Hiho. Vielleicht gibts sowas ja derzeit einfach nicht, aber wenn da heute irgendwo "ultra low rx current" dransteht, sind immernoch einige mA gemeint. Wenn man so ein Teil aber mit zwei AA Batterien 2 Jahre lang laufen lassen will, sind da höchstens 300uA tolerierbar. Ist sowas einfach nicht möglich, oder habe ich das richtige Funkmodul nur nicht gefunden? Es sollte schon so eine Reichweite von 50 Metern haben. Wieviel Strom das Teil im TX braucht, ist mir egal.
:
Verschoben durch Moderator
Christian schrieb: > Wenn man so ein Teil aber mit zwei AA Batterien 2 Jahre lang laufen > lassen will, sind da höchstens 300uA tolerierbar. Du wirst den Empfänger zwischendurch abschalten müssen, wenn du auf einen mittleren Stromverbrauch von 300uA kommen möchtest. Die Gegenstation muss dann entweder wissen, wann der Empfänger aktiv ist oder die Aussendung muss so angelegt sein, dass der Empfänger trotz Empfangspausen die Daten mitbekommt.
Christian schrieb: > Es sollte schon so eine Reichweite von 50 Metern haben. Die Reichweite wird bestimmt durch Sendeleistung, Antennengeometrie, Frequenz, Bandbreite, Modulationsverfahren, Topografie und auch durch die Empfänger Empfindlichkeit. Du musst also schon etwas mehr Daten spendieren, wenn du eine belastbare Empfehlung möchtest.
Den Begriff, den Du vermutlich suchst, ist "wake-on-radio" Vereinfacht gesagt schaut das Empfängermodul in periodischen Abständen nach einer Signatur auf dem Kanal. Falls diese gefunden wird schaltet sich der Empfänger für eine etwas längere Zeit ein. Wie gesagt, stark vereinfacht. Schön zu beobachten bei Funk-Rauchmeldern. Bei einem (Probe-)Alarm kommen die anderen RM mit deutlicher Verzögerung an den Start. Ansonsten ist der Stromverbrauch beim Empfang i.d.R. recht hoch, nahe am Sendestrom. Ich habe schon Module gesehen, bei denen der Stromverbrauch beim Senden sogar etwas geringer war.
:
Bearbeitet durch User
Harald A. schrieb: > Ich habe schon Module gesehen, bei denen der Stromverbrauch beim Senden > sogar etwas geringer war. Beim Senden hängt die Stromaufnahme von der Sendeleistung ab. Je nach dem, wie mickrig die ist, kann man den Empfänger eventuell unterbieten, klar. Bei einem Detektorempfänger, der gar keine Stromaufnahme besitzt - allerdings sonst auch über keine höheren Fähigkeiten verfügt - wird das allerdings schwierig ;-)
:
Bearbeitet durch User
Der STM32WL33 hat einen Low Power Radio Wakeup welcher 4uA braucht und mit einem speziellen OOK-Datenpaket den Controller wecken kann. Die Empfindlichkeit des Wakeup ist aber nur -50dB. Die Sendeleistung ist 20dB. Ist wohl zu wenig für 50m. Vielleicht mit einem Vorverstärker die Empfindlichkeit erhöhen? Repeater dazwischen bauen? Man muss natürlich auch beachten dass die Sendeleistung gesetzlich begrenzt ist, weshalb man nicht einfach den Sender beliebig stark machen kann. Wären Richtantennen eine Option?
:
Bearbeitet durch User
Niedrige Rauschen braucht hohen Strom. Z.b. bei LoraWan wird nur in kurzen Fenstern nach dem Senden der Empfang eingeschaltet. Ist Dein Problem evt auch mit kurzen Empfangsfenstern anzugehen?
Uwe B. schrieb: > Niedrige Rauschen braucht hohen Strom. Z.b. bei LoraWan wird nur in > kurzen Fenstern nach dem Senden der Empfang eingeschaltet. Ist Dein > Problem evt auch mit kurzen Empfangsfenstern anzugehen? Ist dieses "receive after send" eine patentierte lora erfindung oder gibts das schon ewig und darf frei verwendet werden?
Rainer W. schrieb: > Die > Gegenstation muss dann entweder wissen, wann der Empfänger aktiv ist > oder die Aussendung muss so angelegt sein, dass der Empfänger trotz > Empfangspausen die Daten mitbekommt. Oder die Gegenstation sendet stur in festgelegten Intervallen und der Empfänger benutzt eine Uhr zum Aufwachen. Damit das über längere Zeit synchron bleibt, kann der Empfänger ein Zeitfenster öffnen und messen, an welchem Punkt im Fenster das Sendesignal ankommt. Das nächste Zeitfenster öffnet er dann ggf. etwas verschoben, d. h. er justiert seine Uhr.
Christian schrieb: > Vielleicht gibts sowas ja derzeit einfach nicht UHF kostet halt Strom, auch im Empfänger. Der Sender wird zwar (bei hinreichend hoher Sendeleistung) oft mehr Strom brauchen, aber da er meist nur sehr kurz sendet, spielt das gar nicht so sehr die Rolle. Da die Antennen in der Regel auch nur die Größe eines Daumennagels haben sollen :), kommt aber auch kaum was anderes als UHF in Frage. Die Auflösung des Knotens haben ja meine Vorredner schon hinreichend beschrieben: die Empfangs-Zeiten müssen irgendwie zu den Sende-Zeiten passen, mit möglichst geringem Overhead.
Hi, Christian schrieb: > Es sollte schon so eine Reichweite von 50 Metern haben. Wieviel Strom > das Teil im TX braucht, ist mir egal. Wie oft wird denn gesendet? Alle paar Sekunden oder eher alle paar Tage/Stunden? Bei Systemen mit seltenen Sendeereignissen (1-2/h und seltener) habe ich schon öfter die Methode eingesetzt das der Sender sein Einsekündiges Telegramm einfach 60* wiederholt. Der RX bleibt dann immer 28s im Sleep (sogar DeepSleep beim µC, wecken durch WDT-Reset) wacht dann für ein paar ms auf, schaut ob ein Signal über RSSI Schwellwert anliegt und wenn nicht legt er sich wieder schlafen. Maximale Stromersparniss auf RX Seite und jedes Sendesignal hat zumindest zwei Chancen erkannt zu werden. (Wenn ein Signal anliegt wird natürlich versucht zu dekodieren, ist dann ein etwas komplexerer Ablauf damit einerseits wirklich alles versucht wird, andererseits ein Störsignal auf der Frequenz nicht die Batterie leert) Kommt halt alles auf die Anwendung an. Und natürlich muss man die Frequenz passend wählen. Sich anschauen ob es eine DutyCycle Regelung gibt und wenn ja wie der Bewertungszeitrahmen definiert ist. Gruß Carsten
:
Bearbeitet durch User
Carsten S. schrieb: > das der Sender sein Einsekündiges Telegramm einfach 60* wiederholt. Carsten S. schrieb: > wacht dann für ein paar ms auf Könnte schwierig mit dem Duty Cycle auf den SRD Bändern werden.
Carsten S. schrieb: > Hi, > > Christian schrieb: >> Es sollte schon so eine Reichweite von 50 Metern haben. Wieviel Strom >> das Teil im TX braucht, ist mir egal. > > Wie oft wird denn gesendet? Unklar. Wenn ich z.B. eine Türklingel bastle, sollte die Latenz zwischen Ereignis und Remote-Empfang nicht grösser als 500ms sein. Klingeln sollte man auch immer können. Es sollte kein Schild dranstehen "Achtung, Klingel funktioniert nur zu jeder vollen Stunde!" :p
:
Bearbeitet durch User
Christian schrieb: > Ist sowas einfach nicht möglich, Doch, es hängt von der Leistung des Senders ab. Detektorempfänger gingen ohne Batterie, Handyklingelmelder hatten Knopfzellen für Jahre, RF Tags werden aus der Sendeenergie gespeist. Da dir die Sendeleistung egal ist, kannst du so was basteln, nur passt das wohl nicht in den Frequenzbelegungsplan. Aber wenn ein verstärkender Empfänger dauernd hören muss, fliesst dauernd Strom, das geht in jedem Fall auf die Batterie. Batteriebetrieb z.B. von Haustürfunkklingeln hält kaum 6 Monate.
Christian schrieb: >> Wie oft wird denn gesendet? > Unklar. Dann ist auch die Lösung deines Problems unklar. > Wenn ich z.B. eine Türklingel bastle, sollte die Latenz zwischen > Ereignis und Remote-Empfang nicht grösser als 500ms sein. Das ist ja auch kein Thema. Es genügt doch völlig, wenn du aller 100 ms aufwachst und dabei das Timing koordinierst. Außerdem ist deine Türklingel ein schlechtes Beispiel: der Empfänger hat hier problemlos "Strom aus der Steckdose", und der Sender muss ja nur kurz aktiv werden, dessen Batterien können folglich Jahre halten.
Niklas G. schrieb: > Carsten S. schrieb: >> das der Sender sein Einsekündiges Telegramm einfach 60* wiederholt. > > Carsten S. schrieb: >> wacht dann für ein paar ms auf > > Könnte schwierig mit dem Duty Cycle auf den SRD Bändern werden. Genau deshalb schrieb ich ja ausdrücklich: Carsten S. schrieb: > Und natürlich muss man die Frequenz passend wählen. Sich anschauen ob es > eine DutyCycle Regelung gibt und wenn ja wie der Bewertungszeitrahmen > definiert ist. Es gibt Frequenzen mit und welche ohne DC regelung. Und es gibt welche da darf man mit DC-Begrenzung und/oder Kollisionsvermeidungsverfahren deutlich mehr leistung nutzen, aber bei kleiner Leistung (z.B. bis zu 10mW) ohne DC Begrenzung arbeiten. Ohne viele Hindernisse reichen 10mW für weit weit mehr als 50m. Aber vom Dach zum Keller eines Einfamilienhauses mit soliden Betonetagenböden kann das selbst für kleine Datenraten schon sehr eng werden. ISt tatsächlich alles Frequenz- und auch Anwendungsabhängig. Christian schrieb: > Unklar. Wenn ich z.B. eine Türklingel bastle, sollte die Latenz zwischen > Ereignis und Remote-Empfang nicht grösser als 500ms sein. Klingeln > sollte man auch immer können. Es sollte kein Schild dranstehen "Achtung, > Klingel funktioniert nur zu jeder vollen Stunde!" :p Genau deshalb wurde ja nach der Anwendung gefragt. Es gibt kein UniversalSupermodul das für alles passt sondern man sucht sich eines aus das die für die Anwendung wichtigen Parameter am besten erfüllt. Und entwickelt dann so das man mit den Möglichkeiten trotzdem die meiste Zeit im sparsamen Sleep verbringen kann. Bei der Forderung max 500ms Latenz wurde ich ein Modul mit halbwegs schneller Aufwachzeit nehmen und z.b. alle 240ms aus dem Sleep aufwachen und auf Signale prüfen. Das module sollte (auch) einen Stromsparenden Sleep-Modus mit Erhalt der Registerinhalte haben. Das spart Zeit und sorgt für eine viel schnellere Umschaltung. Sleep-Modi ohne Registerdatenerhalt sind zwar noch stromsparender, aber bei häufigen Wecken kann dann die zusätzliche Betriebszeit die Ersparnisse wieder auffressen. Muss man halt Abwägen. Und alleine schon dieses eine Beispiel zeigt warum man sich immer den konkreten Fall anschauen muss. Gruß Carsten
> Es sollte schon so eine Reichweite von 50 Metern haben. Wieviel Strom > das Teil im TX braucht, ist mir egal. Wasch mich aber mach mich nicht nass? Wenn du eine gewisse Entfernung ueberbruecken willst dann musst du eine gewisse Sendeleistung haben und das braucht einen gewissen Strom. Du kannst aber natuerlich einen mittleren Strom von 300uA erreichen indem du nur selten genug sendest. Und ich meine mich dunkel zu entsinnen das 50Meter noch mit Bluetooth moeglich sein soll. Vanye
Christian schrieb: > Unklar. Wenn ich z.B. eine Türklingel bastle, sollte die Latenz zwischen > Ereignis und Remote-Empfang nicht grösser als 500ms sein. Klingeln > sollte man auch immer können. Bei einer Türklingel hat man i.d.R. auch kein Problem mit der Stromversorgung des Empfänger. Sonst hilft ein anständiger, handbedienter Gong - ganz ohne Strom ;-) Vanye R. schrieb: > Und ich meine mich dunkel zu entsinnen das 50Meter noch mit > Bluetooth moeglich sein soll. Kommt eben drauf an welche Sendeleistung und welche Umgebung: https://de.wikipedia.org/wiki/Bluetooth#Klassen_und_Reichweite
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.