Hallo liebe Forum Mitglieder, habe ein beschädigtes KFZ Teil auf der Werkbank und verzweifele beim Versuch unterbrochene Verbindungen nachzulöten. Hier ein Beispiel auf YouTube: https://youtu.be/DGo69EnoWPI?si=_zjqmR6jEu3tx26x Im Anhang Bilder meiner Platine Die noch vorhandenen Bond-Drähte sind sehr weich, was ist das für ein Material eventuell Aluminium? Hat jemand Erfahrung mit solchen Verbindungen? Welches Lötzinn wird im Video verwendet?
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Keramik-Substrat. Lässt sich mit normalen Mitteln nicht löten. Bonddrähte lassen sich üblicherweise auch nicht nachlöten. Das ist ein Fall für absolute Spezialisten. Gegebenenfalls lässt es sich kleben, sofern es sich nur um Signalleitungen handelt, über die kein nennenswertiger Strom geht. Im Auto ist das Steuergerät Vibrationen ausgesetzt, da sehe ich ehrlich gesagt schwarz, eine Reparatur wird sehr schnell wieder kaputt gehen. Ich empfehle die Beschaffung eines Ersatzteils.
Also im Normalfall würde ich sagen, kauf einen neuen Lader. Aber eventuell doch reparierbar, zumindest wenn es nur die Bonddrähte sind. Versuch einfach mal die Pads anzuschleifen, und zwar soweit bis du Kuper siehst. Wenn es so funktioniert, kannst du es dann ganz normal löten. Hab das bei einigen Glühsteuergeräten für die 642iger Motoren von Benz gemacht, als die nicht lieferbar waren. Die gehen jetzt nach Jahren immer noch. Zum "Schleifen" hab ich einen Dremel mit einem Fräser benutzt. Aber Vorsicht und mit Gefühl!
Thomas K. schrieb: > was ist das für ein Material eventuell Aluminium? Kann sein: - https://www.heraeus.com/de/het/products_and_solutions_het/bonding_wires/alu_thin_wire/alu_thin_wire_page.html Jörg schrieb: > zumindest wenn es nur die Bonddrähte sind. Wenn die Reibverschweißung sich gelöst hat, kann man die ganz leicht zur Seite schieben oder anheben. Wenn der Draht ab ist, dann sieht man das leicht. Thomas K. schrieb: > Foto2 Die Bonddrähte sehen aber noch ganz gut aus. Thomas K. schrieb: > Welches Lötzinn wird im Video verwendet? Normales verbleites Elektroniklot. Die Lotkugeln da sehen aber nicht arg vertrauenserweckend aus. Normalerweise sollte das Zinn flächig verlaufen...
Thomas K. schrieb: > Hier ein Beispiel auf YouTube: > > Hat jemand Erfahrung mit solchen Verbindungen? > Welches Lötzinn wird im Video verwendet? Der Fachmann SchadenFreunde hat aber auch keinerlei Erfahrungen mit dem Lötkolben. Das ist nicht gelötet, sondern die Lotzinnkugeln sind da nur hin getropft. So wird das nichts und hält nicht dauerhaft!
Jörg schrieb: > Also im Normalfall würde ich sagen, kauf einen neuen Lader. > Aber eventuell doch reparierbar, zumindest wenn es nur die Bonddrähte > sind. > Versuch einfach mal die Pads anzuschleifen, und zwar soweit bis du Kuper > siehst. Wenn es so funktioniert, kannst du es dann ganz normal löten. > Hab das bei einigen Glühsteuergeräten für die 642iger Motoren von Benz > gemacht, als die nicht lieferbar waren. Die gehen jetzt nach Jahren > immer noch. > Zum "Schleifen" hab ich einen Dremel mit einem Fräser benutzt. > Aber Vorsicht und mit Gefühl! Hallo Jörg, vielen Dank für deinen wertvollen Tipp. Das hat mir wieder Hoffnungen gegeben. Vorweg ich hab es hinbekommen. Selbst durch starkes Ziehen halten die angelöteten Drähte. Habe die Pads leicht angebohrt mit 1,5mm Bohrer, bis Kupfer da war. Dann war es einfach lötbar.👍🏻 Danke auch für die weiteren Antworten Beste Grüße 🖖🏻
Gratulation zur erfolgreichen Reparatur, und danke für die aussagekräftigen Bilder! Da wird vielleicht noch manch einer später mal von profitieren.
Hallo Jörg, bin beindruckt von dem Ratschlag - auf so etwas wäre ich nicht gekommen. Jörg schrieb: > Hab das bei einigen Glühsteuergeräten für die 642iger Motoren von Benz > gemacht, als die nicht lieferbar waren. Die gehen jetzt nach Jahren > immer noch. Glühsteuergeräte? Konnten die Daimler-Entwickler das nicht einfacher lösen? Hatte ein 190D sowas auch schon?!
Peter M. schrieb: > Glühsteuergeräte? > Konnten die Daimler-Entwickler das nicht einfacher lösen? Natürlich! Guckst Du hier: https://www.youtube.com/watch?v=iUorU4FdnNs
Toll, dass du es hingekriegt hast. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Ich hatte aber auch nicht damit gerechnet, dass da Kupfer unter der Kontaktbeschichtung ist.
Hallo, Glückwunsch zur Reparatur! Keramiksubstrat lässt sich nur sehr schwer löten, ohne Vorwärmen ist das hier quasi unmöglich. Über die Pads funktionierts, durchgebrannte Leiterbahnen sind nahezu unmöglich. Dieses gute Hella Gerät (VNT Steller) kann auf 120° erwärmt werden ohne dass es Schaden nimmt. Der Reparaturversuch ist i.O., das Gerät wird aber nach Fahrzeugzustand recht warm und kommt in den Bereich wo Lot erweicht. Wichtig bei diesem Gerät: Der Steller wird mit dem Turbolader kalibriert, spätestens wenn man mechanisch etwas demontiert, wirds beim nächsten TÜV spannend! https://www.hella.com/techworld/de/Technik/Elektrik-und-Elektronik/Elektronische-Ladedruckregelung-Turboladeraktuator-pruefen-61101/ Viele Grüße!
Anton V. schrieb: > Der Reparaturversuch ist i.O., das Gerät wird aber nach Fahrzeugzustand > recht warm und kommt in den Bereich wo Lot erweicht. Wer da Bedenken hat, der kann ja Sn95Sb5-Lot nehmen.
Ich hatte die selbe Not OP bei einem von meinen alten Kisten. Selbiger 0815 Turbosteller. Ähnliche Methode, Lötstellen optisch ok und Zugfest. Es hielt 3 Monate dann hab ich was neues geholt. Meine Vermutung, man sollte hier "Druck und Zug" mit berücksichtigen und eine lange Leitungsschlaufe mit einbauen, vor allem wegen der Zug und Druckbelastung im Betrieb Wärme... Vibration.... der Motorraum ist die Hölle ;-) Die originalen Bonddrähte sind m. M. nach aus Alu.
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