Forum: Platinen Kann das bleifreies Lot sein?


von Erwin (erwinh)


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Ich arbeite ausschließlich mit bleifreiem Lot, besser gesagt mit dem 
armack Typ32-3. Weil ich das kürzlich nicht zur Hand hatte, griff ich 
auf ein namenloses Billiglot aus einem Billiglötkolbenset von Amazon 
zurück - gekauft erst im Januar 2024:
https://www.amazon.de/gp/product/B09HGS9CXT/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Erst fiel mir nichts auf, doch irgendwann kam es mir schon komisch vor, 
dass das Lot so stark glänzt und auch so unproblematisch zu handhaben 
ist, schon fast unproblematischer als das armack. Ich musste noch nicht 
einmal nachlöten und die Lochrasterplatine besteht auch noch aus 
Hartpapier, also unverzinnte Lötaugen. Es spritzt auch nichts herum.

Sieht das für die Erfahrenen unter euch wie bleifreies Lot aus?

: Verschoben durch Moderator
von Wastl (hartundweichware)


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Erwin schrieb:
> Sieht das für die Erfahrenen unter euch wie bleifreies Lot aus?

Was hat das mit "Analoge Elektronik und Schaltungstechnik" zu tun?

von Erwin (erwinh)


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Wastl schrieb:
> Erwin schrieb:
>> Sieht das für die Erfahrenen unter euch wie bleifreies Lot aus?
>
> Was hat das mit "Analoge Elektronik und Schaltungstechnik" zu tun?

Ich kann das Thema leider nicht verschieben, obwohl ich die Kategorie 
entsprechend aktualisiert habe.

von Wastl (hartundweichware)


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Erwin schrieb:
> Ich kann das Thema leider nicht verschieben

Du sollst es ja nicht verschieben sondern von vornherein in
der richtigen Kategorie posten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn du es genau wissen willst, such dir einen Juwelier und frag ihn, ob 
er das spektroskopieren kann.

von Georg M. (g_m)


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Erwin schrieb:
> Erst fiel mir nichts auf, doch irgendwann kam es mir schon komisch vor,
> dass das Lot so stark glänzt und auch so unproblematisch zu handhaben
> ist, schon fast unproblematischer als das armack. Ich musste noch nicht
> einmal nachlöten

Rezension aus Kanada am 21. Oktober 2023:
"I was pretty surprised at how much fine solder comes on the roll. It 
appears to be 0.8mm of 60/40, and this my preferred solder for 
electronics as it flows so nicely."

von W.P. K. (elektronik24)


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>Wenn du es genau wissen willst, such dir einen Juwelier und frag ihn, ob
>er das spektroskopieren kann.
Kann man einfacher feststellen:
Nimm 1-2 cm Lot und reibe sie über ein Stück Papier. Siehst du Spuren 
ist es bleihaltig. Ist nichts zu sehen, ist es bleifrei.

: Bearbeitet durch User
von Stefan P. (form)


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W.P. K. schrieb:
> Ist nichts zu sehen, ist es bleifrei.

Gerade ausprobiert. Mit Sn95Ag4Cu1 kann man aber auch "malen".

von W.P. K. (elektronik24)


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OK, ich habe gerade mal verschiedene Sorten aus meinem Vorrat 
ausprobiert. Ich muss meinen Beitrag von oben daher korrigieren.
In der Tat gibt es auch bleifreie Lote (nicht alle), die ebenfalls 
Spuren zeigen. Diese sind weit weniger stark als bei bleihaltigem Lot, 
aber trotzdem sichtbar.
Daher korrigiere ich mich: bleifreies Lot zeigt weniger Abrieb.
Sorry!

: Bearbeitet durch User
von Norbert T. (atos)


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Wenn du Salpetersäure zur Hand hast - im Video: links Blei, rechts 
bleifrei.

Nach etwa einer Minute hat sich das Bleifreie komplett aufgelöst, das 
Blei passiviert und schützt vor der Säure.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Erwin.

Erwin schrieb:

> Erst fiel mir nichts auf, doch irgendwann kam es mir schon komisch vor,
> dass das Lot so stark glänzt

Bei bleifreiem Zinn Weichlot hängt es an der konkreten Legierung, ob 
eine Lötstelle anschliessend glänzt oder stump matt ist. Eine 
Qualitätsaussage, wie früher bei bleihaltigem Lot ist danach nicht 
möglich. Das Glänzen ist, bestenfalls, eine kosmetisch/aesthetische 
Angelegenheit ohne Bezug zu irgendeiner technischen Aussage.

> und auch so unproblematisch zu handhaben
> ist, schon fast unproblematischer als das armack.

In Bezug auf Verarbeitbarkeit hat es halt deutliche Weiterentwicklungen 
gegeben. Weniger, aber auch, in Hinsicht auf die Lotlegierung, als 
vielmehr in Hinsicht auf die Flussmittel.
Die Flussmittel gibt es auch separat in kleinen Flächschen mit Pinsel, 
und zusätzliches Flussmittel sollte man auch verwenden.

> Ich musste noch nicht
> einmal nachlöten und die Lochrasterplatine besteht auch noch aus
> Hartpapier, also unverzinnte Lötaugen. Es spritzt auch nichts herum.

Und Du hast jetzt mehr Übung und Erfahrung in der Verarbeitung von 
bleifreiem Lot gegenüber früher.

> Sieht das für die Erfahrenen unter euch wie bleifreies Lot aus?

Ja, durchaus.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Norbert T. (atos)


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Hier noch ein Foto.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So so, wo hast Du denn heute als Privatmann noch Salpetersäure her, darf 
man denn sowas überhaupt noch haben? Irgendwann werden wir garantiert 
nicht mal mehr Wasser haben dürfen, weil man darin jemanden ersäufen 
kann. Oder Sauerstoff, weil brandfördernd.

von Norbert T. (atos)


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>darf man denn sowas überhaupt noch haben?

Eigentlich nicht, seit etwa 5 Jahren oder so, nicht ganz sicher. Wurde 
Mal deswegen von drei Menschen vom Kriminalamt um 5 Uhr 30 aufgeweckt. 
:)

Muss man halt über eine Firma kaufen oder selbst brühen...

: Bearbeitet durch User
von Jens K. (jensky)


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W.P. K. schrieb:
> Nimm 1-2 cm Lot und reibe sie über ein Stück Papier. Siehst du Spuren
> ist es bleihaltig. Ist nichts zu sehen, ist es bleifrei.

Das stimmt nicht! Wüsstest du selbst, wenn du es versucht hättest.

von Mi N. (msx)


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Erwin schrieb:
> Erst fiel mir nichts auf,

Man könnte Gewicht und Schmelzpunkt mit bleifreiem Lot vergleichen und 
auch, wie weich es ist.
Geh davon aus, daß es bei dem Angebot billig sein muß: bleihaltig ist 
billiger.

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