Was die Seifenkisten für die Formel1, sind selbstgebaute Kondensatoren in der Elektrotechnik. Nach anfänglichen Versuchen mit trockener Alufolie und Papier, woraus nur wenige Nanofarad zu erzielen waren, dann der Versuch mit Elektrolytkondensatoren. Ein Elektrolyt aus destilliertem Wasser und Backpulver bereitstellen, in das zwei Streifen Alufolie getaucht werden. Labornetzteil auf 30V und 100mA begrenzen, und je einen Alustreifen an Plus und Minus anschliessen. Nach kurzer Zeit bildet sich auf der Anode (+) eine Oxydschicht, und es fliesst kein Strom mehr. (https://rimstar.org/science_electronics_projects/make_electrolytic_capacitor.htm) Den oxydierten Streifen danach herausnehmen und ausbreiten, einen Streifen in Elektrolyt getränktes Backpapier darüber legen, und einen weiteren Alustreifen und nochmals Backpapier drüber. Dieses Sandwich rollen wir vorsichtig auf, Alufolie nach aussen führen als Anschlüsse für +/-, und fertig ist der Kondensator (ja der trocknet aus). Mit einem Alustreifen von 8x2cm gibt das schon satte 10uF! Kondensator laden und mit 10k Widerstand an LED anschliessen. LED verblasst für 1 Sekunde. Test bestanden. Der nächste Versuch wäre dann Alufolie aufrauhen, für mehr Oberfläche (https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator) Wessen Eigenbau bietet mehr Kapazität? Einzige Bedingung, das muss mit Hausmitteln reproduzierbar sein.
Möge der (Zitronen-)Saft mit euch sein: https://makezine.com/projects/badder-than-batteries-make-a-supercapacitor/
Lord Magnet schrieb: > Was die Seifenkisten für die Formel1, sind selbstgebaute > Kondensatoren in der Elektrotechnik. in einigen Krankenhäuser der besonderen Art sischer vor 100 J. waren Elkos im Gurkenglas Stand der Technik. Keinen Hund wirst damit hinter einem Ofen hervorlocken - ansonsten viel Spaß noch falls doch noch ein Wackeldackel daherkommt und Dir aus der Hand miaut... > Wessen Eigenbau bietet mehr Kapazität? Nimm doch ein 200 Liter Ölfaß - Das freut den Schrotthändler und Doktor
Den Wunsch, abseits aller Mainstriehm(iNNen) was eigenes zu bauen => Ernst gemeint: Weiter so! Dabei gibt es leider immer Pfade, die nicht weiter führen, sondern in Sackgassen enden. Das ist leider systemimmanent, kann man vorher per def. natürlich nicht wissen. Nochmal: Weiter so!
Wobei ich mich an ein Handbuch von einem Elektronikbaukasten erinnere, wo mit den genannten Mitteln ein Elko für die Schaltung nach so einer einfachen Methode selbst gebaut werden musste. Ohne diesen Elko, konnte man eine Reihe der Versuche nicht machen.
Sommer schrieb: > vor 100 J. waren Elkos im Gurkenglas Stand der Technik. In der Tat schützt das Einmachglas die Kondensatoren vor Austrocknung. Das wusste schon Thomas Edison (im Bild mit seinen Einmachgläsern) als er 1885 ins deutlich kühlere Fort Myers zog. Der versierte Hausmann sorgte mit ausreichend gefüllten Kellerregalen für ausreichend Nachschub an Kondensatoren über die gesamte kalte Jahreszeit hinweg. Es hätte sogar für zwei Winter gereicht, wie Edisons Widersacher George Westinghouse in einem Schmähbrief spottete! (https://en.m.wikipedia.org/wiki/War_of_the_currents)
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Wer die Pioniere der Elektronik nachempfinden will, kann auch elektrolytische Gleichrichter selbst basteln: https://physicsmuseum.uq.edu.au/electrolytic-rectifier Einzig der im dort verlinkten Patent beschriebene Zusatz von etwas Kaliumdichromat zum Elektrolyten könnte heutzutage etwas schwer zu bekommen sein. Mal in der Stammapotheke danach fragen, evtl haben die noch etwas.
Hp M. schrieb: > bekommen sein. Mal in der Stammapotheke danach fragen, evtl haben die > noch etwas. Ich glaube, da wirst Du wohl eine Zeitreise >50Jahre zurück machen müssen, wenn Du noch irgendwelche Chemikalien haben willst. Zumal Chromat auch noch irgendwie böse klingt ...
Astronomen benutzen seit Längerem Achromaten, die enthalten überhaupt kein Chrom! Leider schwört ein Teil der Fangemeinde auf blei- oder fluorhaltige Gläser.
> vor 100 J. waren Elkos im Gurkenglas Stand der Technik. Keinen Hund > wirst damit hinter einem Ofen hervorlocken Eben, anbei Auszüge aus einem ca. 100 Jahre alten bastelbuch für Jungen. Knaben älter 16 Jahre wirste damit nicht begeistern können > Wobei ich mich an ein Handbuch von einem Elektronikbaukasten erinnere, > wo mit den genannten Mitteln ein Elko für die Schaltung nach so einer > einfachen Methode selbst gebaut werden musste. Ohne diesen Elko, konnte > man eine Reihe der Versuche nicht machen. Hier ist es ein Tesla-Versuch für die man den Kondensator braucht. Funker, die eine magnetic loop für Aussendungen mit hoher Leistung benutzen, dürften noch ein paar Tipps für Kondensatoren dieser antiken Bauweise kennen. https://www.instructables.com/Lets-Build-High-Voltage-Butterfly-Variable-Air-Cap/
Dieter D. schrieb: > Wobei ich mich an ein Handbuch von einem Elektronikbaukasten erinnere, > wo mit den genannten Mitteln ein Elko für die Schaltung nach so einer > einfachen Methode selbst gebaut werden musste. Ohne diesen Elko, konnte > man eine Reihe der Versuche nicht machen. Ja! Entweder Kosmos-Radiomann oder Elektroniklabor aus der Frank'schen Verlagshandlung, von Inschinör Heinz Richter. Und ja, ich habe diesen Mittelwellenoszillator aufgebaut und entgegen der Warnung was angekoppelt was ich für eine Antenne hielt. Und dann mit rotem Kopf und unter dauernder Ausschau nach dem Gilb probiert, wie weit man das hören konnte.. Gerhard DK4XP
Kondensatoren selbst bauen zu wollen ist heutzutage eigentlich absurd - nun ja, vielleicht mit Ausnahme als Lehrstück, oder zu ganz spezieller Anwendung. So eine ganz spezielle Anwendung ist z.B. Hochspannung >1kV. Die sind dann schon nicht mehr so einfach beschafffbar und exorbitante Preise haben die auch. Bereits 2008 anläßlich einer speziellen Anwendung - Kurzzeitenergiespeicher - lag es mal nahe Überlegungen für eine ggf. Eigenfertigung anzustellen. Ausgangsmaterialien sollten sein: - Haushalt-Frischhaltefolie, Chemisch gesehen handelt es sich um Polyäthylen-Folie mit einer Dielelektrizitätskonstante εr ca. 3,0 Breite ca. 310mm breit, - Haushalt-Alufolie Breite ca. 300mm, Dicke: 30µm Da es nirgens Angaben zur Durchschlagsfestigkeit der Frischhaltefolie gibt (?), sollten entsprechende Versuche das ermitteln. Einen gemeinsamen Wickel herzustellen erwies sich schwieriger als gedacht, deshalb sollte die nächste Variante ein Plattenkondensator sein - in der Größe der Folienbreite ~30cm. Die Berechnung zur Kapazität ergaben immerhin ~32µF (!) bei einer zulässigen Beriebsspannung von 1kV. Die Höhe des Plattenkondensators liegt dabei rechnerisch bei 13,5mm. Die Versuche wurden damals abgebrochen, weil die betreffende Abteilung der CentroSolar geschlossen wurde -> http://www.ps-blnkd.de/Nach1990.htm#CentroSolar Falls Interesse zu weiteren Informationen besteht -> eMail. Grüsse aus Berlin PSblnkd
Peter S. schrieb: > Kondensatoren selbst bauen zu wollen ist heutzutage eigentlich absurd So ist es. Pufferkondensatoren gibt es zu kaufen. Alu-Elkos bis 700V, Folie bis 2300V und 3900µF. Z.B. 3,3mF/1kV: https://www.digikey.de/de/products/detail/epcos-tdk-electronics/B25645A1328K003/16686226 Kostet halt und wiegt auch etwas. Aber Selberbauen ist bestimmt nicht günstiger und zuverlässiger.
Peter D. schrieb: > Alu-Elkos bis 700V, Mit den Chemi-Con RHB hab ich schlechte Erfahrungen gemacht.
Elektrolytkondensatoren zum Einsatz in einem Selbstbaugerät herzustellen halte ich für Schwachsinn. Möglicherweise ist es als Praktikumsversuch im Studium brauchbar, so wie man Plattenkondensatoren aufbaut und daran die Abhängigkeit der Kapazität von Fläche, Abstand und Dielektrikum demonstrieren kann. Selbstbau anderer Kondensatoren könnte im UHF-Bereich was brauchbares liefern, oder z.B. bei der Restauration historischer Geräte (Glimmerkondensatoren). Aber für manche ist ja der Weg das Ziel, oder die Nachempfindung von früheren Erfindungen. Wieso sollte man das Flugzeug der Gebrüder Wright (oder eher das von Gustav Weißkopf) nachbauen wollen? Oder die Pharaonenbatterie mit zugehöriger Glühbirne? Es hat alles seinen tieferen Sinn...
Tom schrieb: > Wieso > sollte man das Flugzeug der Gebrüder Wright > (oder eher das von Gustav Weißkopf) nachbauen wolle Lieber Tom Major, ich habe gute Nachrichten für dich: Die Flugmaschine Nr. 21 von Gustav Weißkopf wurde bereits erfolgreich nachgebaut. Und geflogen! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gustav-Weisskopf-Museum_Pioniere_der_L%C3%BCfte Zitat: " Ausstellung Zwei Stockwerke sind dem Nachbau der Flugmaschine, genannt 21B, gewidmet. Der Nachbau der Flugmaschine „Nr. 21“, die am 14. August 1901 den ersten motorisierten Flug absolviert haben soll, wurde von der FFGW gebaut und unter anderem am 18. Februar 1998 in Manching erfolgreich zum Fliegen gebracht. " Das recht sehenswerte und erst im Sept. 2023 nach großem Umbau wiedereröffnete Museum befindet sich in der Geburtsstadt von Gustav Weißkopf, in der Stadt Leutershausen. Leutershausen liegt nahe der A6 bei Ansbach, 50 km westlich von Nürnberg. Mit mehr Besuchern könnten Sie dann auch ihre Homepage bald etwas attraktiver gestalten. https://www.pionierederluefte.de/
Klaus F. schrieb: > könnten Sie ich nicht :-) War ja nur ein Beispiel - all die verkannten Genies. Oft liegt eine Erfindung in der Luft, mehrere probieren es, einer hat Glück - der andere nur keine Presse, oder nicht die richtige. Siehe Dampfwagen - der Franzose fuhr gegen eine Mauer, großes Geschrei. In England klappt's dann, in Deutschland gibt's Bedenken, dass einem die Luft wegbleibt. Dann kaufen die Mittelfranken (siehe Weißkopf) den Engländern eine Rocket ab.
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Ach ja, und die Goldohrenkondensatoren wollte ich euch nicht vorenthalten https://www.jahre.de/de/produkte/glimmerkondensator/kleinkondensatoren/bauform-4319/ "Vergoldung möglich" ;-))
Klaus F. schrieb: > Tom schrieb: >> Wieso > sollte man das Flugzeug der Gebrüder Wright >> (oder eher das von Gustav Weißkopf) nachbauen wolle > > > Lieber Tom Major, > ich habe gute Nachrichten für dich: > > Die Flugmaschine Nr. 21 von Gustav Weißkopf wurde bereits erfolgreich > nachgebaut. Und geflogen! Halb gelogen, wohl aus fränkischen Lokalpatriotismus. > Zwei Stockwerke sind dem Nachbau der Flugmaschine, genannt 21B, > gewidmet. Der Nachbau der Flugmaschine „Nr. 21“, die am 14. August 1901 > den ersten motorisierten Flug absolviert haben soll, wurde von der FFGW > gebaut und unter anderem am 18. Februar 1998 in Manching erfolgreich zum > Fliegen gebracht. Also der Nachbau wurde in zwei Projekte geteilt, Nachbau des Motors und Nachbau des Fluggerätes ohne Motor. Insbesonders bei Vermessung der Leistungsdaten des Motors wurde klar, das damals keine geeignet Technologie zur Verfügung stand und das der Motor erst nach heftigen Modifikationen leistungsstark genug wurde um das Gerät in die Luft zu bringen. Und mit einen ausreichend starken Motor kriegt man auch einen Ziegelstein zum Fliegen. Und auch das Fluggerät selbst musste durch moderne Methoden (bspw, Windkanal Messcampagnie) heftig modifiziert und weiterentwickelt werden damit man es in der Luft halten konnte. Nach den Orginalplänen gebauten replica können nicht fliegen. Das wurde bei den Versuchen in Manching eindeutig nachgewiesen, der angebliche Flugpionier Weißkopf hat es nicht geschafft ein funktionierndes Motorflugzeug zu realisieren. Erst 100 Jahre später war man in der Lage aus den unvollendeten Ansätzen wenigstens was Museumstäugliches zu bauen. * https://www.donaukurier.de/archiv/erster-motorflug-der-geschichte-4646788 * https://www.dpma.de/dpma/veroeffentlichungen/meilensteine/flugpioniere/gustavweisskopf/index.html * https://museen.de/gustav-weisskopf.html
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Offenbar muss man das klar stellen: Es geht hier nur um den Selbstbau aus reiner Lust an der Freude. Als puren Zeitvertreib. Aber die Ernsthaftigkeit mit der gewisse Leute hier aufschlagen ist.... völlig unangebracht. P.S: Das aufrauen der Fole in Essigsäure hat nicht geklappt.
Peter D. schrieb: > Aber Selberbauen ist bestimmt nicht günstiger und zuverlässiger. Das scheint mir ein typisch deutsches Phänomen zu sein: um jeden Preis irgendwo einen Euro abzuringen, aus Furcht vor allgegenwärtiger Abzocke.
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Hp M. schrieb: > Einzig der im dort verlinkten Patent beschriebene Zusatz von etwas > Kaliumdichromat zum Elektrolyten könnte heutzutage etwas schwer zu > bekommen sein. Informiere Dich aber besser vorher, wie man Haftverschonung beantragt.
Auch ich hatte schon, berufsbedingt, Leydner-Flaschen nachbauen müssen, inklusive Schellack-Überzug der Glasflächen zur grösseren Spannungsfestigkeit (Da Glas etwas hydrophil ist). Auch besass ich den Elektronik-Baukasten "Radiomann", be welchem man den Elko in einem Alu.Becher mit Backpulverlösung selber machen musste. Die Gurkengläser bei Edison hingegen waren sicher Daniel-Elemente. Edison war doch der "Mr. Gleichstrom". Hatte 'mal ein Bild gesehen, wie für eine Strassenbeleuchtung eine Kohlenbogenlampe eingesetzt wurde, welche mit Daniel-elementen mit Strom versorgt wurde. (Auch frühe Eletro-Autos gab es so, vor Frau Merzedes Benz)
Lord Magnet schrieb: > Wessen Eigenbau bietet mehr Kapazität? Einzige Bedingung, das muss mit > Hausmitteln reproduzierbar sein. Ich habe bei Youtube "Ultracap DIY" in die Suchmaske eingegeben und nach den Ideen der angezeigten Videos dort mit -Aktivkohle für Aquarienfilter -Filterpapier von Teebeuteln (als Separator) -Salzlösung -Graphitstäben (Minen aus einem Minenschreiber) als Anschlusselektroden einen Superkondensator zum Selberformatieren gebaut. Das hat ganz gut geklappt und ohne es gemessen zu haben war die Kapazität sicher über 10µF. Im Gegensatz zum elektrochemischen Elko ist ein normaler Superkondensator wohl ein physikalischer Energiespeicher. Mittlerweile gibt es aber auch Superkondensatorarten, die ein Zwischending darstellen zwischen chemischem und physikalischem Speicher.
PS: man könnte auch mal versuchen, aus einem 1000l-Aquarium eine Leidener Flasche zu bauen https://de.wikipedia.org/wiki/Leidener_Flasche
Zu Zeiten, wo massenhaft Flachbettscanner weggeschmissen wurden, habe ich die gesammelt und eigentlich nur die Objektive, Sensoren, CCFL und die Glasscheiben ausgeschlachtet. Der Stapel ist 15cm hoch. Der Kondensator ist geplant für einen Röntgenblitz 50-100 kV. Im Vorversuch einige trockenene Scheiben und Alufolie mit 18 und 25 kV aus dem TV in Luft aufgeladen. Der Stapel verdichtete sich beim Aufladen merklich durch die Anziehung, es gab beim Entladen einen lauten Funken. Lange Isolierstangen und ein 200-M-Entladewiderstand aus dem Fernseher sind fürs Überleben wichtig. (Plattenstapel sind nur für Impulsentladung brauchbar, nicht für Teslaversuche wegen schlechter Kühlung der inneren Scheiben).
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