Hallo zusammen, Ich hab hier immer wieder gute Infos gefunden, daher jetzt meine erste eigene Frage: Unsere Klingelanlage liefert mir auf einem Pin ein 3,3V Signal, wenn die Beleuchtung angehen soll. Besagter Pin hat bisher direkt mit den 3,3V die Beleuchtung vom Klingelschild versorgt und soll jetzt von mir umfunktioniert werden um damit die Beleuchtung eines neuen externen Klingeltasters zu versorgen. Dabei geht es um diesen hier: https://edelstahl-tuerklingel.de/metzler-drucktaster-40mm-led-ringbeleuchtung-weiss-ip67-ik10-edelstahl-2-polig-hervorstehend-loetkontakte Laut Datenblatt hätte der gerne 6-24V DC und da ich ohnehin schon eine 12V DC Spannungsquelle zur Versorgung der Klingelanlage da habe, würde ich gerne diese dafür mitverwenden. Jetzt ist meine Frage, was ich hier am Besten für ein Relais nehme. Ich vermute, das der 3,3V Pin nicht allzuviel Strom aushält (bisher waren hiermit zwei kleine SMD LEDs versorgt). Also sollte das Relais wenig Haltestrom brauchen. Es braucht allerdings auch nicht viel Schalten, eben 12V mit ca. 20mA. Normalerweise auch nur einmal zu Dämmerung ein und einmal morgens pro Tag wieder aus. Meine Elektronikkenntnisse beschränken sich auf Basiswissen und nur sehr wenig Halbleiterkenntnisse. Selber löten traue ich mir zu, aber wenn es da etwas fertiges von der Stange gibt, gerne. :) Ich hatte z.B. sowas hier gefunden, bin mir aber unsicher wie viel Haltestrom diese Dinger wirklich brauchen, und 10A bei 30V DC ist auch etwas Oberkill: Einzelnes DC 3V/3,3V Relais High Level Treibermodul Relais Isoliertes Antriebssteuermodul für Steuerung 10A 250VAC,10A 30VDC Schaltung Automatische Einstellung Circuit https://amzn.eu/d/d1knYvu Was würdet ihr tun? LG Phil
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Verzichte auf das Steuersignal bon der Klingelanlage. Schließe die Beleuchtung einfach direkt ans Netzteil an. Dann leuchtet sie immer - tut keinem weh. Das verlinkte Relais ist kein Overkill. Es ist so ziemlich das billigste, das du derzeit kaufen kannst. Fraglich ist allerdings ob die Klingelanlage genug Strom für das Relais liefert. Ich schätze 100 mA wird es brauchen.
Phil schrieb: > Was würdet ihr tun? Müssen der 3V3-Stromkreis und der 12V-Stromkreis getrennt bleiben? Wenn nicht, dann reichen ein Transistor und ein Widerstand. LG, Sebastian
Steve van de Grens schrieb: > Schließe die Beleuchtung einfach direkt ans Netzteil an. Dann leuchtet > sie immer - tut keinem weh. Ja, dauerhaft leuchten lassen wäre natürlich auch eine Option, aber ginge ein wenig auf die Lebensdauer der LED... Und das ganze leuchtet dann nicht gleich wie z.B. das Klingelschild. (Ich weiß das ist etwas kleinlich...) Sebastian W. schrieb: > Müssen der 3V3-Stromkreis und der 12V-Stromkreis getrennt bleiben? Wenn > nicht, dann reichen ein Transistor und ein Widerstand. Das klingt prinzipiell simpel genug. Getrennt sind die beiden Stromkreise ohnehin nicht, da die 12V auch Eingansseitig die Klingelanlage versorgen aus der dann die 3,3V kommen. Ich schätze die werden auch das gleiche GND haben. Wie würde ich denn den Transistor und den Widerstand richtig bemessen und verschalten?
Phil schrieb: > Ja, dauerhaft leuchten lassen wäre natürlich auch eine Option, aber > ginge ein wenig auf die Lebensdauer der LED... Es zwingt dich doch keiner, die LEDs mit ihrem maximal zulässigen Strom zu betreiben. Wäre es so schlimm, wenn du die LEDs alle 30 Jahre wechseln müsstest?
Wenn das massebezogen bleiben soll, ist ein schalten der Plusleitung sinnvoll. Das zeigt die mitgelieferte Schaltung oben. Das einzig besondere ist der P-Kanal MOSFet. Wenn du einen ihm Basisvorwiderstand spendierst, kannst du stattdessen auch einen gemeinen PNP Transistor einsetzen.
Phil schrieb: > Wie würde ich denn den Transistor und den Widerstand richtig bemessen > und verschalten? http://stefanfrings.de/transistoren/index.html#npn
Matthias S. schrieb: > Das einzig besondere ist der P-Kanal MOSFet. ... und die niederohmige Ansteuerung des MOSFETs. Wenn der MOSFET ein paar µs zum Umschalten braucht, wird ihn das bei der Belastung mit den paar mA nicht gleich umbringen. Der braucht keine 5mA, um das Gate umzuladen. Wenn man den Basisvorwiderstand weg lässt und statt dessen einen zwischen Emitter und Gnd setzt, wird der FET nicht ganz so hart eingeschaltet.
Rainer W. schrieb: > Wenn man den Basisvorwiderstand weg lässt und statt dessen einen > zwischen Emitter und Gnd setzt, wird der FET nicht ganz so hart > eingeschaltet. Man kann bei den geforderten 20mA und dem nicht geforderten Massebezug den FET auch gleich ganz weglassen :) LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > Man kann bei den geforderten 20mA und dem nicht geforderten Massebezug > den FET auch gleich ganz weglassen :) Danke, das bedeutet im Prinzip die einfachste Schaltung wie hier beschrieben: http://stefanfrings.de/transistoren/index.html#npn Das wäre ja kein Hexenwerk. Das Beispiel auf der Webseite ist ja sogar genau mein Fall mit 3,3V und 12V. Ich verstehe nur nicht so ganz woher ich jetzt weiß, dass der beschriebene BC337-40 bei 3,3V auch wirklich durchschaltet. Im Datenblatt versteh ich nichts dazu. Und welchen Unterschied macht es jetzt ob ich die Plusseite schalte mit einem Transistor oder die Minusseite mit zweien?
Phil schrieb: > Ich verstehe nur nicht so ganz woher ich jetzt weiß, dass der > beschriebene BC337-40 bei 3,3V auch wirklich durchschaltet. Im > Datenblatt versteh ich nichts dazu. Welches Datenblatt benutzt du? In dem von Onsemi sind Charts für die "on" Voltage Vbe drin. Aber eigentlich ist das recht simpel. Vbe ist eine Diodenspannung, also bei "normalen" Strömen so 0,7V. Es fließen also 2,6mA durch den 1k in die Basis. Die Verstärkung des BC337-40 ist mindestens 250. Vce wird also so klein dass, eine entsprechende Stromquelle vorausgesetzt, ein Ice von mindestens 650mA fließen würde. Also völlig ausreichend für deine 20mA durch die LED und ihre innere Beschaltung. Ein BC547C würde es ebenso tun. LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > Es fließen also 2,6mA durch den 1k in die Basis. Ja. > Die Verstärkung des BC337-40 ist mindestens 250. Unsinn, zu dem sich auf µC-net zahlreiche Threads finden lassen.
>> Die Verstärkung des BC337-40 ist mindestens 250. > > Unsinn, zu dem sich auf µC-net zahlreiche Threads finden lassen. auf dem genauso wenig präzise Information steht, also wirr und wenig hilfreich ist, weil auch da wird mit hfe 250 gerechnet als ob das auch fürs Schalten gilt. Und natürlich wird diese Rechnung vielfach funktionieren weil der ja auch 600 haben kann und die weiter unten erwähnte Faustformel mit einem großen Sicherheitsfaktor versehen ist. hfe ist die Kleinsignalverstärkung, also Wechselstromverstärkung im analogen Arbeitspunkt sozusagen und dazu ist die Aussage minimal 250 korrekt, es sei denn die Hersteller hätten keine Ahnung was sie schreiben Dann besagt die Rechnung das mit 1k und hfe 250 650 mA möglich wären und damit für 20mA völlig ausreichend, auch das ist kein Unsinn, vielleicht fehlt aber für den ein oder anderen noch eine Anmerkung warum Ich hatte es mal so gelernt, das man als Faustformel für Schalterbetrieb mit 1/5 des hfe rechnet, an welcher Stelle man dann durch 5 teilt ist ja unerheblich, also entweder rechnet man mit hfe 50 oder wenn nicht teilt man das Ergebnis I=650mA durch 50, in beiden Fällen kommen 130mA raus, also weit über den 20mA und damit ausreichend. Aber bei einem nachgemessenen hfe von 300 kann man im Schalterbetrieb auch mit 1/3 arbeiten ohne Probleme, da hat man ein paar 10mV mehr Vce wenn überhaupt. Wenn man besonders Strom sparen will bei batteriebetriebenen Geräten wo dann jede 10µA zählen ein wesentlicher Punkt hier nicht zuviel Reserve einzubauen, wobei dann nimmt man andere Schalter mit wesentlich höheren hfe. Also kein Unsinn, ich fände es hier im Forum etwas angenehmer wenn man mit sachlicher konstruktiver Kritik auf Beiträge reagiert und nicht immer direkt verunglimpft. Auch wenn dann in der sachlichen Kritik ein fehler ist der dann wiederum sachlich diskutiert wird, am Ende können alle draus lernen. "Das ist Unsinn" davon hat keiner was
Ein AQY212 schaltet ab 3mA ein und kann 60V/0,5A Last. Du brauchst nur noch einen Vorwiderstand für ~5mA an 3,3V.
Phil schrieb: > Ich verstehe nur nicht so ganz woher > ich jetzt weiß, dass der beschriebene BC337-40 bei 3,3V auch wirklich > durchschaltet. Im Datenblatt versteh ich nichts dazu. Lies mal die Erklärungen dazu etwas weiter oben auf dieser Webseite. "Je größer der Steuer-Strom durch die Basis ist, umso mehr Last-Strom lässt der Transistor durch den Kollektor fließen...". Der gerade diskutierte "Unsinn" ist dort ebenfalls erklärt. Phil schrieb: > Und welchen Unterschied macht es jetzt ob ich die Plusseite schalte mit > einem Transistor oder die Minusseite mit zweien? Im einen Fall schaltest du den Plus-Pol, im anderen den Minus-Pol. Den LEDs wird es egal sein.
Super, vielen Dank für die ganzen Erklärungen (auch zum Unsinn). Der Link auf http://stefanfrings.de ist super verständlich und langsam komm ich auch hinter die Kennwerte und Berechnung der Schaltung.
Matthias S. schrieb: > Rainer W. schrieb: >> ... > > Das ist beides völlig egal. Aber irgend jemand findet immer irgendwas. ... und wenn es das EMV-Labor ist. Spätestens bei einer EMV-Messung an einer Anlage mit etwas mehr Strom und PWM ist das nicht mehr ganz so "völlig egal". Das war eine Anmerkung zum Prinzip der Schaltung.
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Peter D. schrieb: > Ein AQY212 schaltet ab 3mA ein und kann 60V/0,5A Last. > Du brauchst nur noch einen Vorwiderstand für ~5mA an 3,3V. Vorsicht, wenn ich mir den ersten Beitrag des TO anschaue, dann liefert der besagte Pin vielleicht nur deshalb 3,3V, weil das ein Stromausgang für die Leds ist (Vorwiderstand) Ohne Led sind es vielleicht im Leerlauf 9 oder 12V. Phil schrieb: > (bisher > waren hiermit zwei kleine SMD LEDs versorgt)
Udo S. schrieb: > Vorsicht, wenn ich mir den ersten Beitrag des TO anschaue, dann liefert > der besagte Pin vielleicht nur deshalb 3,3V, weil das ein Stromausgang > für die Leds ist (Vorwiderstand) > Ohne Led sind es vielleicht im Leerlauf 9 oder 12V. Danke, aber die 3,3V sind tatsächlich ohne die ursprünglich angeschlossenen LEDs (also ohne Last) gemessen.
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