News EmbeddedWorld 2024 – Messtechnik wird programmierbar


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Der zweite Teil der EmbeddedWorld 2024 liegt hinter uns. Messtechnik wird kleiner und oim Fall von GW Instek in Python programmierbar, während ein komplett neuer Oszilloskophersteller seinen Fehdehandschuh in die Arena wirft. Im an sich toten Markt der Logikanalysatoren rappelt es ebenfalls - hier eine kleine Liste von Neuerungen für Freunde der Metrologie!

GW Instek – Oszilloskop für Pythonisten, neuer Signalgenerator

Mit dem MPO – dahinter verbirgt sich der Begriff Multi Programmable Oscilloscope – schickt GW Instek eine neue Oszilloskopklasse ins Rennen, die auf die Programmierbarkeit in Python optimiert ist und mit anderen Geräten des gleichen Herstellers Kontakt aufnimmt.

Bildquelle alle: Autor

Einzigartig ist die Möglichkeit, Python-Programme am Gerät nicht nur auszuführen, sondern bei Verfügbarkeit einer USB-Tastatur auch zu bearbeiten. Dies war leider auf der EmbeddedWorld mangels passender Peripherie nicht möglich, wurde vom Standpersonal aber mehrmals betont.

Neuigkeit Nummero zwei war ein – noch im Prototypenstadium vorliegender Signalgenerator. Das Produkt machte auf den Autor einen durchaus fertigen Eindruck.

Rigol: neue Produktserie für den “Unterwegs”-Einsatz

Dass Tektronix mit dem Series 2 ein wanderfreudiges Oszilloskop anbietet, dass beim Drücken einer Taste schon einmal über den Tisch kriecht, ist bekannt und lachhaft zugleich (siehe https://www.instagram.com/reel/C4xSODRtXnD/?igsh=MWlxbGwxbjh4aTJ4Nw== für ein praktisches Beispiel). Im Hause Rigol bietet man nun ebenfalls sehr kleine Messgeräte an, die aber ein solideres mechanisches Design aufweisen. Dank einem im Rücken integrierten Fuss gehen sie bei Berührung nicht auf Wanderschaft.

Neben einem Oszilloskop gibt es in der Produktfamilie auch einen AWG und ein Multimeter, für die Preise wurden Rigol-üblich die gezeigten Excelausdrucke zur Verfügung gestellt.

Zu guter Letzt noch drei Bilder der Geräte, die einen durchaus vernünftigen Eindruck machen. Beim Oszilloskop ist es auch möglich, einen externen Bildschirm anzuschließen.

Acute Technologies – Logikanalysator ante Portas

Im Hause Acute Technologies gibt es eine kleine Überraschung: das gezeigte Gerät ist ein PC-basierter klassischer Logikanalysator. Anders als bei einem MSO ist hier – dies ist zumindest die Datenblattaussage – auch zustandsgetriebenes Triggering im Stil klassischer Analysatoren wie einem HP 16900 möglich.

LeCroy – Oszilloskop zur Verifikation serieller Datenlinks

Mit dem WaveMaster schickt LeCroy seine Antwort auf die Frage des Logikanalysators ins Rennen: ein Oszilloskop, das neben sehr schneller Abtastung umfangreiche Software für die Verifikation von DDR-Speicherbussen und Rev5 bzw Rev6-PCIe-Verbindungen mitbringt. Trick ist dabei – wie bei LeCroy üblich – das “Totrechnen” der Aufgabe unter Nutzung der immer höher werdenden Rechenleistung des verbauten PCs.

PicoScope – 3GHz-Digitizer und Softwareerweiterungen im Bereich Energieverbrauchsmessung

Der PC-Messtechnikspezialist PicoScope setzt diese Vorgehensweise seit vielen Jahren erfolgreich um: selbst die Besitzer der einfachsten PicoScopes dürfen sich mittlerweile an 35 Decodern für aller Herren Protokolle erfreuen. Mit dem in der Abbildung gezeigten 6428E-D – der Konfigurator ruft unter https://www.picotech.com/oscilloscope/6000/picoscope-6000-overview?kit=6428E-D einen Preis von rund 20000 EUR auf – steht nun eine Variante mit einer Grenzbandbreite von 3GHz am Start.

Zu beachten ist bei dieser Version allerdings, dass nur ein 50 Ohm-Eingangsmodus zur Verfügung steht. Die Eingangsspannung ist in diesem Sonderregime naturgemäß besonders begrenzt.

Aus Usabilitysicht geradezu vorbildlich ist die Implementierung der vier neuen Leistungsmessverfahren, die übrigens auch für alle anderen PicoScopes zur Verfügung stehen werden. Allgemein war auf der Messe ein Trend zum Anbieten neuer solcher Funktionen avisiert.

Rohde und Schwarz MSO5 – schneller und mit acht Kanälen

Mit dem MSO5 schickt Rohde und Schwarz ein Achtkanaloszilloskop mit Bandbreitenoptionen von 100 MHz bis 2GHz ins Rennen. Hewrvorgehoben wird die Acquisefähigkeit von bis zu 4.5Millionen Wellenformen pro Sekunde, außerdem schafft die Hardware bis zu 45k FFT-Berechnungsläufe pro Sekunde.

Batronix MAGNOVA – Oszilloskop aus Kiel

Überraschung des Tages war sicher der Messtechnikdistributor Batronix, der mit dem Magnova eine komplette Eigenentwicklung in den Oszilloskopmarkt schickt.

Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass man im Hause Batronix einige komplett andere Vorgehensweisen avisiert. Die Vorderseite des Geräts ist komplett vom Touchscreen dominiert, die Drehregler auf der rechten Seite des Touchscreens sind immer mit der gerade aktivierten Option verbunden.

Innovativ ist die Art der Darstellung von Messungen “direkt” im Schirmbild.

Absichtlich platzierte man die BNC-Eingänge rechts, um dem Nutzer Platz für davorliegende DuTs zu geben. Interessant auch der Standfuss auf der Rückseite, der sehr flexibles Positionieren ermöglicht.

Als Betriebssystem kommt dabei übrigens Embedded Linux zum Einsatz. Man hat sich in Kiel allerdings noch nicht entschieden, ob man den Geräteeigentümern ein SDK und/oder Shellzugriff anbieten möchte.

Siglent – 26GHz-VNA und mehr 12bit-Oszilloskope

Am Stand von Siglent ging es beschaulich zu – man zeigte eine Familie von 12bit-Oszilloskopen und eine schnellere Variante des hauseigenen VNAs.

Uni-Trend – Riesenoszilloskop und verschiedene Neuprodukte

Bei der neuen MSO7000-Serie aus dem Hause Uni-T ist die Weitwinkellinse hilfreich – das Gerät bringt einen fast workstationgroßen Touchscreen mit. Die Grenzbandbreite liegt bei 2.5GHz, das Standpersonal sprach von 12bit-ADCs. Interessant ist außerdem, dass sich der Hersteller auf den Preis noch nicht festlegen wollte – stattdessen sprach man davon, “auf Kundenfeedback zu warten”. Unter https://www.instagram.com/tam.hanna/reel/C5k33QCNh0f/?hl=hu findet sich ein Video, dass das Userinterface in Aktion zeigt.

Neu sind außerdem ein Spektralanalysator, ein Multimeter mit 6.5d Auflösung und ein Labornetzgerät.

Binho – USB-I3C-Interface mit Python- und C-Interface

Am Stand des Sondenherstellers PCBite gab es diesmal einen “Untermieter” – das Unternehmen Binho, das seine Sonden bei PCBite bezog, stellte das in der Abbildung gezeigte und um rund 1.5k EUR erhältliche Gerät aus.

Es handelt sich dabei um einen USB-I3C-Adapter, der Workstations das Ansprechen von I3C-Geräten ermöglicht. Interessant ist, dass es auch ein Python-SDK gibt – dies ist anhand der in MatPlotLib gerenderten Diagramme ersichtlich. Das Produkt ist somit geradezu ideal für die Datenerfassung geeignet.

Analog Discovery Pro – Analog Discovery, professionell

Im Hause Digilent bietet man neue Varianten des Analog Discovery an. Hervorragend ist an den neuen Varianten erstens die Nutzung eines Metallgehäuses und zweitens die direkte Integration von BNC-Steckern.

In eigener Sache: es geht morgen weiter!

Meine Wenigkeit wird auch morgen die EmbeddedWorld unsicher machen – wer sich treffen möchte, soll einfach Laut geben! Und ja: es ist der Messe Nürnberg trotz mehrerer Versuche nicht gelungen, den Namen mikrocontroller.net auf das Badge zu drucken – es gibt keinen Doppelgänger meiner Wenigkeit auf der Messe.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Rajko B. (balun)


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Ich konnte dieses Jahr leider nicht nach Nürnberg kommen, deswegen 
vielen Dank Tam für die Berichterstattung.

Grüsse
Rajko

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi.

Danke für die Informationen.

Die Überraschung ist wohl Batronix mit der Entwicklung des
Batronix MAGNOVA Oszilloskop gelungen.

Deutsche Ingenieurkunst!

Gratulation an Herrn Bauer.

Gruß
Kurt

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Rajko B. schrieb:
> Ich konnte dieses Jahr leider nicht nach Nürnberg kommen, deswegen
> vielen Dank Tam für die Berichterstattung.
>
> Grüsse
> Rajko

Hallo,
danke dir vielmals! Ich hoffe, wir können uns nächstes Jahr eine Zigarre 
anstecken!

Tam

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Kurt schrieb:
> Hi.
>
> Danke für die Informationen.
>
> Die Überraschung ist wohl Batronix mit der Entwicklung des
> Batronix MAGNOVA Oszilloskop gelungen.
>
> Deutsche Ingenieurkunst!
>
> Gratulation an Herrn Bauer.
>
> Gruß
> Kurt

Hallo Kurt,
ja, das stimmt. Batronix haben da wirklich viel Aufwand investiert und 
das Prd#odukt sieht aber auch excellent und sehr innovativ aus.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> ja, das stimmt. Batronix haben da wirklich viel Aufwand investiert und
> das Prd#odukt sieht aber auch excellent und sehr innovativ aus.

Da bin ich aber anderer Meinung. Zum einen ist es durch die Anordnung
der Knoepfe und der kontaktierung der Tastkoepfe fuer Linkshaender
unbedienbar. Und dann hat es eine sehr merkwuerdiges aufstelldesign.
Als Tablett ist es zu fett, gerade hinstellen scheint so auch nicht
vorgesehen und liegen will man es auch nicht haben.
Ueber die Technik will ich nix sagen, aber sie haetten halt auch
noch ein Designer gebraucht.

Vanye

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Vanye R. schrieb:
>> ja, das stimmt. Batronix haben da wirklich viel Aufwand investiert und
>> das Prd#odukt sieht aber auch excellent und sehr innovativ aus.
>
> Da bin ich aber anderer Meinung. Zum einen ist es durch die Anordnung
> der Knoepfe und der kontaktierung der Tastkoepfe fuer Linkshaender
> unbedienbar. Und dann hat es eine sehr merkwuerdiges aufstelldesign.
> Als Tablett ist es zu fett, gerade hinstellen scheint so auch nicht
> vorgesehen und liegen will man es auch nicht haben.
> Ueber die Technik will ich nix sagen, aber sie haetten halt auch
> noch ein Designer gebraucht.
>
> Vanye

Hallo,
mir kam es bequem vor, also fast senkrecht aufstellbar. Liegen ist zu 
dick, ja - aber das Gehäuse hat auch immense Qualität.

Danke dir für dein Kommentar

Tam

von Harald A. (embedded)


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Ist das Magnova Scope wirklich in einem Aluminium-Strangguss mit 
Endplatten aus Metall? Wirkt etwas aus der Mode gekommen, für Kleinserie 
natürlich die günstige Option. Bin mal gespannt, ob die mit dem Konzept 
heutzutage durchkommen.

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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Kurt schrieb:
> Hi.
>
> Danke für die Informationen.
>
> Die Überraschung ist wohl Batronix mit der Entwicklung des
> Batronix MAGNOVA Oszilloskop gelungen.
>
> Deutsche Ingenieurkunst!
>
> Gratulation an Herrn Bauer.
>
> Gruß
> Kurt

Ich hab ein paar Minuten damit rumgespielt. UI ist wirklich sehr schön 
zu benutzen und dem Rigol das ich gleich darauf in den Fingern hatte 
tatsächlich überlegen. Ob die BNC Buchsen an der Seite stören weiß ich 
noch nicht. Auf meinem Schreibtisch wahrscheinlich schon. Entwicklung 
läuft wohl seit 2018 hat mir der anwesende Mitarbeiter verraten. Ich 
drück denen echt die Daumen dass das Ding erfolgreich wird. Ein Öffnung 
der Software für Erweiterungen könnte dazu beitragen. Das UI ist 
übrigens in .NET entwickelt. Exotische Entscheidung mit überraschend 
guter Performance.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ist das Magnova Scope wirklich in einem Aluminium-Strangguss mit
> Endplatten aus Metall?

Das kann ich dir nicht sagen weil ich es nicht hochgehoben habe,

> Wirkt etwas aus der Mode gekommen,

...aber ja, genau das war mein Eindruck! Es sieht etwas
zu sehr nach Bastelkeller aus.

Wobei ich jetzt ausdrucklich nicht die Funktionalitaet bewerten
will!

Aber mich wundert generell das Geraete heute nicht mehr
Stabelbar gebaut werden. Ich als Kunde will das weil ich so
mehr Kram bei mir auf den Labortisch stapeln kann und der
Hersteller sollte das auch wollen weil er dann mehr Geraete
verkaufen kann die ich bei mir stapeln kann. :)
Fuer bestimmte Anwendungen mag dann auch was kleines tragbares
sinnvoll sein, aber das sind IMHO ausnahmen.

Dieses Magnova Teil liegt irgendwo krude dazwischen und spricht
mich in keinster Weise an. Dann lieber ein Picoscope kaufen
und an seinen Laptop anstecken.

Ich hab allerdings auch Tektroniks eins Reingewuergt. Die haben
doch so eine kleine Spielkiste die umkippt wenn man da Knoepfe
drueckt. Die behaupten das Teil kann 500Mhz. Aber keine eingebauten
zuschaltbaren 50R! Wie soll das dann gehen? Das ist ja noch
schlimmer wie beim RTB von R&S, aber das geht immerhin nur bis 300Mhz.

Vanye

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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Harald A. schrieb:
> Ist das Magnova Scope wirklich in einem Aluminium-Strangguss mit
> Endplatten aus Metall? Wirkt etwas aus der Mode gekommen, für Kleinserie
> natürlich die günstige Option. Bin mal gespannt, ob die mit dem Konzept
> heutzutage durchkommen.

Ja, so schien es mir auch aufgebaut zu sein. Die Front dann Glas (mit 
Löchern für die Encoder) und seitlich angeschraubte Kappen. Wenns 
erfolgreich wird die Version 2 dann bitte in Aludruckgus.

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