Ich hab ein super kontroverses Diskussionsthema. :-D Dave Jones hat ein kleines Video rausgehauen um Anfaengern zu zeigen das man SMD auch loeten kann: https://www.youtube.com/watch?v=KzC12xtHuXo Als ich da mal kurz reingeschaut habe stand mir 2-3mal der Mund offen. Genauer gesagt als ich gesehen habe wie extrem lange er jeweils seinen Loetkolben an den Pinnen haelt. Es ist jetzt natuerlich unfaer weil man sich selber filmen muesste um das zu vergleichen, aber ich hatte schon den Eindruck als wenn ich hoechsten ein 1/3 oder 1/2 solange wie er das Pad jeweils erhitzt. Wie seht ihr das so? Ausserdem finde ich natuerlich das seine Spitze viel zu dick ist, aber das waere ein weiteres Extremthema. :-D Vanye
Die schlimmsten Krankheiten beim Löten: -zu dünne Spitze und -zu kurz das Lot fliessen lassen! Du hast keine Ahnung, stiehlst unsere Zeit und trollst rum! Gruss Chregu
Für mich ist das ok. Schön lötet er nicht, aber was die Dauer und auch die Lötspitze betrifft, ist das gut.
Vanye R. schrieb: > wie extrem lange er > jeweils seinen Loetkolben an den Pinnen haelt. Aber nur am Anfang, weil sein Kolben noch kalt ist und die Betriebstemperatur noch nicht ganz erreicht ist. Vanye R. schrieb: > Ausserdem finde ich natuerlich, dass seine Spitze viel zu dick ist Da habe ich schon Filmchen gesehen, wo mit einer dicken Lötspitze alle Pins gleichzeitig angelötet werden.
Enrico E. schrieb: > Da habe ich schon Filmchen gesehen, wo mit einer dicken Lötspitze alle > Pins gleichzeitig angelötet werden. Das geht bei pitch 0.5 und kleiner gar nicht anders.
Bei den Pin-Headern hätte ich vielleicht kürzer und ggf 2x gelötet. Da werden sonst oft die Pins im Plastik locker wenn man zu lange "hinbrutzelt"
Sieht gut aus. Sicher kann man das besser machen, geschickter geht immer. Aber es funktioniert, und größere Probleme sehe ich da nicht. Also bei mir ist das mehr Gezitter und Gewackel. Was die Hitze angeht: Die Bauteile sind für Reflow gedacht, so schnell werden die nicht kaputt. Ich muss mir solche kleinen Käfer öfter mal von vorhandenen Platinen klauben, und da sind sie erst einmal durch den Reflow-Prozess gegangen, dann wurden sie ausgelötet, meist mit einem Tweezer *1), und dann nochmal eingelötet. Das Auslöten mit einem Tweezer ist eine weit höhere Belastung als das Einlöten. Und manchmal nehme ich die sogar die ganz dicke Spitze, und mach einen Tropfen Zinn über das ganze Bauteil, das danach an der Lötsauglitze gesäubert wird. Wenn mal was kaputt gegangen ist, dann Dinge wie Beinverlust. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir SMD-Bauteile an Hitze verstorbern wären. Mit einer Ausnahme: SMD-Folienkondensatoren. Ich grausamer Mensch stelle meine Lötstation manchmal sogar manchmal auf 400°C... *1) https://www.jbctools.com/ht420-a-thermal-tweezers-product-80.html
ArnoNym schrieb: > Ich grausamer Mensch stelle meine Lötstation manchmal sogar manchmal auf > 400°C... Das ist weniger grausam als 300°C. ;-)
Vanye R. schrieb: > Wie seht ihr das so? Vielleicht hast du die Geschwindigkeit des Videos langsamer gestellt? Geschwindigkeit war völlig in Ordnung. Spitze immer so groß wie möglich und so klein wie nötig.
breite Meisselspitze und mehrere Pins gleichzeitig verlöten. Da blieb hier nur in ziemlich seltenen Fällen eine Lötbrücke stehen. In einer Lötstrasse wird ja auch alles mögliche gleichzeitig heiss.
Der Lötvorgang in dem Video ist für mich unter allen Aspekten vollkommen okay, kann man IMHO so machen. Mittlerweile bin ich zu folgender Methode übergegangen: alle Pads vorverzinnen, Tacky Flux drauf, Bauteil reinpampen, Vorheizplatte (15€) auf 150°, etwas durchwärmen lassen und dann Heißluft von oben. Säubern und fertig. Lötstellen sehen perfekt aus. Die Vorheizplatte kann man auch weglassen, das Löten geht aber mit etwas schneller und schonender, das Temperaturdelta wird einfach kleiner.
> Das geht bei pitch 0.5 und kleiner gar nicht anders.
Ja klar, wieder einer der mir erklaert das es unmoeglich ist
was ich jeden Tag mache. :-D
Man kann das so machen das man an fetten ICs wie einem DFN mit 100 Pinne
den Loetkolben einmal entlang zieht, aber gerade bei so kleinen SC70
oder ein SOT23-6 wie im Video ist es viel einfacher mal kurz jeden Pin
einzeln zu loeten zumal du ja sicher sowieso zwei Pinne immer einzeln
loeten willst um das IC erstmal korrekt zu befestigen.
Dazu kommt das ich auch oft an so einzelnen Pinnen mal einen Faedeldraht
anloete. Alles kein Problem, alles problemlos machbar.
Was mich an Dave auch gewundert hat das er die Vergroesserung des
Mikroskops nicht noch mehr raufgedreht hat. Ich hab SOT23-6 immer fast
formatfuellend im Bild, dann muss man auch nicht so zittern wie im
Video. Allerdings weiss ich jetzt nicht was er fuer ein Mikroskop hat.
Wenn er kein Trinokular hat dann wird er ja nicht Stereo sehen koennen
wenn gleichzeitig ein Video aufnimmt und dann wuerde ich sicher auch
zittriger werden.
Vanye
Vanye R. schrieb: > aber gerade bei so kleinen SC70 > oder ein SOT23-6 Ich sprach von einem Pitch <0.5mm und nicht von so klobigen Teilen wie ein SOT-25. Diese Pins lötest Du jeden Tag einzeln? Hat was von Masochismus. Man kann sich das Leben auch schwer machen.
Harald A. schrieb: > Tacky Flux drauf Flussmittel ist der eigentliche Trick an der Sache. Das im Lötdraht allein reicht nicht aus. Vanye R. schrieb: > Was mich an Dave auch gewundert hat das er die Vergroesserung des > Mikroskops nicht noch mehr raufgedreht hat. Ich kann das nicht: unten in 3D löten und auf dem Bildschirm in 2D zuschauen. Beim Mantis Vision 3D-Mikroskop reicht dann die 4-fache Vergößerung für alles, was man von Hand löten kann, locker aus. Andreas B. schrieb: > Ich sprach von einem Pitch <0.5mm und nicht von so klobigen Teilen wie > ein SOT-25. Diese Pins lötest Du jeden Tag einzeln? Bei solchen Bauteilen verzinne ich alle Pads geräumig, setze das Bauteil dann auf, fixiere es an den Ecken, drücke das Bauteil mit der Pinzette nach unten und tupfe danach jeden Pin mit der Lötspitze nur kurz mal an. Das Zinn auf den Pads reicht eigentlich schon aus, aber zusätzlich kann von der Lötspitze ein wenig Zinn nachfließen. Zwischenduch wird bei Bedarf das "Zinnreservoir" auf der Lötspitze mit Lötdraht "aufgefüllt". Und wie gesagt: Flussmittel.
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Lothar M. schrieb: > Bei solchen Bauteilen verzinne ich alle Pads geräumig, Genau so. Ich mach das aber lieber mit dem Ofen (jedenfalls bei einer neuen Platine). ;-)
Andreas B. schrieb: > Das ist weniger grausam als 300°C. ;-) So ist es. Es gilt immer noch der alte Satz "löte kurz und heiß, statt kalt und lange". Die Bauteile können mehr ab, als mancher denkt. Wenn der Lötkolben auf 400°C eingestellt ist (bei mir auch manchmal mehr) ist die Temperatur an der Lötstelle nochmal deutlich geringer, da die Platine und das Bauteil ja die Wärme verteilen. Mit zu zaghaftem löten richtet man mehr Schaden an, als mit zügigiger und selbstsicherer Arbeitsweise. Alles eine Frage der Routine und Gewöhnung. Man spürt irgendwie ja auch, wie eine Lötstelle gelötet werden will (schwer zu erklären). Derzeit bestücke ich keramische Kondensatoren (Größe 0603) per Hand. Der Kolben steht auf 420°C, weil die Platie viel Masseflche hat, die somit auch viel Wärme abzieht. Es kommt immer etwas darauf an was man lötet, und welche Rahmenbedingungen herrschen. Schonmal probiert, auf einer Alukern Platine für LEDs per Hand zu löten?... Good luck...
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Stefan M. schrieb: > Schonmal probiert, auf einer Alukern Platine für LEDs per Hand zu > löten?... > Good luck... da eignet sich Omas Bügeleisen aus den 70ern ganz gut. Ohne Dampf und ohne Schnackschnick. So als Heizplatte zum Preheaten. Seide ist zu wenig.
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Hallo Vanye R. Vanye R. schrieb: > Wenn er kein Trinokular hat dann wird er ja nicht Stereo sehen koennen > wenn gleichzeitig ein Video aufnimmt und dann wuerde ich sicher auch > zittriger werden. Zittern hat nach meiner Erfahrung wenig mit Sehen zu tun. Zittern kommt aus den Nerven. Das muss jetzt nicht nur etwas mit einem Korsakov-Syndrom oder mit einer Parkinson Erkrankung zu tun haben, es gibt recht weit verbreitet auch noch den famliliären oder essentiellen Tremor, der erblich ist, schon in jungen Jahren leicht auftritt und zum Alter hin stärker wird. Sowohl bei Parkinson als auch beim essentiellen Tremor ist es meist möglich, diesen Kurzzeitig durch Konzentration zu Unterdrücken. Einer Karriere als Scharfschütze oder Löter steht somit aus dieser Richtung eigentlich nichts im Wege, Chirurgen brauchen die zitterfreie Zeit meist länger, das könnte kritisch werden. Warzen wegschnibbeln sollte aber trotzdem gehen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
> Ich sprach von einem Pitch <0.5mm und nicht von so klobigen Teilen wie > ein SOT-25. Diese Pins lötest Du jeden Tag einzeln? Lerne bitte nicht sinnentstellend zu lesen. .-) Und selbstverstaendlich loete ich fast jeden Tag an so kleinen Sachen rum weil das normaler Industriestandard ist. > Flussmittel ist der eigentliche Trick an der Sache. Das im Lötdraht > allein reicht nicht aus. Das ist richtig, aber bei so groben Sachen wie SOT23-6 reicht auch noch das wenige Flussmittel im 0.3er Loetzinn auch wenn es mit mehr Flussmittel einfacher geht. Bei noch feineren Sachen habe ich dann aber auch immer extra Fluxer auf der Platine. > Beim Mantis Vision 3D-Mikroskop reicht dann die 4-fache Vergößerung für > alles, was man von Hand löten kann, locker aus. 4fach? Noe, und glaub mir ich hab auch (neben Zeiss und Nikon) ein Mantis in der Firma. Ich arbeite normalerweise mit einem Zoom von 8 bis 20 und bin bei den kleine Sachen auch oft auf 20. > Mit zu zaghaftem löten richtet man mehr Schaden an, als mit zügigiger > und selbstsicherer Arbeitsweise. Deshalb fand ich ja das Dave da zu langsam loetet. > da eignet sich Omas Bügeleisen aus den 70ern ganz gut. > Ohne Dampf und ohne Schnackschnick. Hab ich frueher auch gemacht, aber seitdem es den MHP30 gibt ist das Buegeleisen in Rente. Vanye
●DesIntegrator ●. schrieb: > breite Meisselspitze und mehrere Pins gleichzeitig verlöten. Dafür gibt es bessere Lötspitzen.
Frank O. schrieb: > ●DesIntegrator ●. schrieb: >> breite Meisselspitze und mehrere Pins gleichzeitig verlöten. > > Dafür gibt es bessere Lötspitzen. ich weiss, noch breitere :-]
Stefan M. schrieb: > Der Kolben steht auf 420°C Ja, das war bei meinem hochwertigen Weller WSD81 auch so. Bei Erstkontakt mit der Spitze verdampft bei 420°C sofort das Flussmittel, die feine Spitze kühlt dann jedoch schlagartig an der Lötstelle ab, was der Kolben wegen hohem thermischen Übergangswiderstand nicht ausregelt und das bleifreie Edsyn Lötzinnplaggiat klebt und kleistert pastös an der schnell verzundernden Lötspitze herum. Grausam! Wünscht man seinem schlimmsten Feind! Nun habe ich mit einer 70€ China Station (948DB+ II) aufgerüstet, weil mir für einen Versuch die JBL Preise viel zu ambitioniert sind. Aktive T12 Lötspitze mit Heizelement in der Spitze ist die Wucht! Mit einem anständigen Lötzinn wie dem Felder Sn60Pb40 ein Traum. Mit feinster Spitze löte ich nun aus Faulheit selbst massive Lötstellen mit 340°C. 0603, 0402 mit vollflächiger Masseanbindung, vorher ein Fall für Kuhfuss und Fädeldraht sind nun problemlos lötbar. Mit einem guten Lot wie dem Felder, braucht man meist kein extra Flussmittel. Ein moderner China Kolben ist dem uralt Weller haushoch überlegen, ebenso meinem alten Ersa mit innenbeheizter Spitze.
Michael schrieb: > die feine Spitze kühlt dann jedoch schlagartig an der > Lötstelle ab, und DOCH sehen Hersteller von Lötstationen einen feuchten Schwamm vor, an dem man die Spitze reinigen können soll. Durch die Bank weg. Nur aus Gründen eines optimierten Absatzes von Lötspitzen?
●DesIntegrator ●. schrieb: > Nur aus Gründen eines optimierten Absatzes von Lötspitzen? Längst hat der Wechsel vom Schwamm auf Metallwolle stattgefunden und nur weil sich im Jahre Schnee ein langweiliges THD Bauteil auf einer 1L PCB mit der Technik von Anno Domini gut löten ließ, bedeutet das für heute nichts, denn SMD auf massiven Masseflächen stellt sehr viel härtere Anforderungen. Der Schwamm funzt super für Lötzinnperlen und Kolophonium Schmodder, er löst nur keine Verzunderung. Und verzundern tut die Spitze wie Sau, wenn man wegen dem miesen Wärmeübergang die Temperatur hochdrehen muss. Und Lötzinnperlen sind auf einer nadelfeinen Spitze kein Thema und die brauche ich nunmal für eng gepacktes 0402. Für Dich mag der olle stirnseitenbeheizte Weller mit Schwamm ganz ausgezeichnet funktionieren. Alte Technik funzt für alte Technik meist ganz gut. Vanye R. schrieb: > das man SMD auch loeten kann: Wer hat das je bezweifelt? Selbst QFN kann man an den Flanken Handverlöten. 0402 ist mit Übung und Lupenbrille noch gut verarbeitbar. SMD ist m.E. sogar meist erheblich einfacher als THD weil diese endlose zurechgebiege und abschneiden entfällt. Lupenbrille, Pinzette, gutes Lot, gute Station und SMD ist absolut kein Hexenwerk.
Michael schrieb: > Grausam! > Wünscht man seinem schlimmsten Feind! Du hast das Wörtchen "Nicht" vergessen! Denn sowas grausames wünscht man normalerweise noch nicht einmal seinem schlimmsten Feind.
●DesIntegrator ●. schrieb: > ich weiss, noch breitere Das auch.😆 Nein, ich meinte die, die unten eine Vertiefung (oder auch Loch) haben. Diese Lötspitzen verhindern weitestgehend diese Lötbrücken.
Frank O. schrieb: > Nein, ich meinte die, die unten eine Vertiefung (oder auch Loch) haben. Nennt sich Hohlkehle.
Michael schrieb: > Lupenbrille, Pinzette, gutes Lot, Kleiner Tipp was die Lupenbrille betrifft. Die habe ich auch, nutze sie aber kaum. Es gibt Lesebrillen bis Stärke +6.0. Allerdings reicht 4-5. Je stärker das Glas, um so näher muss man ran. Ich löte mittlerweile mit 5.0. Fummlige Arbeiten mit 4.0.
Michael schrieb: > Ja, das war bei meinem hochwertigen Weller WSD81 auch so. Die habe ich auch. Ich bin vollends zufrieden. Im Handstück WSP80 ist eine hübsch dicke und kurze "Spitze" vom Typ LT A, die die Energie vom Heizelement zügig an die Lörstelle bringt. Normalerweise steht die auf 360°C, damit lassen sich >95% der Aufgaben erledigen. Und wenns mal drauf ankommt, dann wird vollends aufgedreht. Auf keinen Fall sollte man so einen Krampf wie die unheimlich lange Spitze vom Typ LT L oder die ultradünnen LT 1SC verwenden. Da ist es klar, dass das Heizelement heizt wie blöd und die Spitze eiskalt bleibt. ●DesIntegrator ●. schrieb: > und DOCH sehen Hersteller von Lötstationen einen feuchten Schwamm vor, > an dem man die Spitze reinigen können soll. Durch die Bank weg. Der ist eben billiger als die Messingwolle... Frank O. schrieb: > Es gibt Lesebrillen bis Stärke +6.0. Das sollte man aber ausprobieren: solche extremen Stärken geben zumindest bei bei mir einen Arbeitsabstand von knapp 15 cm ;-)
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Lothar M. schrieb: > Im Handstück WSP80 ist > eine hübsch dicke und kurze "Spitze" vom Typ LT A, die die Energie vom > Heizelement zügig an die Lörstelle bringt. Klar, nur kann ich damit eben nicht 0402 löten und komme auch in eng gepackten Designs nicht an die kritischen Stellen. Also ist die Weller das falsche Werkzeug für diese Arbeit.
Michael schrieb: > Also ist die Weller das falsche Werkzeug für diese Arbeit. C210, sag' ich nur. (Das sind sehr feine direktbeheizte Lötspitzen von JBC, die auch mit günstigen China-Klon-Lötstationen wie der Yihua 982 verwendbar sind). Noch feiner ist C115, aber dafür hab' ich noch keine günstige China-Klon-Lötstation gesehen. Mit C210 hab' ich schon einzelne CuL-Drähte an die Lötpads eines QFN20 im 0.4mm-Raster anlöten können. Noch feiner muss vielleicht nicht sein.
> Der Schwamm funzt super für Lötzinnperlen und Kolophonium Schmodder, er > löst nur keine Verzunderung. Also ich hab beides und nutze lieber den Schwamm... > Und verzundern tut die Spitze wie Sau, wenn man wegen dem miesen > Wärmeübergang die Temperatur hochdrehen muss. Noe. Wieder so Wissen durch Einbildung. Ich loete ueberwiegend mit 370Grad. 90% der Zeit ist die kleine 0.2er Spitze drin. (LT1S) Sie verzundert in der Regel nicht. Vielleicht einmal so alle sechs Monate. Ich hatte aber auch schonmal andere Spitzen wo das anders war, aber ich glaube das waren Nachbauten. bin mir da aber nicht mehr sicher ist schon einige Jahre her. Verzundern ist nicht der Normalfall. Vanye
Löten ist eben doch hauptsächlich eine Frage der Technik. Ich löte ganz gern mit einer alten Magnastat, die mittels Adapter auf LT-Spitzen umgerüstet wurde. Bleifrei mit 370°C. Das funktioniert weitgehend problemlos und Weller hat einfach eine sehr sehr gute Spitzenauswahl zu ordentlichen Preisen. Besonders hervorzuheben sind die dünnen Spitzen, die LT1SC ist fast meine Lieblingsspitze: Eine 0.4mmx0.15mm-Meißelspitze, die hat im Gegensatz zu den grauenhaften Rundspitzen einen wirklich guten Wärmeübergang. Zum Verlöten ist die natürlich eher nichts, aber für Rework-Aufgaben wirklich hervorragend geeignet. Es ist wichtig, dass die Lötungen zügig und gezielt erfolgen. Ewig auf einer Lötstelle herumzubraten ist mit keiner Temperatur sinnvoll. Dann verzundert auch nichts, mit hochwertigen Spitzen und einer Lötstation, die dann angeschaltet wird, wenn gelötet werden soll und nicht den ganzen Tag heizend herumsteht, ist mir das bisher noch nicht passiert. Mit dem JBC C245 lötet es sich natürlich auch gut, sogar ein bisschen besser als mit der Magnastat mit LT-Spitzen. Ganz so extrem, wie der Unterschied hier immer dargestellt wird, ist das aber im Normalfall nicht. Die JBC lässt sich im allgemeinen etwas kühler betreiben als die Magnastat, aber das ist dann doch eher Geschmackssache. Bei SMT-Bauelementen, die auf Kühlflächen verlötet werden müssen, spielt diese natürlich schon ihre Vorteile aus, aber das wird erfahrungsgemäß selten so gut wie mit Preheater, Heißluft und definiertem Pastenauftrag. Dafür habe ich dutzende LT-Spitzen für diverse Anwendungen und nur eine handvoll C245-Spitzen, weil die einfach doch sehr teuer sind.
> sogar ein bisschen besser als mit der Magnastat mit LT-Spitzen. > Ganz so extrem, wie der Unterschied hier immer dargestellt wird, > ist das aber im Normalfall nicht. Ja, die Fanboys hier uebertreiben da immer gerne. Aber Magnastat ist heutzutage trotzdem Mist weil einfach zu fett. Aufgrund der groesse und laenge hast du weniger gefuehl fuer die kleinen Sachen die man heute so loetet. Ich hab meine auch noch hier stehen, ist aber nur noch fuers Grobe oder zum Staebchenloeten. :) Vanye
Vanye R. schrieb: > Ja, die Fanboys hier uebertreiben da immer gerne. Du hast noch nie eine JBC verwendet! Gruss Chregu
Vanye R. schrieb: >> sogar ein bisschen besser als mit der Magnastat mit LT-Spitzen. >> Ganz so extrem, wie der Unterschied hier immer dargestellt wird, >> ist das aber im Normalfall nicht. > > Ja, die Fanboys hier uebertreiben da immer gerne. Kenner, nicht Fanboys. Man kann mit jeder Lötstation arbeiten (ich verwende Privat eine Ersa aus den 90er Jahren!), und gut arbeiten. Ich würde für das Hobby auch eher zu etwas günstigerem raten, da ist eine JBC vermutlich Overkill. Aber die Spitzen der JBC sind eine Klasse für sich. Wer 0201er Kerkos aus der Massefläche einer 10-lagigen Platine auslöten muss, oder über die Leiterplatte gekühlte SMD-MOSFETS löten will, merkt den Unterschied schnell. Und die Qualität stimmt auch. Sowohl von den Spitzen als auch von den Stationen her.
Vanye R. schrieb: > Ja, die Fanboys hier uebertreiben da immer gerne. Aber Magnastat > ist heutzutage trotzdem Mist weil einfach zu fett. Aufgrund der > groesse und laenge hast du weniger gefuehl fuer die kleinen > Sachen die man heute so loetet. Ich hab meine auch noch hier > stehen, ist aber nur noch fuers Grobe oder zum Staebchenloeten. :) Ich habe gerade nachgemessen: Vom vordersten Punkt des Griffes (also dort, wo die Finger sitzen) bis zur Spitze der Lötspitze sind es beim JBC C245 mit Meißelspitze bei mir rund 6 cm, bei der Magnastat rund 8.5 cm. Ja, das sind 2.5 cm Unterschied, die merkt man schon. Aber so schlimm finde ich das nicht. Für die Magastat gibt's die superdünnen LT-Spitzen, für den C245 nicht. Unterm Mikroskop bevorzuge ich daher, trotz längerem Abstand und dickerem Griff, die Magnastat, eben wegen der entsprechend dünnen Spitze. Das ist aber eher so ne Rework-Geschichte, wenn ich einen Draht an einen TQFP-Pin anlöten muss oder sowas. Die Magnastat hat deutlich weniger Heizleistung, das merkt man beim Löten von Bauteilen oder Platinen mit höherer Wärmekapazität dann schon. Christian M. schrieb: > Vanye R. schrieb: >> Ja, die Fanboys hier uebertreiben da immer gerne. > Du hast noch nie eine JBC verwendet! Ich schon, ich habe mir sogar eine gekauft (CD-2BQF). Die ist schon sehr sehr gut, aber für die üblichen Lötaufgaben keine so extreme Verbesserung gegenüber der Magnastat, dass ich die Magnastat für nichts mehr benutzen wollte. Die JBC heizt natürlich viel viel schneller auf, das ist eine echte Wonne. Allerdings habe ich üblicherweise Zeit, die Station aufheizen zu lassen, weil ich sowieso erst Platinen und Bauelemente bereitlegen und einspannen muss. An der Magnastat gefallen mir die LT-Spitzen, die sich mit Adapter benutzen lassen. Die sind einfach so kostengünstig, dass man sich für alle Lötsituationen die passende Spitze bereitlegen kann. Ja, der Wechsel erfolgt mit Werkzeug am heißen Lötkolben, das ist bei der JBC natürlich bedeutend besser. Bei JBC gibt's viele Spezialspitzen, für den C245 aber keine extrem dünne Meißelspitze wie die LT1SC. Die JBC hat mehr Heizleistung, wenn man sie braucht. Außerdem ist die Temperatur schnell einstellbar (bei der Magnastat muss man sich mit Adaptern behelfen), was für spezielle Aufgaben natürlich praktisch ist, wenn man sehr empfindliche Bauteile hat oder besonders schnell löten will. Das Griffstück ist bei der JBC auch deutlich kompakter und liegt angenehm in der Hand, so schlimm ist das bei der Magnastat dann aber auch nicht. ArnoNym schrieb: > Kenner, nicht Fanboys. Man kann mit jeder Lötstation arbeiten (ich > verwende Privat eine Ersa aus den 90er Jahren!), und gut arbeiten. Ich > würde für das Hobby auch eher zu etwas günstigerem raten, da ist eine > JBC vermutlich Overkill. > > Aber die Spitzen der JBC sind eine Klasse für sich. Wer 0201er Kerkos > aus der Massefläche einer 10-lagigen Platine auslöten muss, oder über > die Leiterplatte gekühlte SMD-MOSFETS löten will, merkt den Unterschied > schnell. > > Und die Qualität stimmt auch. Sowohl von den Spitzen als auch von den > Stationen her. Die ganz billigen Lötstationen oder die ungeregelten Lötkolben finde ich schon sehr unangenehm. Eine Mindestqualität sollte es schon sein, insbesondere das Kabel muss schön flexibel sein. Ich will den Lötkolben so halten, wie ich das für richtig halte und mir das Ding nicht ständig vom Kabel irgendwo hinziehen lassen. Solange die Lötstation dann in der Lage ist, genug Wärme nachzuliefern und die Spitzen eine einigermaßen passable Form haben, kann man aber mit allem ganz brauchbar arbeiten. Wie gesagt, die JBC ist sehr gut, aber ich habe jetzt nicht das Gefühl, da ein Gerät zu haben, mit dem ich eine andere Qualitätsstufe der Lötungen erreiche oder das so viel besser als die Magnastat ist, dass ich nichts anderes mehr haben will. Die JBC ist in nahezu allen Punkten besser, aber nicht so viel besser, dass es unbedingt nötig wäre, eine zu haben. Ich habe mir eine gekauft und bin einigermaßen zufrieden damit, störend sind nur die sehr hohen Kosten für die Lötspitzen, was dazu führt, dass ich nicht für jeden erdenklichen Einsatzzweck eine habe, im Gegensatz zur Magnastat. Die Spitzen sind langlebig, sind die von Weller aber ebenfalls. Schade ist auch, dass es für das T245-Griffstück keine wirklich kleinen Spitzen gibt, da müsste ich mir dann ein T210 kaufen und das bei Bedarf umstecken. Ich mache aber kaum so fummelige Rework-Arbeiten. Bei den üblichen Lötungen, die man so macht, merke ich im Prinzip keinen nennenswerten Unterschied zwischen der JBC und der Magnastat, außer den, dass die JBC auf 340°C bis 350°C steht und die Magnastat mit dem 700°F-Adapter (370°C) für die LT-Spitzen bestückt ist. Das finde ich aber eigentlich eher positiv, weil mir das sagt, dass die Technik nicht der begrenzende Faktor ist. Selbstverständlich: Die JBC hat deutlich mehr Heizleistung, bei Kühlflächen macht sich das bemerkbar. Aber ich finde jetzt nicht, dass man mit der Magnastat heutzutage überhaupt nicht mehr, schon gar nicht bleifrei, löten könnte und die JBC so toll ist, dass man nichts anderes mehr benutzen möchte. Modern ist die Magnastat nicht, ich will werkzeuglosen Spitzenwechsel, einstellbare Temperatur, schnelle Aufheizzeiten und Sleep-Modi, dazu auch gern ein schlankes Griffstück. Daher habe ich mir ja die JBC gekauft und die erfüllt das alles auch. Aber ich greife doch hin und wieder noch zur Magnastat und die ist meines Erachtens nach weiterhin für Standard-Lötungen absolut geeignet, sobald man sich die LT-Spitzen dafür besorgt.
> Ja, das sind 2.5 cm Unterschied, die merkt man schon. Aber so schlimm > finde ich das nicht. Ich hab hier immer noch die alte Magnastat rumstehen und daneben meine "neue", ist ja auch schon einige Jahre hier, WSP80. Wenn ich beides in die Hand nehme dann ist die Magnastat einfach ein grober Klotz. Es ist die multiplikative Mischung aus Laenge, Dicke und Gewicht. Aber ja, ich hab mit der Magnastat frueher ja auch geloetet und auch SMD und es ging. Aber das Teil ist einfach Geschichte. Auch die magere Leistung kann heute stoeren, und der dauernde EMV-Test alle x Sekunden kann auch nerven. > Für die Magastat gibt's die superdünnen LT-Spitzen, für den C245 nicht. Ne, die gibt es fuer den WSP80, aber du hast den Adapter. :-p Ja, JBC ist da wohl im Nachteil, wollen die Fanboys aber nicht zugeben. Braucht man dann nicht, ja ja... (kicher) Man muss auch sagen das der Kontakt Loetspitze zu Heizelement in der Magnastat dem JBC sicher unterlegen ist, aber im WSP80 hast du praktisch genauso eine direkt beheizte Loetspitze wie beim JBC,(1) auch wenn das die Fanboys auch niemals nie glauben wollen. Ich loete mit JBC auch hin und wieder. Je nachdem an welchem Arbeitsplatz ich in der Firma bin, steht da halt mal dies oder das rum. Ist okay, aber erleuchtete Wunder erbringt man damit auch nicht. Und schon gar nicht wenn man chinesische Nachbauten von Station/Kolben und Spitze kauft und sich dann einredet das man nun der Oberloeter vom Berg sei auf dem das gefaelschte(verdraengen) Licht vom grossen JBC herabscheint. :-) Vanye 1: setzt voraus das man alle paar Monate mal die Kontaktflaechen von Loetkolben und Spitze mit 1000er Leinen abzieht, aber dann...
Vanye R. schrieb: > Ich hab hier immer noch die alte Magnastat rumstehen und daneben > meine "neue", ist ja auch schon einige Jahre hier, WSP80. Wenn > ich beides in die Hand nehme dann ist die Magnastat einfach ein > grober Klotz. Es ist die multiplikative Mischung aus Laenge, Dicke > und Gewicht. Aber ja, ich hab mit der Magnastat frueher ja auch > geloetet und auch SMD und es ging. Aber das Teil ist einfach > Geschichte. Auch die magere Leistung kann heute stoeren, > und der dauernde EMV-Test alle x Sekunden kann auch nerven. Soweit ich weiß, hat die Magnastat 50W. Das sind jetzt nicht die 130 (?) der JBC, aber die so hochgelobten alten Metcal-Stationen (die jetzt so ähnlich von Thermaltronics gebaut werden) haben auch nur 30-40W. Da braucht man keine absurde Leistung, sondern nur ordentliches Design. SMT-Bauelemente mit wirklich hohem Kühlbedarf haben mittlerweile sowieso thermal pads unter dem Gehäuse, da muss dann sowieso mit Heißluft oder Heizplatte gelötet werden. Aber klar: Die Magnastat ist alt und sowas würde man sich heute nicht mehr kaufen, da es bessere Geräte gibt. Vanye R. schrieb: > Ne, die gibt es fuer den WSP80, aber du hast den Adapter. :-p Ohne Adapter ist die Magnastat heute echt nicht mehr zu verwenden. > Ja, JBC ist da wohl im Nachteil, wollen die Fanboys aber nicht > zugeben. Braucht man dann nicht, ja ja... (kicher) > Man muss auch sagen das der Kontakt Loetspitze zu > Heizelement in der Magnastat dem JBC sicher unterlegen ist, > aber im WSP80 hast du praktisch genauso eine direkt beheizte > Loetspitze wie beim JBC,(1) auch wenn das die Fanboys auch > niemals nie glauben wollen. Naja, so direkt beheizt wie bei den JBC-Lötkolben ist die Lötspitze beim WSP80 dann doch nicht. Es geht da nicht mal so sehr um die direkte Beheizung als eher um die direkte Temperaturmessung. Die JBC-Spitze hat eine geringe Wärmekapazität, die Wärmekapazität des WSP80-Systems dürfte deutlich höher sein. Allerdings: Die Energie zum Löten kommt zunächst aus der Lötspitze. Man hält die auch deswegen auf hoher Temperatur, damit genügend Energie vorhanden ist und der Wärmefluss zum Bauteil/Pad möglichst zügig geschieht. Ist die Spitze erstmal heiß, ist der Wärmeübergang zwischen Heizelement und Lötspitze einigermaßen egal. Das ist zumindest der "Normalfall" bei Löten einzelner Anschlussdrähte oder kleiner SMD-Bauelemente auf normalen Pads normaler Platinen. Also die Dinge, die man zu mindestens 90% so lötet. Bei den restlichen 10% muss der Lötkolben während der Lötung nachheizen, weil die Energie in der Lötspitze nicht ausreicht. Das kann der Fall sein bei sehr schnellen Verlötungen, beim reihenweise Einlöten von Stiftleisten, generell bei Anschlüssen, und natürlich bei Verlötung auf Masse- oder anderweitigen Kühlflächen. Erst da sind schnell heizende und nachregelnde Lötspitzen im Vorteil; das lässt sich in gewisser Weise kompensieren, indem die Temperatur hochgedreht wird, da dann mehr Energie in der Lötspitze gespeichert ist, aber löten mit hohen Temperaturen hat weniger Spielraum für Fehler oder Prozessunsicherheiten, das muss man schon sehr gut beherrschen. Der JBC macht natürlich in solchen Fällen einen sehr großen Unterschied, da kann in Situationen gelötet werden, in denen die Magnastat einen Preheater oder Heißluft zum Vorheizen braucht. Die WSP80 hat mehr Leistung, wird also irgendwo dazwischen sein. Von professioneller Löttechnik aller Hersteller darf man aber irgendwie schon erwarten, dass man damit löten kann, insofern ist das jetzt keine riesige Überraschung. Direkt beheizte Lötspitzen sind modern und haben Vorteile, ob man die aber wirklich unbedingt braucht, weiß ich auch nicht. Der Nachteil der direkt beheizten Lötspitzen sind die hohen Kosten bei gleichzeitig geringer Robustheit, da das Heizelement sehr klein sein muss, um die Wärmekapazität gering zu halten. Hat eben nicht alles nur Vorteile. > Ich loete mit JBC auch hin und wieder. Je nachdem an welchem > Arbeitsplatz ich in der Firma bin, steht da halt mal dies oder > das rum. Ist okay, aber erleuchtete Wunder erbringt man damit > auch nicht. Es ist relativ seltsam, dass es Leute gibt, die davon ausgehen. Wenn ich einen schlechten Tag habe, mache ich mit der JBC genauso vermurkste Lötstellen wie mit irgendeinem anderen Lötkolben. > Und schon gar nicht wenn man chinesische Nachbauten von > Station/Kolben und Spitze kauft und sich dann einredet das > man nun der Oberloeter vom Berg sei auf dem das gefaelschte(verdraengen) > Licht vom grossen JBC herabscheint. :-) Das Griffstück ist schon gut. Die Lötspitzen kosten auch ihr Geld, weil es nicht ganz einfach ist, sowas überhaupt zu bauen. Nachbauten dürften deutlich schlechter sein. Wenn man also Lust hat, sich da eine Steuerung für ein Original-Griffstück mit Original-Lötspitzen zu bauen oder aus China zu bestellen, warum auch nicht? Nur wenn man das richtig machen will, ist man preislich nicht mehr so wahnsinnig vom Original entfernt, das ja auch noch eine Lötkolbenablage, den Messingwolle-Halter, und die Vorrichtung zum werkzeuglosen Spitzenwechsel enthält. Ich habe lieber vernünftiges Werkzeug und spare am Rest, denn ohne vernünftiges Werkzeug macht die Arbeit absolut keinen Spaß und funktioniert meist auch nicht gut.
F. schrieb: > Für die Magastat gibt's die superdünnen LT-Spitzen, für den C245 nicht. An meinem JBC-Nachbau von Yihua kann ich statt des T245-Handstücks auch ein T210-Handstück betreiben, und damit C210-Lötspitzen verwenden. Damit ist der Abstand Lötspitze-Finger nochmal ein gutes Stück kürzer und C210-Lötspitzen gibt es in wirklich hauchfein. Trotzdem direktbeheizt, so daß die gegenüber C245 geringere Heizleistung kein Problem darstellt. Ich habe knapp 40 Jahre allen meinen Krempel mit 'ner Magnastat gelötet, auch 'ne Weile lang Geld mit Handbestückung verdient - war 'ne schöne Zeit, aber die Magnastat bleibt jetzt im Schrank. Bei den direkt beheizten Lötspitzen geht es nicht nur darum, wie lange nach dem Einschalten der Lötstation losgearbeitet werden kann, sondern vor allem darum, wie schnell die Regelung der Lötstation die Lötspitze nach Kontakt mit einer thermischen Last wieder auf Temperatur bringen kann. Bei Magnastat & Co. löst man das Problem insbesondere bei langen und dünnen Lötspitzen durch viel zu hohe Temperaturen (was Flussmittel schnell verdampfen und Lötspitzen vorzeitig altern lässt), bei direktbeheizten Lötspitzen ist das einfach nicht nötig, weil die Welligkeit der Regelung viel kleiner ist.
ArnoNym schrieb: > Kenner, nicht Fanboys. Man kann mit jeder Lötstation arbeiten (ich > verwende Privat eine Ersa aus den 90er Jahren!), und gut arbeiten. "90er Jahre", es geht noch früher (70er Jahre) Man kann sogar ohne Lötstation und nur mit einem einfachen kleinen Lötkolben auch kleine Bauteile problemlos auf Leiterplatten auflöten. Ich verwende z.B. einen 12V/16W Delta Lötkolben aus DDR-Zeiten, um beispielsweise den µC MSP430Fxx mit einem Rastermaß von 0,5mm oder 0603 Bauelemente aufzulöten. Die Kupferlötspitze wird bei Bedarf mittels Feile nachbearbeitet. (bitte mich nicht gleich schlagen) Als Flussmittel wird in Spiritus gelöstes Kolophonium und als Lötzinn Sn60Pb40 1mm oder 0,5mm verwendet. Etwas Übung schadet allerdings nicht.
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Wolle G. schrieb: > Etwas Übung schadet allerdings nicht. ... nee, die ist da wirklich nötig, insofern: Respekt. Was auch hilft, ist eine sehr große Tüte Masochismus.
Michael schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Im Handstück WSP80 ist eine hübsch dicke und kurze "Spitze" vom Typ LT A, >> die die Energie vom Heizelement zügig an die Lörstelle bringt. > Klar, nur kann ich damit eben nicht 0402 löten Ich schon. Sogar 0201 auf der LS zwischen den BGA-Durchkontaktierungen gehen mit ein wenig Übung. F. schrieb: > Die JBC-Spitze hat eine geringe Wärmekapazität, die Wärmekapazität des > WSP80-Systems dürfte deutlich höher sein. Ich she genau das positiv, denn die Spitze liefert den ersten "Energieimpuls" zum Erwärmen der Lötstelle. Sie ist die "Entkopplungskapazität" in Richtung der Heizung. Jede Regelung zur Energienachführung ist garantiert langsamer als die Energie, die schon in der Spitze ist.
Vanye R. schrieb: > Und schon gar nicht wenn man chinesische Nachbauten von > Station/Kolben und Spitze kauft Da täuscht du dich. Ich habe eine original JBC T245 und aus Neugier hab ich mir so einen Chinaclone gekauft. Die steht dem Original wirklich in nichts nach. Ich nutze aber trotzdem zu 99% meine Selbstbau-Doppel-WSP80 :) Auch für feine SMD-Arbeiten. Wie hier schon geschrieben wurde, ist für WSP80 der JBC nicht so sehr unterlegen. Die JBC hat in speziellen Aufgaben Vorteile. Aber "früher" hat man so etwas mit der Magnastat gemacht. Ging auch ;)
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