Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schmierung Planetengetriebe


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von Jan H. (j_hansen)


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Hallo,

Habe in meiner Pelletsheizung einen Motor "Rotek SPM 65/60-6A 4,2" (34W, 
4,2U/min, Lebensdauerschmierung), dessen Planetengetriebe ich frisches 
Schmierfett gönnen möchte (macht nach über 10 Jahren keinen frischen 
Eindruck mehr).

Offizielle Empfehlung gibt es keine. Hätte jetzt ein lithiumbasiertes 
Fett NLGI 0 oder 1 gewählt, oder ist das zu flüssig? Wäre etwas anderes 
besser geeignet?

von Michael B. (laberkopp)


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Jan H. schrieb:
> Offizielle Empfehlung gibt es keine.

Doch.

Jan H. schrieb:
> Lebensdauerschmierung

von Wastl (hartundweichware)


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Jan H. schrieb:
> (macht nach über 10 Jahren keinen frischen
> Eindruck mehr).

Braucht es auch nicht. Es genügt wenn Fett vorhanden ist.
In modernen Kraftfahrzeugen wird schon lang kein Getriebe-
Ölwechsel mehr vorgeschrieben. Mit Entsetzen habe ich bei
meinem Opel Bj. 2011 lernen müssen dass es keine Ölablass-
Schraube fürs Getriebe gibt.

von Frank O. (frank_o)


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Wastl schrieb:
> In modernen Kraftfahrzeugen wird schon lang kein Getriebe-
> Ölwechsel mehr vorgeschrieben.

Dann lass das beim DSG sein und du wirst dich wundern. Für das DQ250 ist 
das der Tod.

von Paule M. (martin_mu)


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Wobei "Lebensdauerfüllung" oft falsch interpretiert wird.
Selbstverständlich sollten Getriebe, Differential Öl etc gewechselt 
werden, aber eben erst bei 100.000 z.B.
So in dem Dreh bis 150.000 ist die Lebensdauer definiert.
Wer gebrauchte Autos fährt oder ewig lange, sollte das wechseln.

Welches Fett ideal für ein Planetengetriebe ist, kann ich leider nicht 
beantworten, hätte einfach MOs2 Fett auf Lithiumbasis genommen..aber 
nicht auf Verdacht, wenn es ein teures Gerät ist.
Differential Öl z.B: hat eine um vielfach höhere Schmierbeständigkeit 
als Motoröl, das hat mich auch überrascht(vermutlich wegen der höheren 
Flächenpressung)

Bin mal gespannt wann der erste Vogel mit "ISt dein Google kaputt" 
kommt...

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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In der Regel lithiumverseiftes Fett.
Wenn es leichter laufen soll, noch ein kleinen Schluck 80er Getriebeöl 
dabei.
So eine Mischung nannte man früher "Fließfett".

von Ralf X. (ralf0815)


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Wastl schrieb:
> Mit Entsetzen habe ich bei
> meinem Opel Bj. 2011 lernen müssen dass es keine Ölablass-
> Schraube fürs Getriebe gibt.

Schlimmer ist, wenn man die Ablassöffnung findet (und nutzt), danach 
aber keine Nachfüllöffnung.😎

von Paule M. (martin_mu)


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Die gibt es zum Glück wohl immer;-) Falls Undichtigkeiten vorhanden sind

von Udo S. (urschmitt)


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Frank O. schrieb:
> Dann lass das beim DSG sein und du wirst dich wundern. Für das DQ250 ist
> das der Tod.

Falls das ein DSG mit nasslaufenden Kupplungen ist, ist das ja auch was 
völlig anderes. Da landet der Verschleiß der Kupplungen im Getriebeöl.

von Thomas F. (igel)


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Jan H. schrieb:
> Hätte jetzt ein lithiumbasiertes
> Fett NLGI 0 oder 1 gewählt, oder ist das zu flüssig?

Ist nicht verkehrt. Ich würde ein normales "Wälzlagerfett" nehmen. Das 
ist eigentlich immer ein Lithiumseifen-Fett mit NLGI 1-2. Bei der 
geringen Drehzahl darf das ruhig etwas zäh sein.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Frank O. schrieb:
> In der Regel lithiumverseiftes Fett.

In der Regel sind Fette lithiumverseift. Wenn nicht, wird das als 
besondere Eigenschaft angegeben. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es 
für erhöhte Stabilität Bariumseifenfette, z.B. bei Bewitterung.

> Wenn es leichter laufen soll, noch ein kleinen Schluck 80er Getriebeöl
> dabei.

Am besten Öl nach Spezifikation GL-5, dessen Zusatzstoffe dann einfache 
Wellendichtringe aus NBR zum Aufquellen bringen.

von Norbert (der_norbert)


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Ralf X. schrieb:
> Schlimmer ist, wenn man die Ablassöffnung findet (und nutzt), danach
> aber keine Nachfüllöffnung.😎

Ja dann legt man ihn halt auf den Kopf!

von Holger R. (holgerr)


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Früher, als ich noch an meinen Autos rumgeschraubt habe ich gelernt, das 
man genau das vorgeschriebene Öl ein füllen muß, sonst werden die 
Zahnräder aufgelöst. Stand so in der Repaturanleitung meines damailgen 
BMW 2002. Füll mal Auto-Motor-Öl in ein Motorrad ein, statt Motorrad-Öl. 
Dem Motor macht es nicht, aber der Öl-Geschmierten Kupplung. Mann merkt 
es sofort beim Fahren. Gilt natürlich nicht für viele BMW-Motorräder, da 
diese Getriebe und Motor getrennt haben sowie eine Trocken-Kupplung.

Also lieber das Fett nicht welchsen als ein falsches.
Gruß HolgerR

von Thomas F. (igel)


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Holger R. schrieb:
> Also lieber das Fett nicht welchsen als ein falsches.

So eine pauschale Aussage ist Unsinn: Eine Mechanik welche für 
Fettschmierung konstruiert wurde nun ohne ausreichende Schmierung zu 
betreiben führt in kurzer Zeit zur Zerstörung derselben. Lieber ein 
falsches Fett als gar keines.

Ich habe schon mal Salatöl auf Gleitlager gekippt weil nix anderes 
greifbar war. Hat funktioniert und ist immer besser als die Zerstörung 
des Lagers. Das ist dann aber keine Lebensdauer-Schmierung:-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas F. schrieb:
> Holger R. schrieb:
>> Also lieber das Fett nicht welchsen als ein falsches.
>
> So eine pauschale Aussage ist Unsinn: Eine Mechanik welche für
> Fettschmierung konstruiert wurde nun ohne ausreichende Schmierung zu
> betreiben führt in kurzer Zeit zur Zerstörung derselben. Lieber ein
> falsches Fett als gar keines.

Das ist hier sicher richtig, allerdings hat der OP ja offenbar noch das 
alte Fett im Getriebe. Er meint nur es wechseln zu müssen.

> Ich habe schon mal Salatöl auf Gleitlager gekippt weil nix anderes
> greifbar war. Hat funktioniert und ist immer besser als die Zerstörung
> des Lagers.

Wobei es auch da darauf ankommt. Es gibt trocken laufende 
(Kunststoff-)Gleitlager, die man nicht schmieren DARF, weil sie sich 
sonst auflösen 8-)

Also wie fast immer: es kommt darauf an ;-)

meist ist es bei Getrieben so, dass noch mehr also genug sauberes Fett 
in den Taschen und Ecken sitzt und es sich an den wichtigen Stellen nur 
weggedrückt hat. Ich schmiere dann mit dem sauberen "Eckenfett" die 
wichtigen Stellen erneut, das hält dann meist bis zum Lebensdauerende. 
Gilt besonders für Winkelgtriebe bei Winkelschleifern. Da kann es sich 
lohnen, jährlich mal reinzugucken und nachzuschmieren.

von Frank O. (frank_o)


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Ralf X. schrieb:
> Schlimmer ist, wenn man die Ablassöffnung findet (und nutzt), danach
> aber keine Nachfüllöffnung.😎

Ist bei unseren neueren hangeführten Fahrzeugen so. Da musst du den 
Motor ausbauen. Ist aber auch kein Ding, wenn man eine sehr lange 1/4 
Zoll Verlängerung hat.

von C. D. (derschmied)


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Chris D. schrieb:
> meist ist es bei Getrieben so, dass noch mehr also genug sauberes Fett
> in den Taschen und Ecken sitzt und es sich an den wichtigen Stellen nur
> weggedrückt hat.

Naja, konstruktionsbedingt quetscht sich das Fett ohnehin meist dorthin 
wo es faul herumlungern kann.

Frank O. schrieb:
> [...]noch ein kleinen Schluck 80er Getriebeöl dabei.
> So eine Mischung nannte man früher "Fließfett".

So unrecht hat er nicht, es fließt dorthin wo es irgendein Rädchen 
wieder in den Umlauf bringt. Und es laufend durchmischt.

Früher™ gab es Schmiernippel, da hat man täglich / wöchentlich die 
Fettpresse angesetzt und frisches Fett ins Lager/Gehäuse gepumpt. Das 
alte ist dann seitlich oder durch eigene Bohrungen herausgeqollen. War 
ein sehr zuverlässiges System, aber heutiger Faulheit nach betrachtet 
eben auch arbeitsintensiv.

Nun, diese Nippel gibt es als Pfennigwaren auch heute noch zu kaufen, 
der TO müßte nur eine M6 Gewindebohrung setzen, den Nippel eindrehen, 
und sorge tragen dass altes Fett auch irgendwo austreten kann. Dann 
könnt er sogar stündlich abschmieren und beruhigt schlafen.

Auf dem Bild der Teilausschnitt eines Getriebes aus der 
Schwertindustrie, ist 90 Jahre (sic!) klaglos gelaufen, bis 
Nachlässigkeit beim Schmieren zu einem Lagerschaden geführt hat. Nach 
Einsatz eines neuen Lagers wird es nochmals 90 Jahre laufen - 
Regelmäßiges Schmieren vorausgesetzt. Das Ritzel im Vordergrund hat den 
Durchmesser eines Suppentellers, Material Bronze.

DerSchmied

von Walter T. (nicolas)


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C. D. schrieb:
> Früher™ gab es Schmiernippel, da hat man täglich / wöchentlich die
> Fettpresse angesetzt und frisches Fett ins Lager/Gehäuse gepumpt.

Damit hast Du allerdings auch den Hauptzweck vom regelmäßigen Nachfetten 
genannt: Dreck/Abrieb herauspressen.

Nur Fett zukippen, ohne das alte zu entfernen, ist weniger als die halbe 
Miete.

von C. D. (derschmied)


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Walter T. schrieb:
> Damit hast Du allerdings auch den Hauptzweck vom regelmäßigen Nachfetten
> genannt: Dreck/Abrieb herauspressen.

Nuja, man muss aber auch zugestehen, dass moderne Mechanik und 
Schmierstoffe sich enorm weiterentwickelt haben. Obiges Getriebe ist 
einst massiv überdimensioniert konstruiert worden, Zuverlässigkeit & 
ausreichend Reserven standen im Vordergrund. Die Welt dreht sich weiter, 
und ich mit ihr.

Man muss sich aber auch zugestehen, dass etliche Konstruktionen / 
Grundsätze unserer (Groß)Väter nicht der Weiterentwicklung zum Opfer 
gefallen sind, sondern schlicht dem Rotstift der BWL. Sehr zum Nachteil 
dessen, was heute mit dem Kunstwort "Nachhaltigkeit" wieder versucht 
wird einzufordern.

Over and out,

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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C. D. schrieb:
> So unrecht hat er nicht,

Heute ist es im Allgemeinen so, dass die Getriebe mit Getriebeöl laufen 
und langsam laufende Getriebe, wie dieses hier, nur mit Fett.
 Früher gab es richtiges, sogenanntes Fließfett. Damals waren die 
Qualität von Öl und Fette noch nicht so gut wie heute und im Winter 
extrem zäh.
Weil man sowieso nie das passende Fliesßfett da hatte und die 
Getriebeöle aber insgesamt hochwertiger als normales Lagerfett waren, 
hatte man sich das zusammen gemischt. Dann lief es im Winter besser und 
Undichtigkeiten traten auch nicht auf.
Heute ist es eher umgekehrt. Wenn man mal vergessen hat das zweite 
Zahnrad mit zu bestellen, gibt's meist Geräusche,  die aber eigentlich 
nach ein paar Tagen verschwinden. Um das zu dämpfen schadet etwas Fett 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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Schau Dir Mal SKF LGMT3 an.
Das ist ein brauchbares Fett für solche Zwecke.
Riecht aber komisch.....

von Frank O. (frank_o)


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Hans M. schrieb:
> Das ist ein brauchbares Fett für solche Zwecke.

Bei der Leistung und einem Planetengetriebe, da ist das bei heutigen 
Qualitätfetten völlig egal welches Fett du nimmst.
Bevor das Getriebe wegen vielleicht schlechterem Fett kaputt ist, ist 
der Motor dreimal hin.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Ideal wäre ein Fett das stark anhaftet und lange Fäden zieht (hat jemand 
einen Produktvorschlag?), das vermischt man mit ptfe Pulver und gibt 
etwas davon auf die Stirnflächen der Zahnräder. Das würde bedeuten, dass 
sich das Fett immer wieder auf die Stirnflächen zurückbewegt anstatt wie 
normales Fett zur Seite gedrückt zu werden. Das PTFE würde die 
Schmierwirkung vervielfachen, ca. 0,2% genügen. Die Lager kann man mit 
normalem Lagerfett beglücken, wenn es hohe Drücke gibt dann mit High 
Pressure Additiven.
Dieser Thread hat Verwandschaft: www.mikrocontroller.net/topic/535666

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