Forum: HF, Funk und Felder Audio-Übertragung von einem Gebäude ins andere


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von David (dave123)


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Hallo!

Ich bin neu hier und hoffe, meine Frage ist hier an der richtigen 
Stelle.

Ich arbeite in einer Kirchgemeinde. Der Gottesdienst wird mit einem 
Handy und Ansteckmikro aufgezeichnet (nicht sehr professionell, aber für 
einen Mitschnitt für YouTube (nicht live) reicht das).

Nun planen wir eine Audio-Übertragung des Gottesdienstes ins Pfarrhaus 
(ca. 150m entfernt, aber eben auch die dicken Kirchenmauern dazwischen).

Da ein Audio-Signal eh auf dem Handy ankommt, habe ich testweise einen 
WhatsApp-Sprachanruf auf ein anderes Handy gemacht, dieses an eine 
Lautsprecher-Box im Pfarrhaus angeschlossen. Damit klappt die 
Übertragung zwar ganz ordentlich, aber die Qualität ist nicht sonderlich 
gut, sehr blechern.

Daher meine Frage: gibt es eine App, mit der ich das Audio-Signal in 
guter Qualität über WLAN/Mobile Daten auf das andere Handy übertragen 
kann?

Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit? Wir haben auch eine 
Verstärkeranlage in der Kirche und ich könnte dort auch einen 
Audio-Sender anstecken, aber bezweifle, dass es per Funk bis ins 
Pfarrhaus übertragen werden kann...

Danke im Voraus!

PS: bin leider kein Profi und kenne mich mit vielen Fachbegriffen, die 
ich hier schon gelesen habe, nicht so gut aus. Sorry!

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von David schrieb:
>Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?

CB-Funk, hat man vor einigen Jahren in England oft so gemacht.
Man konnte im Sommer dann oft die religiösen Prädigdien auf
CB-Funk hören. Ob die das heute noch machen weiß ich nicht.

von Rbx (rcx)


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David schrieb:
> Damit klappt die
> Übertragung zwar ganz ordentlich, aber die Qualität ist nicht sonderlich
> gut, sehr blechern.

Es gibt auch Handys mit sehr guter Audioausgabe. Vorne gehört ein 
ordentliches Mikro hin und auch möglichst so eingestellt, dass 
Störgeräusche oder Mitgeräusche kontrollierbar sind.
Außerdem den hinteren Lautsprecher überprüfen, nicht dass der sowie so 
ziemlich blechern klingt bei diesem oder jenem Material.
Darüber hinaus ist WhatsApp wohl nicht gerade berühmt für hohe 
Audioqualität.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Also ich erledige sowas eher physikalisch. Ganz ohne HF (meistens), 
10Hz..20kHz, dafür mit bis zu 2,4kW Sendeleistung (für zuhause knapp 
ausreichend, Open Air geht mehr) und auch nicht Gott, sondern eher 
Rammstein und Techno/Trance... sowas feiern glücklicherweise entschieden 
mehr Menschen, als man heute noch mit einem Gottesdienst bespaßen kann.

Ach ja, bitte nicht verfluchen. Ich geh sowieso nicht beichten und freue 
mich schon auf meinen schönen warmen Platz wenn ich zurück auf meinem 
Thron am Höllenfeuer bin. Diese Kälte hier oben, das kann nicht gesund 
sein!

von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> gibt es eine App, mit der ich das Audio-Signal in guter Qualität über
> WLAN/Mobile Daten auf das andere Handy übertragen kann?

https://wifi-wireless-microphone.de.softonic.com/android?ex=RAMP-2081.4

(nicht ausprobiert)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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David schrieb:
> (ca. 150m entfernt,

Keine Strasse oder anderes Grundstueck dazwischen?

Gibt es zugewandte Fenster auf beiden Seiten?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von David (dave123)


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Besten Dank für die schnellen Antworten. Die Empfehlungen schaue ich mir 
mal an. Zugewandte Fenster gibt es leider nicht.

Am hinteren Lautsprecher liegt es sicherlich auch nicht, der hat denke 
ich ne ganz gute Qualität (Dockin D-Fine + 2).

Die Apps schaue ich mir mal an.

von J. H. (neanderthaler)


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Wen ihr sowieso schon YT nutzt, und an Sende- und Empfangsort Internet 
verfügbar ist: Warum nicht mit Youtube live streamen? Schöne Gelegenheit 
auch für zu-Hause-Teilnehmer.
Hat allerdings 30 Sekunden Versatz.

von David (dave123)


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Das ist ein guter Gedanke.

Bisher ging ich davon aus, dass man für einen Live-Stream 1000 
Abonnenten haben muss. Das scheint aber nicht mehr so zu sein.

In der Kirche läuft es momentan nur über mobile Daten, wir haben da kein 
WLAN verfügbar. Ein Livestream verbraucht sicherlich jede Menge Daten. 
Aber es ist mal einen Versuch wert.

von Operator S. (smkr)


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Die Audioqualität wird für Sprachübertragungen tatsächlich sehr tief 
gehalten.

Versuche es sonst einmal mit einer Anwendung aus der Gaming Ecke, wie 
Teamspeak oder Discord.

von J. H. (neanderthaler)


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Über die Audioqualität kann ich bei YT-Livestreams nicht meckern, 
allerdings spiele ich über OBS ein. Kann man irgendwo einstellen.
MS Teams oder Zoom wären auch eine Alternative, falls irgendjemand einen 
Account hat. Audio kann man überall auf "hoch" einstellen.
Das benutzte Datenvolumen hält sich in Grenzen, YT selber gibt 3 MBit/s 
bei 1080p@30fps an, nach meiner Erfahrung eher deutlich drunter. Eine 
Stunde Übertragung liegt bei mir immer unter 1GByte.

von Al (almond)


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Günter L. schrieb:
> CB-Funk, hat man vor einigen Jahren in England oft so gemacht.
> Man konnte im Sommer dann oft die religiösen Prädigdien auf
> CB-Funk hören. Ob die das heute noch machen weiß ich nicht.

Das machen die heute noch, insbesondere in Irland. Der Dienst nennst 
sich "parish radio" und es werden Frequenzen im CB-Funk Band benutzt. 
Bei guten Bedingungen kann man die hierzulande gut empfangen.

https://www.parishradio.harriku.com/whatparishradio.htm

von Kurt (sommerwin)


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Günter L. schrieb:
> CB-Funk, hat man vor einigen Jahren in England oft so gemacht.
> Man konnte im Sommer dann oft die religiösen Prädigdien auf
> CB-Funk hören. Ob die das heute noch machen weiß ich nicht.

Wenn du Besuch vom Funkstörmessdienst und eine entsprechende Strafe 
riskieren willst, kannst das gern machen. Die Ausstrahlung von 
rundfunkähnlichen Signalen über CB Funk ist in Deutschland verboten.

von Jens G. (jensig)


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Kurt schrieb:
> Wenn du Besuch vom Funkstörmessdienst und eine entsprechende Strafe
> riskieren willst, kannst das gern machen. Die Ausstrahlung von
> rundfunkähnlichen Signalen über CB Funk ist in Deutschland verboten.

Zumal das auch alles andere als Qualität ist ...

von Mark S. (voltwide)


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Wer Funk kennt -
nimmt Kabel

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Günter L. schrieb:
> von David schrieb:
>>Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?
>
> CB-Funk, hat man vor einigen Jahren in England oft so gemacht.
> Man konnte im Sommer dann oft die religiösen Prädigdien auf
> CB-Funk hören.

Ach, so. Deshalb arten die Diskussion um die geistige Verfassung mancher 
CB-"Funker" in Glaubenskriege aus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meint ihr wirklich, daß man heute noch großen Ärger bekommt wenn man 
einen CB-Funk-Kanal für 2..3 Stunden dauerhaft belegt? Klar ist es 
eigentlich nicht erlaubt, aber CB-Funk in Deutschland ist praktisch 
komplett tot... vom Handy ermordet. Wenn man so ein Gerät noch hat und 
mal durch die 80 Kanäle schaltet, seit mindestens 10..15 Jahren sind 
diese Kanäle bis auf wirklich seltene Ausnahmen alle komplett leer. 
Man würde also niemanden stören.

Von Ähnlichkeit mit dem Rundfunk könnte man höchstens über die Art der 
Sendung sprechen - aber die Qualität gibt beim besten Willen keine 
Rundfunk-Ähnlichkeit her.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Mark S. schrieb:
>Wer Funk kennt -
>nimmt Kabel

Ist auch eine Lösung, bei 150m noch kein großer Aufwand,
wenn es eigener Grundstück ist. Im öffendlichen Raum
aber auch nicht erlaubt. Wenn die 150m, Wildnis, Wald
oder Wiese ist, läst sich das Kabel noch leicht in die
Erde verstecken.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Oder militärisches Telefonfeldkabel ausrollen,
und danach wieder einrollen.
Das Kabel findet man manchmal auf Radio und Funkflohmärkte.
Das Kabel ist mechanisch robust, kann auch eingegraben werden.

von Stefan K. (stefan02)


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Die hier vorgeschlagene Übertragung via CB ist nicht sehr hilfreich, da 
die Qualität hier nicht blechern, aber dafür eher "Telefonqualität" ist. 
Wenn dann würde sich hier tatsächlich am ehesten noch PMR anbieten, da 
es dort eigentlich keine Beschränkung bezüglich des "Übertragenen 
Inhaltes" gibt, solange man Geräte "aus dem Ladengeschäft" nutzt, und 
sie nicht modifiziert. Die Reichweite würde auch klappen, und die Geräte 
sind billig. Dennoch haben diese Geräte nur "Telefonqualität", sind 
daher also eher nicht für diesen Zweck geeignet.

Ich würde vorschlagen, für die Übertragung einfach ein kommerzielles 
Funk Mikrofon zu nutzen.

Dieses kann entweder parallel zum Handy verwendet werden, oder das Handy 
wird in dem anderen Haus aufgestellt, und vom Empfänger des Funk Mikros 
versorgt.

Es wäre hilfreich, wenn man den Sender (eben das Funk Mikro, den 
"Taschensender") Stationär irgendwo montieren könnte, und dann beides 
aufeinander ausrichten (Funk Mikro Sender und Empfänger). Ich kenne die 
offizielle Reichweitenangabe dieser Systeme jetzt nicht, bei den hohen 
Leistungen, die diese Sender haben, sollten die 150m aber machbar sein.

Der Sender sollte lediglich wenn möglich stationär positioniert werden, 
da es beim "Am Körper tragen" über diese Distanz mitunter doch zu 
Aussetzern kommen könnte.

Auf der Empfänger Seite (wenn es eine Option wäre, das Handy im anderen 
Haus für die Aufnahme zu platzieren) könnte man am Funkmikro Receiver 
einen kleinen FM Transmitter anschließen, und, falls das Handy so etwas 
hat, über den eingebauten Handy-UKW-Radio alles aufnehmen. Die Qualität 
wäre in dem Fall sehr gut / klar, lediglich das Aufnahmeformat ist so 
eine Sache, da es idr. nicht als .mp3 aufgenommen wird.


Ansonsten könnte man über eine Software-Lösung nachdenken, vielleicht 
ein alternatives Programm statt Whatsapp nutzen, wie Skype, TS3 o.Ä. Ob 
die Tonqualität sehr gut ist, weis ich nicht.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Stefan K. schrieb:
> Ich würde vorschlagen, für die Übertragung einfach ein kommerzielles
> Funk Mikrofon zu nutzen.

Ich nicht ...

> Es wäre hilfreich, wenn man den Sender (eben das Funk Mikro, den
> "Taschensender") Stationär irgendwo montieren könnte, und dann beides
> aufeinander ausrichten (Funk Mikro Sender und Empfänger). Ich kenne die

Die haben Richtantennen?

> offizielle Reichweitenangabe dieser Systeme jetzt nicht, bei den hohen
> Leistungen, die diese Sender haben, sollten die 150m aber machbar sein.

Und wie kommst Du darauf, daß die hohe Leistungen hätten, und die 150m 
als lässig machbar zu deklarieren, wenn Du doch die offiziellen 
Reichweitenangaben nicht kennst?
Soweit ich das noch kenne, funken die Dinger auch nur mit wenigen 10mW, 
und nur bis zu 50m weit (zumindest, solange man noch bißchen Qualität 
empfangen möchte).

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Wie macht das eigentlich die Andrea Kiewel in ihrem ZDF-Fernsehgarten? 
Die rennt 2 Stunden lang von einer Ecke in die Andere und ist immer 
störungsfrei in UKW-Qualität zu hören.

Für einen regelmäßigen wöchentlichen Gottesdienst würde sich doch auch 
schon so ein Übertragungssystem lohnen.

von Al (almond)


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Stefan K. schrieb:
> Die hier vorgeschlagene Übertragung via CB ist nicht sehr hilfreich, da
> die Qualität hier nicht blechern, aber dafür eher "Telefonqualität" ist.

Das ist ziemliches Blech. Die Qualität einer sauber modulierten AM- oder 
FM Aussendung im CB-Frequenzbereich klingt einwandfrei, denn die 
Audio-Bandbreite wird nur durch die HF-Maximalbandbreite der Aussendung 
begrenzt. Mit Sicherheit reicht die Qualität für die Übertragung eines 
Gottesdienstes. Eine Predigt braucht ja keine Hi-Fi Bandbreite, die 
klingt so wahrscheinlich besser als die Quäkslautsprecher im 
Kirchenschiff. Wer schon mal den irischen Kirchenfunk auf 11m gehört hat 
weiß das und kennt die ausreichend Qualität.

Wenns blechern klingt, liegt das am miserablen Empfangsgerät oder am 
Aluhut auf dem Kopf.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stefan02)


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jensg

Kommerzielle Funk Mikros (im TV UHF Band oder auf VHF Band 3) haben 
meines Wissens nach Leistungen "erlaubt" bis zu 50mW. Da die Sender 
oftmals gute Antennen haben (Ein Drahtstück vlt sogar Lambda 1/4) sind 
die Reichweiten, welche zu erwarten wären, entsprechend hoch.

Früher mussten diese Mikros angemeldet werden, eine Monatliche Gebühr 
bezahlt werden. Vor Jahren las ich jedoch, dass die BNETZA diese Mikros 
nun "Allgemein - ohne Anmeldung" erlaubt, da diese im Rahmen der 
"Digitalen Dividende" passiere, und zudem die Mikro(s) auch immer mehr 
eingeschränkt werden, da diverse Frequenzen im TV Band dem "Mobilfunk" 
gegeben wurden, und die Frequenzen der Mikros somit nicht mehr verfügbar 
sind (Mikro dort benutzen = nicht erlaubt, wie CT1 Telefon).

Selbst habe ich bis jetzt nur 1x so ein Mikro empfangen bei ca. 540MHz 
(gerundet), und das über deutlich 100m Distanz von meinem Empfänger zum 
Mikro.

Ich denke, was du mit den 50m meinst ist, dass eine Garantie da ist, 
dass die Übertragung absolut Ausfallsicher ist. Ich schrieb ja, dass 
über diese Distanz zu empfehlen ist, den Mikrofonsender stationär wo zu 
platzieren, und dann eine Stelle (Sender und Empfänger) zu finden, wo 
beide guten und sicheren Empfang haben. Da die Empfänger oft 
Signalstärke Meter haben, kann man auch das als Hilfe nutzen.

Wenn das Mikro am Körper getragen werden sollte, sieht es schon wieder 
etwas anders aus mit der Signal-Sicherheit. Da kann es zu 
Rauscheinbrüchen kommen.

Ebenso denke ich, dass nicht jeder Hersteller die 50mW voll nutzt, und 
es gibt auch Mikros die "versteckte" Antennen besitzen, die dann halt 
nicht so toll senden, wie der nicht besonders hübsche, ca. 10cm lange 
Draht, der oben aus dem Sender heraus ragt.

Ich selber habe so ein Funk Mikro für "Privatgebrauch", dass zu der 
Zeit, als man die andren Mikros noch anmelden musste, "Anmelde und 
Gebührenfrei" war und auch noch ist.

Es sendet im Bereich der Drahtlosen Kopfhörer bei 864MHz, und verfügt 
über eine externe Antenne. Selbst unter schlechten Bedingungen schaffe 
ich mit dem Mikro eine Reichweite von gut 200m "Durch Wände"... 
allerdings ist es dann natürlich so, dass... der hohen Frequenz 
geschuldet, kein 100%iger Empfang möglich ist.

In dem Test nutzte ich einen Funklautsprecher, und der empfängt das 
Mikro. Aufgezeichnet wird mit Kamera, und dann die Teststrecke zu Fuss 
ab laufen, und in´s Mikro sprechen. Verständlich war es, aber es war 
bald von vielen "Rauschunterbrechungen" begleitet. Im Freifeld (100% 
freie Sicht) schaffe ich mit so einem System sage und schreibe 1,5km 
"Rauschfrei" Reichweite... allerdings ist das dann am Empfangsort so, 
dass man hin und her geht, und den Empfänger genau ausrichten muss, bis 
man eine "Blase" findet, wo das Signal empfangbar ist.

Wollte das noch dazu sagen. Die 50m dürften sich auf Bühnen 
"Praxisnutzung" mit einem beweglichen Sender beziehen.

von Joachim B. (jar)


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Bradward B. schrieb:
> Ach, so. Deshalb arten die Diskussion um die geistige Verfassung mancher
> CB-"Funker" in Glaubenskriege aus.

ja kranke CB Funker gab es schon vor 50 Jahren (Träger stehen lassen) 
das wurde so schlimm das ich mich abgeschaltet hatte.

von Arno R. (arnor)


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David schrieb:
> Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?

Wie wäre es mit einem Laser? hier mal ein einfaches Set:

https://de.aliexpress.com/item/32923523789.html?

sowas gibt es sicher auch in professioneller Ausführung

von Jens G. (jensig)


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Stefan K. schrieb:
> jensg
>
> Kommerzielle Funk Mikros (im TV UHF Band oder auf VHF Band 3) haben
> meines Wissens nach Leistungen "erlaubt" bis zu 50mW. Da die Sender
> oftmals gute Antennen haben (Ein Drahtstück vlt sogar Lambda 1/4) sind
> die Reichweiten, welche zu erwarten wären, entsprechend hoch.

Lambda/4-Strahler sind keine guten Antennen, sondern eher die 
einfachsten abgestimmten Antennen. Eben nur ein Stück Draht definierter 
Länge.

> Selbst habe ich bis jetzt nur 1x so ein Mikro empfangen bei ca. 540MHz
> (gerundet), und das über deutlich 100m Distanz von meinem Empfänger zum
> Mikro.

Ja, auf 540MHz darf man wohl auch mit 50mW senden, und kommt damit rel. 
sicher im Freien rund 100m weit. Solche Angaben findet man ja auch in 
den Datenblättern solcher Mikros. Ist aber eben zu kurz für das Anliegen 
des TO ...
Die billigeren Mikros senden aber einfach in den lizenzfreien Bändern 
(70/35cm), und da dürfen die nur 10mW, also auch nur halbe Reichweite, 
also 50m oder gar weniger.

von Al (almond)


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Jens G. schrieb:
> Lambda/4-Strahler sind keine guten Antennen, sondern eher die
> einfachsten abgestimmten Antennen. Eben nur ein Stück Draht definierter
> Länge.

Da könntest du uns mal erläutern warum das so ist, du scheinst dich ja 
gut auszukennen.  Ist nicht jede Antenne ein Stück Draht definierter 
Länge?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Enrico E. schrieb:
> Wie macht das eigentlich die Andrea Kiewel in ihrem ZDF-Fernsehgarten?
> Die rennt 2 Stunden lang von einer Ecke in die Andere und ist immer
> störungsfrei in UKW-Qualität zu hören.

So:
https://www.sennheiser.com/de-de/product-families/9000-series-wireless-sound-system-live-broadcasting-sports-events-theatre

Allein eine LPD-Antenne kostet ~1700€. Im Fernsehgarten werden 
mindestens 4 davon versteckt sein (inkl. Rückkanal für's IEM)

Für eine Dorfkirche wohl nicht gangbar.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn Du einen sparsamen Homespot-Router mit zwei Antennenanschluessen 
nimmst, dann kannst Du diesen in der Mitte der 150m mit einer Powerbank 
plazieren und zwei Richtantennen fuer WLAN anschliessen, die auf jeweils 
ein Gebaeude gerichtet werden.

WLAN Range Extender waeren auch eine Moeglichkeit.

Kompliziert wird es, wenn zwischen beiden Gabäuden, irgendwo mal 
gesehen, die 150m um einen trennenden Hügel von gut 30m Höhe herum 
gelaufen werden muss.
Dafuer gaebe es auch Lösungen.

von Wolf17 (wolf17)


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https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=audio%C3%BCbertragung+%C3%BCber+Internet

AoIP (Audio over IP) Geräte kann man bestimmt fertig kaufen.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Wolf17 schrieb:
> AoIP (Audio over IP) Geräte kann man bestimmt fertig kaufen.

Dante. Mag offiziell aber nur Gigabit-LAN und man müsste beide Seiten, 
wenn man sie durch einen VPN schiebt, irgendwie zeitlich 
synchronisieren.

Etwas offener wäre dann AES67 mit den gleichen Problemen

Ravenna ist da ein bisschen anspruchsloser, wenn einem Latenz mehr oder 
weniger egal ist.

Für (leider nur) Mac gibt es Unity Intercom: 
https://www.unityintercom.com/

von Cosmin (Gast)


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von Michael M. (do7tla)


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Ich hab hier schon oft Gottesdienstübertragungen auf 863MHz gehört.
Und das teilweise mehr als 150m von der Kirche entfernt, mit sehr guter 
UKW Qualität.
Ich denke das die Sender von den Funkkopfhörern doch eine hohe 
Sendeleistung haben oder es wurden die Antennen optimiert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ein gutes Funkmikrofon schafft 150 Meter locker, auch durch 'ne 
Kirchenwand durch.

von Tobias W. (d82twf)


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Die Ausgangssituation kenne ich gut, ich habe früher 
Sportveranstaltungen und Meisterschaften als Techniker betreut, da 
musste der Ton in eine andere Halle oft hunderte Meter entfernt 
übertragen werden.

Mit dem Handy selbst wirst du nicht glücklich werden, da du hierbei 
immer mit einer Kompression und einer daraus resultierende Audioqualität 
leben musst.

Wenn es darauf ankommt, daß Zuhörer eine angenehme Audioqualität hören 
wollen, musst du die ganze Geschichte ein wenig professioneller 
aufziehen.

Da geht es schon los mit einem hochqualitativen Mikrofon entsprechender 
Empfindlichkeit, das du mit einem kleinen Mischer auch entsprechend 
aussteuerst. Beispiel: Ein Sennheiser E865, das ist eine Superniere - 
wirst du brauchen, denn in einer Kirche hast du ein Echo, was das Mikro 
nicht aufnehmen soll, daher eins mit Richtcharakteristik - denn man soll 
ja nur den Sprecher hören.

Aus dem Mischer gehst du auf einen IEM Sender.
Beispiel: Sennheiser SR300 IEM
Den Sender platzierst du an einem hohen Punkt im Raum.
Damit du keine Probleme mit der Bundesnetzagentur bekommst, eine 
Allgemeinzuteilung, die auch Gottesdienste beinhaltet, ist von 822 - 832 
MHz freigegeben, das wäre bei Sennheiser Produkten das E-Band.

Als Empfänger dann auf der anderen Seite ein EM300 oder EM100 und nach 
Bedarf eine passive Richtantenne Typ A2003, empfangsseitig darfst du das 
Signal ja verstärken.
An den Empfänger hängst du dann eine Tonanlage oder aktive 
Lautsprecherbox.
Das ist komplett legal und das funktioniert auch über größere 
Entfernungen. Ist zwar einmal eine kleine Investition, aber nur damit 
wird man am Ende eine saubere Tonqualität hinbekommen.

Gerätschaften findest du auch zu Hauf in der Bucht, wenn 
Veranstaltungsfirmen ihren Mietpark erneuern.

von Carypt C. (carypt)


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Eine s/pdif-Lichtsignal-Strahler/Empfänger-Kombination für den 
Weitbereich scheint es nicht zu geben, ist wohl auch eine spinnerte 
idee.

von Thomas R. (thomasr)


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https://www.ebay.de/itm/183443706438

Mit anständigen Yagis ohne Menschen dazwischen? Und es gibt diese Module 
auch mit angebauter PA und angeblichen 800m Reichweite.

: Bearbeitet durch User
von David (dave123)


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Tobias W. schrieb:
> Die Ausgangssituation kenne ich gut, ich habe früher
> Sportveranstaltungen und Meisterschaften als Techniker betreut, da
> musste der Ton in eine andere Halle oft hunderte Meter entfernt
> übertragen werden.
>


Das klingt schon einmal sehr gut! Dankeschön!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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vielleicht schrägr Gedanke, aber wie wäre es mit einem "Babyphon"? Die 
gibt es mittlerweile auch mit digitaler Übertragung.

Die Strecke bzw. Umgebungsbedingungen könnten passen.

Mikrofon und Lautsprecher müssten sicherlich angepasst (an andere Geräte 
angekoppelt) werden.

von Thomas R. (thomasr)


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Wegstaben V. schrieb:
> vielleicht schrägr Gedanke, aber wie wäre es mit einem "Babyphon"? Die
> gibt es mittlerweile auch mit digitaler Übertragung.
>
> Die Strecke bzw. Umgebungsbedingungen könnten passen.
>
> Mikrofon und Lautsprecher müssten sicherlich angepasst (an andere Geräte
> angekoppelt) werden.

Wieso sollten Babyphone ein größere Reichweite haben als zugelassene 
Funkmikrofone? Fallen die in eine andere Zulassungskategorie? Etwa PMR? 
Da wäre dann aber nach 180 Sekunden Dauersignal Schluß.

Es gibt aber tatsächlich einige wenige nach dem DECT Standard. Die wären 
sehr wohl geeignet, zumindest die Übertragungsstrecke selbst.

von Klaus (feelfree)


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Weder mit Babyphones noch mit DECT ist gute Audioqualität möglich.
Ich würde es ebenfalls über den Umweg Internet versuchen - aber nicht 
wie der TE über WhatsApp, sondern über Youtube Live.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Auf Senderseite: IP-Tischtelefon, IP-"Konferenzspinne" oder DECT-Handset

Beispiel: 
https://www.amazon.de/Polycom-RealPresence-Trio-8800-General%C3%BCberholt-Schwarz/dp/B07N6G3CDP

Auf Empfängerseite:

Ansagesystem SNOM PA1. Das ist eine Box, die sich wie ein IP-Telefon 
verhält, aber eingehende Gespräche automatisch annimmt und einen 
15W-Audioverstärker enthält (da kann man eine Box anschliessen).

Beispiel: 
https://www.amazon.de/Snom-Durchsagesystem-5-Watt-Class-D-Verst%C3%A4rker-Herstellergarantie-00004602/dp/B0BDS3HK8C

Als Übertragungsmedium dient das öffentliche Telefonnetz.

von Thomas R. (thomasr)


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Wenn tatsächlich eine DSL Verbindung an beiden Seiten existiert wäre das 
wohl eine gute Lösung.

Ohne wäre aber der DECT Standard besser weil der in einem geschützten 
Frequenzbereich arbeitet und erheblich besser "klingt" als normale 
Telefonie, siehe auch 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0505231.htm

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