Forum: PC Hard- und Software PC Sound-Hardware: CD-Laufwerk


von Walter T. (nicolas)


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Hallo zusammen,

ich versuche, einen Windows-XP-PC für alte Computerspiele 
zusammenzustellen.

Das Mainboard ist ein Intel® PC-Mainboard DG35EC
( 
https://www.intel.de/content/www/de/de/products/sku/34689/intel-desktop-board-dg35ec/specifications.html
  https://www.intel.com/Assets/PDF/prodspec/DG35EC-tps.pdf
)

Bei den alten PCs lief der Ton vom CD-Laufwerk ja über ein drei- oder 
vierpoliges Kabel zur Soundkarte.

Besagtes Mainboard hat schon On-Board-Sound, aber ich finde den 
typischen 4poligen Anschluss nirgens, auch im Handbuch nicht.

Gab es bei den Geräten dieser Generation einen anderen Weg für CD-Sound, 
oder werde ich wohl oder übel eine PCI-Soundkarte auftreiben müssen?

Gab es damals einen Unterschied zwischen S-ATA und P-ATA (bezüglich 
Sound)?

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Paule M. (martin_mu)


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Der vierpolige Anschluss lief ja lediglich über einen Line in. Du kannst 
den also genauso gut hinten an den Line In anklemmen.
Ich habe das aber faktisch nie genutzt, entweder hatten die Spiele 
bereits Digitale Sounddateien oder was auch immer.
Eigentlich nutze man das sonst doch nur um Musik CDs zu hören und das 
geht halt über line in, oder du verwendest den Kopfhörerausgang der 
Vorderseite vom CD-ROM und verbindest es mit dem Line in des Mainboard 
hinten, also klinke klinke Kabel

von Walter T. (nicolas)


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Das klingt gut. Leider ist der "Front-Panel"-Anschluß nur Mikrofon und 
kein Line-In, aber ich kann einen Adapter für die Rückseite basteln.

Ein paar alte Spiele, z.B. Age of Empires oder Warcraft II haben halt 
noch echten CD-Sound.

Und ein Kabel zur Rückseite ist mir lieber als eine Soundkarte. Letztere 
würde den "Luftraum" des Grafikkartenkühlers doch arg einschränken.

Danke für den Tipp!

von Reinhard S. (rezz)


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Walter T. schrieb:
> Bei den alten PCs lief der Ton vom CD-Laufwerk ja über ein drei- oder
> vierpoliges Kabel zur Soundkarte.

Sicher, das dein PC dafür nicht schon viel zu neu ist? Ich kenn das aus 
der Übergangsphase zu Win95.

von Walter T. (nicolas)


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Reinhard S. schrieb:
> Sicher, das dein PC dafür nicht schon viel zu neu ist?

Ich bin mir alles andere als sicher. Das ist eine Generation, wo ich das 
PC-schrauben gerade aufgehört hatte.

Nur wenn Sound vorher nicht über P-ATA ging, wird es das später 
vermutlich auch nicht getan haben. Im Gegensatz zu SCSI, wo es schon 
immer ASPI gab.

Nur dass neuere Spiele damals den Sound plötzlich als MP3 und nicht mehr 
auf CD hatten.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


Angehängte Dateien:

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Sollte der Sound des MB sauschlecht sein - was er leider oft ist - kann 
ich einen USB-Sound-Adapter mit dem CM6206 
https://www.ebay.de/itm/314686485017 empfehlen, ich habe einen seit 
Jahren in Gebrauch um meine Schallplatten zu digitalisieren.

von Harald K. (kirnbichler)


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Walter T. schrieb:
> Bei den alten PCs lief der Ton vom CD-Laufwerk ja über ein drei- oder
> vierpoliges Kabel zur Soundkarte.

Nicht zwingend, es gab auch Laufwerke mit S/PDIF-Ausgang. Und für die 
hatten Mainboards und Soundkarten oft zwei- oder dreipolige Anschlüsse.

Deines hat zwar einen S/PDIF-Anschluss, das ist aber auch nur ein 
Ausgang.

Warum nicht den "Front Panel Connector" missbrauchen?

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Harald K. schrieb:
> Warum nicht den "Front Panel Connector" missbrauchen?

Für mich liest sich das so, als sei das ein reiner Mic-Eingang, also nur 
Mono.

Ich habe es in der Zwischenzeit ausprobiert. Irgendwie ist das wild: Ich 
höre Ton von CD und verstehe nicht warum. Es ist nur P-ATA 40polig und 
natürlich Spannungsversorgung angeschlossen.

Also war meine obige Annahme falsch.

Walter T. schrieb:
> Nur wenn Sound vorher nicht über P-ATA ging, wird es das später
> vermutlich auch nicht getan haben.

Ich werde also wohl heute über P-ATA/IDE/ATAPI dazulernen müssen.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Walter T. schrieb:
> Ich werde also wohl heute über P-ATA/IDE/ATAPI dazulernen müssen.

Über PATA (oder SATA, oder SCSI) kannst Du vom CD-ROM Daten auslesen. 
Das kann eine Windows-Installation sein, Dein letztes Backup, oder halt 
Musik. Musik kann ein geeignetes Programm (z.B. VLC oder Windows Media 
Player) dann wiedergeben.

Du kannst dem CD-ROM auch über einen ATA-Befehl sagen, dass es eine 
Musik-CD einfach abspielen soll. Der Ton kommt dann aus der 
Kopfhörerbuchse am Laufwerk und aus dem vierpoligen Stecker an der 
Rückseite, aber es werden keine Datenblöcke über die Schnittstelle 
übertragen. Frühe Laufwerke hatten eine Play-Taste an der Front, die das 
gleiche bewirkt.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Soul E. schrieb:
> Du kannst dem CD-ROM auch über einen ATA-Befehl sagen, dass es eine
> Musik-CD einfach abspielen soll. Der Ton kommt dann aus der
> Kopfhörerbuchse am Laufwerk und aus dem vierpoligen Stecker an der
> Rückseite, aber es werden keine Datenblöcke über die Schnittstelle
> übertragen.

Das war mein Wissensstand heute morgen.

Aber Fakt ist: Ich spiele gerade mit dem Windows Media Player über eine 
Soundbar am Line-Out eine CD ab in einem DVD-Laufwerk, das nur über ein 
40poliges P-ATA-Kabel am Mainboard angeschlossen ist.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Walter T. schrieb:
> Für mich liest sich das so, als sei das ein reiner Mic-Eingang, also nur
> Mono.

Ist bei meinem PC auch so. Vorne habe ich nur eine Kombi-Buchse für 
Kopfhörer mit Mikrofon. Hinten habe ich Line-In und Line-Out (dafür kein 
Mikrofonanschluss).

Und ja, heute ist es üblich, die CDs digital auszulesen und über die 
Soundkarte wieder zu geben. Wenn du andere Software verwendest, die dem 
Laufwerk befiehlt, die CD wie ein Audio-CD Player abzuspielen (mit 
analogem Ausgang), dann wirst du nichts hören.

: Bearbeitet durch User
von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Die digitale Ausgabe der Audiodaten über die PATA/SATA-Schnittstelle war 
ja seinerzeit die Voraussetzung, die CDs "rippen" zu können. Die 
Contentindustrie hat seinerzeit einen ziemlichen Aufwand getrieben, Dies 
zu verhindern,
https://de.wikipedia.org/wiki/Un-CD#Kopierschutz
die verkorksten Dinger aber trotzdem an die Leute zu bringen.

von Andreas M. (amesser)


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Walter T. schrieb:
> Aber Fakt ist: Ich spiele gerade mit dem Windows Media Player über eine
> Soundbar am Line-Out eine CD ab in einem DVD-Laufwerk, das nur über ein
> 40poliges P-ATA-Kabel am Mainboard angeschlossen ist.

Der Windows Media Player digitalisiert die CD beim Abspielen und schickt 
sie im Anschluss als Audio zur Soundkarte. Das ist schon lange so, 
abspielen über die CD-Laufwerkselektronik sieht man kaum noch. (Mein 
Autoradio macht das gleiche)

von Walter T. (nicolas)


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Ob es am Media-Player liegt? Unter "Age of Empires II" ist der Sound 
auch da.

Ich gucke aber mal heute abend mal im Software-Archiv, ob ich noch 
Winamp wiederfinde.

So ein bischen habe ich den Verdacht, dass der Realtek-Chipsatz das ganz 
allein macht.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Unter Linux kann man den Befehl "cdplay start" (aus dem Paket cdtool) 
benutzen, um die analoge Wiedergabe zu starten.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Ein paar alte Spiele, z.B. Age of Empires oder Warcraft II haben halt
> noch echten CD-Sound.

Aber "modernisierte/portierte" Ausgaben dieser Spiele kriegen das auch 
ohne physische CD hin, und funktionieren im Übrigen auch auf aktuellen 
PCs. AoE2 kann man auf Steam kaufen und spielt die Musik dann zeitgemäß 
von der SSD/HDD ab. WC2 kann man äquivalent bei battle.net kaufen - ich 
habe es nicht ausprobiert aber gehe stark davon aus dass die Musik da 
dann genau so funktioniert.

Weitere Vorteile beim Vermeiden der CD: Spart den Lärm vom CD-Laufwerk 
und ermöglicht auch die Verwendung von Drahtlos-Kopfhörern oder 
hochwertigen Soundkarten (ohne den wahrscheinlich miesen DAC vom 
CD-Laufwerk).

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Walter T. schrieb:
> Aber Fakt ist: Ich spiele gerade mit dem Windows Media Player über eine
> Soundbar am Line-Out eine CD ab in einem DVD-Laufwerk, das nur über ein
> 40poliges P-ATA-Kabel am Mainboard angeschlossen ist.

Du spielst die CD nicht ab, Du liest sie aus. D.h. Du überträgst 
digitale Daten über die ATA-Schnittstelle des Laufwerks zum PC. Genauso 
wie wenn Du ein Programm installieren wolltest. Und auf Deinem PC ist 
ein Programm, welches diese Daten versteht, als Musik interpretiert und 
ausgibt. Du könntest die Daten auch speichern oder auf eine zweite CD 
brennen.

Du hast zwei Pfade:
ATA PLAY: CD --> DAC --> Kopfhörerbuchse/Kabel --> Soundkarte.
ATA READ SECTOR: CD --> PC --> Mediaplayer Programm --> Soundkarte.

von Monk (roehrmond)


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Niklas G. schrieb:
> Weitere Vorteile beim Vermeiden der CD: Spart den Lärm vom CD-Laufwerk

Beim (analogen) Abspielen der CD waren die Laufwerke allerdings leise, 
da eine geringe Rotationsgeschwindigkeit schon genügte.

von Kurt A. (hobbyst)


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Soweit ich mich erinnern mag, gab es ein WinOs da konnte man die 
Tonausgabe zwischen digital oder analog auswählen. Welches das war, 
weiss ich nicht mehr.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Walter T. schrieb:

> Aber Fakt ist: Ich spiele gerade mit dem Windows Media Player über eine
> Soundbar am Line-Out eine CD ab in einem DVD-Laufwerk, das nur über ein
> 40poliges P-ATA-Kabel am Mainboard angeschlossen ist.

Ja und? Natürlich kann man über die ATA-Schnittstelle die Daten von 
Audiotracks auch digital auslesen und dann an die Soundkarte verfüttern.

Seit ca. 20 Jahren ist das der Normalfall.

von Roland E. (roland0815)


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Ob S. schrieb:
> Walter T. schrieb:
>
>> Aber Fakt ist: Ich spiele gerade mit dem Windows Media Player über eine
>> Soundbar am Line-Out eine CD ab in einem DVD-Laufwerk, das nur über ein
>> 40poliges P-ATA-Kabel am Mainboard angeschlossen ist.
>
> Ja und? Natürlich kann man über die ATA-Schnittstelle die Daten von
> Audiotracks auch digital auslesen und dann an die Soundkarte verfüttern.
>
> Seit ca. 20 Jahren ist das der Normalfall.

Technisch ja, aber mit ATAPI-Geräten hatte Windows lange Probleme das zu 
machen. Musste ich damals auf die harte Tour lernen, als ich von SCSI 
weg umgestiegen bin. Könnte auch daran gelegen haben, dass die 
IDE-Schnittstelle sehr viel mehr Prozessorlast gebraucht hat und es dann 
daran hakte.

Die Lösung über den Audio/Line-Kanal war aber sehr viel leiser und bei 
ATAPI auch deutlich Resourcenschonender, weil das Laufwerk im 
Audio-Modus mit nur 1x Speed lief und defacto alles alleine gemacht hat. 
Audio-Ausgabe hat die SB gemacht, die hat auch keine CPU-Last gefressen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Roland E. schrieb:
> Technisch ja, aber mit ATAPI-Geräten hatte Windows lange Probleme das zu
> machen.

Ja, so vor einem Vierteljahrhundert oder mehr.

von Soul E. (soul_eye)


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Roland E. schrieb:
> Die Lösung über den Audio/Line-Kanal war aber sehr viel leiser und bei
> ATAPI auch deutlich Resourcenschonender, weil das Laufwerk im
> Audio-Modus mit nur 1x Speed lief und defacto alles alleine gemacht hat.

Manche Laufwerkes/Player-Kombinationen haben die CD mit 32fach-Speed 
gelesen bis der Puffer voll war, dann den Motor aus, dann wieder Vollgas 
zum Nachfüllen. Hatte sowas von einer Feuerwehrsirene. Damals gab es 
"CD-Bremsprogramme", die dafür sogten, dass im Audiomodus mit konstanten 
1,2fach gestreamt wurde.

> Audio-Ausgabe hat die SB gemacht, die hat auch keine CPU-Last gefressen.

Die musste ja nur einmal das Routing konfigurieren.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Beim (analogen) Abspielen der CD waren die Laufwerke allerdings leise,
> da eine geringe Rotationsgeschwindigkeit schon genügte.

Gilt das auch wenn simultan das Spiel von der CD läuft und Daten/Assets 
lädt? Oder ist das bei den genannten Spielen komplett auf die HDD 
installiert und die CD wird nur für Kopierschutz und Musik benutzt?

von Walter T. (nicolas)


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Die CD wurde nur für Kopierschutz beim Start, Musik und teilweise 
Film-Zwischensequenzen genutzt.

Man konnte auch während des Spiels die CD gegen eine Audio-CD tauschen 
und die Musik seiner Wahl hören. (Naja, zumindest der Musikgruppe der 
Wahl. Den Track konnte man sich nicht aussuchen.)

Im vorliegenden Fall ist das Laufwerk übrigens auch ziemlich leise und 
man hört kein Beschleunigen, Bremsen oder Positionierbewegungen.

: Bearbeitet durch User
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