Hallo, ich habe ein vielleicht seltsames Problem: Ich habe 3 Edelstahlteile (ein Rohr und 2 gebogene Blechteile) die zusammen geschweisst werden sollen. Die exakte Position der Teile zueinander kann ich nur herstellen, wenn ich sie am späteren Montageort anschraube. Leider kann ich sie dort aber nicht schweissen, da der Montageort aus Kunststoff besteht und schmelzen würde. Fixierung mit Draht geht auch nicht. Könnte ich die Teile mit einem Kleber (Sekundenkleber oder Epoxy) fixieren und dann demontiert schweissen? Was passiert dann aber mit dem Kleber? Gruss Harry
Nach dem Kleben jeweils an drei Punkten heften und erst danach fertigschweißen. Wenn der Kleber sich durch die hohen Schweißtemperaturen zersetzen sollte, sorgen immer noch die Heftstellen für den Zusammenhalt der Gesamtkonstruktion.
Crazy Harry schrieb: > Könnte > ich die Teile mit einem Kleber (Sekundenkleber oder Epoxy) fixieren und > dann demontiert schweissen? Was passiert dann aber mit dem Kleber? Sekundenkleber ist schon mal ungeeignet. Der löst sich bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen auf.
Michael L. schrieb: > Crazy Harry schrieb: >> Könnte >> ich die Teile mit einem Kleber (Sekundenkleber oder Epoxy) fixieren und >> dann demontiert schweissen? Was passiert dann aber mit dem Kleber? > > Sekundenkleber ist schon mal ungeeignet. Der löst sich bei > vergleichsweise niedrigen Temperaturen auf. Es muß ja nur halten, bis die ersten Schweisspunkte gesetzt sind
Crazy Harry schrieb: > Was passiert dann aber mit dem Kleber? Der verwandelt sich möglicherweise in eine üble Substanz unbekannter Zusammensetzung. Am besten nicht berühren und den Dampf nicht einatmen. Keinen Kleber in die Fugen bringen, weil du ihn dort nicht wieder restlos rausbekommst. Besser Hilfsteile zum Verbinden anfertigen, die außen ankleben und nach dem Schweißen entfernen. Dann kann man den Kleber komplett mit Säure o. Ä. entfernen.
Crazy Harry schrieb: > Michael L. schrieb: >> Sekundenkleber ist schon mal ungeeignet. Der löst sich bei >> vergleichsweise niedrigen Temperaturen auf. > > Es muß ja nur halten, bis die ersten Schweisspunkte gesetzt sind Probier's halt aus, Versuch macht klug. Niemand hier kennt die zu verschweißenden Teile. Wenn die groß genug sind, geht's vielleicht. Beim Sekundenkleber von Pattex steht im Datenblatt: Temperaturbeständig bis 80°. Das ist nicht viel.
Ich würde an beiden Teilen sowohl von oben als auch von unten, am Schleifstein eine 3x45° Fase dranschleifen und dann zuerst beidseitig heften. Anschließend von beiden Seiten eine saubere Kehlnaht reinlegen.
Damit hier keiner raten muß .... das Rohr ist 22x2mm, das Blechteil 2mm VA. Am anderen Ende des Rohres das gleiche.
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> ich habe ein vielleicht seltsames Problem:
Klingt eher nach einem Problem das sonst keiner hat. :-D
Halte die Teile da hin, mach einen Strich drauf, fixiere
es auf deinem Schweisstisch so gut du kannst, mach einen
Hefter, baue wieder an, biege es passend, vorsichtig abbauen,
noch zweimal heften, dann abschweissen.
Nochmal dran halten musst du doch sowieso weil du beim heften
immer einen leichten Verzug haben kannst den du sicher noch
mal kontrollieren willst.
Vanye
Hört sich super an, aber ich selber schweisse überhaupt nicht, kann ich nicht, hab kein Schweissgerät. D.h. ich fahre immer 3km zu dem der schweisst ..... finde den Fehler 😁
Crazy Harry schrieb: > Was passiert dann aber mit dem Kleber? Der wird zu Asche, Pyrolyse und natürlich stinken und qualmen. Crazy Harry schrieb: > Damit hier keiner raten muß .... Winkel auf Rohr mit Spalt, das kann nur mit zähflüssigem Kleber gehen. Epoxy UHU-Plus würde vermutlich weglaufen. Aber Spalt muß sein, zu eng wird die Naht reißen. Die Verbindung ist rechtwinklig und parallel, die Position kannst Du anreißen. Denke drüber nach, eine Lehre zu sägen, für einmal reicht ja ein Stück Holz. Andererseits sollten sich beide Winkel (ohne die Seilhalter) in passendem Abstand aufspannen lassen und das Rohr nur durchgesteckt. In welcher Gegend sitzt Du? Diese Arbeit fällt in den Kompetenzbereich von C.D. Der Schmied.
Das ist mitnichten rechtwinklig und gerade. Die Platte (auf der die Klampe sitzt) oben drauf ist 12.5° nach außen geneigt und gedreht (die beiden Platten des linken und rechten Teils verlaufen nicht parallel). Raum Augsburg/Ulm
Crazy Harry schrieb: > Damit hier keiner raten muß Es geht also nur darum die Position zu halten. Ich würde versuchen die Position mit Maurerschnur oder ähnlich festzuzurren. Muss ja nur bis zum ersten Heften halten. Kleber ist blöd weil der unter Hitze zu Gasen verdampft und Ruß bildet wodurch die Schweißnaht misslingt. Kenn ich...
Wenn die Teile Bündig sind, reicht ein Schweißpunkt zum anheften. Dauert 2 Sekunden. Nasses Handtuch aufs Plastik schützt vor Schweißspritzern. VG
Crazy Harry schrieb: > Das ist mitnichten rechtwinklig und gerade. Die Platte (auf der die > Klampe sitzt) oben drauf ist 12.5° nach außen geneigt und gedreht (die > beiden Platten des linken und rechten Teils verlaufen nicht parallel). Schade, sah auf Deinem Bildern anders aus. > Raum Augsburg/Ulm Da trennen Dich deutlich mehr als 3 km vom Schmied, passt nicht. Matthias B. schrieb: > Wenn die Teile Bündig sind, reicht ein Schweißpunkt zum anheften. Dauert > 2 Sekunden. Nasses Handtuch aufs Plastik schützt vor Schweißspritzern. Wenn man kann, was ja sein Problem ist: Crazy Harry schrieb: > aber ich selber schweisse überhaupt nicht, kann ich > nicht, hab kein Schweissgerät. D.h. ich fahre immer 3km zu dem der > schweisst ... Er muß wohl "dem der schweisst" überreden, zu seinem Boot zu kommen.
Den Sekundenkleber würde ich dabei lieber weglassen. Als bastelnder Schüler hatte ich vor 25 Jahren meine Sekundenkleberflasche immer mit der Lötzinnrolle auf dem Lötstationsgehäuse stehen. ("alles kann ein Tisch sein") Die ist mir dann mal unbemerkt auf das Ablagegitter des danebenstehnden Lötkolbenhalters gerutscht, dort geschmolzen - und schön auf den Lötkolben getropft. Die dabei entstandenen Dämpfe haben mich dann auf der anderen Raumseite angefallen. Auweia hat das in den Augen gebrannt. Also Sekundenkleber verbrennen nix gut.
Manfred P. schrieb: > Er muß wohl "dem der schweisst" überreden, zu seinem Boot zu kommen. Oder das Boot dorthin bringen. Aber vorher: die Ecken gehoeren noch verschliffen, sonst reisst sich jemand an den scharfen Kanten Haende, Fuesse, Sonstwas auf.
Die Position kann man doch mit zwei senkrechten Strichen gut markieren (Länge auf dem Rohr, mitte der Bleche) oder sehe ich das falsch?
Jede Seite 2x mit dem WIG-Brenner heften. Man kann es auch kompliziert machen.
Crazy Harry schrieb: > D.h. ich fahre immer 3km zu dem der schweisst ..... finde den Fehler 😁 Bring doch dein Boot zu dem der schweißt hin. Dann kann er auch die provisorisch geheftete Konstruktion vor dem Fertigschweißen direkt am Objekt besser anpassen und ausrichten. 🚣♂️
Michael P. schrieb: > Die Position kann man doch mit zwei senkrechten Strichen gut markieren > (Länge auf dem Rohr, mitte der Bleche) oder sehe ich das falsch? Sehe ich genauso. Die relative Position (Höhe und Winkel) der Klampe ist ja durch die beiden herabgebogenen Laschen vorgegeben. Wenn es genau werden soll, den Schweissvorgang in zwei Schritten durchführen. Schritt 1: Den Abstand der äußeren Lasche von Klampe 1 zum Rohrende markieren und anschweissen lassen. Schritt 2: Rohr mit geschweisster Klampe 1 einlegen und Klampe 2 positionieren. Dann beide Laschen von Klampe 2 außen jeweils mit einem senkrechten Strich versehen, der in einem Zug auf dem Rohr fortgeführt wird. Dadurch ist die Position der Klampe bzw. des Blechteils auf dem Rohr eindeutig festgelegt. Nun wieder die 3km zum Schweissen fahren :)
Ich stelle mir eine ganz andere Frage. Die Klampe sitzt nur auf dem Blech am Rohr? Die ist nicht separat durch das Blech gehend mit dem Rumpf verbunden? Wenn die nicht separate befestigt ist, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken über die durch das Rohr auftretenden Hebelkräfte machen und wo die hin gehen.
Schraubzwingen? Einmal ins Rohr und auf das Blech (ohne Klampe) ? Wenn wieder rausgebaut sicherheitshalber alle Kanten anreißen. Oder auf einer Seite einen Keil mit 2k verkleben, der Keil muss ja nicht bis an die Stoßstelle reichen (also etwa Form Geodreieck mit abgebrochener strumpfer Spitze). Dann wird erstmal auf der anderen Seite gepunktet und dann den Klotz raussägen oder warm entfernen. Schließe mich jedoch den Skeptikern an, ob die Konstruktion die Kräfte an der Klampe aufnehmen kann ohne den Rumpf zu beschädigen. (Und auch noch mal wiederholend: Die scharfen Kannten und Ecken sind schlecht ... so richtig böse)
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Crazy Harry schrieb: > Edelstahlteile [2mm] D.h. WIG Schweißen. So wie das auf Deinem Bild aussieht, kannst Du mit dem Schweißgerät einen Heftpunkt setzen. Bei 2mm Blech lässt das den Kunststoff kalt (im wahrsten Sinne des Wortes). Dann ausbauen und fertig schweißen. Kleine Klebepunkte werden auch gehen. Aber auch da wirst Du nach dem Du nach dem Ausbau erst heften wollen und dann den Kleber entfernen, weil der Kleber sonst die Schweißnaht verunreinigt. Wenn der Schweißpunkt an Bord nicht geht, wäre eine mechanische Markierung (Reißnadel) vermutlich besser als der Kleber.
Crazy Harry schrieb: > ich selber schweisse überhaupt nicht Und warum fragst du dann nicht den der das schweißt? Wenn ich Edelstahl schweisse will ich das so sauber wie nur möglich haben. Ich reinige IMMER alles mit Aceton. Und ganz sicher will ich keinen Klebstoff in der Schweissfuge haben.
Die Platten sind ja U-förmig, das heißt sie haben jeweils zwei Schenkel, die auf dem Rohr aufstehen. Da kann man doch jeweils ein Punkt auf jeden Schenkel setzen, dann ist das ausreichend fixiert. Die Idee mit einem feuchten Lappen unter dem Rohr und über dem Rumpf ist gut, das sollte für die zwei Punkte genügen.
Hannes J. schrieb: > Ich stelle mir eine ganz andere Frage. Die Klampe sitzt nur auf > dem > Blech am Rohr? Die ist nicht separat durch das Blech gehend mit dem > Rumpf verbunden? Im Boot sind Gewindemuffen eingespritzt. Die Idee mit der Schraubzwinge ist gut. Ich werde am Woende mal testen, was am besten geht. DANKE euch allen :-)
Zum Abschluss noch eine Erklärung für alles: Mit dieser Stange werden 2 ausklappbare Schwimmer an einem Angelkajak befestigt. Im Original (siehe Bild) steht diese Stange rund 15cm seitlich links und rechts über den Rumpf hinaus. Da wir genau 2 dieser Kajaks (ohne Stange) nebeneinander liegend auf einen Dachträger bekommen, stört die Stange natürlich und da das ganze für verschiedenen Modelle ist, ist diese Konstruktion, ich nenne es mal so, seltsam und wackelig. Sie besteht aus einem linken und rechten Teil und einer einstellbaren Hülse dazwischen. Dies Vorort jedes mal zusammen zu bauen ist recht aufwendig. Ich werde eine durchgehende, nicht überstehende Stange montieren und die Gelenke nach innen verlegen.
Bastle dir aus Holz eine Schablone die Du, ohne/anstelle die Plastikteile, auf deine Halter aufsetzen und mit diesen verschrauben kannst. Zum Schweißen drehst Du das Konstrukt dann einfach um oder auch nicht.
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Manfred P. schrieb: > Winkel auf Rohr mit Spalt, das kann nur mit zähflüssigem Kleber gehen. > Epoxy UHU-Plus würde vermutlich weglaufen. Aber Spalt muß sein, zu eng > wird die Naht reißen. Da muss gar kein Spalt sein. Ganz im Gegenteil. Da kommt eine Kehlnaht rein. Kleben und dann schweißen ist im KFZ-Bau seit etlichen Jahren Standard. Ich würde das allerdings auch anzeichnen und dann heften. Mit Wig kannst du das auch da heften. So warm wird es nicht. Kannst auch mit CuSi3 Hartlöten. Das bringt noch weniger Wärme ein. Ist nicht so stabil wie geschweißt, aber schon sehr stabil.
Crazy Harry schrieb: > Zum Abschluss noch eine Erklärung für alles: Kajak mit Stützrädern. Hab ich auch noch nicht gesehen.
Crazy Harry schrieb: > Da wir genau 2 dieser Kajaks (ohne Stange) nebeneinander > liegend auf einen Dachträger bekommen, > GSN1.jpg Dann kann auch eines auf dem Dachgepäckträger zum Schweißer fahren.
Wenn Harry die Boote aufs Auto bekommt, kann er auch damit zum Schweißer fahren. Allerdings würde ich mir Gedanken über die Hebelwirkung der Ausleger auf die Bootsbefestigung machen. Wenn er mit dieser Konstruktion den Rheinfall hinunterfahren würde, reißen bestimmt seine "Stützräder" ein großes Loch ins Boot?
Bei einem WIG-Punkt wird nicht gleich das Boot wegschmelzen, d.h Boot mit Metall zum Schweissen fahren, der punktet das dann an paar Stellen. Dann nimmt man das Teil runter und schweisst die komplette Naht.
Gipsabdruck vom Boot nehmen, davon ein Negativ erstellen und damit in Ruhe wo auch immer ausrichten und schweißen.
Beitrag #7707138 wurde von einem Moderator gelöscht.
Übrigens .... erledigt :-) .... leider hat es nach dem schweissen nicht ganz gepaßt und da der Einbau sehr (!!!) streng und anstrengend war (mußte das Boot an der Stelle mit einem Spanngurt zusammen drücken), habe ich das Rohr in der Mitte durch gesägt und eine Klemmhülse drüber geschoben. Einstellbar ist angenehmer.
Crazy Harry schrieb: > leider hat es nach dem schweissen nicht > ganz gepaßt und da der Einbau sehr (!!!) streng und anstrengend war > (mußte das Boot an der Stelle mit einem Spanngurt zusammen drücken), Zu wenig Heftpunkte oder falsch geheftet. Aber trotzdem Gratulation!
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