Forum: PC Hard- und Software M.2 PCIe Kompabilität


von J. V. (janvi)


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habe einen Lenovo ThinkCentre M715q der ersten Generation (10M2). Da 
habe ich mich gefreut, daß ein M.2 PCIe Slot für eine NVMe Festplatte 
drin ist und eine solche als M.2-2280 dazu bestellt:

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/E600/INTENSO_38324X0_DB_DE.pdf

Leider wird beim Versuch vom Stick zu booten, kein Massenspeicher 
erkannt. Man kann die Karte stecken, aber es gibt einen verdächtigten 
Codierschlitz welcher am Stecker mit pins belegt ist.

Habe ich das etwas grundsätzliches nicht verstanden oder braucht man 
vielleicht eine Bios Einstellung oder ein Bios Update oder einen 
externen Treiber ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das wird ein Mini-PCIe Slot sein und kein M.2.
https://de.wikipedia.org/wiki/PCI_Express_Mini_Card

von Mario M. (thelonging)


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Du hast eine M.2-SATA gekauft, keine NVME.
https://www.kingston.com/de/blog/pc-performance/two-types-m2-vs-ssd

von Michael L. (nanu)


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Matthias S. schrieb:
> Das wird ein Mini-PCIe Slot sein und kein M.2.

Nach Kontaktzahl neben der Kerbe sieht das aber sehr nach M kodiertem M2 
aus.

Mario M. schrieb:
> Du hast eine M.2-SATA gekauft, keine NVME.

Immerhin war sie saubillig.

von J. V. (janvi)


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Saubillig alleine nützt nix denn es funktioniert auch gar nix. 
Vermutlich ist das auch nichts zu machen um den NVMe Slot auf SATA 
umzustellen. Also muß ich bei Reichelt mal probieren umzutauschen. Die 
NVMe sind jedenfalls auch nicht viel teuerer und vermutlich wird es bald 
keinerlei SATA mehr geben:

https://www.reichelt.de/patriot-p300-nvme-ssd-128-gb-p300p128gm28-p366008.html

von Harald K. (kirnbichler)


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J. V. schrieb:
> und vermutlich wird es bald keinerlei SATA mehr geben

Warum sollte das der Fall sein?

von J. V. (janvi)


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Weil SATA langsamer ist als ein Gigabit Glasfaseranschluss ist den immer 
mehr Otto Normal haben. Vermutlich müsste die hier funktionieren:

https://www.reichelt.de/patriot-p300-nvme-ssd-128-gb-p300p128gm28-p366008.html

von (prx) A. K. (prx)


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J. V. schrieb:
> Weil SATA langsamer ist als ein Gigabit Glasfaseranschluss

SATA hat 6 Gbit/s brutto.

von Harald K. (kirnbichler)


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J. V. schrieb:
> Weil SATA langsamer ist als ein Gigabit Glasfaseranschluss ist den immer
> mehr Otto Normal haben.

Du verwechselst da was. Dein Glasfaseranschluss schafft 100 MByte/sec, 
SATA aber 540 MByte/sec. Bit != Byte.

Und es gibt nach wie vor Rechner, die einen SATA-m.2-Steckplatz haben.

von Jens G. (jensig)


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J. V. schrieb:
> Weil SATA langsamer ist als ein Gigabit Glasfaseranschluss ist den immer
> mehr Otto Normal haben.

Ohh, Du hast einen >6Gb/s-Glasfaseranschluß?

von J. V. (janvi)


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meine die 2,5" SATAs wo irgendwo bei 550 MB/s Schluss ist.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Schlag mal nach, was Bits und Bytes sind. Es lohnt sich!

von J. V. (janvi)


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ah ja, B=Byte, b=bit

von Michael L. (nanu)


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Harald K. schrieb:
> J. V. schrieb:
>> und vermutlich wird es bald keinerlei SATA mehr geben
>
> Warum sollte das der Fall sein?

Zumindest geht bei M.2 SSDs der Trend weg von SATA. Samsung führt schon 
keine mehr, Crucial auch nicht. M.2 SATA war interessant, als NVME noch 
teuer war.

von No Y. (noy)


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Jap..
dein Thinkcenter hat einen Key-M Slot -> NVME (PCIe)
Aber deine SSD hat Key B+M und nach Datenblatt SATA.

Passt also schonmal nicht..
Aber noch ein wichtiger Hinweis.. Zumindest bei meinem Lenovo Laptop 
gibt es im Bios eine White bzw. Black List.. Ich kann da nicht einfach 
jedes X-beliebige Kärtchen reinstecken sofern es nicht auf der richtigen 
Liste steht..

Dürfte ggf. bei deinem Lenovo Teil auch so sein..

Gute Übersicht:
https://www.delock.de/infothek/M.2/M.2.html

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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No Y. schrieb:
> Zumindest bei meinem Lenovo Laptop
> gibt es im Bios eine White bzw. Black List

Was für ein Dreck. Und so etwas lässt man sich andrehen?

Es reicht ja schon, daß so ein Mist mit WLAN-Kärtchen gemacht wird, aber 
mit SSDs? Wirklich?

Hast Du dafür 'ne Quelle?

von Michael L. (nanu)


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No Y. schrieb:
> Jap..
> dein Thinkcenter hat einen Key-M Slot -> NVME (PCIe)
> Aber deine SSD hat Key B+M und nach Datenblatt SATA.
>
> Passt also schonmal nicht..

Das stimmt so allgemein aber nicht. In einen ausschließlich M-kodierten 
Slot passen außer einer NVME SSD mechanisch sowohl eine B+M-kodierte 
SATA SSD als auch eine ausschließlich B-kodierte NVME SSD.

Anhand Abfrage der Config-Pins erkennt der Rechner, welche SSD dranhängt 
und wenn's seine Firmware erlaubt, können im M-kodierten Slot durchaus 
SATA und NVME SSDs funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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Ok, habe jetzt eine Patriot P300 M.2 PCIe Gen3x4 Platte zu einem ganz 
ähnlichen Preis bekommen. Unabhängig von irgendwelchen angeblichen 
Lenovo  Whitelists lief die auf Anhieb problemlos. Sie ist mit 
2100MByte/s angegeben und erreicht beim sequentiellen Lesen und 
schreiben etwa 1600 MByte/s. Den Cache sieht man bei random Zugriffen 
natürlich deutlich einbrechen aber typischerweise ist das mit dem 
gleichen Rechner durchschnittlich wenigstens 3 Mal schneller. Bei NVMe 
ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange aber das werde ich mit so 
einer betagten Spar-CPU auch nicht ausnutzen können.

Summa Summarum bringt NVMe den aus den Daten prognostizierten 
Geschwindigkeitsvorteil gegenüber SATA die im sequentiellen Zugriff eben 
ihre 550 MByte machen aber auch im Random Zugriff weniger als die Hälfte 
der NVMe können.

von (prx) A. K. (prx)


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Dass die Benchmarks besser aussehen, ist klar.
Ist das aber auch real spürbar?

von J. V. (janvi)


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Schätze ja, denn die Benchmarks sind mehr als Faktor 2.

Bezüglich Umtausch bei Reichelt: Kommen in letzter Zeit keine 
Rücksendescheine mehr die in den Sendungen bislang immer obligatorisch 
beilagen. Man kann das Widerrufsformular runterladen aber in den ABG 
steht drin daß man das Rücksendeporto selbst zahlen muß.

Das ist von meiner Seite aus ok, aber bislang haben die auch schon immer 
gemeckert wenn man kein Endverbraucher sondern ein gewerblicher Kunde, 
GmbH oder so gewesen ist. Meckern heisst bei Nichtziegen daß es einen 
Vermerk gab, daß die Rücksendung auf Kulanz geschieht. Aber das gehört 
jetzt eher in den Reichelt Thread.

von Res (resmon)


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Jens G. schrieb:
> Ohh, Du hast einen >6Gb/s-Glasfaseranschluß?

Ist doch heute Standard.


Aber ein m.2 Slot ohne B/M key kann kein SATA

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Res schrieb:

> Aber ein m.2 Slot ohne B/M key kann kein SATA

Unsinn, er kann, sofern der Hersteller es in der Firmware vorgesehem 
hat, durchaus SATA als auch NVME bedienen. Habe ich weiter oben schon 
mal beschrieben und jetzt kommt gleich der nächste Märchenonkel.

von J. V. (janvi)


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>> Ohh, Du hast einen >6Gb/s-Glasfaseranschluß?
> Ist doch heute Standard.

Um ehrlich zu sein, hat mein Glasfaser nur 1Gb. Dummerweise kämpfe ich 
gerade auch noch mit meinem Router (Miktrotik RB760) der das im Prinzip 
auch können soll. Es ist aber bei 0,25 Gb  Schluß weil das PPPeE 
Protokoll nur auf einem der Rechnerkerne läuft. Da muß ich also auf das 
RB5009 aufrüsten um das Geld für den Glasfaservertrag nicht zum Fenster 
raus zu werfen. Aus diesem Grund bin ich gerade auch extra pingelig was 
Flaschenhälse durch einzelne Komponenten angeht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Das Paradebeispiel eines Luxusproblems. :)

von Jens G. (jensig)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das Paradebeispiel eines Luxusproblems. :)

Ja, jammern auf hohem Niveau - welch' ein Jammer ...

von Rolf M. (rmagnus)


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Harald K. schrieb:
> Es reicht ja schon, daß so ein Mist mit WLAN-Kärtchen gemacht wird, aber
> mit SSDs? Wirklich?

Schlimmer geht immer. Es gibt ja auch Geräte, wo die SSD fest verlötet 
ist und gar nicht erst getauscht oder erweitert werden kann. Man muss 
dann das ganze Gerät wegwerfen und ein neues kaufen mit einer (gegen 
horrenden Aufpreis) größeren SSD.

J. V. schrieb:
> Es ist aber bei 0,25 Gb  Schluß weil das PPPeE Protokoll nur auf einem
> der Rechnerkerne läuft.

Warum haben die überhaupt immer noch dieses dämliche PPP? Das war mal im 
vergangenen Jahrtausend dafür da, um IP-Kommunikation über analoge 
Modems zu bekommen, aber das auch auf Ethernet aufzusetzen, war 
technisch schon immer ein ziemlicher Schmarren.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Warum haben die überhaupt immer noch dieses dämliche PPP?

Layer-Trennung der logischen Verbindung zwischen Kunden und 
Internet-Anbieter vom Pakettransport der Vernetzung. Authentifikation.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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(Hab grad gesehen, dass du deinen Text noch etwas geändert hast. Meine 
Antwort passt aber trotzdem noch)

(prx) A. K. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Warum haben die überhaupt immer noch dieses dämliche PPP?
>
> Identifikation.

Was muss man bei DSL oder Glasfaster noch identifizieren? Das ist ja 
nicht mehr wie bei Wählleitungen, wo ich quasi erst mal beim Provider 
anrufe, um die Verbindung aufzubauen. Man wird über den Anschluss selbst 
doch schon automatisch identifiziert.

> Trennung der logische Verbindung zwischen Kunden und Anbieter von der
> physikalischen Verbindung.

Wozu? Klar, in den Anfangszeiten von DSL war man gewöhnt, dass man sich 
ins Internet "einwählen" muss, und die Provider wollten daher auch dem 
DSL, was eigentlich technisch eine Standleitung ist, den Charakter eine 
Wählleitung überstülpen, um weiterhin auch Onlinezeit-basierte Tarife 
verkaufen zu können. Aber das ist doch heute eigentlich alles hinfällig. 
Jeder ist rund um die Uhr online, und bei Glasfaser hab zumindest ich 
auch nicht mehr die alltägliche Zwangstrennung der Telekom.

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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Die Identifikation erfolgt über die MAC Adresse des Modems welche man 
Online mit der Adernkennzeichnung der Glasfaser paaren muß.  Man kann 
dann zusätzlich online noch angeben ob man mit beliebigen oder einen 
speziell zu prüfenden Nutzer/Passwort einwählen möchte. Zumindest bei 
meinem Telekom Anschluss ist das momentan noch so.

Dass die Hersteller von Enterprise Routern PPPoE nur noch 
stiefmütterlich behandeln ist genauso verständlich wie bei den M.2 
Herstellern das SATA Protokoll. Aber beides spuckt hier aus dem gleichen 
Grund eben kräftig in die Suppe.

Auf der Gegenseite möchte ich nicht wissen, wieviele "Livestyle" Kunden 
einen Glasfaser Anschluss buchen und dann ausschliesslich mit ihren WLAN 
Handies surfen die nicht viel mehr als 30kbit abkönnen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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J. V. schrieb:
> und dann ausschliesslich mit ihren WLAN
> Handies surfen die nicht viel mehr als 30kbit abkönnen.

Hä? kBit?

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Was muss man bei DSL oder Glasfaster noch identifizieren?

Man kann sie natürlich auch anders identifizieren. Das ist beim 
Breitbandkabel in Form der MAC-Adresse der Fall, und vielleicht bei 
manchen DSL-Anbietern per Port. Das hat aber auch Nachteile, weil damit 
recht verschiedene Technikbereiche des Anbieters eng zusammenarbeiten 
müssen - das klappt erfahrungsgemäss nicht immer perfekt. Im klassischen 
DSL-Verfahren kann der Strippenzieher ziehen wie er will. So lange die 
Technik passt, kommt der Kunde durch.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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(prx) A. K. schrieb:
> Im klassischen
> DSL-Verfahren kann der Strippenzieher ziehen wie er will. So lange die
> Technik passt, kommt der Kunde durch.

Und das ist nur der Fall, wenn man zwischen MAC-Ebene und IP noch ein 
zusätzliches PPP dazwischen schiebt? Gut, wenn das so ist, ist es eben 
so, aber so recht will mir das Problem nicht einleuchten.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Und das ist nur der Fall, wenn man zwischen MAC-Ebene und IP noch ein
> zusätzliches PPP dazwischen schiebt? Gut, wenn das so ist, ist es eben
> so, aber so recht will mir das Problem nicht einleuchten.

Es wird ein Tunnel vom Edge-Router zum Gegenstück beim Provider 
aufgebaut, und aller Nutztraffic geht über diesen Tunnel. 
Authentifiziert wird beim Aufbau dieses Tunnels. Natürlich kann man das 
auch anders machen, aber dieser Weg funktioniert eben seit Urzeiten und 
ist völlig unabhängig von der darunter liegenden Technik.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> und bei Glasfaser hab zumindest ich
> auch nicht mehr die alltägliche Zwangstrennung der Telekom.

Bei der Telekom gibt es die auch nicht mehr.
Dafür gibt es die in der Glasfaser eines lokalen Anbieters.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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J. V. schrieb:
> Dummerweise kämpfe ich
> gerade auch noch mit meinem Router (Miktrotik RB760) der das im Prinzip
> auch können soll.

Der schafft das Gigabit als Router auch ohne PPP nur bergab und mit 
Rückenwind, d.h. wenn er nicht viel mehr tun soll, als IP zu routen. 
Wenn die Leitung immer schneller wird, kommt mancher Router eben 
irgendwann nicht mehr mit.

Wobei PPP keinen hohen Aufwand erfordert, aber es ist halt doch mehr, 
als Frames von einem Port zum anderen zu schicken.

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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Hab schon nachgerüstet. Bei ein paar Filter und Firewall Regeln geht er 
schon bös in die Knie.

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