Neben dem vielen spektakulären Geschwätz, bin ich dennoch erfreut, hier 
einige Rückmeldungen mit Substanz bekommen zu haben.
Dem Eigner der Säge habe ich ein Foto gemacht, mit der Empfehlung damit 
beim Hersteller vorstellig zu werden. Auf die Reaktion bin ich gespannt.

von Maik .. (basteling)


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Es gibt aber auch immer wieder auch von Markenherstellern verkauften 
Mist.

Und wenn hier schon ein weiterer Nutzer schreibt, dass das selbe Problem 
bei Ihm vom Hersteller getauscht wurde....

Ich erinnere mich da an meinen neugekauften KFZ mit Turbodiesel und 
verklebendem AGR Ventil. Beim Vertragshändler stellten sich alle dumm - 
Noch nie gesehen / passiert, während das Internet mit fehlergeplagten 
Kunden vollief. Oder der 1000 Euro Photoapparat mit Serienfehler im 
Bildwandler... Ich werde bei sowas mittlerweile gleich sehr 
nachdrücklich.

Erstmal Kunden "verarschen" und Abwehren ist wohl einfacher als 
Arbeiten. Diese Händlersorte habe ich gefressen.  Dazu kauft der Kunde 
ja vielleicht gleich neu. Das macht Umsatz und Gewinn.

---
Naja - und dann gibt es hier noch haufenweise Selbstdarsteller, die sich 
überhöhen wollen, indem Sie dem Nutzer pauschal schlechte Behandlung des 
Werkzeugs unterstellen...

von Udo S. (urschmitt)


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Armin X. schrieb:
> Da gehört dann auch dazu, dass man diese mit nicht mehr ganz
> frischer Kette durch einen Buchenstamm quält.

Wenn du eine Kreissäge mit stumpfen Blatt durch dickes Holz quält ist es 
auch nur eine Frage der Zeit bis sie Rauchzeichen gibt oder abschaltet 
(Wenn du Glück hast und der Motor einen Temperatursensor hat.
Wenn du mit einen 3 kg Bohrhammer versuchst ein Streifenfundament 
abzureißen, ist auch der Bohrhammer schneller kaputt als das Fundament.

Vor allem Motorsägen benötigen viel Pflege und Wartung. Nicht umsonst 
ist das wichtigste Utensil eines Forstarbeiters die Feile, denn im Laufe 
eines Tages wird die Kette mehrfach nachgeschärft.

Allerdings hätte ich bei einer Säge von Stihl auch einen 
Temperatursensor im E-Motor erwartet.

von Martin S. (sirnails)


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> Das liegt am falsch definierten Begriff des "Gebrauchs".

Gebrauch heißt, das Gerät in den Grenzen einzusetzen, die als natürliche 
Umstände durch die Benutzung des Gerätes hervorgehen.

Im Falle einer Kettensäge ist das auch ein blockierter Motor.

> Wer
> vollkaskoverwöhnt voraussetzt, alles wäre bis ins letzte Detail
> idiotensicher konstruiert,

Ich habe zwei Akkuschrauber von Metabo. Einer stammt aus der 
Mexiko-Produktion. Der Motor hat keinerlei Überlastschutz und da es ein 
Reihenschlussmotor ist, zieht der auch bis an die Grenzen seines 
Innenwiderstandes Strom. Der Motor ist dafür nicht konstruiert und ein 
effektiver Schutz wäre ein Shunt in der Zuleitung, der durch Messung den 
maximalen Motorstrom begrenzt. Den hat man aber weggespart, weil der 
Schrauber auch nur 80 Euro kostet. Sobald Rauch aus dem Motor kommt, ist 
das Thema schon durch. So schnell kann man gar nicht vom Gasgriff gehen.

Der Nachfolger, ebenfalls von Metabo, stammt aus Deutschland, kostet 
fast das 4-fache, hat eine effektive Begrenzung und die ist derart 
ausgelegt, dass man auf gebrauchsüblichen Wege den Motor nicht 
überlasten kann. Der bleibt dann nämlich einfach stehen, und das Gerät 
piepst. Als das Gerät neu war, hab ich es bis zum Umfallen geqäult. 
Einfach, weil ich wissen wollte, ob nun dieses Gerät die Anforderungen 
erfüllt, nicht bei einer größeren Schraube effektvoll abzubrennen. Keine 
Chance. Übertemperatur? Abgesichert. Überstrom? Abgesichert. Überlast? 
Abgesichert. Akku? Abgesichert. Ich hatte bisher viel Freude mit dem 
Gerät.

Warum ich all das schreibe? Weil Stihl kein Einhell ist, oder kein 
Metabo aus Mexikoproduktion, sondern ein Arbeitsgerät. Und Arbeitsgerät 
muss dafür gebaut sein, dem harschen Alltag im Holz standzuhalten. Daher 
kosten sie auch das Dreifache einer Einhell, Workzone oder ähnliche.

Von Stihl ist zu erwarten, dass bei einem Klemmer der Motor nicht 
kaputtgeht. Ansonsten gibt es bei einer Kettensäge kaum Spielraum für 
Misshandlung (abseits mechanischer Beschädigung).

> der muss eben mit gewissem Spott leben wenn
> er dem Kundendienst ölversifft abgerauchtes Werkzeug auf den Tresen
> legt.

Das ist natürlich arschig und sollte man niemals machen. Niemand 
verlangt, dass die Geräte glänzend sauber sind, aber wenn es um Kulanz 
geht, hat man mit einem gepflegt erscheinendem Gerät von Haus aus 
bessere Karten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Maik .. schrieb:
> Naja - und dann gibt es hier noch haufenweise Selbstdarsteller, die sich
> überhöhen wollen, indem Sie dem Nutzer pauschal schlechte Behandlung des
> Werkzeugs unterstellen...

Du hast übersehen, was der TO im Eingangspost über die Säge seines 
Kumpels geschrieben hat.

Frank Q. schrieb:
> Die Säge ist im
> Gehäuse ziemlich mit Öl und Sägespan versifft, weshalb erst einmal eine
> Putzaktion stattfinden müßte.

Das schon deutet auf eine wenig pflegliche Behandlung hin. Nicht einmal 
putzen hielt der Benutzer für nötig, bevor er die Säge zum Händler 
brachte.

DerSchmied hat es treffend zusammengefasst.

C. D. schrieb:
> Das liegt am falsch definierten Begriff des "Gebrauchs". Wer
> vollkaskoverwöhnt voraussetzt, alles wäre bis ins letzte Detail
> idiotensicher konstruiert, der muss eben mit gewissem Spott leben wenn
> er dem Kundendienst ölversifft abgerauchtes Werkzeug auf den Tresen
> legt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Udo S. schrieb:
> Wenn du eine Kreissäge mit stumpfen Blatt durch dickes Holz quält ist es
> auch nur eine Frage der Zeit bis sie Rauchzeichen gibt oder abschaltet
> (Wenn du Glück hast und der Motor einen Temperatursensor hat.
> Wenn du mit einen 3 kg Bohrhammer versuchst ein Streifenfundament
> abzureißen, ist auch der Bohrhammer schneller kaputt als das Fundament.
>
> Vor allem Motorsägen benötigen viel Pflege und Wartung. Nicht umsonst
> ist das wichtigste Utensil eines Forstarbeiters die Feile, denn im Laufe
> eines Tages wird die Kette mehrfach nachgeschärft.

So ist es. Darauf habe ich oben bereits hingewiesen und ich weiß es aus 
eigener Erfahrung. An manchen Tagen habe selbst ich als Hobbygärtner die 
Kette mehrfach nachgeschärft.

> Allerdings hätte ich bei einer Säge von Stihl auch einen
> Temperatursensor im E-Motor erwartet.

Der ist vorhanden. Wird optisch (weißer Qualm) und im Zusammenhang damit 
olfaktorisch gemeldet.

von Frank Q. (franki)


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Rainer Z. schrieb:
> Frank Q. schrieb:
>> Die Säge ist im Gehäuse ...
>
> Das schon deutet auf eine wenig pflegliche Behandlung hin.

Jetzt verstanden?

In der Gebrauchsanleitung steht bestimmt auch, beim BLDC regelmäßig die 
Kohlen und das Spiel des Motorlagers zu überprüfen.
Bevor ich mein Auto in die Werkstatt bringe, poliere ich grundsätzlich 
die Kolbenringe. So viel Liebe sollte es schon sein.

von C. D. (derschmied)


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Rainer Z. schrieb:
> Der ist vorhanden. Wird optisch (weißer Qualm) und im Zusammenhang damit
> olfaktorisch gemeldet.

...dann muss die Stihl'schen BA aber um eine Tabelle über 
Rauchschwaden-Farbnuancen und Geruchskarten ergänzt werden hähähä! Und 
selbst dann kommt noch jemand daher dass genau SEINE Kombination so 
nicht herauslesbar war, also wieder ein Garantiefall.

Martin S. schrieb:
> Sobald Rauch aus dem Motor kommt, ist das Thema schon durch. So schnell
> kann man gar nicht vom Gasgriff gehen.

Völlig falscher Denkansatz:

Rauch steigt erst auf wenn schon lange im Vorfeld alles falsch gemacht 
wurde was falsch gemacht werden kann. Wer zwischen Handgelenk, 
Nervenbahnen und Hirn derart eklatante Übertragungslücken hat, der muss 
sich den Vorwurf gefallen lassen, weder über ausreichend Erfahrung noch 
entsprechendes Geschick zu verfügen um mit Handwerkszeug arbeiten zu 
können. Fehlt zudem technisches Verständnis, läßt man besser seine 
Finger davon.

Elektrowerkzeuge sind preislich wie auch qualitativ in Leistungsklassen 
kategorisiert, auch das will verinnerlicht sein.

Wer glaubt mit der Anschaffung eines Werkzeuges auch gleich nötiges 
Wissen und Talent mit erworben zu haben, wird enttäuscht, die Welt da 
draußen ist Hardware-orientiert. Gefährliches Internet-Halbwissen führt 
zur Bauchlandung.

DerSchmied

von Martin S. (sirnails)


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Nein.

von C. D. (derschmied)


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Martin S. schrieb:
> Nein.

Doch.

von Martin S. (sirnails)


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Immernoch nein.

von C. D. (derschmied)


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Martin S. schrieb:
> Immernoch nein.

Tja, dann: Hornbach. YippieJaJaYipiehayHoh!

Glückwunsch. :-)

von Udo S. (urschmitt)


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Frank Q. schrieb:
> In der Gebrauchsanleitung steht bestimmt auch, beim BLDC regelmäßig die
> Kohlen und das Spiel des Motorlagers zu überprüfen.
> Bevor ich mein Auto in die Werkstatt bringe, poliere ich grundsätzlich
> die Kolbenringe. So viel Liebe sollte es schon sein.

Frank, wie oft hast du schon mal mit einer Motorsäge gearbeitet?
Also mehr als nur ein Brett oder dünne Äste durchsägen.

von Udo S. (urschmitt)


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Um vieleicht mal wieder etwas Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen.
Ich habe mal nach defekten MSA 140 geschaut. Ich konnte dazu nicht 
übermäßig viele Treffer finden.
Also würde ich mal nicht von einem Design oder Serienfehler ausgehen.

Man sollte sich klar sein, daß so eine Säge nicht für den harten 
Daueeinsatz gemacht ist, sondern für kleinere Arbeiten (Gartenpflege). 
So werden diese Sägen von Stihl auch beworben.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Udo S. schrieb:
> Frank, wie oft hast du schon mal mit einer Motorsäge gearbeitet?
> Also mehr als nur ein Brett oder dünne Äste durchsägen.

Berechtigte Frage. Frank findet ja auch Öl und Späne in der Säge 
offenbar normal. Jeder, der sich mit Kettensägen auskennt, weiß, dass 
dieses Zeugs zeitnah entfernt, die Säge also gesäubert werden sollte, 
damit 1.) die Schmierung der Kette weiter gewährleistet ist und 2.) das 
Zeugs nicht aushärtet, dass es kaum abzukriegen ist und die 
Kettengelenke ruiniert (ich weiß, es gibt unterschiedliche Qualitäten 
bei den Kettenölen, auch das will beachtet werden). Ganz ehrlich: Wenn 
jemand wie der Kumpel des TO eine Kettensäge in dem beschriebenen 
Zustand auf den Ladentresen schmeißt, kann ich gut verstehen, dass die 
Leute dort keinen Bock hatten, sich mit diesem Tölpel rumzuärgern.

von Frank Q. (franki)


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Rainer Z. schrieb:
> Frank findet ja auch Öl und Späne in der Säge
> offenbar normal.

Das hat er zwar nicht geschrieben, ist aber interessant zu lesen.

Rainer Z. schrieb:
> Ladentresen schmeißt, kann ich gut verstehen, dass die
> Leute dort keinen Bock hatten, sich mit diesem Tölpel rumzuärgern.

Wo steht das denn?
Schlaf deinen Rausch aus. Freitag ist nicht dein Tag.

von C. D. (derschmied)


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Frank Q. schrieb:
> Schlaf deinen Rausch aus. Freitag ist nicht dein Tag.

Es wird Dir nicht gelingen, Rainer Z. hier mit erbärmlichen 
Beleidigungen zu diskreditieren. Er hat lediglich das wiedergegeben, was 
Du - in Stein gemeißelt - oben an Informationen hast liegenlassen. Wenn 
er auch nicht jedes einzelne Wort getroffen hat, so ist es doch exakt 
das, was jeder mit Sachverstand herausliest. Aber solange Du jeden 
fachlich begründeten Rat oder Kommentar - wie diejenigen von Rainer zb. 
- als persönlichen Angriff wahrnimmst weil sie Dir nicht in den Kram 
passen, machst Du Dir das Leben unnötig selbst schwer. Rainer und 
etliche andere lächeln im besten Falle über derart plumpe Brocken, weil:

Das Problem hast DU, nicht das Forum.

DerSchmied

von Armin X. (werweiswas)


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Rainer Z. schrieb:
> Bestimmungsgemäße Nutzung ist nur eine Motorsäge mit "scharfer" Kette,
> nicht zwangsläufig neuer Kette. Wenn sie stumpf ist, wird sie geschärft.
> Waldarbeiter haben dazu stets eine zur Kette passende Rundfeile dabei.
> Selbst wenn ich eine einfache Fichte fälle, schärfe ich vorher die
> Kette. Nichts ist gefährlicher als eine stumpfe Kette, besonders wenn
> sie reißen sollte.

Ich habe nirgends geschrieben Stumpfe Kette! Um deine Aussagen mal 
umzudrehen: Du schärfst ja wohl nach JEDEM Schnitt nach?

Wenn die Späne nicht mehr "großformatig" sind wird bei mir 
nachgeschärft. Bis dahin ist die Kette dann eben nicht mehr ganz frisch.

Einen Motor mit aufgeklebten Magneten findet man nur noch in 
Billigstantrieben und hätte ich bei Stihl jetzt eher auch nicht 
erwartet!
Die meisten Toolhersteller verwenden heute in den Rotor eingesteckte 
Magnete. Metabo seit vielen Jahren schon! Deren Winkelschleifer kann man 
bestimmungsgemäß verwenden. Bis der Akku schlappmacht.
Da kann auch prinzipbedingt kein Magnet abfliegen. Dann gehört dazu, 
dass nicht gerade die billigste Sortierung an Magnetmaterial verbaut 
wird. Sonst verlieren die Magnete schon ab 80°C so langsam ihre 
Magnetisierung. Ein weiterer Punkt ist dann noch, dass ein extra dünnes 
Magnetblech sowie im Idealfall eine Mehrsträngige Wicklung Verwendung 
findet, da in den kleinen Powerpaketen Frequenzen von bis über 500Hz 
verarbeitet werden müssen.

Stihl gehört hier wohl nicht zu den Premiumentwicklern...

von C. D. (derschmied)


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Armin X. schrieb:
> Ich habe nirgends geschrieben Stumpfe Kette! Um deine Aussagen mal
> umzudrehen: Du schärfst ja wohl nach JEDEM Schnitt nach?

Ist nicht nötig, man hat mehrere Ketten in verschiedenen Ausführungen 
bereit liegen, zudem in verschiedenen Winkeln geschliffen. So halte ich 
das, und über mir steht der Profi der nicht mit unter DREI Sägen 
bewaffnet in den Wald geht.

Rainer Z. schrieb:
> Nichts ist gefährlicher als eine stumpfe Kette

Exakt. Für Mensch UND Maschine. Siehe Eingangspost.

Armin X. schrieb:
> Metabo seit vielen Jahren schon! Deren Winkelschleifer kann [BlahBlahBlah Metabo 
= Weltklasse / Stihl = Rotz]

Ein Winkelschleifer ist keine Kettensäge, und Stihl baut wie Husqvarna 
oder Dolmar auch ganz dem Trend entsprechend Akku-Geräte die in der 
Leistung aber nicht an ihre großen Brüder mit Sprit herankommen. Auch 
der Könner greift gern darauf zurück, zum Entasten sehr, sehr angenehm 
weil leicht und wendig.

Nur - auf den Gedanken Urwaldriesen damit umzuhacken kommt nur der 
Möchtegern, und würgt das Schwert ins Holz als ob's kein Morgen gäbe. 
Solche Geräte haben ihre Grenzen, wer um diese nicht weiß weil vom 
Mähroboter verwöhnt, der spricht dann von "beschissen konstruiert". Kein 
Ing. der Welt kann konstruktiv gegen die Unwissenheit und mannigfaltigen 
Trotteleien des Endkunden anstinken, mancheinem gehört selbst der 
analoge Fuchsschwanz noch aus der Hand gerissen. Dagegen ist kein Kraut 
gewachsen, dem Hersteller kann nichts als Vorgaukeln bleiben wenn er 
verkaufen will.

Bzgl Metabo-Winkelschleifer: Auch Deinen krieg ich mit einer Hand binnen 
5 Minuten ins Grab. Durch schlichten Gebrauch. Nach meiner Vorstellung 
allerdings, aber die muss ja nicht Deiner entsprechen :-)

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> Bzgl Metabo-Winkelschleifer: Auch Deinen krieg ich mit einer Hand binnen
> 5 Minuten ins Grab. Durch schlichten Gebrauch. Nach meiner Vorstellung
> allerdings, aber die muss ja nicht Deiner entsprechen :-)

Matabo war vor 40..50 Jahren ein Hersteller robuster Maschinen. Ebenso 
wie andere Marken, haben die dann leider auch Billiggeräte auf den Markt 
geworfen. Bekamen Jungs-Namen wie "Walter von Metabo" und 
Vollplastikgehäuse.

Der Meister einer Kfz-Werkstatt hatte eine Sammlung kaputter 
Winkelschleifer aller Marken und schwor auf Hitachi, eine hierzulande 
eher unbekannte Marke.

Zu Deinen "krieg ich binnen 5 Minuten ins Grab", der Heimwerker hat doch 
eher Respekt vor den Dingern, mit genug Leistung ist ein Klemmer kaum zu 
halten.

Trotzdem mag ich Dir nicht widersprechen, man bekommt alles kaputt, wenn 
man die Grenzen nicht erkennt.

Ich habe mal zwei 115mm-Winkelschleifer der 35DM-Klasse gekauft und 
damit per Diamantscheibe Kabel in Mauerwerk geschlitzt, wollte meinen 
'guten' nicht mit Staub versauen. Wenn dolle warm, im Leerlauf im 
Schraubstock abkühlen lassen und den anderen benutzt. Wäre ja nicht 
schade gewesen, aber nee, die beiden Billigdinger leben noch immer.

Das Ding hat immer zwei Seiten: Qualität und Gefühl des Benutzers.

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Matabo war vor 40..50 Jahren ein Hersteller robuster Maschinen. Ebenso
> wie andere Marken, haben die dann leider auch Billiggeräte auf den Markt
> geworfen. Bekamen Jungs-Namen wie "Walter von Metabo" und
> Vollplastikgehäuse.

Kenn ich aus meiner Lehrzeit noch, gegossenes 2-Gang-Gehäuse, ohne 
Rutschkupplung. .
Massives Getriebe, kräftiger als jeder Unterarm. Passt nicht mehr in die 
Zeit, war eher was für Leute deren Armvenen auch in Ruhestellung abends 
zur Brotzeit noch Respekt verströmt haben. Da war das Fenster der 
Ausbildung noch ein größeres, hat vom Haarwinkel & Schlichtfeile bis zur 
Notaufnahme gereicht. Heut wird reklamiert und verklagt, Dummheit als 
Menschenrecht verankert. Nicht mein Weg.

Manfred P. schrieb:
> Der Meister einer Kfz-Werkstatt hatte eine Sammlung kaputter
> Winkelschleifer aller Marken und schwor auf Hitachi, eine hierzulande
> eher unbekannte Marke.

Hitachi heißt jetzt Hikoki, klingt eher nach Zierkürbis. Neuer Name, 
neue Steuervorteile. Die aktuellen Modelle sind jetzt elektronisch 
kastriert, von schierer Kraft keine Spur mehr. Regelt ab bevor ich 
überhaupt dran denken kann was ich falsch gemacht haben könnte. 
Zumindest was Akkuschrauber anbelangt. Das ist tatsächlich Rotz, was für 
Beckenrandschwimmer. Ich will arbeiten, und LEISTUNG haben.

Manfred P. schrieb:
> Ich habe mal zwei 115mm-Winkelschleifer der 35DM-Klasse gekauft und
> damit per Diamantscheibe Kabel in Mauerwerk geschlitzt, wollte meinen
> 'guten' nicht mit Staub versauen

Exakt. Das ist das was ich mit "Fünf Minuten" meinte: Man kann mit 
Bedacht die Lebensdauer auch einfacher Werkzeuge auf locker 20 Jahre 
langstrecken, und teure innerhalb von Minuten zerstören.

Manfred P. schrieb:
> Das Ding hat immer zwei Seiten: Qualität und Gefühl des Benutzers.

von Frank Q. (franki)


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C. D. schrieb:
> Das ist tatsächlich Rotz, was für
> Beckenrandschwimmer. Ich will arbeiten, und LEISTUNG haben.

Boah! Ein richtiger Mann hier! Bekommt alles in fünf Minuten kaputt und 
hat richtig dicke Hose.

C. D. schrieb:
> Wenn der MOSFET qualmt und stinkt isser im Anschluss auch im Arsch. Das
> tun nur blutige Anfänger und "Profis", denen die Eierschalen noch
> hinterm Ohr kleben.

Nur von BLDC und deren Ansteuerung, worum es hier geht, hat er keine 
Ahnung.

von C. D. (derschmied)


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Frank Q. schrieb:
> Nur von BLDC und deren Ansteuerung, worum es hier geht, hat er keine
> Ahnung.

Lasses, wir wissen alle um Deinen Standpunkt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Manfred P. schrieb:
> Ich habe mal zwei 115mm-Winkelschleifer der 35DM-Klasse gekauft und
> damit per Diamantscheibe Kabel in Mauerwerk geschlitzt, wollte meinen
> 'guten' nicht mit Staub versauen. Wenn dolle warm, im Leerlauf im
> Schraubstock abkühlen lassen und den anderen benutzt. Wäre ja nicht
> schade gewesen, aber nee, die beiden Billigdinger leben noch immer.

Oh je, sowas habe ich auch getan. Bei mir war es vor knapp 25 Jahren ein 
Winkelschleifer für 115/125 mm-Scheiben von "Black und Decker" für 50 
DM. Weil ich überstehende Baustahldrähte abflexen wollte, die aus dem 
Beton schauten, aber ansonsten von nicht viel Bedarf für das Gerät 
ausging.

Das Ding ist verblüffend schwer, zieht mit viel Kraft durch, wurde 
inzwischen häufiger benutzt und läuft immer noch. Wenn das Ding da ist, 
wird es auch genutzt. Jüngstes Beispiel: Bowdenzüge fürs Fahrrad 
ablängen. Geht prima. Ein Seitenschneider würde hier unnötig strapaziert 
werden und das Stahlseil auch (Quetschung). Schutzbrille ist natürlich 
Pflicht.

Damals habe ich "Black und Decker" für eine Billig-Marke gehalten.

Und wegen Metabo: Hier habe ich eine Bohrmaschine von, die ist 
allerdings über 30 Jahre alt und meines Erachtens gute Qualität. Eine 
Gehrungssäge von Metabo, die ich vor rund zwei Jahren geerbt habe, wirkt 
hingegen billig.

von C. D. (derschmied)


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Rainer Z. schrieb:
> Eine Gehrungssäge von Metabo, die ich vor rund zwei Jahren geerbt habe,
> wirkt hingegen billig.

Auch die wird ihren Dienst tun, wenn man nicht zwingend bis zur 
Sinterung gebrannte, fast schon violettschwarze Klinker zuschneiden 
will. Die Backsteinarchitektur im Norden mochte ich immer ganz 
besonders.

Eine zusätzlich angebrachte Zugfeder hilft enorm um wackelige 
Konstruktion ins Lot zu rücken, kalibrieren wird dann mit Probeschnitt + 
Winkelschmiege. Reicht für beste Erfolge bei Sockelleisten und 
Einrahmung abgehängter Decken.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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C. D. schrieb:
> Hitachi heißt jetzt Hikoki, klingt eher nach Zierkürbis. Neuer Name,
> neue Steuervorteile.

Das Unternehmen hieß davor Hitachi Koki und heißt jetzt halt HiKOKI, 
kurz für Hitachi tools by Koki Holdings Co., Ltd.. Faceboox heißt jetzt 
Meta und Google Alphabet. Vielleicht, weil das Namenskonzept nicht mehr 
zur Firmenspartenaufteilung gepasst hat. Es könnte aber auch eine große 
Steuerverschwörung sein.

C. D. schrieb:
> Passt nicht mehr in die
> Zeit, war eher was für Leute deren Armvenen auch in Ruhestellung abends
> zur Brotzeit noch Respekt verströmt haben.

Jaja. Früher war alles besser. Ohne Sicherheitskupplung hat es 
massenhaft die Scheiben zerlegt, oder die Arme gebrochen. Und wer genug 
Kraft hatte, die Scheibe zum Klemmen zu bringen, der hat binnen 
Sekundenbruchteile den Anker brennen sehen.

Mein Vater ist Elektromaschinenbauer und hat in seiner Lehrzeit 
Massenhaft dieser Geräte neu wickeln dürfen. War halt keine 
Wegwerfgesellschaft, wie heute, und da Lehrjahre keine Herrenjahre sind 
(welcher Altnazi hat sich den Spruch eigentlich ausgedacht? Er ist an 
Dummheit kaum zu übertreffen) konnten kleine Betriebe die Reparatur 
überhaupt für bezahlbares Geld machen.

Ich persönlich bin froh drum, dass es Sicherheitskupplungen gibt, dass 
Geräte nicht sofort abfackeln, wenn sie mal blockieren.

Aber jaja, der "echte Profi" braucht das alles nicht.

Manfred P. schrieb:
> Matabo war vor 40..50 Jahren ein Hersteller robuster Maschinen.

Ich habe hier einen ganzen Maschinenpark dieser sog. "robusten Geräte". 
Ich kann Dir garantieren, dass Deine Vergangenheitsbrille die Tatsachen 
etwas verdrehen. Keine dieser 30-40 Jahre alten Geräte läuft ohne 
Pflege. Und damit meine ich, die komplette Demontage, Überholung, 
Montage.

Und ja, es gibt auch heute noch sehr gute Geräte, aber wenn man die 
Preise dem Monatslohn damals gegenüber gestellt hat, und das heute tut, 
dann sieht man, warum das Zeug damals in gewissen Belangen langlebiger 
war. Vor allem die teuren Druckgussgehäuse, die man heute wegspart.

von C. D. (derschmied)


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Martin S. schrieb:
> Ich habe hier einen ganzen Maschinenpark dieser sog. "robusten Geräte".
> Ich kann Dir garantieren, dass Deine Vergangenheitsbrille die Tatsachen
> etwas verdrehen. Keine dieser 30-40 Jahre alten Geräte läuft ohne
> Pflege. Und damit meine ich, die komplette Demontage, Überholung,
> Montage.

Ich kann Dir garantieren dass auch neue Geräte nicht ohne Wartung 
auskommen.

Martin S. schrieb:
> Ich habe hier einen ganzen Maschinenpark

Dito, einen der grôẞten südlich des Bratwurstäquators. Und jederzeit 
Zugriff auf Technologien aus der Zeit von vor des Thomas-Stahls bishin 
zur Akku-Säge um die es hier ursprünglich ging.

Und jetzt? Willst angeben mit Schraubern & Co?

Die wechsle ich wie Du Unterhosen, was nicht taugt fegt abends der Azubi 
zusammen. Hitachi/Hikoki kann bis heute keine Spannfutter bauen die 
nicht durchrutschen, Metabo läuft zu langsam, Hilti jammert ständig mit 
roten LED.

Ich such mir aus was taugt, und arbeite damit. Ob nun 2 Wochen alt oder 
30 Jahre.

Es geht mir auf den SACK wenn jemand nur in eine Richtung denken kann.

von Armin X. (werweiswas)


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C. D. schrieb:
> Bzgl Metabo-Winkelschleifer: Auch Deinen krieg ich mit einer Hand binnen
> 5 Minuten ins Grab.

Mir gings nicht darum zu verbreiten, dass Metabo das Nonplusultra ist 
und alle anderen in den Sack steckt sondern ich kann von denen reden 
weil ich so eine Maschine schon mal aus Neugierde offen hatte und daher 
weiß was wie verbaut ist. Ja ich hatte auch schon eine eine Zeitlang 
hier zum Arbeiten Testen und quälen. 70-75A dauerhaft aus dem Akku ist 
für die Maschine kein Problem bis der Akku leer ist. Hab ich selbst beim 
Schlitzen einer Betonplatte gemessen. Dazu hatte ich anstelle der 
Sicherung einen Manganinstreifen in den Akku geschraubt und diesen mit 
einem entsprechenden Messgerät ausgewertet. Fein ist da sogar noch etwas 
stärker. Der macht den Akkus mit den 18650Zellen so richtig Probleme! 
Aber auch diese Maschine ist Dauerlauffest, ohne dass sich Magnete 
lösen.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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C. D. schrieb:
> Metabo läuft zu langsam

Mein Akkuschrauber macht 3800 U/min.

Das soll langsam sein? Das reicht für 2,5mm Bohrer mit 30m/min.

Oder meinst du Akkuwinkelschleifer? Ja, bei Geräten, die dauerhaft 1kW 
ziehen, macht das fast gar keine Sinn. Bei großen Kettensägen auch 
nicht, hier sind es 3-4kW. Aber auch da gibt es Akkugeräte, auch wenn 
das eher an Ghostbuster erinnert.

C. D. schrieb:
> Willst angeben mit Schraubern & Co?

Lesen ist nicht deine Stärke, angeben scheinbar schon. Viel Freude mit 
dem größten Maschinenpark in Süddeutschland.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Armin X. schrieb:
> Mir gings nicht darum zu verbreiten, dass Metabo das Nonplusultra ist
> und alle anderen in den Sack steckt sondern

Hat jemand "Nonplusultra" behauptet?

Martin S. schrieb:
> Mein Akkuschrauber macht 3800 U/min.

Was ist denn das für ein Unfug? Wenn es ein SCHRAUBER sein soll, macht 
der eine mäßig dreistellige Drehzahl. Mit 3800 U/min ist das eine wild 
gewordene Bohrmaschine.

von Martin S. (sirnails)


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Manfred P. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Mein Akkuschrauber macht 3800 U/min.
>
> Was ist denn das für ein Unfug? Wenn es ein SCHRAUBER sein soll, macht
> der eine mäßig dreistellige Drehzahl. Mit 3800 U/min ist das eine wild
> gewordene Bohrmaschine.

Dir ist klar, dass es diese starre Abgrenzung schon lange nicht mehr 
gibt?

von Frank Q. (franki)


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Niemand M. schrieb:
> ... ich habe auch so eine Säge.
> Bei mir waren ebenfalls Magnete lose. Der Motor wurde von Stihl ohne
> Probleme auf Garantie ausgetauscht.

Kannst du sagen, wann das war und wohin du dich gewandt hattest?
Dann könnte man dort vllt. noch nachhaken.

Heute kam eine Antwort vom Stihl Kundendienst in Dieburg, man solle sich 
wegen der Ersatzteilbeschaffung an einen lokalen Händler wenden.
Man hätte beim Abwimmeln wenigstens "tiefes Bedauern" ob der mangelnden 
Haltbarkeit äussern können :-(

von Armin X. (werweiswas)


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Frank Q. schrieb:
> Heute kam eine Antwort vom Stihl Kundendienst in Dieburg, man solle sich
> wegen der Ersatzteilbeschaffung an einen lokalen Händler wenden.
> Man hätte beim Abwimmeln wenigstens "tiefes Bedauern" ob der mangelnden > 
Haltbarkeit äussern können :-(
Hat doch immerhin die Garantiezeit erfolgreich durchgehalten...
Wurde das Gerät überhaupt in D montiert oder ist das ein Zukaufprodukt 
aus Fernost?

von Stefan W. (stefan_w234)


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Frank Q. schrieb:

> Heute kam eine Antwort vom Stihl Kundendienst in Dieburg, man solle sich
> wegen der Ersatzteilbeschaffung an einen lokalen Händler wenden.
> Man hätte beim Abwimmeln wenigstens "tiefes Bedauern" ob der mangelnden
> Haltbarkeit äussern können :-(

Wenn man das Gerät im Fachhandel gekauft hat kann der Händler die 
Entscheidung des Kundendiensts normalerweise noch in gewissen Grenzen 
beeinflussen, gerade Stihl ist eigentlich recht kulant. Wenn das 
Werkzeug zum "besten Preis" im Internet gekauft wurde ist es natürlich 
schwieriger, da braucht man nicht groß mit Kulanz rechnen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan W. schrieb:
> Wenn das
> Werkzeug zum "besten Preis" im Internet gekauft wurde ist es natürlich
> schwieriger, da braucht man nicht groß mit Kulanz rechnen.

Andere Hersteller die lange auf Fachhändler, statt Direktvermarktung 
setzten sind entweder schnell umgeschwenkt oder waren Weg vom Fenster. 
Die 80er sind vorbei. Das muss auch einem Stihl klar sein.

Andere Markenhersteller bieten schon lange auf ihrer eigenen Webseite, 
Ersatzteile an die per Explosionszeichnungen ausgewählt werden können.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Andere Hersteller die lange auf Fachhändler, statt Direktvermarktung
> setzten sind entweder schnell umgeschwenkt oder waren Weg vom Fenster.
> Die 80er sind vorbei. Das muss auch einem Stihl klar sein.

Stihl, Festool und Hilti wehren sich noch erfolgreich dagegen.
Wobei der Elektromotor bei der Stihl Säge vermutlich ein Zukaufteil ist.
Und die Säge eher ins "Billigsegment" von Stihl gehört, also ziemlich 
sicher auch irgendwo in Osteuropa oder Asien montiert wird.

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo S. schrieb:
> Stihl, Festool und Hilti wehren sich noch erfolgreich dagegen.

Ich sage mal so, ich glaube nicht dass die allgemeine Konsolidierung die 
in vielen Bereichen lief oder gerade läuft, um den Bereich Deutsches 
Premium-Werkzeug einen Bogen machen wird. Egal wie unkaputtbar und 
etabliert man sich glaubt.
Die Konkurrenz ist gewaltig. Und zwar sowohl aus Fernost, als auch aus 
USA.

von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Die Konkurrenz ist gewaltig. Und zwar sowohl aus Fernost, als auch aus
> USA.

Ich schrieb ja auch "noch".
Wobei Stihl und Husqvarna gerade auch in USA einen ziemlich großen 
Marktanteil hat.
Gerade bei Motorsägen ist halt eine hohe Händlerdichte und schnelle 
Ersatzteilverfügbarkeit für das hauptsächliche Clientel wichtiger als 
ein billiger Preis.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Udo S. schrieb:
> Gerade bei Motorsägen ist halt eine hohe Händlerdichte und schnelle
> Ersatzteilverfügbarkeit für das hauptsächliche Clientel wichtiger als
> ein billiger Preis.

Das ist wohl so bei gewerblichen Kunden. Und viele Handwerker ham's 
nicht so mit Internet. Und auch sonst nicht. Die Buchhaltung macht die 
Frau!

Was kein Nachteil sein muss. Ich habe vor einigen Jahren einen Auspuff 
für einen Toro-Rasenmäher gebraucht, den hat der Schrauber in der 
nächsten Kleinstadt für einen Preis beschafft, den kein Internet-Händler 
geschafft hat (ca. 10 Euro).

Vorher war ich stolz auf den lautesten Rasenmäher im ganzen Dorf... :)

von Cyblord -. (cyblord)


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Rainer Z. schrieb:
> Das ist wohl so bei gewerblichen Kunden. Und viele Handwerker ham's
> nicht so mit Internet. Und auch sonst nicht. Die Buchhaltung macht die
> Frau!

Aber der Typus stirbt halt auch langsam aus. Oder nicht so langsam. 
Deren Nachfolger wollen alles Online machen können und nicht zu 
irgendwelchen Händlern tingeln.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Cyblord -. schrieb:
> Deren Nachfolger wollen alles Online machen können und nicht zu
> irgendwelchen Händlern tingeln.

Da brauchst nirgends rumtingeln. Wenn du deine Geräte im Flottenservice 
hast genügt ein Anruf und zwei Stunden später steht einer vom Würth vor 
der Tür.

von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Deren Nachfolger wollen alles Online machen können und nicht zu
> irgendwelchen Händlern tingeln.

Bei Motorsägen will der gewerbliche Nutzer das Ding möglichst schnell 
repariert bekommen. Da wird zu 99% nichts selber geschraubt. Also 
brauchts ein Händlernetz die reparieren.
Das gleiche bei Hilti Bohrhämmern. Hilti ist schweineteuer, bietet aber 
einen "Flottenservice", das Ersatzgerät wird direkt zur Baustelle 
geliefert.
Nix mit online. Anruf und möglichst schnell weiterarbeiten können.

von Cyblord -. (cyblord)


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Also ob der kleine Handwerker mit 3 Mann den "Flottenservice" nutzen 
könnte.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber der Typus stirbt halt auch langsam aus. Oder nicht so langsam.

Ja, die Buchhaltung macht die Frau heute auf dem PC mit Schnittstelle 
zum Steuerberater.

von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Also ob der kleine Handwerker mit 3 Mann

Weil der ja inzwischen der Standard ist.

Und zeige mir mal den Forstarbeiter oder Gartenbauer, der bei einem 
Defekt seine Säge zu einem Internetfritzen einschickt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Letztens einem etablierten alt eingesessen Handwerker bei der Arbeit 
zugeschaut: Er hatte das komplette Parkside Sortiment dabei.

Selbst wenn der jedes Jahr ne Maschine davon in den Müll kloppen muss, 
spart er trotzdem gewaltig ein.
Natürlich ist der nicht täglich aufm Bau. Sondern vor allem in 
Haushalten tätig. Aber trotzdem interessant.

Davor hätte ich angenommen, alle prof. Nutzer haben automatisch 
Markenwerkzeug. Aber der Wind dreht sich hier.

: Bearbeitet durch User
von Frank Q. (franki)


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Cyblord -. schrieb:
> Letztens einem etablierten alt eingesessen Handwerker bei der Arbeit
> zugeschaut: Er hatte das komplette Parkside Sortiment dabei.

Das kann ich jetzt verstehen. Akku Kettensäge aktuell zu 70 euro. Bei 
guter Nutzung ist sie innerhalb von 2 Jahren kaputt und man bekommt eine 
neue.
Alternativ kauft man gleich 3 auf einmal zum Preis einer hochpreisigen 
"Semi-Profimaschine". Dazu noch der Blitzservice: Eine kaputt, nimm 
einfach die nächste.

von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Davor hätte ich angenommen, alle prof. Nutzer haben automatisch
> Markenwerkzeug. Aber der Wind dreht sich hier.

Nein, es werden durchaus auch mal Billigwerkzeuge benutzt. Kenn ich vom 
Zimmermann/Dachdecker mit Akkuschrauber. Zitat: "Wenn der Schrauber 6m 
runterfällt ist er kaputt, egal ob er 70 oder 300 Euro kostet".

Aber genauso schon mehrfach anders gesehen: Direkt neben der 
Werkzeugabteilung bei Obi wird ein neuer Bereich für Küchen 
eingerichtet. Die Arbeiter werkeln mit dem kompletten Festool Sortiment.

Und die Heizungsbauer, die ich kenne, haben Bosch blau oder Hilti dabei.

Bei Gartenbauern oder gar Forstarbeitern habe ich noch nie eine 
Billigsäge gesehen. 80% Stihl, 20% Huskies.
Ein oder zweimal eine Dolmar.

von Martin S. (sirnails)


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Frank Q. schrieb:
> Bei
> guter Nutzung ist sie innerhalb von 2 Jahren kaputt und man bekommt eine
> neue.
> Alternativ kauft man gleich 3 auf einmal zum Preis einer hochpreisigen
> "Semi-Profimaschine".

Wenn man das Werkzeug nicht regelmäßig nutzt, dann ist Stihl zu teuer. 
Die kleinen kosten aber auch nur um die 200 Euro. Läuft dafür aber noch 
in 20 Jahren.

Die 026er vom Schwiegervater macht jedes Jahr 150 Ster Holz. Und das 
seit 2 Jahrzehnten. Mit Parkside bezweifele ich, dass er nur eine Saison 
schaffen würde. Wer aber einmal im Jahr im Garten sauber macht, für den 
ist eine 026 Perlen vor die Säue.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Martin S. schrieb:
> Wenn man das Werkzeug nicht regelmäßig nutzt, dann ist Stihl zu teuer.
> Die kleinen kosten aber auch nur um die 200 Euro. Läuft dafür aber noch
> in 20 Jahren.

Die Stihl inner Firma hat jeden Winter einen neuen Vergaser bekommen. 
Dann lag sie wieder ein Jahr. Gearbeitet hab ich derweil mit meiner 
privaten Dolmar. Die kann ich auch nach zwei Jahren unbenutztem Liegen 
mit altem Sprit noch anreissen.
Mein Arbeitskollege hatte mit Stihl die gleichen Probleme. Für 
Gelegenheitssäger ist Stihl der letzte Dreck. So weit meine Erfahrungen.

von Udo S. (urschmitt)


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Rainer D. schrieb:
> Für
> Gelegenheitssäger ist Stihl der letzte Dreck. So weit meine Erfahrungen.

Kann ich nicht bestätigen. Ich hatte ein 280 (etwa 15 Jahre lang) und 
181 (ca. 5 Jahre lang) und habe eine 461 (gut 10 Jahre) und eine 261 (2 
Jahre).
Ich musste bis jetzt noch bei keiner einzigen Säge auch nur einmal den 
Vergaser sauber machen.
Ich mache seit gut 20 Jahren 5-20 Meter Holz pro Jahr: Buche, Eiche, 
Robinie, Esche und Ahorn.

Einzig das Mist Biokettenöl verharzt eine Kette binnen Monaten so daß 
sie steif ist als hätte man sie verschweißt. Und das Stirnrad vom 
Schwert ist dann fast nicht mehr beweglich zu bekommen.

von Frank Q. (franki)


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Martin S. schrieb:
> Läuft dafür aber noch
> in 20 Jahren.

Manchmal vergeht die Zeit viel schneller, siehe oben :-)

Selber habe ich kein Stihlzeug und weiß jetzt auch, warum das so bleiben 
wird. So ein Motor wird sicherlich einige 100 W auf die Kette bringen. 
Dass dann dabei die entscheidenden Magnete nur verklebt sind, ist 
bemerkenswert.
Andere Akkuwerkzeuge des Herstellers werden vermutlich gleichartige 
Motoren verwenden. Viel Spass damit.

von Reinhard S. (rezz)


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Rainer D. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Wenn man das Werkzeug nicht regelmäßig nutzt, dann ist Stihl zu teuer.
>> Die kleinen kosten aber auch nur um die 200 Euro. Läuft dafür aber noch
>> in 20 Jahren.
>
> Die Stihl inner Firma hat jeden Winter einen neuen Vergaser bekommen.
> Dann lag sie wieder ein Jahr. Gearbeitet hab ich derweil mit meiner
> privaten Dolmar. Die kann ich auch nach zwei Jahren unbenutztem Liegen
> mit altem Sprit noch anreissen.

Meine kleine Stihl und auch Husqvarna lass ich mit Aspen laufen, 
verbessert das Anspringen und Standzeit enorm. Vergaser tauschen musste 
ich bei denen aber auch noch nie.

Das das Biokettenöl verharzt ist mir auch bekannt, aber alle 3-4 Monate 
beweg ich die Säge dann doch mal, das reicht.

von Martin S. (sirnails)


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Rainer D. schrieb:
> Für Gelegenheitssäger ist Stihl der letzte Dreck

Wenn ich das so lese, hat ein schlechter Händler da einen sehr dummen 
Kunden getroffen.

Fährt man Aspen oder Motomix passiert das nicht. Man kann den vergaser 
auch leer fahren.

Aber das steht alles in der Anleitung, die nach nur lesen müsste.

Udo S. schrieb:
> Einzig das Mist Biokettenöl

Schluck Benzin rein.

von Udo S. (urschmitt)


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Martin S. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Einzig das Mist Biokettenöl
>
> Schluck Benzin rein.

Nützt nichts, es verharzt nicht im Tank, wenn man den wie in der 
Anleitung beschrieben voll hat.
Es verharzt auf Kette und Schwert (dort würde das Benzin eh verdunsten) 
und zwar so gründlich, dass man den Stern einen Tag mit WD 40 bearbeiten 
muss bis er sich wieder drehen lässt, und die Kette kann man hinstellen.

Ich habe aber eine gangbare Lösung gefunden. Vor einer längeren Pause 
ein paar Tropfen mineralisches Öl (15W40 hab ich eh zuhause) auf Kette 
und Stern und einmal mit der Hand durchdrehen, dann passiert nichts 
mehr.

Martin S. schrieb:
> Fährt man Aspen oder Motomix passiert das nicht. Man kann den vergaser
> auch leer fahren.

Richtig, Vergaser leer fahren vor längerer Pause soll man sowieso. Siehe 
Anleitung.

von G. 4. (g457)


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>> Einzig das Mist Biokettenöl
>
> Schluck Benzin rein.

Besser: Biokettenöl raus, biokettenölversaute Komponenten ersetzen, 
richtiges(tm) Kettenhaftöl rein. btdt, seitdem ist da nie irgendwas 
verharzt. O-Ton vom Techniker: "Wenn die Säge nicht mindestens 1x im 
Monat länger läuft sollte man keinesfalls Biokettenöl verwenden."

von Udo S. (urschmitt)


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G. 4. schrieb:
> biokettenölversaute Komponenten ersetzen

So ein Quatsch. Man muss nichts "ersetzen" nur weil Biokettenöl dran 
oder drin war.
Ausserdem ist mein Wald in einem ausgewiesenen Naturpark. Ich darf nur 
Bioöl verwenden.
Und man muss auch nicht unnötig mit nicht abbaubarem Mineralöl in der 
Natur rumsauen.

von Martin S. (sirnails)


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Udo S. schrieb:
> Ich darf nur
> Bioöl verwenden.

Das sagt zumindest die Regel. Fakt ist aber auch, dass selbst Aspen noch 
genug Mineralölbestandteile über die unverbrannten Abgasanteile in die 
Natur schmeißt, und die Umgebung verseucht.

Mineralöl ist zweifelsfrei schlecht für die Umwelt. Aber ein Mensch, der 
einen toten Baum aus einem Wald herausholt, ist das genauso, denn für 
die Biodiversität spielt es keine Rolle, ob die Lebewesen dort keine 
Existenz haben, wegen geringfügiger Ölrückstände, oder wegen des 
profanen Fehlens des Totholzes.

Für Gelegenheitssäger kommt eigentlich nur nicht-verhazendes Kettenöl in 
Betracht. Bei verharztem Öl hilft nebenbei auch Erwärmen. Ich mach das, 
wenn ich wieder so ein steinhartes Monstrum zur Reparatur dar habe, mit 
einem Heißluftföhn. Ab so 70-80°C wird das Öl wieder zäh und die 
Lösungsmittel wirken sehr schnell ein.

von Udo S. (urschmitt)


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Martin S. schrieb:
> Bei verharztem Öl hilft nebenbei auch Erwärmen.

Guter Tipp, falls ich mal wieder vergesse normales Öl über die Kette zu 
träufeln bevor ich die Säge einlagere, versuche ich das mal.
Ansonsten hilft halt WD40 und Geduld - die ich nicht habe wenn ich die 
Säge benutzen will :-)

Martin S. schrieb:
> oder wegen des
> profanen Fehlens des Totholzes.

In meinem Wald liegt genug Totholz. Ich komme nicht hinterher was in den 
letzten Jahren wegen zu trockener Sommer umfällt oder abstirbt.
Und was ich an Biomasse raushole kommt in Form von Grünschnitt wieder 
rein.

von Reinhard S. (rezz)


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Udo S. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Bei verharztem Öl hilft nebenbei auch Erwärmen.
>
> Guter Tipp, falls ich mal wieder vergesse normales Öl über die Kette zu
> träufeln bevor ich die Säge einlagere, versuche ich das mal.

Die Kette in Diesel legen soll das verharzte Öl auch lösen, hab ich aber 
selber noch nicht probiert.

von H. H. (hhinz)


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Reinhard S. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Martin S. schrieb:
>>> Bei verharztem Öl hilft nebenbei auch Erwärmen.
>>
>> Guter Tipp, falls ich mal wieder vergesse normales Öl über die Kette zu
>> träufeln bevor ich die Säge einlagere, versuche ich das mal.
>
> Die Kette in Diesel legen soll das verharzte Öl auch lösen, hab ich aber
> selber noch nicht probiert.

Biodiesel (RME) ist da sehr gut, aber der ist ja leider von den 
Tankstellen verschwunden.

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