Ich verkaufe hier einen Dragon 32. Das Gerät stammt aus dem Nachlass meines Vaters. Zur Funkion kann ich nichts sagen, da ich weder Netzteil noch passenden Monitor habe. Mit dabei ist noch ein Kabel für Erweiterungen(?). Weiter habe ich noch einige Kassetten mit Programmen gefunden. Ob die Programme alle auf dem Dragon (z.B. der Flight Simulator für den ZX Spectrum von Sinclair) laufen entzieht sich meiner Kenntnis. Ein passendes Kassettenlaufwerk habe ich nicht mehr gefunden. Für alles zusammen dachte ich an 30€ zzgl. Versand bzw. Abholung im Raum 645xx. Ich habe auch noch einen Ordner mit mehreren kopierten Handbüchern gefunden. Den kann ich, falls gewünscht, noch dazu packen, wenn nicht wandert das Ding eben ins Altpapier. Gruß Rainer
Rainer M. schrieb: > Ob die Programme alle auf dem > Dragon (z.B. der Flight Simulator für den ZX Spectrum von Sinclair) > laufen entzieht sich meiner Kenntnis. Können sie übrigens nicht, im Dragon 32 steckt kein Z80, sondern ein 6809 https://en.wikipedia.org/wiki/Dragon_32/64
Ich musste jetzt googlen was das überhaupt ist! Ein Heimcomputer aus den 1980er Jahren. Das scheint ein echt seltenes Gerät zu sein. Würde mich interessieren, ob so etwas heute noch läuft?
Simon R. schrieb: > Würde mich interessieren, ob so etwas heute noch läuft? Die Chancen stehen so schlecht nicht, sofern man einen Fernseher/Monitor findet, der noch etwas mit dem Bildsignal anfangen kann. Man sollte allerdings, wenn in dem Gerät EPROMs verwendet wurden, diese zeitnah auslesen und archivieren, denn nach 40 Jahren kann es auch zu Bitkippern kommen.
Harald K. schrieb: > denn nach 40 Jahren kann es auch zu Bitkippern > kommen. das unter anderem war der Grund der Rückfrage
Es kann vereinzelt zu Bitkippern kommen. Es kann auch mal ein Elko kaputtgehen oder ein Gehäuse zerbrechen. Trotzdem gehe ich davon aus, dass auch diese 40 Jahre alte Technik in zwanzig Jahren noch funktionieren wird. Im Gegensatz zu dem, was heute neu verkauft wird.
Simon R. schrieb: > das unter anderem war der Grund der Rückfrage Bei ausreichend verbreiteten oder beliebten Systemen hat sich oft schon jemand des Problems angenommen und das ROM ausgelesen und archiviert. Für den Dragon 32 findet sich möglicherwiese hier https://worldofdragon.org/index.php?title=Dragon_32 etwas. Hier https://github.com/prime6809/DragonRom hat sogar jemand den Kram disassembliert ... Soul E. schrieb: > Im Gegensatz zu dem, was heute neu verkauft wird. Begründung? "Früher war alles besser" wäre ein bisschen arg plump.
Harald K. schrieb: > Begründung? "Früher war alles besser" wäre ein bisschen arg plump. Die Geräte werden heute mit Simulation am Rand der Machbaren gebaut. Früher hat man einfach mehr draufgeschlagen. Man wollte auch was Haltbares, wegen des Namens und der Zukunft der Firma. Da heute die Manager aber die Firmen schneller wechseln als ihre Hemden, ist ihnen die Zukunft Wurscht. Hier war gerade ein Typ von der Konkurrenz abgeworben worden, arbeitete 3 Monate als Bereichsleiter in der neuen Technologie, ist dann wieder abgehaut. Mit allem Wissen über die neuen Technologien! Auch viele andere Manager verhalten sich wie die Raben!
Simon R. schrieb: > Man wollte auch was Haltbares Wo ist heute das Problem? Für Gamer liegt es auf der Hand, aber sonst? 10 Jahre alte Normal-PCs sind heute nicht ungewöhnlich. Da mussten im Unternehmen schon Corona und Microsoft kommen, um für frischen Wind zu sorgen. Dieser Wind fegte dieses Jahr auf meinem Schreibtisch wegen Win11 einen Intel Gen4 von 2013 vom Tisch, und hinterließ einen anderswo wegen Corona und Laptop abgelösten Gen8 von 2017. Privat steht ein noch nicht abgebauter und voll funktionsfähiger Desktop von 2011 auf dem Tisch, der aber mittlerweile am größten der Bildschirme scheitert - der älteste BS ist von 2005. Mein Homeserverlein ist ebenfalls von 2011 und erfreut sich bester Gesundheit, nur die Platten sind frischer. Und der Drucker ist noch aus dem letzten Jahrtausend. Soviel zur beliebten These von klapprigen Kisten, die nach 3 Jahren den Geist aufgeben. Und zur geplanten Obsoleszenz. Mein Pixel 3 Smartphone von 2018 ist übrigens auch noch produktiv, mit Originalakku. Klar, Probleme kann es geben. Etwa bei Intels ungeplanter Obsoleszenz der Gen13/14. Ich denke aber nicht, dass Intels Aktionäre den Kursverfall locker sehen.
:
Bearbeitet durch User
Beitrag #7722464 wurde vom Autor gelöscht.
Simon R. schrieb: > Die Geräte werden heute mit Simulation am Rand der Machbaren gebaut. Ja, da ist es wieder, das unausrottbare Märchen der geplanten Obsoleszenz. Niemand, aber wirklich niemand führt bei solchen Geräten eine Simulation durch, um den Rand des Machbaren zu finden, und alle Bauteile dorthin zu optimieren. Das könnte für solche Consumerelektronik überhaupt niemand bezahlen. Bei Consumerelektronik wird einfach das billigste an Bauteilen gekauft, was der Markt hergibt, und fertig. Die namhaften Computerhersteller, egal, ob für Dektop, Notebook, oder Server werden da schon eher Geld und Hirnschmalz investieren. Deren Kram hält aber auch jahrelang. Simon R. schrieb: > Ich musste jetzt googlen was das überhaupt ist! Ein Heimcomputer aus den > 1980er Jahren. Das scheint ein echt seltenes Gerät zu sein. > > Würde mich interessieren, ob so etwas heute noch läuft? Ich müsste meinen mal im Keller suchen. Irgend einer meiner Fernseher wird hoffentlich noch einen Analogtuner haben. Oliver
> Früher hat man einfach mehr draufgeschlagen. Man wollte auch was > Haltbares, wegen des Namens und der Zukunft der Firma. Neee, früher war auch Mist. Anbei eine Szene aus dem Film "Micro Men", der die HomeComputer-Zeit um Clive Sinclair beleuchtet. Diese zeigt eine Statistik, nach der 24% des ZX-Spectrums zurückgegeben wurden, auch der "drache drei zwei" (eine Nachahmung des "Tandy TRS-80 Color Computer") hatte ne hohe Rückläuferrate (12%). Also war man eher schlechter bei der Umsetzung der Maxime "Lasst uns was Haltbares bauen". Im weitere Verlauf zeigt der Film wie der Chef von Sinclair den Chef von Acorn(?) wegen diese Statistik in der Kneipe zusammenschlägt ... ja, die spinnen, die Briten. https://youtu.be/XXBxV6-zamM?t=4551 https://8bit-museum.de/filmtipp-micro-men/
:
Bearbeitet durch User
Oliver S. schrieb: > Niemand, aber wirklich niemand führt bei solchen Geräten eine Simulation > durch, um den Rand des Machbaren zu finden, und alle Bauteile dorthin zu > optimieren. Ob Simulation oder real: Beim Raptor Lake ist Intel an den Rand des Machbaren gegangen, um mit einer Art Overclocking-ab-Werk gegen AMD anzustinken. Geplant war wohl, haarscharf unter dem Rand zu bleiben. Dieses Ziel wurde verfehlt, man landete deutlich darüber.
:
Bearbeitet durch User
Bradward B. schrieb: > Neee, früher war auch Mist. Rechner, die nicht mehr funktionieren, landen mit der Zeit im Müll. Was dann nach Jahrzehnten noch rumsteht, ist jene Créme de la Créme, die bei dieser Auslese übrig bleibt. Es ist folglich ein Fehlschluss, diese Generation sei einfach besser gewesen.
:
Bearbeitet durch User
> Beim Raptor Lake ist Intel an den Rand des > Machbaren gegangen, um mit einer Art Overclocking-ab-Werk gegen AMD > anzustinken. Geplant war wohl, haarscharf unter dem Rand zu bleiben. > Dieses Ziel wurde verfehlt, man landete deutlich darüber. Gratulation! Über den Rand des Machbaren schaffen es nur Götter und Magier. Oder Chuck Norris.
:
Bearbeitet durch User
Bradward B. schrieb: > Gratulation! Über den Rand des Machbaren schaffen es nur Götter und > Magier. Und jene Götter des Siliziums, die damit bewiesen, dass sich jenseits dieses Randes das Universum des auch für Götter nicht mehr Machbaren befindet. Denn da sind sie letztlich gelandet, wenn man Prozessoren nicht als Verschleissware betrachtet. Die Magier waren vor Jahrzehnten am Werk, als sich Hersteller virtuelle Taktfrequenzen zurechtmogelten.
:
Bearbeitet durch User
> Und jene Götter des Siliziums, die damit bewiesen, dass sich jenseits > dieses Randes das Universum des nicht mehr Machbaren befindet. Und da > sind sie letztlich gelandet. Ich glaube, es gibt einen Bedeutungsunterschied zwischen "machbar", "realisierbar" und "beherrschbar". Wobei "beherrschbar" hier im Sinne des Risikomanagments und Ausfallsicherheit zu verstehen ist. "Ja, der Bau von Atomkraftwerken is machbar, aber die Risiken beim Dauerbetrieb sind eben nicht zu 100 % beherrschbar". Das Gedicht uber den Zauberlehrling von Goethe soll auch den Unterschied zwischen mach- und beherrschbar beschreiben: "Die ich rief, die Geister Werd’ ich nun nicht los." https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling Aber damit dürfte die Grenze zum Off-topic für diesen thread pulverisiert sein ...
:
Bearbeitet durch User
(prx) A. K. schrieb: > Raptor Lake Dagon32 Finde den Unterschied… Natürlich wird in der Industrie simuliert und optimiert, bis auf den tausendstel Cent - wenn sich der Aufwand lohnt. Oliver
Und wieder Off-Topic ... > Natürlich wird in der Industrie simuliert und optimiert, bis auf den > tausendstel Cent - wenn sich der Aufwand lohnt. Es wird nur geprüft was (für das notwendige Prüfsiegel CE,CA,UL,VDE,TCO,FCC,...) nötig ist. Und es ist ein Unterschied, ob man ein Halbzeug aka Zulieferteil für einen Computer baut oder einen kompletten (Consumer-/Daddel-)Computer. Wenn ein Chiphersteller eine CPU fertigt, die nur über Jahre funktionieren kann solange sie in einem PC mit korrekten Wärmemanagment und Wasserkühlung montiert ist, aber der PC-Bauer die HiSpeed-CPU in einen Laptopp-Heizgrill verbaut, dann ist der PC-Bauer das Problem. https://www.heise.de/news/Prozessor-Instabilitaeten-Intel-kritisiert-Mainboard-Hersteller-9712228.html
:
Bearbeitet durch User
Bradward B. schrieb: > dann ist der PC-Bauer das Problem Ich durfte anno Tiger Lake bewundern, welche Phantasiewerte Lenovo für TDP PL1/PL2 ins BIOS eines Laptops einbaute. Verlässt sich dabei wohl auf Intels Temperatur-Management. Wohl um in Benchmark-Vergleichen ein paar Prozent besser zu erscheinen. Intels Vorwürfe an die Hersteller dürften also einen realen Hintergrund haben. Allerdings ist das Problem der zu hohen Abnutzung nicht allein darauf zurück zu führen, wie Intel später einräumte.
:
Bearbeitet durch User
Bradward B. schrieb: > Wenn ein Chiphersteller eine CPU fertigt, die nur über Jahre > funktionieren kann solange sie in einem PC mit korrekten Wärmemanagment > und Wasserkühlung montiert ist, aber der PC-Bauer die HiSpeed-CPU in > einen Laptopp-Heizgrill verbaut, dann ist der PC-Bauer das Problem. Wenn der Chiphersteller bis dato CPUs gefertigt hat, die ihr Thermalmanagement per Leistungsdrosselung selber im Griff hatten, und das auch für den neuen Chip versprochen hat, aber nicht einhält, ist das eher nicht so eindeutig. Bradward B. schrieb: > Es wird nur geprüft was (für das notwendige Prüfsiegel > CE,CA,UL,VDE,TCO,FCC,...) nötig ist. Es geht nicht ums prüfen, sondern ums kostenoptimieren. Und selbst beim Prüfen stimmt das so nicht, wenns um Bauteile mit Millionenstückzahlen geht. Oliver
Oliver S. schrieb: > Bradward B. schrieb: >> Wenn ein Chiphersteller eine CPU fertigt, die nur über Jahre >> funktionieren kann solange sie in einem PC mit korrekten Wärmemanagment >> und Wasserkühlung montiert ist, aber der PC-Bauer die HiSpeed-CPU in >> einen Laptopp-Heizgrill verbaut, dann ist der PC-Bauer das Problem. > > Wenn der Chiphersteller bis dato CPUs gefertigt hat, die ihr > Thermalmanagement per Leistungsdrosselung selber im Griff hatten, und Soso, jetzt wird der Verzicht aufs Spezifikationsignoriendes "Overclocking" als "Leistungsdrosselung" verballhornt. Also Hauptsache Vollgas - auch wenn der Kolbenfresser droht: https://youtu.be/R9dp-3J7BmE?t=65 ?! > das auch für den neuen Chip versprochen hat, aber nicht einhält, ist das > eher nicht so eindeutig. Also wenn ich den FAE eines Chipherstellers frage, ob und wie man diese oder jene im Datenblatt Restriktion einhalten muss, kam immer als Antwort, das das diese Grenzwerte als Statistik ermittelt wurden. Geht man mit den Umweltbedingungen (bspw. Entwärmung und daraus resultierenden Dauer des thermischen Stresses (junction temperatur)) aus den "grünen Bereich" raus muss man auch wieder statistisch mit verringerter life time rechnen. Konkrete Zahlen gibt es nicht, die muss der Spec-Ignorant selbst ermitteln. Oder, auf eine simple "Bauernregel" runtergebrochen: "Eine Kerze die heller brennt, ist auch schneller ausgebrannt". ("The light that burns twice as bright burns half as long - and you have burned so very, very brightly, Roy " ;-) ) Aber nicht zuletzt weil der "Drache drei zwei" wohl einen neuen Drachenhort gefunden bin ich raus aus dem thread.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.