Hallo, ich verwende gerne die seeedstudio xiao esp32c3. Planmäßig werden die über USB oder am 5V pin mit Strom versorgt. Was passiert, wenn ich die aber am 3.3v pin an eine 3.3v Spannungsversorgung anschließe? Natürlich ohne gleichzeitig über USB oder 5V anzuschließen... Schaue ich mir den Schaltplan des Boards an, führt dies dazu, dass am LDO Vout Spannung anliegt. Wie der damit dann aber zurecht kommt kann ich nicht beurteilen. Kann das einer von Euch auf Basis des Datenblattes? Schaltplan des esp32c3 boards: https://files.seeedstudio.com/wiki/XIAO_WiFi/Resources/Seeeduino-XIAO-ESP32C3-SCH.pdf Datenblatt des LDO: https://product.torexsemi.com/system/files/series/xc6210.pdf Vielen Dank schon im Vorraus, Markus
> Wie der damit dann aber zurecht kommt kann ich nicht beurteilen. Wenn der Hersteller dir nicht ausdruecklich sagt das sein Regler das abkann dann kannst du davon ausgehen das es boese ist. Lies hier: https://www.ti.com/document-viewer/lit/html/SSZT658 Ich wuerde also einfach eine Shottkydiode drueber loeten. Vanye
Vanye R. schrieb: > Shottkydiode Du meinst wahrscheinlich eine nach dem deutschen Physiker Walter Schottky benannte Schottky-Diode. > Wenn der Hersteller dir nicht ausdruecklich sagt das sein > Regler das abkann dann kannst du davon ausgehen das es boese ist. Beim XC6210 ist in den Absolute Maximum Ratings angegeben, dass V_out maximal 0.3V über V_in liegen darf. Da musst du auch bei einer Schottky-Diode schon sehr genau gucken, insbesondere auch, wieviel Strom dann durch die Diode fließt. > Wenn der Hersteller dir nicht ausdruecklich sagt das sein > Regler das abkann dann kannst du davon ausgehen das es boese ist. Wenn der Hersteller im Datenblatt explizit angibt, dass es nicht zulässig ist, dass V_out nennenswert über V_in liegt, braucht man gar nicht weiter darüber zu diskutieren.
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Markus R. schrieb: > Was passiert, wenn ich die > aber am 3.3v pin an eine 3.3v Spannungsversorgung anschließe? Der Cin (1µF) wird über die parasitic diode auf knapp 2,7V aufgeladen. Dem LDO sollte das nichts ausmachen.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Rainer W. schrieb: > Beim XC6210 ist in den Absolute Maximum Ratings angegeben, dass V_out > maximal 0.3V über V_in liegen darf. Ob damit aber der Fall einer anliegenden Spannung an Vout gemeint ist? Umgekehrt könnte ich ja auch am 5v pin und damit an vin nochmal die 3,3v anlegen, womit das dann eingehalten wäre. Ein Strom dürfte dann ja aufgrund des gleichen Potentials gar nichtmehr durch den LDO fließen? Der Vorschlag mit der schottky wird bei dem Board leider nichts. Ist komplett gekoppelt und super klein.
Markus R. schrieb: > Rainer W. schrieb: >> Beim XC6210 ist in den Absolute Maximum Ratings angegeben, dass V_out >> maximal 0.3V über V_in liegen darf. > > Ob damit aber der Fall einer anliegenden Spannung an Vout gemeint ist? Da bin ich mir sehr sicher. Denn woher soll an V_out eine Spannung größer als V_in herkommen? Der LDO kann das wohl selber nicht liefern.
Rainer W. schrieb: > Beim XC6210 ist in den Absolute Maximum Ratings angegeben, dass V_out > maximal 0.3V über V_in liegen darf. Da musst du auch bei einer > Schottky-Diode schon sehr genau gucken, insbesondere auch, wieviel Strom > dann durch die Diode fließt. Wenn ich mir die Innenbeschaltung ansehe, dann ist ein Anlegen einer Spannung nur dann kritisch, wenn über die Bulkdiode des Regel-Mosfets ein zu hoher Strom fließen kann. Das wäre z.B. der Fall, wenn an Vin ein Lastwiderstand mit z.B. 1 Ohm hängen würde. Denn dann würden da ja mehr als 2A über den Spannungsregler fließen, wenn 3,3V am Ausgang Vout angelegt werden. Und das kann er nicht ab. Vanye R. schrieb: > Ich wuerde also einfach eine Shottkydiode drueber loeten. Ich sehe das so: da ist schon eine (Bulk-)Diode drin (*Diodes shown in the above circuit are ESD protection diodes and parasitic diodes), die den Spannungsunterschied auf diese 0,3V aus dem Datenblatt "begrenzt". Fazit: so lange die Eingangkapazität hinreichend niedrig ist, würde ich keine Probleme erwarten. Wenn da aber einer einen 4700µF-Pufferelko an den Vin anschließt, dann könnte es dem Regler unangenehm werden. Markus R. schrieb: > im Vorraus, ... im Voraus, ... Denn es hat nichts damit zu tun, dass man sich vor dem *raus*(gehen) bedankt, sondern vor das Thema *aus*(diskutiert) ist.
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Rainer W. schrieb: > Beim XC6210 ist in den Absolute Maximum Ratings angegeben, dass V_out > maximal 0.3V über V liegen darf. Ich weiß nicht. Ich halte diese Spezifikation für Bockmist. Sowohl das Ersatzschaltbild als auch die Verwendung eines p-MOSFET als Regelelement legen nahe, daß im IC eine Diodenstrecke zwischen Ausgang und Eingang existiert. Die im Fall der Bodydiode ungefähr die gleiche Stromtragfähigkeit hat wie der MOSFET selber. Die Ausgangsspannung kann damit nicht mehr als eine Dioden-Flußspannung höher als die Eingangsspannung sein! Die Spezifikation sagt nun aber: "Durch die Schutzdiode darf um Himmels willen kein Strom fließen, sonst ist das Bauteil sofort hinüber!". Das ist ganz offensichtlich Quatsch. Was sie wohl eigentlich meinen, ist daß der Strom durch Schutz- bzw. Bodydioden begrenzt sein muß. Dann stellt sich die Spannungbegrenzung ganz von selber ein. Mein Fazit: ein LDO, zumal mit MOSFET-Regelelement, verträgt eine Spannung am Ausgang in Höhe seiner nominellen Ausgangsspannung, sofern der Eingang dabei offen ist. Die Eingangsspannung wird in diesem Betriebsfall der Ausgangsspannung folgen, mit einer Flußspannung (~0.6V) Versatz.
> Ich sehe das so: da ist schon eine (Bulk-)Diode drin (*Diodes shown in > the above circuit are ESD protection diodes and parasitic diodes), die > den Spannungsunterschied auf diese 0,3V aus dem Datenblatt "begrenzt". Naja, aber TI sieht das in dem von mir geposteten Link wohl so das diese Diode nicht dafuer gedacht ist und darunter leidet. > Fazit: so lange die Eingangkapazität hinreichend niedrig ist, würde ich > keine Probleme erwarten. Wenn da aber einer einen 4700µF-Pufferelko an > den Vin anschließt, dann könnte es dem Regler unangenehm werden. Man koennte auch den Fall haben das jemand am Ausgang einen grossen Kondesator hat der groesser ist wie der am Eingang und dann wird der am Eingang von einer anderen Last beim abschalten schneller runtergezogen als der am Ausgang. Also man kann sich jetzt immer irgendwas ausdenken. Aber so lange man nichts entwickelt was fuer den Grabbeltisch bei Aldi gedacht ist sollte man sich doch die eine kleine Diode erlauben koennen. Aber wenn man vor allem Angst hat muss man vielleicht einfach mal messen was da passiert und welche Stroeme fliessen und daraus eine Entscheidung herleiten. Vanye
Vanye R. schrieb: > muss man vielleicht einfach mal messen was da passiert Das ist generell sinnvoll. Denn sogar bei vermeintlichen "Standardbauteilen" wie dem 7805 gibt es durchaus lebensverkürzende Unterschiede bei den Herstellern: - Beitrag "Re: LM8705 gegen Rückspannung absichern"
Vanye R. schrieb: > Man koennte auch den Fall haben das jemand am Ausgang einen grossen > Kondesator hat der groesser ist wie der am Eingang und dann wird der am > Eingang von einer anderen Last beim abschalten schneller runtergezogen > als der am Ausgang. Es muss gar kein Kondensator sein. Es reicht eine (ausgeschaltete) 5V-Versorgung, an der mehrere Verbraucher hänge.
Ich weiß warum ich viel und gerne in diesem forum lese, da kommen einfach Antworten von Leuten die wirklich Ahnung haben. Vielen Dank dafür! Ich hab die Frage im Herstellerforum ebenfalls gestellt, da kommt ein einfaches "ja" ohne Betrachtung der Probleme: https://forum.seeedstudio.com/t/xiao-esp32c3-powering-with-3-3v-pin/276886 Nicht dass ich jetzt alles verstanden habe, aber letztlich verstehe ich euch so, dass der LDO nicht unmittelbar abrauchen wird, jedoch eine gewisse Unsicherheit bleibt, wie lange das gut funktionieren wird. Auf keinem Fall darf auf der 5v Seite irgend etwas zusätzliches hängen. Da ich an dem Projekt lange Freude haben möchte, werde ich dann wohl die ganze Schaltung über 5v betreiben. Dafür dann im i2c bus dann einen level schifter brauchen. Alternativ den esp mit 5v versorgen wie vom Hersteller vorgesehen und die weiteren Bauteile (mcp23017) über einen separaten 3.3v regler. Edit: Wenn ich den mcp an 3.3v hänge brauche ich gar keinen levelshifter. Mal schauen was ich insgesamt an 3.3v Leistung brauche und ob der LDO das schafft. Ansonsten halt einfach einen zusätzlichen 3.3v LDO. Oder ich nehme ein wroom Modul und machs halt komplett selber. Das hat aber mit dem thread hier jetzt nichts zu tun...
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Markus R. schrieb: > Was passiert, wenn ich die > aber am 3.3v pin an eine 3.3v Spannungsversorgung anschließe? Leider steht das oft nicht im jeweiligen Datenblatt. Bisher sind damit alle Spannungsregler, mit denen ich das versucht habe, problemlos zurecht gekommen. Axel S. schrieb: > sofern der Eingang dabei offen ist ja, diese Bedingung ist dabei wichtig.
Eigentlich ist es eher egal, wie hoch die Spannung dabei ist. Ist genau so auch wie mit den meisten ICs wie µC, wo i.d.R. auch immer <0,3V "Verkehrtherumspannung" an IO-Pins angegeben werden. 0,3V deshalb, weil bei deutlich über Siedetemperatur die Uf immer noch deutlich über 0,3V liegt, es also immer noch zu keinem Stromfluß kommt. Trotzdem halten die diverse Misshandlungen aus, bei denen dieser Wert deutlich überschritten werden kann (meistens eine Uf), und schon gewisse Ströme möglich sind. Wichtig ist nur, daß der Strom begrenzt ist. Die Hersteller geben dazu meistens keine Details an, da diese Betriebsart i.d.R. nicht der Normalfall ist, und daher die Hersteller sich den Aufwand sparen, dies kleinteilig mit allen möglichen Umständen genauer zu spezifizieren. U.U. steht in eine Fußnote was Genaueres drin, oder in einer AppNote, wenn es um Ausnahmen in spezielleren Spezialfällen geht. Aber ansonsten gilt, wer dieser Grenzwerte überschreitet, darf nicht herumjammern, wenn das in die Hose geht.
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Markus R. schrieb: > Da ich an dem Projekt lange Freude haben möchte, werde ich dann wohl die > ganze Schaltung über 5v betreiben. Wenn die Hose voll ist, kann man den Regler auch vom Board entfernen. > Oder ich nehme ein wroom Modul und machs halt komplett selber. Was auch immer "wroom Modul" meint. Das ESP32-Modul, was hier auf dem Tisch liegt, hat einen AZ1117-3V3 drauf, der hat mit Rückenwind kein Problem.
Markus R. schrieb: > Umgekehrt könnte ich ja auch am 5v pin und damit an vin nochmal die 3,3v > anlegen, womit das dann eingehalten wäre. Das wäre dann die Variante mit Hosenträger und Gürtel für die ganz Vorsichtigen.
Jens G. schrieb: > Die Hersteller geben dazu meistens keine Details an, da diese > Betriebsart i.d.R. nicht der Normalfall ist, und daher die Hersteller > sich den Aufwand sparen, dies kleinteilig mit allen möglichen Umständen > genauer zu spezifizieren. Sowas gibt es auf Anfrage, wenn man genügend von den Bauteilen kauft. Grundsätzlich ist der Betriebsfall unkritisch, wenn man ein paar Punkte beachtet: * bei bipolaren Spannungsreglern (z.B. 7812) darf die Ausgangsspannung nicht mehr als 6 V über der Eingangsspannung liegen. Sonst bricht der Ausgangstransistor durch. In den Datenblättern wird meist eine Diode vom Ausgang zum Eingang empfohlen, die begrenzt die Differenz auf 0,7 V. Das betrifft nur Regler, die überhaupt mehr als 6 V am Ausgang haben können. Mit 5 V oder 3,3 V ist das kein Thema, ein 7805 braucht keine Diode. * bei LDOs mit MOSFET darf kein nennenswerter Strom durch die Backgate-Diode fließen. Jeder MOSFET wirkt rückwärts als Diode, so auch der interne. D.h. am Eingang sollte nichts angeschlossen sein, was dauerhaft Strom zieht. Ein Elko ist ok, eine komplette Schaltung auf der nächsthöheren Spannungsebene nicht. * Der Reset-Generator guckt oft auf den Eingang. D.h. wenn Eingang offen und Ausgang fremdgespeist, wird der Reset-Pin gerne mal aktiv. Das stört beim Flashen. Betrifft natürlich nur LDOs mit Reset-Pin oder Watchdog.
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Soul E. schrieb: > bei bipolaren Spannungsreglern (z.B. 7812) darf die Ausgangsspannung > nicht mehr als 6 V über der Eingangsspannung liegen. Sonst bricht der > Ausgangstransistor durch Wenn am eingang keine Last angeschlossen ist, tut das nicht weh. Denn allein, dass bei den 78xx die BE-Strecke durchbricht (beim STM 7805 der Q17), ist nicht schlimm. Schlimm ist nur, wenn dann von OUT nach IN ein nennenswerter Strom fließt, der den Spannungsregler überhitzt.
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