Hi Ich möchte einen Ferrit-Trafo, 2* 7 Pins, doppeltes Raster, Pindurchmesser >1mm aus einer Platine, doppelseitig Epoxy, auslösen. Dabei muß Trafo und Platine/Durchkontaktierungen heil bleiben. Das Lötzinn läßt sich nicht vollständig absaugen, die Pins kleben immer noch am Rand der Durchkontaktierungen. Wie könnte ich die Pins freibekommen?
Peter N. schrieb: > Wie könnte ich die Pins freibekommen Dicken Kupferdraht an einer Pinreihe quer legen und mit dickem Lötkolben erwärmen, Lötzinn zuführen so dass alle Pins mit ihm verlötet werden und dann so lange das Lötzinn flüssig ist Trafo an der Seite rausziehen, danach an der anderen dasselbe.
Dicker Lötkolben mit breitem Kupferblech statt Lötspitze od. einzeln, mit Erfahrung und geeigneter Kanüle, wenn der Platz dafür reicht.
Peter N. schrieb: > Das Lötzinn läßt sich nicht vollständig absaugen, die Pins kleben immer > noch am Rand der Durchkontaktierungen. Früher (tm) haben wir die Pins nach dem Lötzinnabsaugen mit einer Telefonzange oder ähnlichen Werkzeugen (auch Schraubendreher) hin oder her bewegt, danach geht jedes Bauteil heraus... Entlötlitze hilft, aber die Pins muss man einfach wegdrücken, dann geht alles raus...
Hannes J. schrieb: > Hohlnadeln versuchen Bis die aus .cn eintreffen, hat er schon eine geeignete dicke Spritzen-Kanüle gefunden oder einfach vorsichtig ausgeknackt, wie Mani schrieb.
Lu schrieb: > Dicker Lötkolben mit breitem Kupferblech statt Lötspitze Besser, falls passende JBC Lötstation vorhanden, Lötspitze C245776 oder C470063 und viel frisches Lot.
Mani W. schrieb: > Früher (tm) haben wir die Pins nach dem Lötzinnabsaugen mit einer > Telefonzange oder ähnlichen Werkzeugen (auch Schraubendreher) > hin oder her bewegt, danach geht jedes Bauteil heraus... > > Entlötlitze hilft, aber die Pins muss man einfach wegdrücken, > dann geht alles raus... So habe ich auch bisher alles von der Platine runter bekommen. Ist manchmal etwas nervenaufreibend, besonders weil ja meistens die Lötaugen und Durchkontaktierungen keinen Schaden nehmen sollen. Aber sowas macht man ja dafür nicht jeden Tag.
Dazu gab's zu DDR-Zeiten ein hervorragendes Werkzeug: 100W-Speziallötkolben mit angedrehter Rundspitze passend zur Größe des Lötauges und innenliegender Kanüle, wo mittels eines Blasebalgs ein kurzer, kräftiger Luftstrom erzeugt und somit alles Lötzinn rund um das Anschlußpin des Bauteils weggeblasen wurde. Das funktioniert auch bei Durchkontaktierungen. Bei voluminösen Anschlußpins, wie z.B. den besagten Trafoanschlüssen muß dann ein entsprechend passender Adapter verwendet werden. Mit diesem "Auslötkolben" habe ich schon sehr viele, insbesondere vielbeinige ICs problemlos auslöten können, ohne daß das Bauteil oder die Leiterplatte Schaden genommen hätte. Falls gewünscht kann ich ein Bild posten ... Grüsse aus Berlin PSblnkd
Peter S. schrieb: > Falls gewünscht kann ich ein Bild posten ... Ich wäre an einem Bild interessiert :).
Ebenfalls hilfreich: Anwärmen mit Heizplatte oder Infrorot-Lampe von der Bauteilseite her (dabei ruhig Zeit lassen, bis alles durchgewärmt ist), dann muss man den Lötkolben weniger heiß einstellen, was die Platine schont.
Torsten B. schrieb: > Anwärmen mit Heizplatte oder Infrorot-Lampe von der Bauteilseite her... Das kommt mir bei THT Bauteilen unpraktisch vor.
Ich bin kein Profi, trotzdem mein Senf dazu: Vorarbeit mit der üblichen Hand-Entlötpumpe, die Beinchen kleben erfahrungsgemäß noch, wie von Dir erwähnt. Dann Entlötlitze nehmen und zusätzlich Flussmittel auf die Lötösen träufeln. Geduld mit jedem Loch, aber nach kurzer Zeit ist der jeweilige Stift beweglich. Natürlich brate ich nicht zu lange herum, ggfls. nach etwas Abkühlen neuer Versuch. Danach Sauerei vom Flussmittel (bei mir Kolophonium in Isopropanol mit Q-Tip geträufelt) beseitigen. :( Manche machen's bestimmt mit Lötlitze alleine. Ich spare durch die Vorarbeit mit der Pumpe einen guten Teil der Litze.
@Paul B. (paule201) vom 03.07.2024 09:26 Bitte sehr! -> Siehe Bild Heutzutage könnte man anstelle des Blasebalgs auch einen (Flüster-)Kompressor verwenden, der dann über einen entsprechend langen Schlauch und ein Hand-/Fußventil mit dem Entlötkolben verbunden ist. Grüsse aus Berlin PSblnkd
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Hab ich das überlesen, oder hat wirklich noch niemand diese China-Entlötpistolen erwähnt. Die Dinger haben zum einen eine recht hohe Leistung irgendwo um die 80W. Der Hauptvorteil ist aber, dass nicht ein kurzer Impuls kommt, sondern dass andauernd gesaugt wird. Wenn man dann die Düse um den Pin kreisen lässt, wird auch das Zinn das seitlich dranpappt rausgezogen. Zum IC oder irgendwas mit vielen Pins in Reihe zu entlöten gibts nix besseres. Achja, vorher sollte man auf jeden Fall Flussmittel zugeben und mit SnPb Lot den Lötpunkt vergrössern.
@Uli S. (uli12us) vom 04.07.2024 09:15 China-Entlötpistolen? - Mal ein Bild oder Link posten ... Wenn die nur absaugen, halte ich das für die falsche Verfahrensweise, denn schon die geringste "Nebenluft" läßt den Effekt stark vermindern. Da ist m.E. das Ausblasen die bessere Variante. Der Entlötkolben hat mit 100W entsprechende Wärmekapazitäten, mit der auch etwas größere Lötstellen problemlos bearbeitet werden können. Die runde Lötspitze mit der Lochkanüle in der Mitte ist aufgeschaubt, d.h. diese kann gegen eine andere Bauform (z.B. eckig) ausgetauscht werden. Sicherlich kann man sich heutzutage sowas selbst bauen ... Grüsse aus Berlin PSblnkd
Uli S. schrieb: > Hab ich das überlesen, oder hat wirklich noch niemand diese > China-Entlötpistolen erwähnt. Die Dinger haben zum einen eine recht hohe > Leistung > irgendwo um die 80W. Der Hauptvorteil ist aber, dass nicht ein kurzer > Impuls kommt, sondern dass andauernd gesaugt wird. Wenn man dann die > Düse um den Pin kreisen lässt, wird auch das Zinn das seitlich dranpappt > rausgezogen. Ich habe einen beheizten Lötsauger, inzwischen >30 Jahre alt. Problem bei diesem Trafo ist, daß die Pins so kurz und dick sind, daß sie sich durch die Hohlspitze nicht bewegen lassen. Uli S. schrieb: > Achja, vorher sollte man auf jeden Fall Flussmittel zugeben > und mit SnPb Lot den Lötpunkt vergrössern. Die Flußmitteldämpfe von frischem Lötzinn setzen sofort die Spitze zu. Dann muß ich sie erst wieder aufstochern.
Erstmal das vorhandene Lot mit "low solder" oder bleihaltigem legieren. Dadurch wird es fließfähiger und lässt sich leichter entfernen. Dann entweder mit ner Lötpumpe oder Litze möglichst restlos entfernen. Hat bei mir bisher immer geklappt.
Michael B. schrieb: > Trafo an der Seite rausziehen, danach an der anderen dasselbe. oder beide Seiten brücken und in einem Rutsch auslöten
Hannes J. schrieb: > Du könntest Hohlnadeln versuchen Es gibt Kanülen, die den gleicnen Zweck erfüllen. In Apotheke besorgen.
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