Hi Ich habe eine Thunderbolt-Karte, Aussehen wie diese: https://www.sonnetstore.com/products/echo-express-3d-and-3r-thunderbolt3-upgrade-card Sie stammt aus einer Thundelbolt-Netzwerk-Box, in der sie über eine PCIe-Platine mit einer normalen Netzwerkkarte verbunden ist. Im PC wird sie nicht erkannt, zumindest konnte ich nichts im Gerätemanager finden. Funktioniert diese Karte ev. nur "verkehrt rum", daß sie nur andere PCIe-Karten ansteuern aber nicht vom PC angesteuert werden kann? Nebenbei: Müssen alle Karten im Gerätemanager auftauchen und wenn nicht, sind die Karten defekt? Ich habe hier auch ein paar Netzwerkkarten und Emulex SFP-Karten, die nicht im Gerätemanager auftauchen (auch nicht unter "unbekannt" mit "!" ).
Auf der Karte wird ein Intel Thunderbolt Chip sitzen, der einen PCIe Root Port über den Edge Connector bereitstellt. Die Netzwerkkarte in der Thundelbolt-Netzwerk-Box ist dann das passende PCIe Device dazu. Mach mal ein Foto der Karte auf dem man die Bezeichnung des größten Chips erkennen kann. Du kannst die Karte auch mal ausgebaut an einen Rechner mit Thunderbolt Port hängen. Möglicherweise ist sie komplett Buspowered und taucht dann als PCIe Bridge im Gerätemanager auf. Als Thunderbolt-Interface in einem PC wird die Karte vermutlich nicht funktionieren.
Peter N. schrieb: > Funktioniert diese Karte ev. nur "verkehrt rum", daß sie nur andere > PCIe-Karten ansteuern aber nicht vom PC angesteuert werden kann? Genau so ist es. Mit so einer Karte kann man nur ein Thunderbolt-Gerät konstruieren (d.h. eine Thunderbolt-Graphikkarte à la "eGPU" oder eben einen Thunderbolt-auf-irgendwas-Adapter). Peter N. schrieb: > Müssen alle Karten im Gerätemanager auftauchen und wenn nicht, > sind die Karten defekt? Wenn eine PCIe-Karte nicht im Gerätemanager aufgelistet wird, kann das auch daran liegen, daß der PC nicht mehr genügend freie PCIe-Lanes hat. Da Graphikkarten sich gerne gleich 16 Stück davon unter den Nagel reißen, wird es recht schnell knapp. Das ist einer der Fälle, wo es deutliche Unterschiede zwischen "Server"- und Desktop-Hardware gibt - in Servern sind i.d.R. Prozessoren mit viel mehr nutzbaren PCIe-Lanes verbaut, aber das bezahlt man halt mit a) teurerer Hardware und b) erhöhter Stromaufnahme. Gerade aus dem Serverbereich kommende Karten für SCSI, SAS oder Fibrechannel bestehen darauf, mit genügend PCIe-Lanes versorgt zu werden; manchmal kann man Glück haben und so eine Karte funktioniert mit reduzierter Performance auch mit weniger Lanes.
Andreas H. schrieb: > Mach mal ein Foto der Karte auf dem man die Bezeichnung des größten > Chips erkennen kann. Foto ist immer schwierig, insbesondere bei diesen Mikroaufnahmen... Auf dem Chip steht: i (M) (C) 14 (e1) () = im Kreis Z052TA641 X052TE42 JHL 6540 Andreas H. schrieb: > Du kannst die Karte auch mal ausgebaut an einen Rechner mit Thunderbolt > Port hängen. Ist Thunderbolt eine Hardware- oder Software-Geschichte? Ich sehe nur die USB-C-Buchsen, damit ist es für mich erstmal USB3. Kann jetzt ein PC/Notebook mit USB-C (mit entsprechender Software) Thunderbolt?
Peter N. schrieb: > Ist Thunderbolt eine Hardware- oder Software-Geschichte? Eine Hardware- und Software-Geschichte. > Kann jetzt ein PC/Notebook mit USB-C (mit entsprechender Software) > Thunderbolt? Wenn USB 4, denn das enthält Thunderbolt. Davor nur, wenn eigens erwähnt. Wobei es nur erwähnt werden darf, wenn offiziell bei Intel zertifiziert. Was bei Hardware von AMD naheliegenderweise nicht so üblich ist, auch wenn es die Technik hergeben sollte.
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Peter N. schrieb: > Ist Thunderbolt eine Hardware- oder Software-Geschichte? > Ich sehe nur die USB-C-Buchsen, damit ist es für mich erstmal USB3. > Kann jetzt ein PC/Notebook mit USB-C (mit entsprechender Software) > Thunderbolt? Nein Thunderbolt ist kein USB3. Nur die physische Hardware ist optisch und mechanisch Identisch. Alle Geräte und Kabel, die mit USB 3.0 bzw. USB 3.1 kompatibel sind, können sowohl mit USB-C, als auch mit Thunderbolt 3-Anschlüssen verwendet werden. Allerdings sind Geräte und Kabel, die auf Thunderbolt 3 ausgelegt sind, nicht mit USB 3.0- / USB-C-Buchsen kompatibel. Sie lassen sich zwar in den Slot einstecken, die Software läuft dann aber nicht
Peter N. schrieb: > Ich sehe nur die USB-C-Buchsen, damit ist es für mich erstmal USB3. Eine USB C Buchse impliziert nicht USB 3. Etliche Mobilgeräte implementieren darüber nur USB 2 und manche Geräte verwenden das rein als Stromversorgungsanschluss ohne Daten.
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Beispiel für Theorie und Praxis anhand eines Mini-PCs der Kategorie Shenzhen-Hinterhof (AWOW HA7). Der enthält klassentypisch Notebook-Hardware. - Über einen nicht als USB markierten USB C Anschluss erhält er seinen Strom über USB PD, an Stelle eines Hohlsteckers. Mehr läuft darüber vmtl auch nicht, was ich aber nicht testen kann. - Der zweite ist USB 4 und mit einem passenden Logo markiert, funktioniert entsprechend. Der wird im System als Thunderbolt-fähig erkannt, was der Anbieter aber nicht erwähnt. Ein Thunderbolt 3 Dock funktioniert daran. Diese Gschamigkeit scheint typisch für diese Mini-PCs mit AMD Phoenix Inhalt, die wenigsten erwähnen Thunderbolt. - 2 USB A Anschlüsse sind mit veraltetem Logo als als anonymes SS-USB markiert. Sie werden als USB 3.0 aufgeführt, haben die dazu passende Buchsenfarbe. Tatsächlich können sie mindestens 3.1 10 Gbit, sind falsch gekennzeichnet. Also: Ein Zusammenhang zwischen dem, was eine Schnittstelle entsprechend Bauweise, optischer und schriftlicher Klassifizierung können sollte, und dem, was sie tatsächlich kann, ist nicht zwingend gegeben.
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Peter N. schrieb: > Ist Thunderbolt eine Hardware- oder Software-Geschichte? > Ich sehe nur die USB-C-Buchsen, damit ist es für mich erstmal USB3. USB3.x ist bei Thunderbolt nur "Beifang". Thunderbolt 3 (um das handelt es sich hier) ist eine Schnittstelle, die 40 GBit/sec im Vollduplex übertragen kann. Primär werden darüber PCIe-Daten transportiert, so daß man mit so einer Karte wie Deiner PCIe-Geräte an einen Thunderbolt-Host anschließen kann. Thunderbolt 3 überträgt vier PCIe-3.x-Lanes. Zusätzlich werden DisplayPort-Signale übertragen. Seit Version 3 verwendet Thunderbolt USB-C-Steckverbinder, die älteren (und langsameren) Varianten nutzten Mini-DVI-Steckverbinder. Und seit Version 3 ist USB ein "alternate Mode", der über die Thunderbolt-Leitungen übertragen werden kann. Kabel, die für USB 3.x verwendet werden können, sind eingeschränkt Thunderbolt-tauglich, das funktioniert nur, wenn diese Kabel nicht besonders lang sind (nur bis zu 0.5m). Echte Thunderbolt-Kabel enthalten an beiden Enden aktive Signalkonditionierungselektronik - was mit ein Grund für die derb hohen Preise solcher Kabel sind. > Kann jetzt ein PC/Notebook mit USB-C (mit entsprechender Software) > Thunderbolt? Nein. USB ist nur ein Subset dessen, was Thunderbolt macht - das kannst Du schon an der oben erwähnten Datenrate erkennen. Thunderbolt 3 gibt es seit Ende 2015. Hier gibts mehr Informationen dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Thunderbolt_(interface)
Oh mann, wer soll da durchsteigen? USB3 (welches 3.x es ist, ist mir wurscht) ist mit blauer Farbe eindeutig definiert. USB-C kann irgendwas sein, nur erkennbar nur an den (meist eh nicht vorhandenen) Symbolen...
Peter N. schrieb: > USB3 (welches 3.x es ist, ist mir wurscht) ist mit blauer Farbe > eindeutig definiert. Bei blau ist es gesichert USB 3.x. Bei blaugrün, gelb oder rot kann es dennoch 3.x sein. https://wiki.inonet.com/usb-generationen-und-typen
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Peter N. schrieb: > Oh mann, wer soll da durchsteigen? Ja, das Leben ist eines der härtesten. Das USB-Normungsgremium hat sich und der Menschheit keinen Gefallen getan mit seiner schwachsinnigen Namensvergabe, aber da müssen wird durch. Immerhin gibt es jetzt nur noch einen Steckverbinder, und das ist ein großer Fortschritt. Es ist auch nicht abzusehen, daß man den Steckverbinder in den nächsten Jahren schon wieder durch was anderes ersetzen müsste, denn der Steckverbinder hat ausreichend Potential für auch über das übliche hinausgehende Nutzungen. Via USB-PD lassen sich damit Leistungen von bis zu 240 Watt übertragen (48 V, 5A), via Thunderbolt 5 lassen sich damit vollduplex Datenraten von 80 GBit/sec erreichen. Damit ist wenigstens der Steckverbinder universell verwendbar. Daß im Grund genommen an jedem Kabel ein Lappen in A4-Größe hängen muss, der erklärt, was dieses Kabel nun kann (USB2.x, USB3.x, Thunderbolt, mehr als 3 A Strom) ... und daß neben jeder USB-C-Buchse ein passendes Schild angebracht sein müsste, das erklärt, was über diese Buchse nun übertragen werden kann (Reine 5V-Stromversorgung, USB-PD mit Spannungen/Strömen, USB2.x, USB3.x in seinen drölfzig Inkarnationen, Thunderbolt 3/4 oder 5, Displayport alternate mode, Audio alternate mode ...) ja, das ist etwas unschön. Aber wenn man sich mit seiner Hardware etwas auskennt, und etwas allgemeinen Sachverstand hat, dann bekommt man das in den Griff. Wer sich Thunderbolt-Peripherie anschafft, tut das nicht zufälligerweise, sondern aufgrund der damit einhergehenden gepfefferten Preise nur nach ausführlicher Überlegung. Und wer irgendeine USB-Variante nutzt, kann halt drauf reinfallen, daß der verwendete Port, das verwendete Kabel oder das verwendete Gerät nicht so schnell ist, wie man das gerne hätte. So what, es gibt schlimmeres.
Peter N. schrieb: > Oh mann, wer soll da durchsteigen? Vorteilhaft für jene, die für u.A. solches Wissen und Verständnis bezahlt werden. Wenn mit IT ein jeder zurecht käme, wo kämen wir dann hin? :)
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(prx) A. K. schrieb: > Peter N. schrieb: >> USB3 (welches 3.x es ist, ist mir wurscht) ist mit blauer Farbe >> eindeutig definiert. > > Bei blau ist es gesichert USB 3.x. > Bei blaugrün, gelb oder rot kann es dennoch 3.x sein. > https://wiki.inonet.com/usb-generationen-und-typen https://win-2days-at.com/ > Hi > Ich habe eine Thunderbolt-Karte, Aussehen wie diese: >https://www.sonnetstore.com/products/echo-express-3d-and-3r-thunderbolt3-upgrade-card Sie stammt aus einer Thundelbolt-Netzwerk-Box, in der sie über eine PCIe-Platine mit einer normalen Netzwerkkarte verbunden ist. Ich hoffe, dass dies tatsächlich der Fall ist. Es gibt Fälle, in denen die Farbcodierung nicht ganz dem Standard entspricht.
Demirel schrieb: > Ich hoffe, dass dies tatsächlich der Fall ist. Es gibt Fälle, in denen > die Farbcodierung nicht ganz dem Standard entspricht. Du solltest die Zitatfunktion bedienen lernen. Denn den "Thundelbolt"-Teil hast nicht Du, sondern der Threadstarter geschrieben. Auf eine "Farbcodierung" ist bei Thunderbolt oder generell bei USB-C kein Verlass. Das kann man sich abschminken. Bei USB-A-Buchsen gibt es manche PC-Hersteller, die versuchen, so ein Konzept einzuhalten (Blau: USB3.x), aber auch da gibt es genügend Abweichungen. Um USB 2.x und USB 3.x auseinanderzuhalten, muss man so eine USB-A-Buchse halt genauer ansehen - gibt es ganz vorne eine Reihe mit fünf Kontaktplättchen und eine zweite Reihe mit vier Kontaktfedern, ist es eine USB 3.x-Buchse. Ob da aber wirklich USB 3.x in Form von "SuperSpeed" (5 GBit) oder "SuperSpeed Plus" (10 Gbit) rauskommt, garantiert einem höchstens der Gerätehersteller.
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