Forum: Haus & Smart Home Überspannung > 250 V AC. PV Balkonkraftwerk Anlage steigt aus


von Dirk F. (dirkf)


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Hallo,
wir haben hier in unserem Dorf wohl ein sehr schwaches Netz.
Bei Sonnenschein geht allgemein die Netzspannung auf 250 V hoch.
Es sind einige PV Anlage in den Nachbarhäusern installiert.

Problem:
Bei dem Balkonkraftwerk meines Bruders steigt die PV Anlage 
Balkonkraftwerk regelmäßig über die Mittagszeit für 3 Stunden ab, wenn 
die Sonne scheint.

Könnte hier ein Spartransformator 1KVA 250/230V  zwischen PV 
Wechselrichter und Netz Abhilfe schaffen ?

von Gtx F. (gtx-freak)


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Ja auf jeden Fall.

von Monk (roehrmond)


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Das solltest du mit dem lokalen Energieversorger klären. 250V sind ein 
absolutes No-Go.

von Klaus R. (klaus2)


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Das ist eine sehr gute Lösung!!! Zudem spart der auch noch Sonne!

Klaus.

von Res (resmon)


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Dirk F. schrieb:
> Könnte hier ein Spartransformator 1KVA 250/230V  zwischen PV
> Wechselrichter und Netz Abhilfe schaffen ?

Damit würde die Schutzschaltung übergangen und es könnte potentiell eine 
Überspannung im Netz entstehen.

Würde erst mal messen wie hoch die Spannung an der Dose ist, bzw. ob die 
Überspannung aufgrund von Widerständen beim Anschluss der PV-Anlage 
entsteht, oder ob die 250 V tatsächlich im Netz beim Hausanschluss 
gemessen werden kann.
Wenn die 250 V beim Hausanschluss anliegen, dann sollte man nicht 
einspeisen.

von Michael B. (laberkopp)


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Dirk F. schrieb:
> Abhilfe schaffen ?

Abhilfe in dem es dann 260V~ werden, oder was ?

Es ist ABSICHT, dass die Anlage abschaltet, um andere an die Elektrik 
angeschlossenen Geräte nicht zu gefährden. Spätestens wenn in denen die 
alten 250V~ VDR aktiv werden, kann das brandgefährlich werden.

von Dirk F. (dirkf)


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Steve van de Grens schrieb:
> 250V sind ein
> absolutes No-Go.

Na ja, 230 V +/-10 % passt noch so eben

von Dirk F. (dirkf)


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Res schrieb:
> im Netz beim Hausanschluss
> gemessen werden kann.

Ja, bei mir in der Außensteckdose im Garten gemessen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Installation prüfen lassen, Schmorende klemmstelle reparieren.

von Res (resmon)


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Dirk F. schrieb:
> Ja, bei mir in der Außensteckdose im Garten gemessen.

Dann geht's nicht. Mehr als 250 V will man nicht, auch aus eigenem 
Interesse.
Vielleicht mal beim EVU anklopfen und nachfragen ob Massnahmen geplant 
sind.

von Troll A. (trollator)


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Steve van de Grens schrieb:
> Das solltest du mit dem lokalen Energieversorger klären. 250V sind ein
> absolutes No-Go.

Nein, ist absolut legitim.

230V +- 10%.

von Martin H. (horo)


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Dirk F. schrieb:
> ein sehr schwaches Netz.
> Bei Sonnenschein geht allgemein die Netzspannung auf 250 V hoch.

Dirk F. schrieb:
> Könnte hier ein Spartransformator 1KVA 250/230V  zwischen PV
> Wechselrichter und Netz ...

... die Spannung noch höher treiben? - Ganz bestimmt!

von Motopick (motopick)


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Zum Ausgleich dafuer, wird das Licht d0nkler, wenn man einen
2 kW Wasserkocher in die Steckdose steckt.

Einfach Mittags einen Kaffee mehr trinken!

von Rolf (rolf22)


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Dirk F. schrieb:
> Na ja, 230 V +/-10 % passt noch so eben

FALLS die Messung genau ist.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Dirk F. schrieb:
> Könnte hier ein Spartransformator 1KVA 250/230V

Ein 12 V Trafo mit 5 A reicht für über 1000 Watt !

von H. H. (hhinz)


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Rüdiger B. schrieb:
> Dirk F. schrieb:
>> Könnte hier ein Spartransformator 1KVA 250/230V
>
> Ein 12 V Trafo mit 5 A reicht für über 1000 Watt !

Und für eine fette Geldstrafe.

§ 316b StGB
Störung öffentlicher Betriebe

(1) Wer den Betrieb
  1.   von Unternehmen oder Anlagen, die der öffentlichen Versorgung mit 
Postdienstleistungen oder dem öffentlichen Verkehr dienen,
  2.   einer der öffentlichen Versorgung mit Wasser, Licht, Wärme oder 
Kraft dienenden Anlage oder eines für die Versorgung der Bevölkerung 
lebenswichtigen Unternehmens oder
  3.   einer der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit dienenden 
Einrichtung oder Anlage

dadurch verhindert oder stört, daß er eine dem Betrieb dienende Sache 
zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht oder 
die für den Betrieb bestimmte elektrische Kraft entzieht, wird mit 
Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) 1In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von 
sechs Monaten bis zu zehn Jahren. 2Ein besonders schwerer Fall liegt in 
der Regel vor, wenn der Täter durch die Tat die Versorgung der 
Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern, insbesondere mit Wasser, Licht, 
Wärme oder Kraft, beeinträchtigt.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Dirk F. schrieb:
> Na ja, 230 V +/-10 % passt noch so eben

Als gelegentlicher Peak ja, aber nicht regelmäßig.

von H. H. (hhinz)


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Steve van de Grens schrieb:
> Dirk F. schrieb:
>> Na ja, 230 V +/-10 % passt noch so eben
>
> Als gelegentlicher Peak ja, aber nicht regelmäßig.

Auch regelmäßig.

von Jörg K. (joergk)


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H. H. schrieb:
> Steve van de Grens schrieb:
>> Dirk F. schrieb:
>>> Na ja, 230 V +/-10 % passt noch so eben
>>
>> Als gelegentlicher Peak ja, aber nicht regelmäßig.
>
> Auch regelmäßig.

Noch härter: Dauerhaft

von Rüdiger B. (rbruns)


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Dann frage bei deinem VNB an ob es sein kann das die Spannung manchmal 
über 253 Volt liegt weil deine Messungen das immer wieder zeigen. Da du 
aber weder ein geichtes Messgerät noch eine Aufzeichnungsmöglicht hast 
möchtest du wisssen ob das in der Trafostation geloggt wird.

von Johann (Gast)


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Ein Trafo zwischen PV und Netz ändert nichts am grundsätzlichen Problem.

Verteilnetze 3AC400 im (Gegensatz zu Übertagungsnetzen) haben mehr Wirk- 
als Blindwiderstand. Bei der Einspeisung von Wirkleistung wird daher die 
Spannung angehoben.
Ich sehe den Netzbetreiber in der Pflicht, der einen Trafo mit einen 
OLTC (=Stufenschalter) installieren müsste. Die Abschaltung der PV ist 
eine Sicherheitsmaßnahme, um das Gerät zu schützen bzw. die Spannung 
nicht noch weiter anzuheben. Mit einem Trafo dazwischen schützt man das 
Gerät, hebt aber die Spannung weiterhin an.
Die Frage ist ob man bei 230V+10% noch Einspeisen darf (Vertrag 
prüfen??)

Die Regelungen sind unterschiedlich. Normalerweise muss man den 
Anschluss von PV (auch Balkon) dem Netzbetreiber melden. Dieser sollte 
dann mit seinen Netzdaten und den gemeldeten Leistungen die Spannungen 
an den Endpunkten prüfen - und ev. Maßnahmen setzen.

von Gtx F. (gtx-freak)


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Falsche Länderrichtlinien an dem bkw wr eingestellt sonst würde der mit 
230 +10%ohne sorgen laufen. Hausgemachtea Problem bei dir.

von Rolf (rolf22)


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Johann schrieb:
> Normalerweise muss man den Anschluss von PV (auch Balkon)
> dem Netzbetreiber melden.

Diese Pflicht ist für Balkonkraftwerke weggefallen: Solarpaket I, seit 
einer Woche in Kraft. Man muss Balkonkraftwerke jetzt nur noch online im 
Marktstammregister eintragen, und obendrein ist diese Eintragung seit 1. 
April 2024 vereinfacht.

von Rolf (rolf22)


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Gtx F. schrieb:
> Falsche Länderrichtlinien an dem bkw wr eingestellt sonst würde der mit
> 230 +10%ohne sorgen laufen. Hausgemachtea Problem bei dir.

Wie genau hat der OP gemessen und wie genau misst der Wechselrichter?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rolf schrieb:
> Diese Pflicht ist für Balkonkraftwerke weggefallen:

Ganz so stimmt das nicht weil,

> Man muss Balkonkraftwerke jetzt nur noch online im
> Marktstammregister eintragen,

und dies ersetzt die Anmeldung beim Netzbetreiber. Dieser muss die 
benötigten Informationen aus dem Marktstammregister abholen und 
verarbeiten.

von C. D. (derschmied)


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Dirk F. schrieb:
> Problem:
> Bei dem Balkonkraftwerk meines Bruders steigt die PV Anlage
> Balkonkraftwerk regelmäßig über die Mittagszeit für 3 Stunden ab, wenn
> die Sonne scheint.

Pech gehabt, Schluss mit Reibach. Mittags wenn die Sonne scheint wollen 
alle Sonnenkohle abgreifen - nur blöd dass gerade dann kein Abnehmer da 
ist.

Also: Sonnenstrom einfrieren und aufgetaut verhökern wenn der Nachbar 
Abends den Betonmischer anschmeißt. Oder einfach High Noon Beton 
anrühren, auch ganz geil. Oder eimerweise damit nach Berlin fahren und 
fragen was der Scheiß soll, verbrochen wurde es dort und nicht vom 
Netzanbieter. Der kann lange nicht alles halten was ihm aufgezwungen 
wurde.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Mittags den Strom einfrieren und in der Nacht verbrauchen, wäre die 
Lösung!
Spass beiseite, wenn nur Klingeldraht ins Dorf verlegt wurde, dann ist 
die Leitung nicht geeignet um alle Solarleistung dort einzuspeisen. Seid 
froh, wenn die Wechselrichter beizeiten abschalten. Sonst könnt Ihr Eure 
Hausgeräte und Schaltnetzeile gleich zum Wertstoffhof bringen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> Also: Sonnenstrom einfrieren und aufgetaut verhökern

Wenn genug da ist, besser einkochen und bei Stromausfall aus dem Keller 
holen.

Lu schrieb:
> Spass beiseite, wenn nur Klingeldraht ins Dorf verlegt wurde, dann ist
> die Leitung nicht geeignet um alle Solarleistung dort einzuspeisen. Seid
> froh, wenn die Wechselrichter beizeiten abschalten.

Es geht um alberne maximal 600 Watt, eher trifft das zu:

Flip B. schrieb:
> Installation prüfen lassen, Schmorende klemmstelle reparieren.

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