Forum: Fahrzeugelektronik Trivalente Ladetechnik aus Schrott für Wohnwagen gebaut


von Alex (pandafahrer)


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Moin Leute,

das Wetter wird wärmer und es ist Zeit wieder mit meiner Familie einen 
kleinen alten Reisewohnwagen einzusetzen.

Die Kiste hatte ursprünglich nur eine minimale elektrische Anlage, aber 
wurde etwas angepasst.

Heute möchte ich kurz Vorstellen was ich gebaut habe und freue mich auf 
Kritik und Hinweise. Oder noch gute Ideen.

Erstmal grundsätzliches. 12V System, 100Ah LFP Batterie hängt parallel 
zum KFZ an PIN 9&13 der 13poligen AHK Dose. Absicherung der Batterie und 
kleiner Sicherungskasten für das Bordnetz wurde nachgerüstet.

Ein kleiner MPPT Laderegler von Victron kann den Wohni prima mit einem 
von aussen angeschlossenem PV Modul versorgen und dann wochenlang autark 
im Sand stehen und kaltes Bier produzieren.

Bislang hatte ich immer ein kleines Batterieladegerät separat 
angeschlossen, falls es mal Landstrom gab. DC/DC Booster hatte ich mir 
gespart. Paralleler Betrieb mit dem Zugfahrzeug hat die Spannung im 
Betrieb ein Bissl stabilisiert, aber natürlich nie richtig voll geladen.

Mit einem alten Notebook Netzteil und nem 12V Notebook Netzteil, paar 
Schottky Dioden und einer Halterung ist nun dieses System raus gekommen.

Den 12V Ladebooster habe ich noch nicht testen können, da Leitung noch 
fehlt.
Mit dem Netzteil funktioniert es super, aber ich muss im Laderegler den 
Strom auf 10A begrenzen, sonst fällt das Netzteil wegen Überlast aus.


-Habe ich etwas falsch gemacht?

-Wie findet Ihr den Aufbau?

-Was passiert, wenn ich alle Masseanschlüsse von den Netzteilen und der 
Batterie verbinden würde?

-Könnte ich irgendwie auch ohne weiteres die Batterie mit dem Bordnetz 
aufladen, ohne separate Ladeleitungen? (Ich glaube nicht, aber wer 
weiss...)

: Bearbeitet durch User
von Alex (pandafahrer)


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Aus Interesse noch eine separate Frage, die ich mir nicht beantworten 
kann. Wass passiert eigentlich, wenn man Ausgang mit Eingang von einen 
DC/DC Konverter Verbindet?

Feedback Loop und Aufschaukeln/Resonanz mit Abschaltung? Oder brennt die 
Sicherung durch? Oder gibt das irgendwie einen Betriebspunkt der 
stehenbleibt?

Beim Anschluss meines Versuchsobjekts ist die fahrzeugseitige Sicherung 
durchgebrannt. Offenbar war beim versuchsmässigen Anschluss mit 
Wagoklemme noch eine Brücke vorhanden. Oder irgendetwas ist passiert 
dass zu viel Strom gezogen wurde.


Also meine Frage, wie funktioniert so ein Schaltnetzteil, falls man eine 
oder zwei Leiter In/Out überbrückt bzw. wie im Fahrzeug oft an anderer 
Stelle üblich Masse mit der Karosserie verbindet?

von Wendels B. (wendelsberg)


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Einen MPPT Solarregler mit einem (oder mehreren) Schaltnetzteil zu 
speisen wird nicht funktionieren.

Um zu verstehen warum, musst Du Dich in die Funktion der Technik MPPT 
einlesen.

von Udo S. (urschmitt)


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Alex schrieb:
> Aus Interesse noch eine separate Frage, die ich mir nicht beantworten
> kann. Wass passiert eigentlich, wenn man Ausgang mit Eingang von einen
> DC/DC Konverter Verbindet?

Das hängt vom Aufbau des DC/DC Konverters ab.
Wenn er galvanisch getrennt ist sollte das gehen. Aber natürlich nur ein 
Pol. Also z.B. Masse mit Masse.

von Alex (pandafahrer)


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Wendels B. schrieb:
> Einen MPPT Solarregler mit einem (oder mehreren) Schaltnetzteil zu
> speisen wird nicht funktionieren.

Das funktioniert in diesem Fall absolut hervorragend.
Der MPPT versucht zwar den Arbeitspunkt zu verschieben, allerdings 
gelingt es nicht und ich sehe konstant ca 10A @ 19,5V anstehen, solange 
bis die Batterie voll ist.
Kannst Du bitte benennen aus welchen technischen Grund es nicht gehen 
soll?

Die Schottky Dioden habe ich noch vorsichtshalber in entsprechender 
Leistungsklasse als Sperrmechanismus eingebaut.


Diese kleine Victron Kiste hat Bluetooth usw an Bord, dass ist ganz 
lustig alle möglichen Daten Live auswerten zu können.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Gut, dass Du nur ein Auto und kein Segelschiff benutzt!

Spätestens wenn Deine Zugmaschine nicht mehr anspringt, wirst Du darüber 
nachdenken, wieso andere Leute einen zweiten 12V-Kreis aufbauen.

Der Stecker Deiner Anhängekupplung freut sich auch, wenn Du dank eines 
leeren LiIo- oder LiFEPO4-Akku die Lichtmaschine niederohmig belastet.

Letzten Endes ist es eine reine Rechenfrage, ob Du überhaupt einen 
DC/DC-Wandler brauchst, wenn Dir "Landstrom" zur Verfügung steht.

Wenn es knapp wird, verbessert ein DC-DC-Wandler die Ladegeschwindigkeit 
Deines Komfortakkus.
Des Weiteren ermöglicht der Wandler Dir, in einer Situation, wo Dein 
Starterakku aus ungeklärten Gründen leergelaufen ist, die Startfähigkeit 
Deiner Zugmaschine wieder herzustellen, indem Du den Wandler demontierst 
und dann ausnahmsweise mal mit dem Komfortakku den Starterakku lädst.

> Mit dem Netzteil funktioniert es super, aber ich muss im Laderegler den
> Strom auf 10A begrenzen, sonst fällt das Netzteil wegen Überlast aus.

Und bei PV-Einsatz musst Du dann die Grenze wieder hochschieben?

Das Ganze ist so eine MadMax-Armageddon-Konstruktion basierend auf dem 
"darf nichts kosten"-Prinzip.

Bau Dir einen getrennten Komfortkreis, kauf Dir ein passendes Ladegerät 
für 230V und eventuell nach Situation noch einen DC-DC-Wandler.

: Bearbeitet durch User
von Alex (pandafahrer)


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Auf See würde ich anders agieren, da Leib und Leben von der eingesetzten 
Technik abhängen können.

Im Wohnwagen gehe ich gerne kalkulierte Risiken ein.
Mad Max? Habe schon Hartz4 Ladegerät gehört, aber das ist auch OK für 
mich ;)

Strombegrenzung und Abschaltpunkte werden vom Victron Lader vorgegeben.
Hätte jetzt gesagt, das ist gar nicht schlecht. Und das PV Modul wird 
Organisatorisch gehandhabt. Also ausschliesslich bei Stillstand mit 10m 
Kabel irgendwo in die Sonne geschmissen. Parallelbetrieb ist dadurch 
ausgeschlossen.
Übrigens bei 120Wp muss ich noch nicht mal den Ladestrom auf max. 15A 
ändern, kommt eh nicht mehr rein...

Geld habe ich genug, aber ich wollte mal was ausprobieren.
Ausserdem habe ich kein Ladegerät 3in1 gefunden, dass ich einfach so 
kaufen kann. Mit Sicherungskasten und Trennrelais müsste das aber in 
jedem normalen Wohnmobil drin sein. Hast Du einen Tipp zu Marke/Modell?

Edit:

Peter M. schrieb:
> Der Stecker Deiner Anhängekupplung freut sich auch, wenn Du dank eines
> leeren LiIo- oder LiFEPO4-Akku die Lichtmaschine niederohmig belastet.



Also dass ist in der tat ein wichtiger Punkt. Könnte gut sein, dass es 
zu hohen Ausgleichsströmen kommen kann, falls die Verbraucherbatterie 
wirklich mal richtig leer ist.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Das Blockschaltbild rund um die eingezeichnete Batterie verstehe ich 
nicht.
Eine Batterie hat üblicherweise 2 Anschlüsse, deine hat 3.
Was ist mit dem Pfeil 12V Bordnetz gemeint?
Das Bordnetz vom Auto oder das vom Hänger?

Die LiFePO4 Batterie sollte auf jeden Fall einen Laderegler sowie eine 
Unterspannungsüberwachung haben und nicht in das KFZ Bordnetz 
zurückspeisen.

von Michael B. (laberkopp)


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Alex schrieb:
> Was passiert, wenn ich alle Masseanschlüsse von den Netzteilen und der
> Batterie verbinden würde?

Musst du doch sowieso, alle an Pin 13, ausser Pin 11 zum (hoffentlich 
isolierenden) DC/DC.

Alex schrieb:
> Wie findet Ihr den Aufbau?

Schlecht.

Pin 9 ist abgesichert aber nicht strombegrenzt. Es kann gut sein, dass 
ein leerer Wohnanhänger angeschlossen an ein laufendes Auto die 
Sicherung durchbrennen lässt um das Kabel zu schützen, und dann war es 
das. Zudem ist der Stromkreis nicht rückstromgeschützt, kann also sein 
dass dein Wohnanhänger das ganze Auto versorgt.

Dann ist nicht klar, welcher Strom durch das Solarpanel fliesst, wenn 
man 19.5V anlegt und es draussen mal frostig wird. Der Strom geht von 
deinen Hilfsspannungsquellen ab.

Zudem weiss man nicht, wie das 19.5V Notebook-Netzteil reagiert, wenn 
der MPPT Controller mal 15A ziehen will. Schaltet es bei Überlast ab, 
war es das.

Und es ist unklar, wie der MPPT Regler sich verhält, wenn der DC/DC 
Wandler Strom liefert, versucht der MPPT auch aus dem 15A zu ziehen ?

Es steht NIRGENDWO im Datenblatt des 75/15 dass er auch DC/DC Wandler 
und Netzteile als Quellen verkraftet und passend regelt, es steht nur 
dabei dass er maximal 15A verträgt (aber nirgends ob er das auf diesen 
Wert begrenzt).


Du solltest den Wohnwagenakku lieber vom 75/15 nur aus den Solarpanels 
laden lassen, und die Hilfsladung aus dem Auto nur von
9/13 über einen Batterie-Batterie Ladebooster wie Victron Ladebooster, 
Orion-Tr Smart 12V nach 12V mit 30A, machen.

von Udo S. (urschmitt)


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Nachtrag:
Warum du an 9 und 13 die Zusatzbatterie hängst ist für mich völlig 
schleierhaft.
Pin 10 und 11 liefern dir Ladestrom sobald die Lichtmaschine Strom 
liefert.

von Alex (pandafahrer)


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Udo S. schrieb:
> Nachtrag:
> Warum du an 9 und 13 die Zusatzbatterie hängst ist für mich völlig
> schleierhaft.
> Pin 10 und 11 liefern dir Ladestrom sobald die Lichtmaschine Strom
> liefert.


Ja OK, fairer Punkt. Das liegt einfach daran, dass ich ein Kabel mit 13 
poligem Stecker habe, dass einfach zu wenig Adern hat. Ladeplus und 
zugehörige Masse ist einfach nicht belegt. Aber neues Kabel liegt schon 
bereit, dass muss ich nur anschliessen.

Früher wurde der Wohni einfach parallel zum KFZ angeklemmt. Aber ich 
glaube, dass sollte ich unbedingt auftrennen.
Der Wohnwagen ist alt. Aderanzahl und Querschnitt ist einfach nicht so 
gut gewesen im Vgl. zu heute.


>Dann ist nicht klar, welcher Strom durch das Solarpanel fliesst, wenn
>man 19.5V anlegt und es draussen mal frostig wird. Der Strom geht von
>deinen Hilfsspannungsquellen ab.

Doch. 0A da das Panel nur bei Bedarf und manuell via Steckverbinder 
angeschlossen wird. Ansonsten würde das Ding ja bestromt werden, bei 
Fahrt oder Landstrom.


>Zudem weiss man nicht, wie das 19.5V Notebook-Netzteil reagiert, wenn
>der MPPT Controller mal 15A ziehen will. Schaltet es bei Überlast ab,
>war es das.

Es liefert 60 Sekunden 200W (rated 120W) und schaltet dann ab. Erst nach 
Stecker ein/ausstecken arbeitet es wieder.




Meine Zeichnung ist schlecht. Quick&Dirty zusammengeklickt, sorry dafür.
Natürlich hat die Verbraucherbatterie nur 2 Pole.
Es handelt sich übrigens um 12.8V Fahrzeugkompatible LiFePO4 Batterien 
inkl. passivem BMS. Von der Seite ist es ausreichend geschützt und 
kompatibel.


Ich denke das Beste ist wirklich die Belegung zu ändern. Dauerplus 
entfällt komplett, Ladeplus wird über den DC/DC Wandler das Ladegerät 
versorgen. Die Batterie ist dann ausschliesslich für den WW zuständig 
und kann auch nicht Rückwärts das KFZ versorgen.

Anbei Plan korrigiert. Roter Kreis = Leiter entfällt

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Wofür den ganzen anfälligen Firlefanz? Den ganzen Kram direkt parallel, 
dann funktionierts auch dann wenn man es braucht. Natürlich werden 
gleiche Batteriearten im KFZ und WW vorrausgesetzt. Und natürlich muss 
die Gesamtkapazität der Batterien berechnet sein um keine bösen 
Überraschungen zu erleben. Wer besonders große Angst hat kann einen 
Unterspannungsmelder installieren.
Ach ja, und klar, an jeder Batterie sind Sicherungen vorzusehen.
Es fliessen auch keine beängstigenden Ausgleichsströme zwischen ggf 
leerer und voller Batterie, da die Spannungsdifferenz relativ klein ist 
und die langen Leitungen größere Ausgleichsströme verhindern.

Alex schrieb:
> Den 12V Ladebooster habe ich noch nicht testen können
Wofür könnte man eionen Ladebooster brauchen? Batterie Laden ist ein 
dynamischer Vorgang. Mit steigendem Ladestand der Batterie sinkt der 
Ladestrom und der Spannungsabfall der Ladeleitung. Die Batterie wird 
immer voll. Wie gesagt, gleiche Batteriearten vorrausgesetzt.

Peter M. schrieb:
> Spätestens wenn Deine Zugmaschine nicht mehr anspringt, wirst Du darüber
> nachdenken, wieso andere Leute einen zweiten 12V-Kreis aufbauen.
Welch ein Quatsch. Berechne die gesamte Batteriekapazität und 
dimensioniere danach und alles wird gut.

Alex schrieb:
> Früher wurde der Wohni einfach parallel zum KFZ angeklemmt. Aber ich
> glaube, dass sollte ich unbedingt auftrennen.
Warum sollte man das tun?

von Peter M. (r2d3)


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Rainer D. schrieb:

> Ach ja, und klar, an jeder Batterie sind Sicherungen vorzusehen.

Damit die Lichtmaschine ganz frei drehen kann?
So fühlt sie sich am wohlsten! :)

Au weia.

Rainer D. schrieb:
> Unterspannungsmelder installieren.

Eine Beimachlösung aus der Fricklerzone.
Warum kein System bauen, das in sich verlässlich ist?

Der Spruch
"Prestolith und Fliegendraht halten auch bei schneller Fahrt!" muss von 
Dir kommen.

Hast Du das Front-End konzipiert?

https://www.mtb-news.de/news/1337-england-atombomben-waren-nur-mit-fahrradschloss-gesichert/

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Peter M. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Ach ja, und klar, an jeder Batterie sind Sicherungen vorzusehen.
> Damit die Lichtmaschine ganz frei drehen kann?
> So fühlt sie sich am wohlsten! :)
> Au weia.
Du Spinner. Offensichtlich hast Du weder gelesen worum es hier geht, 
noch hast Du Ahnung davon wie die Fahrzeugtechnik aussieht.
Mir ist zumindest kein Fahrzeug bekannt an dem Spannungsabgriffe an der 
Batterie ohne Sicherungen gebaut sind.

> Rainer D. schrieb:
>> Unterspannungsmelder installieren.
> Eine Beimachlösung aus der Fricklerzone.
> Warum kein System bauen, das in sich verlässlich ist?
Wie viele Expeditionsfahrzeuge, die wirklich in der Welt unterwegs sind, 
dort wo kein Abschlepper/ADAC mehr hinkommt, hast Du schon gebaut?
Null? Keins? Oder garkeins?

von H. H. (hhinz)


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Rainer D. schrieb:
> Wie viele Expeditionsfahrzeuge, die wirklich in der Welt unterwegs sind,
> dort wo kein Abschlepper/ADAC mehr hinkommt, hast Du schon gebaut?

Man muss nicht umbauen:


https://www.spiegel.de/geschichte/vw-kaefer-das-erste-auto-in-der-antarktis-a-947814.html

von Peter M. (r2d3)


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Rainer D. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Rainer D. schrieb:
>>> Ach ja, und klar, an jeder Batterie sind Sicherungen vorzusehen.
>> Damit die Lichtmaschine ganz frei drehen kann?
>> So fühlt sie sich am wohlsten! :)
>> Au weia.
> Du Spinner. Offensichtlich hast Du weder gelesen worum es hier geht,
> noch hast Du Ahnung davon wie die Fahrzeugtechnik aussieht.
> Mir ist zumindest kein Fahrzeug bekannt an dem Spannungsabgriffe an der
> Batterie ohne Sicherungen gebaut sind.

Es tut mir leid für Dich, dass Du nicht ausdrücken kannst, was Du sagen 
willst:

Version 1:

> "Ach ja, und klar, an jeder Batterie sind Sicherungen vorzusehen."

Version 2:

> Mir ist zumindest kein Fahrzeug bekannt an dem Spannungsabgriffe an der
> Batterie ohne Sicherungen gebaut sind.

Unklare Texte sind Ausdruck unklaren Gedankens. Bitte mach' nicht mich 
dafür verantwortlich und sei doch so nett, mich nicht als "Spinner" zu 
beschimpfen.

Danke!

Rainer D. schrieb:
> Wie viele Expeditionsfahrzeuge, die wirklich in der Welt unterwegs sind,
> dort wo kein Abschlepper/ADAC mehr hinkommt, hast Du schon gebaut?
> Null? Keins? Oder garkeins?

Vor dem Hintergrund sind Deine Ratschläge umso beeindruckender, werter 
Frickelbruder!
Immerhin erzählst Du hier nicht, dass Du an Booten, Flugzeugen oder 
medizinischer Elektronik bastelst.

: Bearbeitet durch User
von Alex (pandafahrer)


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Hui, hier sind ja Emotionen im Spiel ;)

Ich finde das Thema spannend und interessant etwas neues zu lernen.
Es wäre klasse, falls wir über Fakten sprechen könnten und auch 
benennen, was genau der Hintergrund ist.

Elektrotechnische Grundlagen und auch normative Randbedingungen sind ja 
entscheidende Punkte.

DC/DC Booster Orion ist bekannt und Voltronic (oder so) bietet wohl auch 
so eine 3in1 Wunderbox an. Diese Erweiterungen wollte ich mir eigentlich 
zunächst sparen und mal zum Testen ohne ausprobieren. Da mir jetzt der 
Karton Laptop Netzteile zugeflogen ist und der MPPT Lader von Victron 
smart ist und wenig Ruhestrom zieht.

Frickeln? Basteln? Ich bin mir unsicher, soll das abwertend gemeint 
sein?

Ich bin der Meinung, fachgerecht ausgeführte Verlegung, solide Montage, 
Wärmemenagement, Absicherungen und kalkuliertes Risiko rechtfertigen 
hier eine Alternative zu 1000€ Invest.
Übrigens meine Batterien haben 120€ pro Stück gekostet, das ist nicht 
schlecht glaube ich.


Welcher Ausgleichsstrom wird denn wohl bei leerer Batterie fliessen?
6m KFZ in 2,5mm2 und so ca. 4m Leitung in 4mm2 verbinden eine 70Ah AGM 
Batterie mit zwei parallel geschalteten LiFePO4 Batterien a 50Ah, 
Hersteller Acceleron. U_Nenn=12,8V Leider habe ich hierzu kein 
Datenblatt und kenne auch die Innenwiderstandskurve nicht.

Die LFP Dinger haben ja einen kleinen Innenwiederstand. Bei grossen 
Kapazitäten ist das glaube ich schon gerechtfertigt mit dem Ladebooster 
um Strombegrenzung zu machen.

Aber bei meinem Fall? Wer kann es rechnerisch abschätzen?

Wie gesagt, Prioritäten sind folgende 1) mit einem kleinen 
Reisewohnwagen am Meer stehen und eiskaltes Bier trinken 2) Eine Anlage 
zu betreiben die nicht abfackelt und 3) Einfachheit & Effizienz

von Udo S. (urschmitt)


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Alex schrieb:
> Welcher Ausgleichsstrom wird denn wohl bei leerer Batterie fliessen?

Wenn man zwei Bleiakkus hat gibt es meines Wissens kein Problem mit 
hohen Ausgleichsströmen. Grund dafür ist die Überspannung bei der 
Redoxreaktion beim Laden.
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberspannung_(Elektrochemie)

Ein Blei Starterakku hat vollgeladen 12,6-12,8V. Aber zum Volladen 
benötigt er bis über 14V
Deshalb finden bei der Parallelschaltung eines teilentleerten Akku und 
einem vollen keine hohen Ausgleichsströme statt.

Bei einem LiFePO4 Akku kann ich das nicht beurteilen, aber da ist meines 
Wissens eine deutlich geringere Überspannung zum Laden nötig, also 
sollte man dann auf jeden Fall einen Laderegler haben.

von Alex (pandafahrer)


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Thema Ladeschlussspannung hatte ich mir auch Gedanken gemacht und kann 
sagen, dass Blei-säure Chemie ja bei ca. 13,8V bis 14,2V liegt.

Die AGM Zellen bei mir im KFZ müssten 14,6V Ladeschlussspannung haben 
und dann die eingebaute LFP Verbraucherbatterie mit 14,6V Ladespannung 
erstaunlich gut passen...


Mein Kernproblem ist aber ein anderes und das ist mir inzwischen klar 
geworden.
Ich habe zwischen AHK Anschlussstecker bzw. der Verteilerdose unter dem 
WW und der Zusatzverteilung im Innenbereich nur 5 Adern a 4mm2 zu 
Verfügung, aber ich brauche 6 Adern, damit alles komplett ohne weiteres 
Nachdenken läuft.

- 2 Adern für + und - der externen PV "Aussensteckdose"
- 2 Adern für + und - für die Verbindung des WW Bordnetzes (wo auch die 
Verbraucherbatterie parallel aufgeschaltet ist) und Dauerplus der AHK 
Versorgung, also Pin 9/13
- 1 Ader ist frei

Der Soll Zustand wäre:
- 2 Adern für + und - der externen PV "Aussensteckdose"
- 2 Adern für + und - für die Verbindung des WW Bordnetzes und 
Verbraucherbatterie
- 2 Adern + und - für die Verbindung des 12V DC/DC Konverters für 
Batterieladung  und geschaltetem Plus der AHK Versorgung, also Pin 10/11




Hätte ich gescheites PU/Gummi ummanteltes Kabel 6x4mm2 Feinstdrähtig 
irgendwo finden können, hätte ich das schon längst eingebaut. Rundkabel 
wäre gut, da eine wasserdichte Durchführung die Umwelt abdichtet.

Also was meint Ihr, wenn Ihr Euch meine Skizze nochmal anschaut. Kann 
ich die Masse vielleicht zusammenlegen? Querschnitt reicht dicke....

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Alex,

Alex schrieb:
> Mein Kernproblem ist aber ein anderes und das ist mir inzwischen klar
> geworden.

Dein Kernproblem ist Dein Lösungsansatz. Deine Probleme rühren von 
Deinem Lösungsansatz her, ein sogenanntes "XY"-Problem halt.

Nachdem Du zwischenzeitlich Besserung gelobt und Zustimmung geheuchelt 
hast, geht die ganze Nummer wieder von vorne los!

Jetzt sollen noch zwei Adern der Anhängersteckdose als 
PV-"Außensteckdose" verwendet werden?!

Die Photovoltaik befindet sich doch am Wohnwagen und nicht am 
Zugfahrzeug, oder?
Wenn die demontierbar sein muss, braucht der Wohnwagen eine wasserdichte 
Außensteckdose, wo das PV-Modul dann angeschlossen wird.

Klemme 9+ (Dauerplus) und 13- würde ich im Wohnwagen auf eine schaltbare 
(Maximalstrom beachten) Steckdose führen, daneben eine weitere Dose für 
das Bordnetz des Wohnwagen.

Zwischen die Steckdosen (Maximalstrom beachten) wird dann im Notfall ein 
DC-DC-Wandler gesteckt, je nach Ladebedarf.

Noch zu kaufen:
1. Ein Ladegerät 230V für die LiIo-Akkus. Für weniger als €20,- gibt es 
beim Discounter Pb-Akku-Ladegeräte. Ein Blick in die Bedienungsanleitung 
sagt, dann, ob die 14,6V überschritten werden können oder nicht.

2. Ein DC-DC-Wandler für den kontrollierten Energietransfer vom Autonetz 
zum Wohnwagennetz oder auch in anderer Richtung. Von der Ali-Platine mit 
5A bis zur edlen Victron-Technik ist alles verfügbar.

Eine von Dir genannte Investionssumme von €1200,- kriegt man nur mit 
extremer Dummheit hin. Es müssen etwa €35,- bis €200,- auf den Tisch 
gelegt werden. Im Ergebnis hat man zwei Netze und die Fähigkeit jedes 
Netzes, das andere zu stützen.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Mit Solar kenne ich mich nicht aus, deshalb beziehe ich mich nur auf die 
Batterie(n).
Parallel vom Fahrzeug aus laden. Wenn die Lima zu klein ist, größere 
einbauen. Die Idee mit dem Ladegerät, das bei 230V aus dem Netz läd, ist 
auch richtig. Für diese Sachen gibt es spezielle Geräte, die alles 
integrieren.
Warum etwas bauen, wenn sich schon vorher eine Menge Menschen darüber 
Gedanken gemacht haben?
Will man im Urlaub nicht entspannen? Dazu gehört auch, dass man sich 
keinen Kopf um seine eigene Lösung machen muss. Vor allem dann, wenn man 
sich selbst nicht so sehr sicher ist, dass das, was man da gebaut hat, 
auch wirklich das Ei des Columbus ist
Da kannst du besser die Zeit in die neue Verkabelung investieren.
Meine Meinung.

: Bearbeitet durch User
von Alex (pandafahrer)


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Ohne Zeichnung ist es in der Technik fast immer schwer zu erklären, was 
man meint.

>Jetzt sollen noch zwei Adern der Anhängersteckdose als
>PV-"Außensteckdose" verwendet werden?!
Nein, natürlich nicht. Bitte ignorieren.

Ich werde die Verkabelung neu machen und Murks nicht verwenden.
Trotzdem wollte ich noch einmal klar machen, was mich an der 
Fragestellung noch interessiert und nicht so rüber bringen konnte wie 
ich wollte.
Im Anhang noch einmal die Skizze dazu.

Bevor ich jetzt abschliesse und mich auf Bier, Burger und Entspannung 
konzentriere, hier meine letzte Frage.
Was hätte die Brücke (gelb) für eine Auswirkung? Netz 1 und Netz 2 
würden masseseitig verbunden werden.



PS:

>Nachdem Du zwischenzeitlich Besserung gelobt und Zustimmung geheuchelt
>hast, geht die ganze Nummer wieder von vorne los!

Ich finde das ein Bisschen unhöflich von Dir, fremde Leute als Heuchler 
zu bezeichnen. Wir kennen uns nicht und ein offenes Technik-Forum soll 
der Allgemeinheit zum Austausch und Erkenntnisgewinn dienen. Ich würde 
mal sagen das gibt ein gelbes Pünktchen im Klassenheft ;)

von Michael B. (laberkopp)


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Alex schrieb:
> Was hätte die Brücke (gelb) für eine Auswirkung?

Keine negative, wenn der DC/DC galvanisch trennt. Wenn der DC/DC aber 
nicht galvanisch trennt, kann seine Stromregelung und -Begrenzung ausser 
Betrieb gesetzt werden.

Schlimmer wäre eine Brücke zum Pin 13.

von Alex (pandafahrer)


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Michael B. schrieb:
> Schlimmer wäre eine Brücke zum Pin 13.

Oh interessant, kannst Du sagen warum?
Sind die nicht im KFZ intern eh auf Masse zusammengelegt?


>Keine negative, wenn der DC/DC galvanisch trennt.
Wie finde ich das raus? Durchmessen und dann sollte die Verbindung 
hochobig sein, oder?
Wenn ich minus auf minus Durchgang habe, dann wird es nicht galvanisch 
getrennt sein.

von Michael B. (laberkopp)


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Alex schrieb:
> Sind die nicht im KFZ intern eh auf Masse zusammengelegt?

Üblicherweise, aber nicht unbedingt mit demselben Querschnitt aka 
Belastbarkeit und keiner weiss, wie sich der Strom aufteilt wenn sie 
verbunden sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich frage mich, warum du einen DC/DC Wandler benutzen willst und kein 
Trennrelais, wie es alle anderen machen. Das Trennrelais misst die 
Spannung der Lima/Kfz Seite und schliesst, wenn die Lima lädt und lädt 
dann auch die Hausbatterie (Wohni-Netz).
Wenn Landstrom da ist, nimmt du ein normalen Batterielader, der die 
Hausbatterie lädt.
Ebenfalls an die Batterie schliesst du den PV Controller an. Der lädt 
die Batterie, wenn Solar ausreicht. Alles kann dauerhaft an der 
Hausbatterie angeschlossen sein.
So machen wir das seit Jahren im Sprinter eines Freundes, der auch so 
eine LFP Batterie als Haudbatterie verwendet.

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> So machen wir das seit Jahren im Sprinter eines Freundes,

Ist halt die Technik von vorgestern.

Das Trennrelais wirkt nicht strombegrenzend. Man braucht ein ausreichend 
langes Kabel als Ladevorwiderstand. Dadurch wird die Zweitbatterie nie 
wirklich voll, und man handelt sich 50% Verluste ein.

Seit 20 Jahren nutzt man daher lieber Ladebooster wie Victron Orion: 
sauber strombegrenzt, effektiver Schaltregler, transformiert auch hoch 
damit der Akku trotz Leitungsverlusten voll wird, erkennt von selbst 
wenn die Lichtmaschine läuft.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael B. schrieb:
> Dadurch wird die Zweitbatterie nie
> wirklich voll, und man handelt sich 50% Verluste ein.

Das stimmt doch gar nicht. Auch die Hausbatterie wird zu 100% voll. 
Übrigens handelt es sich um eine LFP Batterie, die ihr eigenes 
Management eingebaut hat und schon deswegen keine Überströme beim Laden 
erzeugt.
Wie gesagt, das funktioniert seit Jahren ohne Problwme. Aber gut, man 
kann natürlich auch so einen Ladebooster verwenden.
Sicher ist, das man nichts auf die PV Seite eines MPPT Reglers dazu 
bauen darf. Erstens ist da nicht klar, ob da was mit Plus oder Masse des 
Netzes verbunden ist und zweitens hintergeht man dann den MPPT Regler.

von Alex (pandafahrer)


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Matthias S. schrieb:
> Sicher ist, das man nichts auf die PV Seite eines MPPT Reglers dazu
> bauen darf. Erstens ist da nicht klar, ob da was mit Plus oder Masse des
> Netzes verbunden ist und zweitens hintergeht man dann den MPPT Regler.

Nur um es zu präzisieren, sicher ist paralleler Betrieb von einem PV 
Modul und einer weiteren Stromquelle am gleichen Eingang schlecht. In 
meinem Fall kann ich aber sicher ausschliessen, dass keine Stromquelle 
aktiv ist, falls mal das Modul angeschlossen wird.
Das Victron Solar Batterieladegerät wird andernfalls auf diesem Weg mit 
aktiviertem Laptop Netzteil als normales Ladegerät mit smarten features 
genutzt (...und der MPP Tracker kann mich mal).

Es funktioniert sehr gut, obwohl es nirgends dokumentiert ist.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> Das stimmt doch gar nicht. Auch die Hausbatterie wird zu 100% voll.
> Übrigens handelt es sich um eine LFP Batterie, die ihr eigenes
> Management eingebaut hat und schon deswegen keine Überströme beim Laden
> erzeugt

Das ist ahnungsloser Käse.

Ein LFP BMS kann den Strom der auf Grund von externer Ladespannung und 
Kabelquerschnitt fliessen wurde nicht runterregeln, sondern nur bei 
Überstrom (der letztlich nichts anderes ist als ein Kurzschluss hin zu 
einer höheren Spannungsquelle) hart abschalten.

Man braucht so ein Victron Orion o.ä.

von Klaus R. (klaus2)


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Alex schrieb:
> und dann wochenlang autark
> im Sand stehen und kaltes Bier produzieren.

Ich sehe keine weiteren Verbessungsgründe und -möglichkeiten.

Klaus.

von Udo S. (urschmitt)


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Alex schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Schlimmer wäre eine Brücke zum Pin 13.
>
> Oh interessant, kannst Du sagen warum?
> Sind die nicht im KFZ intern eh auf Masse zusammengelegt?

Ja, aber es geht darum Überlast auf der Masseleitung zu vermeiden. Z.B. 
wenn eine der Masseleitungen keinen Kontakt hätte.
Siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_11446

von Andrea B. (stromteam)


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Warum nicht einfach wie heute üblich ordentlich Solar auf das Dach und 
für Schlechtwetter Notladung über Landstrom - das Notebooknetzteil über 
Diode  reicht, der 75/15 kann das ab. Eine Kopplung zum Zugfahrzeug ist 
dann nicht mehr nötig.

von Michael O. (michael_o)


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Ich hab mir das Leben da leichter gemacht die Anhängerbatterie ist 
Stumpf parallel geschaltet zur Zugfahrzeug Batterie wenn das Fahrzeug 
abgekoppelt ist. Auf dem Dach vom WW sitz ein 280Watt Panel und ein MPPT 
von großen C regelt die Ladung. Beim letzten Auto hatte ich die Kühlbox 
gern im Auto gelassen und eine Zweite im Wohnwagen betrieben, der 
Absorberkühlschrank reicht uns praktisch nie. Die Leistung reicht sogar 
um Warmwasser mit dem Boiler über einen 230V Sinuswandler für den 
Abwasch und die Toilette zu benutzen. Die Kühlbox läuft den größten Teil 
des Sommers durchgehend.

MfG
Michael

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