Hallo! Ich habe vor mir ein abgesoffenes Netzteil von einem Poolroboter liegen. Eingang klassisch 230V50Hz Ausgang recht ominöse 29VDC mit 4A macht nach Adam Riese 120W... Soweit alles klar. Mir ist auch klar dass das irgendeine Art von Schaltnetzteil sein wird mit einer kleinen Schaltung für den Ein/Aus Taster. Ich gehe davon aus dass das Schaltnetzteil einen Netzfilter haben wird damit die Oberwellen nicht zurück ins Netz wandern. Jetzt meine Frage. Kann ich irgendwie herausfinden welche Ringkerne hier verbaut wurden... einer davon ist durch Kurzschluss zwischen L und N leider halb abgebrannt und Bezeichnung sowohl am Bauteil als auch auf der Platine fehlt. Der betreffende Ringkern ist offenbar bifilar gewickelt, ein Draht ist lackiert, der andere wohl mit Kunststoff isoliert. Durchmesser des Kerns ca. 10-15mm. Komme ich da mit einem normalen Multimeter weiter oder braucht man da anderes Equipment? Sind das std. Bauteile die einer Reihe (zb. E24) folgen oder muss man das selberwickeln? Ich denke dass der Ringkern so verschalten ist wie ich die blauen Kringel gemacht habe. Der Rote zeigt den fehlenden Fuss. Ich hoffe die Fotos sind aussagekräftig, beide sind von der defekten Platine. Die Links auf lmgur kommen aus einem Reddit Post wo es ebenfalls um die baugleiche Platine geht. Link PCB Bottom: https://i.imgur.com/Aj4F2gs.jpg Link PCB Top: https://i.imgur.com/M76Y9tq.jpg Es geht im übrigen um L1. Besten Dank im Voraus! Falls ich das falsche Forum erwischt habe, Mea Culpa!
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Nach Deiner Beschreibung handelt es sich offenbar um eine Ringkern-Gleichtaktdrossel. Dient der Funkentstörung am Netzeingang. Für einen Test kannst Du die beiden Wicklungen durch Drahtbrücken ersetzen. Ansonsten nach einer "230V common mode choke" mit vlt 2A Strombelastbarkeit und passenden Abmessungen suchen. Der genaue Wert der Induktivität (vmtl 1~10mH) ist unkritisch. Abgesehen davon steht zu befürchten dass da noch mehr kaputt gegangen ist.
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0815 sym. Eingangsdrossel, zu schwachbrüstig auf Kante genäht. Kannste testweise überbrücken.
Ich glaube nicht, dass der Filterkern defekt ist. Sieht ehr wie eine geschmorte Lötstelle aus und als ob auf der Oberfläche was heiß geworden ist. Leckstrom? Drossel und Stecker auslöten, Platinenoberfläche abtragen bis alle leitfähigen Schmorreste entfernt sind, ggf schlitzen, dann alles wieder einlöten. Wenn ein Drahtende fehlt, dieses verlängern, notfalls 2x eine Windung weniger. Platine waschen und ausreichend trocknen (Backofen Umluft 50°). Poolwasserrückstände könnten leitfähig sein.
Wolf17 schrieb: > Ich glaube nicht, dass der Filterkern defekt ist. Das glaube ich auch nicht. Wenn so Kern defekt ist, dann sieht man ihm das an. Er ist durch thermischen Stress gesprungen oder zerbrochen. Alle anderen Überlast-bedingten magnetischen Effekte sind reversibel.
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Erst nachlöten, ob der Fehler dann weg ist. Wahrscheinlich ist mehr kaputt. Die Drossel ist wahrscheinlich nur eine Folge.
Markus B. schrieb: > Hallo! > > Ich habe vor mir ein abgesoffenes Netzteil von einem Poolroboter liegen. > Eingang klassisch 230V50Hz Ausgang recht ominöse 29VDC mit 4A macht nach Nur falls sich eine Reparatur doch als zu aufwändig erweisen sollte: Sooo ominös sind die 29V nicht. Viele 27V Industrienetzteile besitzen eine Einstellmöglichkeit für die Ausgangsspannung welche 29V noch abdeckt. Z.B. https://www.reichelt.de/de/de/schaltnetzteil-geschlossen-150-w-27-v-5-6-a-mw-rsp-150-27-p147917.html?r=1 und viele andere. Dazu fehlt dann natürlich noch ein passendes wasserdichtes Gehäuse...
Danke für die Hinweise. Werde als Erstes die Lötstelle nachlöten. Wenns dann passt dann bin ich schon zufrieden damit. Sonst nehme ich ne Windung runter. Denke dass da nur die Lötstelle gegangen wurde. Ich schreib euch wie es ausgegangen ist.
Markus B. schrieb: > den fehlenden Fuss [...] nachlöten lausige Lötung ⇒ kalte Lötstelle ⇒ Überwiderstand ⇒ Schmorbrand ⇒ RIP Check durch Überbrückung, ob die Elektronik noch lebt. Markus B. schrieb: > Sonst nehme ich ne Windung runter. Ein wichtiger Parameter einer stromkompensierten Drossel ist die hohe Symmetrie der einzelnen Wicklungen (L1 = L2). Drossel ganz ab, das fehlende Stück Draht anflicken, Schrumpfschlauch oder Tülle drüber und wieder großflächig gut verlöten.
Sodele... Hab die Drossel rausgenommen, dann abgewickelt, stramm und symmetrisch verteilt wieder mit neuer Drahtlänge bewickelt und wieder eingelötet... danach ist mir aufgefallen dass das Ding noch eine "steuer" Platine hat.. die ist komplett hinüber, hab jetzt beim Hersteller angefragt wegen der neuen Steuerplatine, da darüber wohl der Roboter mitgesteuert wird, das dürfte soeine bidirektionale Geschichte sein, bei der der Roboter das Hirn ist, aber der Bediener vom Beckenrand mit einem Druckknopf verschiedene Modi starten kann. Wie dem auch sei, ein einfaches Netzteil wirds vermutlich nicht tun. Beim obligatiorischen Testlauf hat es jedenfalls nicht nochmal gefackelt, entweder weil der zum Laufen eine Last(=Poolroboter) braucht oder weil der Taster über den Jordan ist... was witzig ist weil das Teil aus Israel kommt. Ich geb euch bescheid wie das ausgeht... dann auch mit Fotos
Die Frage nach dem Ringkernmaterial interessiert mich auch. Was ist das für ein Material?
Martin L. schrieb: > Was ist das für ein Material? AL messen, dann bei Epcos/TDK/Amidon... in die Tabellen schauen. Damit sollte man das Material rausbekommen. Im Zweifelsfall ist es das billigste aus China mit den Daten.
Ich denke es herrscht hier Einigkeit darüber dass es um eine Gleichtaktdrossel geht. Damit scheidet jegliche Art von Eisenpulver aus, hier findet sich entweder Ferrit oder Material mit noch höherer Permeabilität (amorph, nanokristallin)
Update, Gestern Mittag hatte ich ein sehr nettes Telefonat mit einem Mitarbeiter der Firma die diese Geräte in Deutschland/Österreich vertreibt bzw. importiert. Lange Rede kurzer Sinn, die schicken mir ein komplett neues Teil, weil die Steuerplatine mit Controller irreparabel ist und auch keine Austauschplatinen vorgesehen sind. Unterm Strich ein WIN... Ich hab mich jetzt nochmals mit dem Ding beschäftigt und siehe da, wenn man die Steuerkontakte richtig brückt, dann gibt das wieder Spannung ab. Denke Das Netzteil konnte ich retten, aber da das ohne der zweiten Platine nichts tut, wars am Ende rein für den Erkenntnisgewinn. Ist ja auch was. Danke jedenfalls für die Hilfe bzgl der Drossel... Welches Kernmaterial die da verwendet haben kann ich euch leider nicht auflösen, der Kern ist grün lackiert, falls das was hilft. Das Bild zeigt die schon gereinigte Steuerplatine... Edith: Sorry am Handy verdrückt, evtl. kann ein Mod das Bild vom Netzteil und ein Duplikat wieder entfernen... bring das irgendwie nicht hin.
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von Markus B. schrieb: > Welches Kernmaterial >die da verwendet haben kann ich euch leider nicht auflösen, der Kern ist >grün lackiert, falls das was hilft. Das ist ein Ferritkern. Falls den jemand für andere Zwecke verwenden will, der hat eine große Permeabilität. Als Speicherdrossel ungeeignet, weil er sehr schnell in die Magnetische Sättigung kommt. Als Breitbandübertrager geeignet.
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