Forum: Offtopic Holzbohlen auftrennen oder nicht?


von Kolja L. (kolja82)



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Hallo Holzfreunde,

ich möchte eine kleine Bank bauen mit einer Sitzfläche von ca 120x30 cm 
und 50 cm hoch.

Dafür habe ich ein "Brett" mit den Maßen 126x63x8 zur Verfügung.

Leider ist das gute Stück nicht ganz gerade, da es (fast) die Mittellage 
aus dem Stamm ist.

Jetzt frage ich mich, bzw Euch, ob es sinnvoll ist, das Brett 
(eigentlich Bohle)  der Länge nach aufzutrennen und die Sitzfläche aus 
den beiden äußeren Stücken zu fertigen.
Stehende Jahresringe und so.

Für die Beine hätte ich dann noch das Kernholz zur Verfügung.

Leider kann ich weder zu der Holzart oder dem Alter etwas sagen.
Zumindest ist es trocken, da es ein paar Jahre in einer Garage stand.

Gruß von einem ehemaligen Tischler

Kolja

P.S.
Das rote Kreuz ist immer in der Selben Ecke.

von Michael B. (laberkopp)


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Also ich würde das längs entlang deiner roten Linie durchsägen, ein Teil 
als Sitz, den anderen als Lehne verwenden, denn derzeit ist es ja krimm 
wie eine Banane.
Und 8cm Dicke ergeben zwar eine schwere Bank, aber wenigsten auch eine 
haltbare, bessere als Baumarkt, zumal du noch die Oberfläche abhobeln 
wirst.

von Lu (oszi45)


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30cm Sitzfläche sind nicht viel. Das Brett würde ich auftrennen, um 
etwas mehr Sitztiefe zu gewinnen. Außerdem würde ich auf etwas Schräge 
zum Wasserablauf achten, da die waagerechten Flächen zuerst leiden 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Kolja L. (kolja82)


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Danke, die Maße der Bank sollen so sein, aber ne Lehne gibt es nicht.
Nur Sitzfläche und 4 eingestämmte Beine.

von Chris K. (kathe)


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Kolja L. schrieb:
> Für die Beine hätte ich dann noch das Kernholz zur Verfügung.
>
> Leider kann ich weder zu der Holzart oder dem Alter etwas sagen.
> Zumindest ist es trocken, da es ein paar Jahre in einer Garage stand.
>
> Gruß von einem ehemaligen Tischler

Jegliche Antwort ist wohl sinnlos.

von Kolja L. (kolja82)


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Ohne irgendein Argument ist dein Post leider noch sinnloser 😝

von John B. (craftsman)


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Kolja L. schrieb:
> Gruß von einem ehemaligen Tischler

Ein ehemaliger Tischler würde das alles nicht fragen. Der hätte mehrere 
Antworten parat, abhängig von den Anforderungen an das fertige Produkt 
und abhängig vom verfügbaren Werkzeug einschiesslich der Maschinen.

von Kolja L. (kolja82)


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Naja, die Zeit in der Werkstatt ist lange her und ich schäme mich nicht, 
mir weitere Meinungen einzuholen.

Maschinenpark zuhause: Handkreissäge zum auftrennen.

Abrichten und auf Dicke hobeln, in ner freien Werkstatt in DO.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Die Senkung ist doch total Po-freundlich! Ich würde es so lassen.

von M. D. (derdiek)


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Ich würds durch den Dickenhobel schieben bis es gerade ist. Wenn das 
Brett nachher 6cm dick ist reicht das ja auch.

von John B. (craftsman)


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M. D. schrieb:
> Ich würds durch den Dickenhobel schieben bis es gerade ist. Wenn
> das
> Brett nachher 6cm dick ist reicht das ja auch.

Das wäre unsinnig, das Holz kommt nicht zur Ruhe. die durchgehenden 
Jahresringe müssen aufgetrennt werden. "Rechte Seite" und "linke Seite" 
kommen dann abwechselnd nach oben, wie es in der Fachsprache heisst. Ob 
die Sitzfläche dann durchgehend als verleimte Fläche gestaltet wird, 
oder ob sie aus mit Abstand neben ein ander liegenden Leisten besteht, 
hängt vom Einsatzort ab, Innenbereich oder Aussenbereich.

Irgendetwas muss aber in allen Fällen die Sitzfläche gerade halten. 
Gratleisten wären fachlich richtig. In diese werden die Steher 
eingebohrt und verkeilt. Für den Halt müssen die GL ausreichend dick 
sein ( - hoch in Gebrauchslage gesehen).

von Kolja L. (kolja82)


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Auch weil ich ja nur eine Sitzbreite von 30cm haben möchte.

Und ja, rechte-linke Seite ist bedacht. Sieht hoffentlich nicht so blöd 
aus...

Je länger ich darüber nachdenke, desto schwerer fällt es mir, mich damit 
anzufreunden, dieses schöne Stück Holz zu zerschneiden.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Kolja L. schrieb:
> Jetzt frage ich mich, bzw Euch, ob es sinnvoll ist, das Brett
> (eigentlich Bohle)  der Länge nach aufzutrennen und die Sitzfläche aus
> den beiden äußeren Stücken zu fertigen.

Korrekt. Es handelt sich hierbei um eine Kernbohle. Die wird in der 
Mitte aufgetrennt. Ich würde das so machen, und die beiden Bohlen dann 
einfach nebeneinander mit einem kleinen Spalt verlegen.

M. D. schrieb:
> Ich würds durch den Dickenhobel schieben bis es gerade ist.

Jo, ohne Abrichten mal durch den 80cm breiten Dickenhobel. Hat jeder 
Zuhause, und ist natürlich auch sicher und fachgerecht!

John B. schrieb:
> Das wäre unsinnig, das Holz kommt nicht zur Ruhe.

Durchaus. Ja, die Bohle bewegt sich viel. Das meiste hier ist aber 
während der Trocknung entstanden. Ist aber eh sinnfrei, weil der 
Ratschlag Murks ist.

Es bleibt die Holzart zu klären, und ob diese überhaupt für den 
Außeneinsatz geeignet ist.

: Bearbeitet durch User
von Marcel V. (mavin)


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M. D. schrieb:
> Ich würds durch den Dickenhobel schieben bis es gerade ist. Wenn
> das Brett nachher 6cm dick ist reicht das ja auch.

Das würde ich nicht machen. Dann bleiben nähmlich von den 8cm aber nur 
noch 5cm übrig!

Außerdem mag das Brett nicht so gerne abgehobelt werden!

von Carypt C. (carypt)


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Das sieht doch aus wie Fichte Tanne Kiefer. Zwischen Fichte und Tanne, 
vielleicht Weymouthkiefer(Balkone im Süden, Schnitzholz). Lärche eher 
nicht. ich würde es nicht aufsägen, wird doch nicht schöner dadurch.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


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Genau, diese Krümmung hat doch was als Sitzbank. Gerade Planken gibt es 
reichlich im Baumarkt.

von Keks F. (keksliebhaber)


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J. S. schrieb:
> Gerade Planken gibt es reichlich im Baumarkt.

Da gibt es das krummste und teuerste Holz.

Es sei gesagt, entweder sitzt man dann auf der Spitze, oder man sitzt in 
der Pfütze (und das wirkt sich auch auf die Haltbarkeit aus).

von Kolja L. (kolja82)


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Keks F. schrieb:
> Es bleibt die Holzart zu klären, und ob diese überhaupt für den
> Außeneinsatz geeignet ist

Niemand hat die Absicht, die Bank nach draußen zu stellen.

Keks F. schrieb:
> Es handelt sich hierbei um eine Kernbohle. Die wird in der Mitte
> aufgetrennt. Ich würde das so machen, und die beiden Bohlen dann einfach
> nebeneinander mit einem kleinen Spalt verlegen.

Ja, ich glaube, das werde ich machen.
Allerdings ohne Spalt.

Keks F. schrieb:
> Jo, ohne Abrichten mal durch den 80cm breiten Dickenhobel. Hat jeder
> Zuhause, und ist natürlich auch sicher und fachgerecht!

Fachgerecht bestimmt nicht, aber mit Oberfräse und Vorrichtung wäre der 
Krümmung bestimmt beizukommen.
War aber nie mein Anliegen(!).

Marcel V. schrieb:
> Das würde ich nicht machen. Dann bleiben nähmlich von den 8cm aber nur
> noch 5cm übrig!

Wie gesagt, das wollte ich auch nie machen.
Und ja, auf ca 5cm komme ich am Original auch.

Mit Auftrennen und verleimen könnte ich knapp 7cm schaffen. (Daumen 
drücken).

Carypt C. schrieb:
> ich würde es nicht aufsägen, wird doch nicht schöner dadurch.

Stimmt, aber vielleicht dauerhaft plan.

Die Holzart könnt ihr ja nochmal schätzen, wenn die Maserung besser 
sichtbar ist.
KI, LÄ, oder FI ist es bestimmt nicht.

Keks F. schrieb:
> oder man sitzt in der Pfütze

Die Wohnung ist einigermaßen gegen einfallenden Regen geschützt.
Ansonsten, ja, im Baumarkt ist es schwierig (Massiv)Holz für den 
Innenbereich zu kaufen.
Hab noch ein paar Kanthölzer zum Trocknen in der Abstellkammer liegen.
(Beheizt und mit Hygrometer)

Kleiner Rückschlag, die freie Werkstatt in Dortmund hat irgendwie keine 
Termine auf ihrer Webseite stehen 😔

Vielleicht hat die ganze Aktion ja noch etwas Zeit.
Auftrennen werde ich die Bohle aber schon vorher und stelle sie in die 
Kammer zum Trocknen.

Gruß, Danke Euch allen und nen schönen Abend noch.

Kolja

von J. S. (jojos)


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Ich hätte noch ne alte Raubank mit gut geschliffenem Eisen…

von Keks F. (keksliebhaber)


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Ist eher was für den E-Handhobel am Anfang.

von Harald W. (wilhelms)


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Kolja L. schrieb:

> Niemand hat die Absicht, die Bank nach draußen zu stellen.

Ich dachte, es heisst: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu stellen"
:-)

von Carypt C. (carypt)


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ich würde die konvexe Seite nach oben nehmen, als Sitzfläche.
Wenn du einen elektrischen Schleifbock hast, und einen abben Holzhobel, 
kannst du das Hobelmesser leicht rund schärfen (runde 
Klingenschneidkante, Ecken zurückgenommen) und den Hobelgrund etwas mehr 
rund formst, hast du einen brauchbaren schiffshobel, da kriegst du auch 
ein rundes brett gehobelt(besser quer, mit schrägem Hobel. Man kann 
natürlich auch ein breites Stecheisen leicht rund anschleifen, dann kann 
man die Oberfläche geschuppt beschnitzen.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Mir ist nicht klar wie das fragile Stück zusammenhalten soll. Stammt das 
von einer Baumscheibe oder warum wurde das Holz nicht längs aus dem 
Stamm geschnitten? Der Länge nach durchsägen würde es noch instabiler 
machen.

von Marcel V. (mavin)


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Kolja L. schrieb:
> die freie Werkstatt in Dortmund

Wie heißt denn die freie Werkstatt in Dortmund? Wenn ich nur "freie 
Werkstatt in Dortmund" eingebe, bekomme ich leider nur Autowerkstätten 
angezeigt.

von Daniel F. (df311)


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Tim 🔆 schrieb:
> warum wurde das Holz nicht längs aus dem Stamm geschnitten?

also meiner Meinung nach sieht man im 1. Beitrag, 1. Bild recht 
eindeutig, dass das ein "normales" Brett ist (Längsmaserung), halt nahe 
am Kern geschnitten

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Daniel F. schrieb:
> Tim 🔆 schrieb:
>> warum wurde das Holz nicht längs aus dem Stamm geschnitten?
>
> also meiner Meinung nach sieht man im 1. Beitrag, 1. Bild recht
> eindeutig, dass das ein "normales" Brett ist (Längsmaserung), halt nahe
> am Kern geschnitten

Jetzt merk ichs auch! Ich hatte das Bild falsch betrachtet, es ist ja 
das Ende abgebildet. Hand vor den Kopf klatsch...

von Daniel F. (df311)


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Tim 🔆 schrieb:
> Hand vor den Kopf klatsch...

na, Brett vorm Kopf ;-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Raubank
Sowas habe ich hier auch. Mein Vater dachte mal, dass er das brauchen 
könnte, seither liegt es rum. Für das andere mit den zwei Griffen weiß 
sicher jemand den Namen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweifhobel
das könnte passen. Ziehhobel Ziehmesser Zugeisen passt noch eher.
https://woodworking.stackexchange.com/questions/2159/how-can-i-debark-wood
draw knife auf englisch. Um Rinde zu entfernen.

Mein Urgroßvater war Schreiner. Die Familiensaga berichtet, er habe im 
Alter auf seinen Spaziergängen im Ort die Haustüren gestreichelt, die er 
mal gebaut hatte. Von ihm existieren noch mehrere hölzerne 
Schraubzwingen.

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Das Ziehmesser hätte ich gern, das hatten wir früher ständig in 
Gebrauch, bestes Werkzeug, Besen- Forken- Spaten- stiele anspitzen, 
Bretter schmäler machen. Nur wußten wir nicht wie man Eisen anschärft. 
Das geht angenehm erst mit maschinellem Schleifstein. Seitdem ist auch 
eine Axt mein Freund. Eine Hippe bräuchte ich noch.

Mit der Rauhbank kann man Tischplatten plan anfertigen. Das geht 
natürlich nicht nur längs zu Faser zu hobeln, sondern eben auch quer, 
besser schräg. Man merkt wie ein Hobelgrund sich beim Arbeiten abnutzt, 
man muß den ab und zu wieder richtig plan machen. Wenn man nicht alles 
geleckt machen will, empfiehlt es sich das Hobelmesser leicht rund 
auszuführen, auf jeden Fall die Ecken anzurunden, dann gibt es nicht 
diese Kratzkanten. Zum Feinschliff kann ein sauberes Stück Schiefer, 
findet man manchmal als Akzentschotter (oder wie heißt dette) dienen. 
und Leder mit Polierpaste.

Wenn er die Bohle immer noch gerade haben will, kann er mittig aufsägen 
und entweder die Mittenseiten oder die Aussenseiten wieder gegeneinnader 
setzen, wegen der unterschiedlichen Schwundmaße der radialen und 
tangentialen Richtung.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Hippe
https://de.wikipedia.org/wiki/Hippe_(Werkzeug)
Rebmesser für Winzer, die Bezeichnung kannte ich nicht.
Ich habe die Ausführung als gebogenes Taschenmesser, damals für 
Rigipsplatten gedacht.

Ich würde die Bohle auch längs durchsägen, mit leichter Schräge, und 
dann wieder einigermaßen flach zusammenleimen. Davor vielleicht noch mit 
Holzdübeln verstiften. Die Oberfläche mit der Schwabbelscheibe und sehr 
grobem Schmirgelpapier glätten, daß man sich keinen Spreissel einsitzt.

: Bearbeitet durch User
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