Forum: HF, Funk und Felder Verstärker für 195 - 230 MHz Funk


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von Heinrich P. (heinrich_p705)


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Hallo ihr Lieben,

ich habe ein paar kleine Probleme die mit dem geballten Fachwissen der 
Community bestimmt schnell gelöst werden können. Gleich vorab, ich bin 
Laie also bitte erklären wie für einen Azubi. Wir haben folgende Geräte 
die wir für Übersetzungen benutzen.

Retekess t130 Transmitter // Retekess t131 Reciever

Diese funken/empfangen  auf den Frequenzen zwischen 195 - 230 MHz. Diese 
Frequenzen werden auf 99 Kanäle aufgeteilt. Wir senden im Moment auf 4 
Kanälen für 4 Sprachen das Problem ist der Große Bereich in dem Gesendet 
wird. So wie ich das verstehe ist die Antenne sowohl am Sender wie auch 
am Empfänger im  Kopfhörer/ Mikrofonkabel, denn wenn ich das Kabel 
aufrolle sinkt der Empfang drastisch. Da die Sender stationär benutzt 
werden, hatte ich an einen Verstärker für die Antenne gedacht, dabei 
kann ich das Gerät auch öffnen um ein gescheites Mikrofon anzuschließen. 
Ich lebe in Bolivien, also bitte keine "kannste bei Amazon bestellen" 
Antworten.
Elektronik mäßig gibt es hier aber eigentlich alle Bauteile. Wer kann 
mir helfen?

vielen Dank im Voraus.

Heinrich.P

p.s.: Da ich die Schaltpläne nicht online gefunden habe hier einmal die 
Bilder

von Xeraniad X. (xeraniad)


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"... das Problem ist der Große Bereich in dem Gesendet wird ..."

  https://www.retekess.com/categories/t130-t131-cost-effective-tour-guide-system?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI46Ssn-yshwMVzpeDBx3evQtWEAAYASAAEgJhzfD_BwE

  -> "Working range 50m/164ft in an open area"

Zusammenfassung:
  die präzise spezifizierte "grosse" Distanz ist mehr als 50 m.

Lösung: breitbandige Yagi -Richt -Antennen bei den Empfangs -Stationen

(passend für die 4 der 99 Kanäle mit den Wellenlängen
  im Bereich von ca. 1.3 m bis 1.54 m).

: Bearbeitet durch User
von Heinrich P. (heinrich_p705)


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Xeraniad X. schrieb:
> die präzise spezifizierte "grosse" Distanz ist mehr als 50 m.

50m ist wohl eher eine Wunschvorstellung des Herstellers, es handelt 
sich um einen Raum der ca. 20m lang ist, die Übersetzer sitzen in der 
hinteren Ecke, bis zur Mitte des Raumes geht alles noch gut, sitzen die 
Zuhörer weiter weg wird es Schwierig und die Übertragung bekommt 
Aussetzer. Mit der Antenne kann ich mir Gedanken machen, da wir 4 Sender 
haben bräuchte ich ja theoretisch 4 Antennen oder sehe ich das falsch ? 
1.3 m sind nicht ohne aber wenn es wirklich hilft werde ich es gerne 
Testen. Muss ich sonst auf irgendetwas achten? besondere Kabel oder 
Verstärker?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Bilder sind zu unscharf um etwas zu lesen, nur das konnte ich 
entziffern:
http://www.utc-ic.com/uploadfile/2015/0709/20150709010245657.pdf
USA575 LOW VOLTAGE COMPANDOR
ein taiwanesischer Halbleiterhersteller
vermutlich kompatibel zu dem:
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/sa575-d.pdf
aber das ist nur der Mikrofonverstärker.

Ich sehe keinen Antennenanschluss, also wird das Mikrofonkabel die 
Antenne sein. Da wird es natürlich etwas umständlicher, eine Antenne 
anzuschließen.

Ein anderes Modell T130S hat einen Antennenanschluss, das sieht nach 
SMA-Buchse aus, die sind handelsüblich.

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (axlr)


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Vielleicht kannst du diesen Bereich, statt mit dem Telefon, mit einer 
„richtigen“ Kamera fotografieren.
Man erkennt ansatzweise den Sendezug, das kleine MMIC zur Verstärkung 
und die Spannungsversorgung. Möchte man ins Bild hineinzoomen, wird es 
schnell unscharf.
Du kannst in den Optionen beim hochladen auch wählen, ob das Bild 
verkleinert werden soll.
Man kann das HF-Signal ganz sicher vor der Headset-Buchse „abgreifen“ 
und hier über ein dünnes Koax-Kabel ne SMA-Buchse anschließen.
An den Empfängern würde ich nichts ändern. Als Sendeantenne eine HB9CV 
ODER  3-Element-Yagi auf 195Mhz auf einem kleinen Stativ. Das reicht 
dann schon.  Muss man aber auch schon mal gebaut haben. Aus der Luft 
einfach mal so würde ich sagen: „schwierig“.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel R. schrieb:
> Man kann das HF-Signal ganz sicher vor der Headset-Buchse „abgreifen“

Der kleine Kondensator in der Mitte über der Kopfhörerbuchse dürfte 
dafür zuständig sein, das HF-Signal da einzukoppeln. Allerdings sieht 
das rechts daneben nach einer Induktivität aus, die gegen Masse geht, 
das würde jetzt zumindest nicht zu einer typischen MMIC-Schaltung passen 
– aber nach einem MMIC würde ich ohnehin eigentlich erstmal ein 
Oberwellenfilter erwarten.

> Als Sendeantenne eine HB9CV ODER  3-Element-Yagi auf 195Mhz auf einem
> kleinen Stativ. Das reicht dann schon.  Muss man aber auch schon mal
> gebaut haben. Aus der Luft einfach mal so würde ich sagen: „schwierig“.

HB9CV ohne irgendein Messmittel aufzubauen halte ich für aussichtslos. 
Der Kondensator für die Abstimmung ist recht feinfühlig.

Aber sowas wie ein NanoVNA ist mittlerweile weit verbreitet, vielleicht 
findet der TE ja in seiner Nähe einen Funkamateur, der sowas hat und ihm 
bei Aufbau und Abgleich einer Antenne behilflich sein kann.

Wenn ich mir die dürftige Beschreibung auf den Herstellerseiten 
allerdings so ansehe, frage ich mich, ob die Teile überhaupt eine 
CE-Konformität haben. Dazu würde dann das vermutlich fehlende 
Oberwellenfilter passen …

von Axel R. (axlr)


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Jörg W. schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Man kann das HF-Signal ganz sicher vor der Headset-Buchse „abgreifen“
>
> Der kleine Kondensator in der Mitte über der Kopfhörerbuchse dürfte
> dafür zuständig sein, das HF-Signal da einzukoppeln. Allerdings sieht
> das rechts daneben nach einer Induktivität aus, die gegen Masse geht,
> das würde jetzt zumindest nicht zu einer typischen MMIC-Schaltung passen
> – aber nach einem MMIC würde ich ohnehin eigentlich erstmal ein
> Oberwellenfilter erwarten.
>
>> Als Sendeantenne eine HB9CV ODER  3-Element-Yagi auf 195Mhz auf einem
>> kleinen Stativ. Das reicht dann schon.  Muss man aber auch schon mal
>> gebaut haben. Aus der Luft einfach mal so würde ich sagen: „schwierig“.
>
> HB9CV ohne irgendein Messmittel aufzubauen halte ich für aussichtslos.
> Der Kondensator für die Abstimmung ist recht feinfühlig.
>
> Aber sowas wie ein NanoVNA ist mittlerweile weit verbreitet, vielleicht
> findet der TE ja in seiner Nähe einen Funkamateur, der sowas hat und ihm
> bei Aufbau und Abgleich einer Antenne behilflich sein kann.
>
> Wenn ich mir die dürftige Beschreibung auf den Herstellerseiten
> allerdings so ansehe, frage ich mich, ob die Teile überhaupt eine
> CE-Konformität haben. Dazu würde dann das vermutlich fehlende
> Oberwellenfilter passen …

In Bolivien ist CE eher überbewertet, denke ich mal. ;)
Aber einen Funkamateur zu kontaktieren, ist die beste Idee.
Und: sorry für die 5.8MB als png.
Hatte das schnell mitm Telefon in der Bahn hochgeladen und nicht drauf 
geachtet.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Laut technischen Daten hat der Sender 10 Milliwatt, das reicht kaum um 
ein Lämpchen glimmen zu lassen. Da geht auch nichts kaputt, wenn die 
Antenne nicht optimal angepasst ist. Irgendeine Stabantenne verbessert 
das auch schon gegenüber dem Mikrofonkabel.

Oder wie schon geschrieben wurde, eine Yagi-Antenne für den 
VHF-Fernsehempfang im Band 3
https://de.wikipedia.org/wiki/VHF-Band_III
"ist die Bezeichnung für den Frequenzbereich im VHF-Bereich zwischen 174 
und 230 Megahertz"
die kann aber schnell sehr groß werden, wenn sie wirklich für den 
Fernempfang gebaut ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel R. schrieb:
> In Bolivien ist CE eher überbewertet, denke ich mal. ;)

Das war mir entgangen … trotzdem wird es auch dort sehr wahrscheinlich 
Regularien geben, die das Teil vermutlich nicht einhalten wird.

Das dürfte allerdings auch die Anzahl in Frage kommender Funkamateure 
als potenzielle Helfer deutlich einschränken. Ich musste jetzt selbst 
erstmal nach dem Landeskenner schauen – CP, kann mich nicht erinnern, 
dass mir jemals von da jemand über den (Funk-)Weg gelaufen wäre. Bei den 
Nachbarländern Brasilien und Argentinien ist das deutlich anders, von da 
hört man öfter mal jemanden.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Irgendeine Stabantenne verbessert das auch schon gegenüber dem
> Mikrofonkabel.

Besser noch etwas in der Art einer Groundplane, also mit drei Radials 
als "Gegengewicht". Ansonsten wird das Teil arg hand- oder 
umweltempfindlich sein.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Groundplane
https://de.wikipedia.org/wiki/Groundplane-Antenne
Damit Heinrich eine Vorstellung davon bekommt. Oben stand schon 
"Wellenlänge ca. 1.3 m bis 1.54 m". Das bedeutet, die Lambda/4-Stäbe 
sind 32 bis 38 cm lang. Das passt noch gut in einen Raum vom 20m Länge.

von Axel R. (axlr)


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Da kann man sich 3x1.5mm2 kupferdraht aus ner Stegleitung abisolieren 
und "stramm" im Akkuschrauber verdrillen. Das ist dann schonmal recht 
stabil. Das lötet man oben stumpf auf eine N-Buchse oder PL-Buchse und 
an drei von den vier Schraublöcher kommt nochmal je ein 1.5mm2 (2.5mm2 
wäre besser) Kupferdraht ca.45Grad nach unten geknickt drann. Mit dem 
vierten Loch der Buchse befestigt man sich das Teil irgendwo.
Hab ich mir letztens für 149Mhz erst gebastelt. Hab ich draussen am 
Balkon mit einem 1Meter langen Alu-U-Profil befestigt. Geht 1A.
Hatte einen NANO_VNA für den Ableich zur Verfügung. Ein 
Stehwellenmessgerät für 10mWatt in diesem Frequenzbereich wäre mir nicht 
bekannt. Selbst meine "üblichen Gerätschaften" waren mir für 150Mhz zu 
suspect. Das ist so'n Nano-VNA schon ne unkomplizierte, feine Sache. Nun 
ist son Triple-Leg-Groundplane-Antennending aber auch keine 
Raketenwissenschaft und durchaus nachbausicher. da kann man hier in D 
solch eine konstruktion aufbauen, genau vermessen und bei bei Dir dann 
nachbauen. Sofern man herausfand, wo man das Signal abzwacken kann und 
was man mit dem Headset-Kabel stattdessen macht.
Meine Antenne soll nur als mögliches Beispiel für einen schnellen 
"Bastel - Eigenbau" dienen. Eine DAB+ Antenne könnte ebenso 
funktionieren. Liegt ja genau in dem Bereich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel R. schrieb:
> Nun ist son Triple-Leg-Groundplane-Antennending aber auch keine
> Raketenwissenschaft und durchaus nachbausicher.

Dürfte deutlich nachbausicherer sein als der Aufbau einer HB9CV ohne 
Messmittel.

von Xeraniad X. (xeraniad)


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Nebenbei noch etwas Historisches aus der Zitaten -Schaltulle.
 "Die Antenne ist der beste Verstärker", pflegte bereits Heinrich 
Barkhausen zu erwähnen, was sein Adept Yagi Hidetsugu 1913 - 1916 
verinnerlichte.
Andere schrieben auch: "wer Funk kennt, nimmt Kabel".

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Zuerst würde ich die Sender möglichst hoch montieren und das verlängerte 
Mikrofonkael nach unten hängen lassen.

Reicht das noch nicht, dann die Sendeendstufe identifizieren, 
HF-Verbindung zum Mikrofonkabel kappen, stattsessen 1,5m Draht dran und 
alles hoch montieren mit Antennendraht nach oben. Verlängerungskabel zur 
Übersetzerkabine.

Reicht das auch noch nicht, die 4 Sender mit der Drahtantennenumrüstung 
in Saalmitte unter die Decke hochziehen.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)


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Eine Biquadantenne dürfte für seine Bedürfnisse besser passen. Die 
strahlt gerichtet ab. Wenn die am Ende des Raumes hängt, kann man diesen 
damit schön "ausleuchten". Selbstbau ist rel. einfach.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> Eine Biquadantenne dürfte für seine Bedürfnisse besser passen.

Das ist aber bei 1,5 m Wellenlänge schon ein ziemlicher Klopper.

von Harald W. (wilhelms)


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Heinrich P. schrieb:

> Da die Sender stationär benutzt
> werden, hatte ich an einen Verstärker für die Antenne gedacht,

Einegute Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker:
https://www.volksliederarchiv.de/schlager/die-schoene-adrienne-hat-eine-hochantenne/

von Michael M. (do7tla)


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Ich wollte mal anmerken, dass in dem genannten Bereich DAB+ sendet.
Und da helfen keine Verstärker, wenn die Empfänger durch die Starken 
DAB+ Signale komplett übersteuert werden.
Aus dem Empfänger ist eher ein starkes Rauschen zu hören.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael M. schrieb:

> Ich wollte mal anmerken, dass in dem genannten Bereich DAB+ sendet.
> Und da helfen keine Verstärker, wenn die Empfänger durch die Starken
> DAB+ Signale komplett übersteuert werden.
> Aus dem Empfänger ist eher ein starkes Rauschen zu hören.

...und das gilt auch für Bolivien?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Davon abgesehen: ein 10 kW starker (typischerweise rundstrahlender) 
DAB+-Sender in 10 km Entfernung macht im Vergleich zu einem 10-mW-Sender 
in 10 m Entfernung in etwa die gleiche Feldstärke. Da der Fernsehsender 
seine Leistung über deutlich mehr Bandbreite verteilen muss als ein 
einfacher Audiosender, ist dessen Pegel sogar noch geringer.

: Bearbeitet durch Moderator
von Al (almond)


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Harald W. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>
>> Ich wollte mal anmerken, dass in dem genannten Bereich DAB+ sendet.
>> Und da helfen keine Verstärker, wenn die Empfänger durch die Starken
>> DAB+ Signale komplett übersteuert werden.
>> Aus dem Empfänger ist eher ein starkes Rauschen zu hören.
>
> ...und das gilt auch für Bolivien?

In Nord- und Südamerika kennt man kein DAB und beabsichtigt auch nicht 
es einzuführen. Kanada hat es nach ersten Versuchen wieder abgeschafft.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> auf 4 Kanälen für 4 Sprachen

Das bedeutet, dass vier Antennen benutzt werden müssen, oder irgendeine 
Zusammenschaltung der Sender. Das geht allerdings nur mit erheblichem 
Verlust:
https://www.minicircuits.com/pdfs/ZSC-4-3+.pdf
etwa 6 dB, also ein Viertel bleibt übrig.
Fast verlustlos ginge nur mit einem Splitter/Combiner 4-auf-4, damit 
könnte man die Sendeleistung von vier Sendern gleichmäßig auf vier 
Antennen verteilen. Damit ist gegenüber vier getrennten Antennen nicht 
viel gewonnen, es lohnt den Aufwand nicht.
Ok, vier einfache Groundplanes lassen sich sicher noch im Raum 
unterbringen.

lustig:
unter den FAQ des Geräteherstellers fragt ein Kunde, ob das Gerät auch 
für die Übersetzung weiterer Sprachen ergänzt werden könne. Anscheinend 
dachte er, die Übersetzung erfolge maschinell. So weit sind die noch 
nicht, und was dabei herauskäme sieht man an den Stilblüten chinesischer 
Angebote auf ebay, Amazon & Co.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Al schrieb:
> In Nord- und Südamerika kennt man kein DAB und beabsichtigt auch nicht
> es einzuführen.

Dann werden sie halt im gleichen Frequenzbereich analogen 
Fernsehrundfunk betreiben. Nimmt sich hinsichtlich des Störpotenzials 
wohl kaum was.

von Rolf (rolf22)


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Xeraniad X. schrieb:
> "Die Antenne ist der beste Verstärker", pflegte bereits Heinrich
> Barkhausen zu erwähnen

Damit meinte er IMHO aber nur Empfangsantennen. Stichworte Rauschen und 
Verluste.

von Rolf (rolf22)


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Michael M. schrieb:
> Und da helfen keine Verstärker, wenn die Empfänger durch die Starken
> DAB+ Signale komplett übersteuert werden.

Wie der OP schreibt, funktionieren die Empfänger dort aber bereits, also 
werden sie wohl nicht übersteuert.   ;-)

von Martin L. (makersting)


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Jörg W. schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> Eine Biquadantenne dürfte für seine Bedürfnisse besser passen.
>
> Das ist aber bei 1,5 m Wellenlänge schon ein ziemlicher Klopper.

Auf der Rückseite eines Kruzifixes als Träger angebracht fällt die 
Biquad wenig auf. Die Polarisation sollte hier nicht so entscheidend 
sein. Und vier Kruzifixe im Raum werden dort vermutlich sogar 
wohlwollend aufgenommen, und sorgen für Andächtigkeit und Stille im 
Raum.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Das "B" stand doch nicht für "Bayern" sondern für "Bolivien". :-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Bolivien#Religionen
"78 % der Bevölkerung Katholiken", so weit nicht von Bayern entfernt.
Adenauer auf Papstaudienz: "Aber lieber Herr Adenauer, ich bin doch auch 
katholisch!"

Das Problem mehrere Sender zusammen auf eine Antenne zu führen kommt 
öfters vor. Ich erinnere mich aus den Achtzigern an einen 12 GHz Sender 
zur Richtfunk-Versorgung von Kabelfernsehnetzen mit vielen Einzelkanälen 
in Restseitenband-AM. Jeder Kanal eine eigene Wanderfeldröhre. Die 
wurden mit Hohlleiterzirkulator über ein schmales Bandpassfilter in den 
Sammelhohlleiter eingespeist. Die Kanäle davor wurden am Bandfilter in 
den Zirkulator zurückreflektiert. Ein irrer Aufwand. Dann kam 
Satelliten-TV und Digital-Video.

von Thomas R. (thomasr)


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So etwas ähnliches habe ich für die Verwendung in D gebaut:

Ein Combiner für zwei Mikrofonsender auf 223 und 224 MHz zusammen auf 
eine 2,5 Watt PA, klappt prima. Innerhalb eines geschlossenen Gebäudes 
und ohne daß die DAB Kanäle belegt sind.

: Bearbeitet durch User
von Rick (rick)


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Kleiner Unterschied:

Christoph db1uq K. schrieb:
> Jeder Kanal eine eigene Wanderfeldröhre.
Erst PA, dann Combiner.

Thomas R. schrieb:
> zwei Mikrofonsender ... zusammen auf eine 5 Watt PA
Erst Combiner, dann PA.

Und vermutlich hatten die Wanderfeldröhren nicht nur 5 W.

von Thomas R. (thomasr)


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Klar, erst Combiner dann PA. Im Bild eine Doppelversion mit einer PA für 
223/224 und die andere Seite für 863MHz. Solche PAs gibt es für kleines 
Geld aus CN, auch in Bolivien. Der Combiner ist allerdings nicht so 
einfach zu finden...

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.df6na.de/twts/siemens.htm
Die RW1127 hat laut der Tabelle Sättigungsleistung 50Watt, liefert aber 
für Restseitenband-AM nur 3 Watt.
Eine Richtantenne ist (bei uns) zwar auch reglementiert, aber die 
Installation ist doch wesentlich problemloser als vier Verstärker.
Die triple-leg aus Schweißdrähten kann man ohne Kenntnis der 
Hochfrequenz basteln, wenn die Anleitung was taugt.

von Axel R. (axlr)


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Ist mir, nur zum "rumspielen" und herauszufinden, wo man das HF-Signal 
auftrennt und abgreift, leider etwas zu teuer.
Sonst hätte ich einen Klinken-Adapter vorgeschlagen, der die HF auf ne 
kleine SMA-Buchse "umleitet" und vom Haedset-kabel fernhält. Man erkennt 
ja gut, dass die Abschirmung des Kabels hierfür Verwendung findet. Dann 
eine "single-leg" lambda-viertel gebaut und mal auf der Wiese nen 
20Meter-Kreis abgesteckt, das ausprobiert und mit dem SDR-Empfänger ein 
Richtdiagram aufgenommen.
https://www.amazon.de/Retekess-Tour-Guide-System-Audio-Fl%C3%BCster-Guide-System-Reittraining-Audio-Guide-System-Reittraining/dp/B0C7C8RJSB/

von Michael M. (do7tla)


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Harald W. schrieb:
> ...und das gilt auch für Bolivien?

Das hab ich scheinbar überlesen.
Ich denke jedoch das in dem Bereich noch TV digital übertragen wird.
Entweder in ATSC, ISDB-T oder in DVB-T(2).
Es sei das, dass System in einer Gegend verwendet wird, wo man nicht mit 
starken Signalen im Band rechnen muss.

: Bearbeitet durch User
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