Hallo zusammen, ich habe hier einen 2,4kW Wechselrichter(https://m.tomtop.com/de/p-e21618.html) mit 2 Varta LA 95 AGM(https://www.varta-automotive.de/de-de/produkte/varta-professional-dual-purpose-agm/840-095-085) Batterien in Reihe. Ich habe schon seit längeren den Verdacht, dass die Batterien defekt sind. Aus diesem Grund habe ich ein paar Messungen gemacht. Dazu habe ich eine Induktionskochplatte angeschlossen und auf höchster Stufe Wasser gekocht. Die Batterien waren laut Anzeige am Wechselrichter voll und die Stromzufuhr für die Batterie habe ich unterbrochen, sodass diese keinen Einfluss haben können. Die Spannungen wurden an den Klemmen der Batterie mit einem Multimeter gemessen, die Ströme mit Hilfe einer Strommesszange an der Zuleitung der Batterie: 1. Messung: Leerlaufspannung: 25,507V unter Last(direkt nach dem einschalten der Heizplatte): 23,73V @62,8A ich habe das das so lange laufen lassen, bis das Wasser gekocht hat und dann wieder alles abgeschalten für die nächste Messung. 2. Messung: Leerlaufspannung: 25,375 unter Last(direkt nach dem einschalten der Heizplatte): 23,635V @ 62,1A unter Last(ein paar Minuten später, als das Wasser gekocht hat): 23,430V @61,5A Ab da habe ich den Versuch noch 2 mal wiederholt, allerdings keine Messwerte mehr aufgeschrieben Bei beiden Messungen ergibt dies einen Innenwiderstand von etwa 28mOhm. Laut Google soll der Innenwiderstand einer solchen Batterie bei etwa 3-5 mOhm liegen. Sind die Batterien also defekt? Was mir noch aufgefallen ist: Beim 4. Topf mit Wasser(etwa 15min Last) ist die Spannung auf einmal innerhalb von Sekunden auf 19V eingebrochen(Der Wechselrichter hat sich dann wegen Unterspannung abgeschalten). Ist dies auf den defekt zurückzuführen oder könnte hier der Peukert-Effekt zugeschlagen haben? Falls ich die Batterien austauschen muss, würde es sich empfehlen andere zu nehmen? Diese hier sind ja nur mit C20 angegeben. Oder würde eine stärkere Entladung sich eher wenig auf die Alterung auswirken? Ich möchte nur verhindern, dass ich in 1-2 Jahren wieder neue kaufen muss. Vielen Dank schon mal für eure Mühen. EM
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Erik M. schrieb: > Was mir noch aufgefallen ist: Beim 4. Topf mit Wasser(etwa 15min Last) > ist die Spannung auf einmal innerhalb von Sekunden auf 19V > eingebrochen(Der Wechselrichter hat sich dann wegen Unterspannung Dann hat wohl eine Zelle als erste schlapp gemacht. Heißt, die war dann leer. > abgeschalten). Ist dies auf den defekt zurückzuführen oder könnte hier > der Peukert-Effekt zugeschlagen haben? Die ist nicht defekt, sondern nur verschlissen. Und daß eine einzelne Zelle vorzeitig schlapp macht, hat nix mit dem Peukert-Effekt zu tun.
Erik M. schrieb: > 2 Varta LA 95 400 Zyklen bei 48Ah also 1152Wh sind 460kWh bei 350€ sind 75ct/kWh. Teurer Strom. LiFePO4 liegen bei 7.5ct/kWh. Erik M. schrieb: > Sind die Batterien also defekt? Eher schlechte Verkabelung und Klemmen. Erik M. schrieb: > Peukert-Effekt zugeschlagen Ja. 62A sind ein hoher Entladestrom für die Dinger, die Kapazität gilt für C/100, so schlägt sich ein anderer Akku: Kapazität C/100: 100Ah Kapazität C/20: 80Ah Kapazität C/5: 60Ah 1C ist eher die Domäne von LiFePo4. Da es beim Rotzladen Varta natürlich kein ordentliches Datenblatt gibt "wir kaufen was Chinesen wegwerfen" kannst du dich nur an ähnlichen Modellen orientieren
Michael B. schrieb: > Erik M. schrieb: >> 2 Varta LA 95 > > 400 Zyklen bei 48Ah also 1152Wh sind 460kWh bei 350€ sind 75ct/kWh. > Die LA95 haben aber 95 Ah oder hast du den Peukert-Effekt schon berücksichtig? > Erik M. schrieb: >> Sind die Batterien also defekt? > > Eher schlechte Verkabelung und Klemmen. Woraus schließt du das? Die Batterien sind mit einem 16mm2 Kupferkabel an den WR angeschlossen. Länge maximal 1,5m eher 1m. > Erik M. schrieb: >> Peukert-Effekt zugeschlagen > > Ja. > > 62A sind ein hoher Entladestrom für die Dinger, die Kapazität gilt für > C/100, so schlägt sich ein anderer Akku: > > Kapazität C/100: 100Ah > > Kapazität C/20: 80Ah > > Kapazität C/5: 60Ah > > 1C ist eher die Domäne von LiFePo4. Daran habe ich auch schon gedacht. Leider gibt es vom WR auch kein Datenblatt. Aber auf den Bildern von meinem Link ist eine Lead-Acid Batterie abgebildet. Da werde ich wohl dabei bleiben müssen. > Da es beim Rotzladen Varta natürlich kein ordentliches Datenblatt gibt > "wir kaufen was Chinesen wegwerfen" kannst du dich nur an ähnlichen > Modellen orientieren
Der Wechselrichter ist in einem Wohnmobil für Kühlbox und die Kochplatte verbaut. Kann ich also die Batterien noch verwenden? Weil 15 min ist etwas kurz zum kochen
Zum kochen wird sinnigerweise Gas oder Diesel genommen. Die Kühlbox sollte direkt an 24V betrieben werden.
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Erik M. schrieb: > Kann ich also die Batterien noch verwenden? Weil 15 min ist > etwas kurz zum kochen Wenn Du tatsächlich in Gesamtsumme der vier Zyklen nur 15 Minuten erreicht hast, wären das nur noch etwa 16Ah - verschlissen. Schaue ich in das Datenblatt von Andrea, fällt mir etwas auf: "Speziell entwickelt für Wohnmobile, Wohnwagen und Boote mit moderatem Energiebedarf" Diese Formulierung "moderat" weckt Zweifel, ob sie für Deine Anwendung passend ist. Was passiert bei geringerer Last, ohne Kochen? Andrea B. schrieb: > Zum kochen wird sinnigerweise Gas oder Diesel genommen. Mit Gas hast Du wieder TÜV und deutsche Regelwut an der Backe, will er sich vielleicht ersparen. Ich war viele Jahre fast jedes Wochenende mit Motorrad und Zelt unterwegs, da war der (Ost-)Benzinkocher mein Freund. 100ml Benzin bringen etwa die gleiche Energie wie sein 12V-Bleiklotz.
Erik M. schrieb: > Die LA95 haben aber 95 Ah Man darf sie aber nur zu 50% entladen, wenn man 400 Zyklen schaffen will. Erik M. schrieb: > Woraus schließt du das? Na ja, Polklemmen, wer putzt schon die blank. Immerhin 16mm, macht 2mOhm. Ich würde jetzt mit einem 4-adrigen Milliohmmeter von den Klemmen des WR aus die Akkus vermessen. Andrea B. schrieb: > Datenblatt mit Entladekurve, heruntergeladen im Mai 2017 Wenn ein Akku bei 95A um 0.6V einbricht hat er aber 6mOhm, 2 also 12, dazu 2mOhm Kabel sind schon 14. Erik M. schrieb: > Der Wechselrichter ist in einem Wohnmobil für Kühlbox und die Kochplatte > verbaut. Kann ich also die Batterien noch verwenden? Weil 15 min ist > etwas kurz zum kochen Kauf dir eine Mikrowelle. Damit geht alles was man unterwegs braucht. Möglichst nur ein 600W Modell. l Dazu ein Toaster und Wasserkocher. Und ordentliche LiFePO4 Akkus.
Und hier bin ich wieder mit dem Vorschlag, einfach diese fertigen 12V Blöcke mit LiFePo4 Zellen zu verwenden, die als Ersatz für Bleibatterien angeboten werden. 100Ah Blöcke gibt mittlerweile für unter 250 Mäuse. Werden genauso verkabelt wie Bleiblöcke und man kann sie auch genauso laden.
Matthias S. schrieb: > Und hier bin ich wieder mit dem Vorschlag, einfach diese fertigen 12V > Blöcke mit LiFePo4 Zellen zu verwenden, die als Ersatz für Bleibatterien > angeboten werden. > 100Ah Blöcke gibt mittlerweile für unter 250 Mäuse. Werden genauso > verkabelt wie Bleiblöcke und man kann sie auch genauso laden. Gibt es auch direkt als 24V Ausführung, mit integrierter BT-Überwachung an App hat man da auch alle relevanten Daten jederzeit zur Hand.
Ralf X. schrieb: > mit integrierter BT-Überwachung > an App hat man da auch alle relevanten Daten jederzeit zur Hand. Ja, obwohl man das i.A. nicht braucht, denn die Dinger sind unauffällig und tuns einfach. Vor allem tun sies mit tausenden Zyklen im Gegensatz zum alten Bleianker. Selbst ich bin mittlerweile bekehrt, vor allem, weil die Preise so enorm gesunken sind.
Hallo Matthias S. schrieb: > Ja, obwohl man das i.A. nicht braucht, denn die Dinger sind unauffällig > und tuns einfach. Aber es macht Spaß - einfach nur der Sache wegen (ja Selbstzweck, aber eben: Spaß), um sich zu bestätigen, einfach um hinzugucken. Ist doch ein schönes Gimmik und "Spielzeugbeigabe" ;-)
Mal was zum Stöbern für den TO : https://solarwissen.selfmade-energy.com/zyklenfestigkeit-was-ist-das/
Erik M. schrieb: > Bei beiden Messungen ergibt dies einen Innenwiderstand von etwa 28mOhm. Wo hast du gemessen bzw. hast du den Innenwiderstand von Klemmen und Kabel herausgerechnet?
Matthias S. schrieb: > Und hier bin ich wieder mit dem Vorschlag, einfach diese fertigen 12V > Blöcke mit LiFePo4 Zellen zu verwenden, die als Ersatz für Bleibatterien > angeboten werden. Haben die ein extra Label oder kann da jeder LiFePO4 akku 1:1 mit der Bleibeatterie ersetzt werden? Ich hatte zum Beispiel an eine von diesen hier gedacht: https://de.eco-worthy.com/collections/lithium-batterien/products/lifepo4-12v-100ah-lithium-eisen-phosphat-batterie?variant=42234404864208&gad_source=1&gclid=CjwKCAjw8fu1BhBsEiwAwDrsjBLhANDFfBvT26TGlojhWWrkqbP-J2FSNVTIZMLvlDmt3D05f5FkqBoCnRsQAvD_BwE (Da stand jedoch etwas von Standardentladestrom 10A, heißt das nur 10A Dauerbelastung?) https://melis-solar.de/EXAKT-LiFePO4-100Ah-12V-Lithium-Batterie/893673941183?gad_source=1&gclid=CjwKCAjw8fu1BhBsEiwAwDrsjERJ0BTLNeCMBE3Bsl8oIqNMgEu_1XB0PZwHBBzEl4zVpCnjQolhphoChWAQAvD_BwE https://www.winnerbatterien.de/Langzeit-LiFePO4-100Ah-12V-Lithium-Batterie_2 Wären diese kompatibel mit meinem Wechselrichter? Ich habe nach etwas Recherche zumindest noch das User Manual gefunden und angehangen. Dieses enthält auch eine Ladekurve, die man meines Wissens nach aber nicht anpassen kann.
Erik M. schrieb: > 1. Messung: > Leerlaufspannung: 25,507V > unter Last(direkt nach dem einschalten der Heizplatte): 23,73V @62,8A > > ich habe das das so lange laufen lassen, bis das Wasser gekocht hat und > dann wieder alles abgeschalten für die nächste Messung. > > 2. Messung: > Leerlaufspannung: 25,375 > unter Last(direkt nach dem einschalten der Heizplatte): 23,635V @ 62,1A > unter Last(ein paar Minuten später, als das Wasser gekocht hat): 23,430V > @61,5A Ich habe den Rest des Verlaufes nicht gelesen, aber deine Batterien sind in Ordnung.
Jens G. schrieb: > Dann hat wohl eine Zelle als erste schlapp gemacht. Heißt, die war dann > leer. Von 23 auf 19 V sind bei mir 4 V und damit wohl auch 2 Zellen! Frank O. schrieb: > Ich habe den Rest des Verlaufes nicht gelesen, aber deine Batterien sind > in Ordnung.
Ich habe vor ein paar Tagen einen ähnlichen Test mit einem kleinen 7,2Ah Blei-Gel-Akku gemacht, den die USV eines Kumpels aus unerfindlichen Gründen nicht mehr wollte. Ich gehe da inzwischen von einem Kontaktproblem aus, denn der Akku hat vielleicht einen etwas höheren Innenwiderstand als im Neuzustand, aber von der Kapazität her war er noch richtig gut. Den ersten Test habe ich mit 0,1C (720mA) gemacht, den zweiten mit 2C (14,4A). Dabei bekommt man nur noch die Hälfte der Kapazität heraus. Hat mich etwas gewundert, aber soweit ich nachlesen konnte, ist das völlig normal. Falls Du nicht weit von Berlin weg bist, könnte ich die Akkus ausmessen (bis 15A Entladestrom oder 400W). Würde mich interessieren, was die Dinger noch können, aber sie nur für so einen Test mit der Post durch die Gegend zu schicken, lohnt sich nicht.
Erik M. schrieb: > (Da stand jedoch etwas von Standardentladestrom 10A, heißt das nur 10A > Dauerbelastung?) Wenn du auf 'Spezifikationen' klickst, erfährst du, das die 100Ah Variante mit max. 100A geladen und entladen werden darf. Ich habe mit den Eco-Worthy beste Erfahrung gemacht.
Frank O. schrieb: > Ich habe den Rest des Verlaufes nicht gelesen, aber deine Batterien sind > in Ordnung. Sagen wir mal, sie schlägt sie recht wacker :-P Das die Dinger bei 62A Last einbrechen, ist normal. Die Frage ist, wie gut sie sich erholt. Nach 10min Ruhe oder so sollte sie eigentlich wieder auf min. 12V ohne Last sein, besser auf 12,6V.
Manfred P. schrieb: > Andrea B. schrieb: >> Zum kochen wird sinnigerweise Gas oder Diesel genommen. > > Mit Gas hast Du wieder TÜV und deutsche Regelwut an der Backe, will er > sich vielleicht ersparen. Welch ein Unsinn. Was hat man denn da an der Backe? Alle 2 Jahre bei der HU die Dichtigkeit und die Magnetventile prüfen ist doch wohl kein Akt. Ich würde mir wünschen das auch die Elektroanlagen geprüft würden. Was da von so manchem Camper zurecht gepfuscht wird stellt einem die Haare zu Berge. Kochen von einer 12 oder 24V Batterie ist auch kein Pappenstil. Saubere Klemmstellen und ne vernünftige Verkabelung sind bei den Strömen Pflicht. Da ist auch schon so manche Anlage verschmort. Das Gewicht der Akkus und des überflüssigen WRs muss auch noch sinnlos durch die Gegend gekart werden.
Erik M. schrieb: > Kann ich also die Batterien noch verwenden? Die Frage hast du dir selbst beantwortet: > Weil 15 min ist etwas kurz zum kochen Ich würde mit Gas kochen, dann brauche ich weniger Batterien.
Rainer D. schrieb: > Welch ein Unsinn. Was hat man denn da an der Backe? Alle 2 Jahre bei der > HU die Dichtigkeit und die Magnetventile prüfen ist doch wohl kein Akt. Alternativ kann man mit einer mobilen Kochplatte vor die Türe gehen.
Nevs schrieb: > Von 23 auf 19 V sind bei mir 4 V und damit wohl auch 2 Zellen! Du kannst annehmen was du willst. Ich mache seit über 37 Jahren Traktionsbatterien als Service Techniker für Gabelstapler. Nach diesen Werten und unter dieser Belastung sind die Batterien für mich in Ordnung. Und wo stand etwas von 19 Volt?
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Frank O. schrieb: > Und wo stand etwas von 19 Volt? Erik M. schrieb: > Was mir noch aufgefallen ist: Beim 4. Topf mit Wasser(etwa 15min Last) > ist die Spannung auf einmal innerhalb von Sekunden auf 19V > eingebrochen
Danke Hinz! Vielleicht hätte ich doch alles lesen sollen. Man muss Batterien immer unter Last messen. 2V von 24V, bei >60A ist nichts. Selbst die 19V würde ich zunächst nicht kritisch sehen, wenn die Spannung nicht plötzlich abfallen würde. Das sieht nach einem Plattenbruch oder Bruch an einem der Anschlüsse aus.
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