Hallo, ich hab (leider) vor einigen Wochen ein gebrauchtes Horizon Paragon 6 Laufband erworben. Nachdem ich dann zu Hause etwa 30 Minuten trainiert hatte, ist mir so ein leicht brenzliger Geruch in die Nase gestiegen. Beim Abnehmen der Motorabdeckung ist mir dann aufgefallen, dass der Motor kochend heiß wird nach ca. 30 Minuten Training und es außerdem ein kräftiges Bürstenfeuer gibt. (Beim Kauf von Privat kann man ja immer schlecht sagen: also ich lauf jetzt mal eine halbe bis dreiviertel Stunde, dann gucken wir mal ob das Gerät auch funktioniert. Natürlich sollte man das, alles andere ist ein Glücksspiel wie ich jetzt weiß... dass ich einen Fehlkauf gemacht habe ist mir selbst klar, danke... ;-) ) Ich hab heute den Motor herausgenommen und die Kohlen ausgebaut und dabei noch so ein "Guckloch" entdeckt, durch das ich auch das Foto gemacht habe. Da sieht man den Schaden: zwei Lamellen sind deutlich "ausgebrannt", es kam mir beim herausmachen der unteren Bürstenkohle auch gleich so ein grüner Kupferoxid-Staub entgegen gerieselt. Kann man solche Lamellen ersetzen lassen bei einem Elektromotoren-Betrieb? Oder halt selbst zurechtfeilen aus einem Stück massiven Kupfer und dann den Kollektor abdrehen? Mit welchen Kosten muss man rechnen wenn man es machen lässt? Ein neuer Motor kostet leider fast 600.- was natürlich den Wert des Laufbands übersteigt. Ersatzmotor eines anderen Herstellers soll wohl schwierig sein bis unmöglich einzupassen. Es handelt sich um einen Johnson JM01-017. Vielen Dank und MfG!
Richard S. schrieb: > dass der > Motor kochend heiß wird nach ca. 30 Minuten Training und es außerdem ein > kräftiges Bürstenfeuer gibt. > zwei Lamellen sind deutlich > "ausgebrannt" Liegt das zweite verbrannte Kommutatorsegment auf der gegenüberliegenden Seite? > Kann man solche Lamellen ersetzen lassen bei einem > Elektromotoren-Betrieb? Der Schaden liegt in der zugehörigen Spule. Diese weist vermutlich einen Windungsschluss auf. > Ein neuer Motor kostet leider fast 600.- was natürlich den Wert des > Laufbands übersteigt. In der guten, alten Zeit gab's in jeder mittelgroßen Stadt einen Ankerwickler. Kommutatormotoren repariert z.B. https://www.mayer-elektromotoren.de/wickelei Grüßle, Volker
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Okay, danke für deine Einschätzung. Der Schaden ist nur an der einen Stelle zu sehen. Das kleine Kupferkabel das von der Wicklung kommt ist auch schon ganz schwarz und vermutlich fast durchgeschmolzen. Naja, ich denke mit 300.- wäre ich preislich bei einem Ersatzlaufband, da rentiert wohl der Gang nicht mehr zum Motorwickler. Denn die guten alten Zeiten sind leider vorbei...! Hab halt Lehrgeld bezahlt, das nächste Mal bin ich schlauer und weiß wo ich hinsehen muss beim Kauf.
okay, noch eine Frage: Kann ich "einfach so" z.B. einen 3,0 PS Motor / DC 180 V an die vorhandene Platine anschließen oder mach ich da was kaputt (Überlastung)? Ich hab gerade einen "Universal"-Laufband-Motor für 80.- beim freundlichen Chinesen mit kostenlosem Versand gesehen. Metalltechnische Anpassung bis es passt traue ich mir zu / z.B. Adapterplatte usw., daran soll's nicht scheitern. Hab schon schwierigeres gebaut ;-)
Richard S. schrieb: > Ich hab gerade einen "Universal"-Laufband-Motor für 80.- beim > freundlichen Chinesen mit kostenlosem Versand gesehen. Ebenfalls mit Nenndrehzahl 3000rpm?
RPM 4800 steht drauf. Okay, ich sehe schon, es wird schwieriger als gedacht, nix mit einstecken und weiterlaufen ;-) Stimmt, den Drehzahlmesser am Motor hab ich vergessen...!
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Richard S. schrieb: > RPM 4800 steht drauf. > > Okay, ich sehe schon, es wird schwieriger als gedacht, nix mit > einstecken und weiterlaufen ;-) > Stimmt, den Drehzahlmesser am Motor hab ich vergessen...! Es geht um die Nennleistung des Motors, die ist propotional zur Drehzahl. Der 3PS (2kW) Motor hat also bei 3000rpm nur noch 2PS (1,5kW).
Richard S. schrieb: > Der Schaden ist nur an der einen Stelle zu sehen. Merkwürdig! > Das kleine Kupferkabel das von der Wicklung kommt ist auch schon ganz > schwarz und vermutlich fast durchgeschmolzen. Nur ein einziger Kupferlackdraht? Dann könnte doch der Kommutator die Ursache sein. Da der Motor sowieso Schrott ist, kannst Du das (hochstehende?) Segment mit einer Feile auf die richtige Höhe anpassen und anschließend den Kommutator mit einem Streifen Schmiergelpapier (besser -leinen) glätten. Abschließend die beiden Nuten zu den benachbarten Segementen ausfräsen bzw. mit einer kleinen Säge ausräumen. Aber lange wird das nicht halten. Bei diesen "Spielzeugmotoren" muss der gesamte Kommutator getauscht werden. Die defekte Segment wird sich bald wieder aufstellen. Grüßle, Volker
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Volker B. schrieb: > kannst Du das (hochstehende?) Segment mit einer Feile auf > die richtige Höhe anpassen und anschließend den Kommutator mit einem > Streifen Schmiergelpapier (besser -leinen) glätten. Dann würde ich den Kollektor abdrehen, auf der Drehbank. Selbst schon gemacht. Voraussetzung, die Wicklungen sind noch intakt. Abdrehen, messen der Wicklungen.
Thomas S. schrieb: > Dann würde ich den Kollektor abdrehen, auf der Drehbank. Selbst schon > gemacht. Voraussetzung, die Wicklungen sind noch intakt. Abdrehen, > messen der Wicklungen. Natürlich, wenn Drehbank vorhanden (und hoffen, dass das Segment nicht durch den Drehmeißel komplett aus der Pressmasse gerissen wird). Zuvor würde ich noch mit einem Induktivitätsmessgerät sämtliche Spulen nachmessen, also einmal rund um den Kommutator, jeweils zwischen zwei benachbarte Lamellen. Grüßle, Volker
Also die beiden defekten Segmente stehen nicht hoch (oder nur minimal). Sieht bloß verschmolzen aus, als wenn von zwei Segmenten jeweils die Hälfte weggebrannt worden wäre... Möglicherweise war es ein Kurzschluss durch Verschmutzung zwischen den Segmenten (Metallstaub, Graphitstaub...)? Jaja, scheiß Chinaschrott, unter der Haube alles das gleiche Gelumpe... und dann nur 3 Jahre lang Ersatzteile für das Modell lieferbar oder so. Ist doch alles Wegwerfmist das Zeuch heute. Gerne zerlege ich den Motor mal die kommenden Tage und dann gibt's vielleicht noch mehr Fragen :-)
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Richard S. schrieb: > Also die beiden defekten Segmente stehen nicht hoch (oder nur minimal). > Sieht bloß verschmolzen aus, als wenn von zwei Segmenten jeweils die > Hälfte weggebrannt worden wäre... Das ist leider auf Deinen Bildern (für mich) nicht zu erkennen. > Möglicherweise war es ein Kurzschluss durch Verschmutzung zwischen den > Segmenten (Metallstaub, Graphitstaub...)? Kann sein. > Jaja, scheiß Chinaschrott, unter der Haube alles das gleiche Gelumpe... Johnson Electric kann meiner Erfahrung nach durchaus hochwertige Motoren bauen. > Gerne zerlege ich den Motor mal die kommenden Tage und dann gibt's > vielleicht noch mehr Fragen :-) Wie geschrieben: Mess' zuerst mal die Induktivitäten der einzelnen Spulen. Wenn diese und die ohmschen Widerstände alle ähnlich sind, dann liegt der Fehler wirklich im Kommutator. Btw. eine schlechte Schweißverbindung zwischen Wickeldraht und Kommutator wäre auch noch eine mögliche Ursache. Grüßle, Volker
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Volker B. schrieb: > Btw. eine schlechte > Schweißverbindung zwischen Wickeldraht und Kommutator wäre auch noch > eine mögliche Ursache. Die sind eigentlich nur in Schlitze am Kollektor geklemmt und/oder angelötet.
Volker B. schrieb: > Bei diesen "Spielzeugmotoren" muss der gesamte Kommutator getauscht > werden Niemand tauscht bei dem Spielzeug die Kommutatoren, sondern nur den ganzen Motor. Merkwürdig dass auf dem Motor CONTINOUS DUTY also dauerbetriebsfest steht, aber bei 9.3A (also 1670W und somit nur 2.23HP) nur 25%. Im Dauerbetrieb kann man mit 1.1HP bzw. 835W zufrieden sein wenn er das überlebt. Ich denke, die 30 min Dauerlast haben ihn gekillt, dafur war der einfach nicht gebaut.
Thomas S. schrieb: > Die sind eigentlich nur in Schlitze am Kollektor geklemmt und/oder > angelötet. Das würde mich sehr wundern! Bei solchen in Massen produzierten "Spielzeugmotoren" kenne ich ausschließlich Hakenkommutatoren, die nach dem Wickeln verschweißt werden (Hotstaking). Dabei wird die Lackisolation weggebrannt -- wenn der Prozess stimmt... Grüßle, Volker
Michael B. schrieb: > Volker B. schrieb: >> Bei diesen "Spielzeugmotoren" muss der gesamte Kommutator getauscht >> werden > > Niemand tauscht bei dem Spielzeug die Kommutatoren, sondern nur den > ganzen Motor. OK, ich hätte im Konjunktiv schreiben müssen :-/ > Merkwürdig dass auf dem Motor CONTINOUS DUTY also dauerbetriebsfest > steht, aber bei 9.3A (also 1670W und somit nur 2.23HP) nur 25%. > Im Dauerbetrieb kann man mit 1.1HP bzw. 835W zufrieden sein wenn er das > überlebt. Stimmt, ist mir auch aufgefallen, das spricht gegen einen renomierten Hersteller. Typschilder sind geduldig. :-) > Ich denke, die 30 min Dauerlast haben ihn gekillt, dafur war der einfach > nicht gebaut. 2 1/2 PS über eine halbe Stunde auf dem Laufband? Grüßle, Volker
Volker B. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Ich denke, die 30 min Dauerlast haben ihn gekillt, dafur war der einfach >> nicht gebaut. > > 2 1/2 PS über eine halbe Stunde auf dem Laufband? Leider vergessen viele Laufbandbesitzer die absolut regelmässige und ausreichende Verwendung von Gleitmittel wie Silikonöl zwischen Laufband und Gleitfläche.
Genau so ist es. Zu wenig Schmierung unter dem Laufgürtel + 105 kg und eher geringe Geschwindigkeiten beim Anfang des Lauftrainings (mangelnde Luftzufuhr zur Kühlung des Motors). Man kann so ein LB schneller schrotten als man üblicherweise glaubt! Was der Vorbesitzer getrieben hat, ist natürlich auch immer unklar. Geschmiert war es jedenfalls ungenügend und es war mein Fehler dem Verkäufer geglaubt zu haben ("1 x im Jahr schmieren, hab's aber gerade gemacht...kannst einfach loslegen", kommt davon wenn man nicht nachprüft und einfach was glaubt.) Der Witz ist, dass das vorliegende Laufband eigentlich für Leute bis 160 kg ausgelegt ist... ich hab da so meine Zweifel... Einfach mal die Temperatur auf dem Laufgürtel nach 15 Minuten Laufen testen, wenn schön warm, dann mehr schmieren. Mit einem ungenügend geschmierten Laufgürtel kriegt man jeden Motor klein.
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Volker B. schrieb: > Johnson Electric kann meiner Erfahrung nach durchaus hochwertige Motoren > bauen. Wie kommst Du darauf, daß der Motor von Johnson Electric ist? Das Logo ist schon mal vom Hersteller des Laufbandes. Der pappt halt seinen Aufkleber auf den Motor, so wie das jeder Autohersteller auf Ersatzteile macht, auch wenn die vom Zulieferer anderen Namens sind.
Hallo, das ist ein Johnson-Motor JM01-017, so wie abgebildet. Wie erwähnt handelt es sich um ein Laufband von Horizon Fitness, Paragon 6. Hier noch die Bilder, ein Kabel ist leider schon durchgeschmolzen. Naja, ich denke das Teil ist wohl reif für die Tonne.
Richard S. schrieb: > Kann ich "einfach so" z.B. einen 3,0 PS Motor / DC 180 V an die Michael B. schrieb: > Merkwürdig dass auf dem Motor CONTINOUS DUTY also dauerbetriebsfest > steht, aber bei 9.3A (also 1670W 1670W um darauf herumzulaufen???? Ich dachte wir sollen alle Energie einsparen und Müll vermeiden? Im Wald herumzulaufen braucht weder Ersatzteile noch el. Energie, und ist garantiert dauerbetriebsfest - solange die eigenen Kräfte reichen!
Ach, das war klar das hier wieder ein Mr. Oberschlau um die Ecke kommt. Schon mal was von Reha gehört, nachdem man 3 Monate im Rollstuhl verbracht hat? Und da soll man dann mit Krücken und ohne Muskeln draußen bei -3°C und Glatteis im Schneesturm rumlaufen oder was. Es ging hier um den Motor und nicht um den Einsatzzweck eines Laufbands.
Rainer D. schrieb: > Im Wald herumzulaufen braucht weder Ersatzteile noch el. Energie, Um im Wald mit mittlerer Geschwindigkeit effizient zu walken (optimale Fettverbrennung) kostet das ungefähr 170 bis 200 Watt, also ungefähr nur ein Zehntel der oben genannten elektrischen Leistung. Hinzu kommt noch das gesunde Mikroklima was tief vom Waldboden her eingeatmet wird und extreme gesundheitliche positive Folgen auf Körper und Geist hat! Richard S. schrieb: > Schon mal was von Reha gehört, nachdem man 3 Monate im Rollstuhl > verbracht hat? Dann muss ich dich in Schutz nehmen. Das ist dann natürlich was ganz anderes, solange das Laufband nur in der Rehaphase, oder anschließend bei schlechtem Wetter eingesetzt wird.
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Richard S. schrieb: > ein Kabel ist leider schon durchgeschmolzen. > > Naja, ich denke das Teil ist wohl reif für die Tonne. Merkwürdig ist, dass der Spalt zwischen den beiden Kollektor-Anschlüssen so "symetrisch geformt" abgetragen ist. Zwischen den Kontakten sind merkwürdige kleine Kügelchen zu sehen. Ob das Abbrand ist? Vermutlich leitend, also entfernen. Vielleicht war die Kante so, und irgendwo ist was leitendes eingedrungen, und hat das bewirkt? Vielleicht ist tatsächlich eine Windung durch, und hat das dargestellte Schadbild verursacht. Das solltest du vorab "ohmsch" ausmessen können nach Entfernung der Kugeln. Kniffliger wird die Kontaktierung des abben Drahtes. Möglicherweise kannst du dn noch ein bischen lang ziehen . Mit Punktkontakt-Schweißen (wie zur Batteriepol-Kontaktierung) könnte es klappen (Drahtrest vorher mit einer Zange flach drücken). Stelle ich mir aber etwas kniffelig vor. Insbesondere Draht und Kollektor solltest du peinlich genau sauber machen mit Skalpell (Kupferseite) und kleinen Dremel Fräskopf (Kollektorseite) du könntest schlussendlich gegebenenfalls versuchen, den Spalt "bis oben hin" mit 2K Kleber aufzufüllen, um die mechanische Kante etwas auszugleichen, damit die Kohle nicht zu schnell aufgefressen wird. Ob der Motor dann wegen Unwucht dir gleich wieder aussteigt, müsste man mal "aus sicherr Entfernung" ausprobieren. Mehr wie Schall und Rauch kann eigentlich nicht passieren
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Enrico E. schrieb: > Das ist dann natürlich was ganz > anderes, solange das Laufband nur in der Rehaphase, oder anschließend > bei schlechtem Wetter eingesetzt wird. Es ist eh egal, es darf trotzdem nicht bei einmaliger 30min. Nutzung abbrennen. Ich frage mich nur, hat das mal blockiert und deshalb den Kollektor nur an einer Stelle so überhitzt. Aber dann sollte man in 180° ein ähnliches Bild sehen.
Wegstaben V. schrieb: > Zwischen den Kontakten sind merkwürdige kleine Kügelchen zu sehen. Ob > das Abbrand ist? Vermutlich leitend, also entfernen. Vielleicht war die > Kante so, und irgendwo ist was leitendes eingedrungen, und hat das > bewirkt? Das ist in der nächst-unteren Spalte fast auch so. Also auch hier die Schlitze penibelst säubern. Abdrehen des Kollektors in der Drehbank sehe ich immer noch als notwendig.
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