Ja, ich weiss, es klingt irgendie genau anders herum, als oft diskutiert wird. Praktikanten arbeiten quasi für Umme und bekommen keinen Lohn ... Falls diese Praktikanten wirklich eine messbare Arbeitsleistung erbringen, ist es natürlich auch gerechtfertigt, ihnen etwas zu zahlen. Aber darum geht es in meiner Frage nicht. Es gibt auch Praktikanten, die kosten überwiegend zusätzliche Arbeitskraft und Betreuungszeit auf Seiten des Betriebes und bringen eigentlich Nichts - es sei denn, man würde sie "artfremd" einsetzen, wie Saubermachen, Aufräumen, Datenbanken aktualisieren ... Wir haben bis jetzt immer wieder Praktikanten von Umschulungsfirmen aufgenommen, "Fachinformatiker Anwendungsentwicklung", die in ihrer bisherigen Ausbildung bestenfalls 3 Wochen Java-Grundlagen hatten. Von gefühlt 10 Praktikanten ist da vielleicht einer dabei, der etwas für uns Nützliches leisten kann, der Rest ist (zeitlich) absolutes Zuschussgeschäft. Nicht missverstehen, die allermeisten sind absolut nicht dumm, sind freundlich, hilfsbereit, nett ... alles ok, nur "praxiswirksam" programmieren können sie auch nach wochenlangem Trainig kaum. Weil man häufig selber auf gute Ideen kommt oder Fehler findet, wenn man anderen etwas erklärt und einfach aus Freude am sozialen Kontakt oder bescheidenen Erfolgen, machen wir das auch weiterhin. Trotzdem wäre es nicht schlecht, wenn auch ein Betrieb für diesen zus. Aufwand entschädigt werden könnte. Langer Rede kurzer Sinn: Gibts da was? Irgendwelche Förderprogramme? Auf die Idee bin ich gekommen, weil wir Praktikanten aufgenommen haben, die empört den Praktikumsbetrieb wechseln wollten. Da gibt es eine Firma in Berlin (Name ist uns bekannt), die nimmt massenhaft Praktikanten auf, setzt sie mit einem PC in irgend eine Ecke und kümmert sich danach nicht im geringsten um sie, nicht mal, um sie auszubeuten. Die Frage ist, warum nachen die das? Ich weiss natürlich, wie man Google bedient, das Problem ist, dass da immer nur Antworten kommen, die eine Bezaglung der Praktikanten beinhaltet ...
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Frank E. schrieb: > Die Frage ist, warum nachen die das? Wird hauptsächlich als Maßnahme der Öffentlichkeitsarbeit angesehen.
- Wir haben seit Jahrzehnten geburtenschwache Jahrgänge und einen "Sterbeüberschuss". - Die Nazis vergraulen Ausländer und Flüchtlinge. - Der Arbeitsmarkt ist längst ein Arbeitnehmermarkt, Änderung nicht in Sicht. - Programmierung ist eine Nische für kontaktscheue Nerds. Wie willst Du überhaupt noch Mitarbeiter finden/anwerben?? Und dafür noch Geld vom Staat verlangen? Miese Einstellung.
Frank E. schrieb: > Die Frage ist, warum nachen die das? Ein üblicher Musikschullehrer betreut auch viele Schüler, und freut sich dann, wenn er alle 5 Jahre mal eine Perle unter ihnen findet, die nur darauf wartet, poliert zu werden. > Von gefühlt 10 Praktikanten ist da vielleicht einer dabei, der etwas für > uns Nützliches leisten kann So gesehen gar nicht mal so schlecht, diese Quote...
Frank E. schrieb: > Die Frage ist, warum nachen die das? Die können sich das leisten, ihr nicht. Spricht nicht für eure betriebswirtschafltiche Kompetenzen. Soche Firmen wischt die ordnende Hand des freien Marktes aus dem Rennen, wenn das Geschrei nach Förderung durch den Staat auch nix mehr bringt.
Lothar M. schrieb: > Ein üblicher Musikschullehrer betreut auch viele Schüler, und freut sich > dann, wenn er alle 5 Jahre mal eine Perle unter ihnen findet, die nur > darauf wartet, poliert zu werden. Ein üblicher Musikschullehrer wird halt normalerweise auch bezahlt. Ja, manchmal ist das Gehalt auch als Schmerzensgeld anzusehen, aber das geht ja vielen Lehrkräften so. Aber ich gebe dir recht, man freut sich über jede Perle, die gefunden wird ;-)
Beitrag #7732332 wurde von einem Moderator gelöscht.
Rainer Z. schrieb: > Wir haben seit Jahrzehnten geburtenschwache Jahrgänge und einen > "Sterbeüberschuss". Zur Rettung der Erde war das durchaus angestrebt, aber erreicht wurden damit eher die Leistungsträgerinnen und Leistungsträger hieß es häufig. Wenn das stimmen sollte, dass der Apfel nicht weit vom Stamme fallen soll, dann wáren auch weniger begabte Praktikannten eine Folge davon, weil Leistungstragende in der Regel zum Beispiel ihre Kinder von klein auf besser förderten.
Gut zu Programmieren lernt man nicht in ein paar Wochen. Du suchst wohl ein Kellerkind, das sich in der Jugendzeit mehr mit dem Computer als mit Menschen beschäftigt hat. Das kannst du beim Vorstellungsgespräch ja gezielt abfragen.
Dieter D. schrieb: > Wenn das stimmen sollte, dass der Apfel nicht weit vom Stamme fallen > soll, dann wáren auch weniger begabte Praktikannten eine Folge davon, > weil Leistungstragende in der Regel zum Beispiel ihre Kinder von klein > auf besser förderten. Na Dieter, willst du muss sagen, dass deine Eltern dumm waren? ❤️
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Frank E. schrieb: > Langer Rede kurzer Sinn: Gibts da > was? Irgendwelche Förderprogramme? https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/einstiegsqualifizierung-arbeitgeber https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__54a.html
Zum Thema: Ein Praktikum soll nach Definition für beide Seiten ein Gewinn sein, allerdings das Lernen im Vordergrund stehen. Da sind ja Firmen schon reingefallen, die Praktikanten und Werkstudenten voll haben arbeiten lassen und dann zahlen mussten. Das Lernen bezieht sich hier aufs technische, aber auch das arbeitstechnische, also das soziale um den Job herum. Und da sollen ja beide lernen, was die andere Seite bietet - eben mit dem Ziel einer potenziellen Dauerstellung. Bei nicht wenigen Firmen werden die Praktikanten aber einfach nur als billige Arbeitskräfte misbraucht, was u.a. hier mit zu tun hat: Rainer Z. schrieb: > Der Arbeitsmarkt ist längst ein Arbeitnehmermarkt, Änderung nicht in > Sicht. Das erzählt jeder gebetsmühlenartig an jeder Ecke, aber wenn du dich mal genau umsiehst, wie es mit Bewerbungen real läuft, dann gilt das allgemein nur für Leute in den 30ern und in Spezialpositionen maximal den 40ern. Mit Ü50 hast du schon Glück, wenn du mal eine Antwort bekommst. Hatte das beim letzten Projektwechsel wieder mal probiert und mich auf insgesamt 12 Stellen, die auf den Firmenseiten direkt und bei Stepstone ausgeschrieben waren, gemeldet. Gerade mal 8 Rückläufer, davon 5 Absagen, daß "andere besser passen" und bei den 3 restlichen Angeboten die Gehälter auf Anfängerniveau. Nur als Selbständiger ist man gefragt. Dafür seltsamerweise um so mehr. Aber so seltsam ist das nicht, wenn man Folgendes in Betracht zieht: (sinngemäßer Kommentar einer befreundeten Personalberaterin): Das "nicht gut passen" ist einfach ein Problem der Überqualifikation: Man deckt zwar alles doppelt und dreifach ab, was gefordert ist, aber eben auch noch sehr viel mehr. Zuviel mehr! Ab 40 und darüber stellen Ingenieure als neue Mitarbeiter damit zunehmend eine Bedrohung für interne Fachkräfte dar, weil diese um ihre Position fürchten, wenn Kompetenz von Außen kommt. Die Neulinge könnten sie beim nächsten Karriereschritt überholen und abhängen. Daher gehen Teamleiter und auch viele Entwickler als Beisitzer in solchen Bewerbungen unbewusst in eine Verteidigungshaltung und lehnen qualifizierte Bewerber ab. Es wird nach Krümeln und Schwächen gesucht. Kompetente Antworten werden entweder torpediert, nicht verstanden oder verstärken noch die Bedrohungslage, wenn sie sitzen. Dazu besteht noch das Problem, daß man ja generell nach günstigen Mitarbeitern sucht und seitens der PA oft feste limits vorgegeben sind. Somit haben junge Bewerber mit moderatem Gehalt und nur etwas Berufserfahrung die besten Chancen auf Einstellung. Diese sind sehr stark gefragt und umworben und können auch überproportionale Forderungen stellen. Trotz des absolut noch moderaten Gehaltes sind sie in Relation zu den Fähigkeiten und der Erfahrung, eigentlich viel zu teuer, aber die Akzeptanz bei den Mitarbeitern und im Gesamtgefüge wird als höher und auch als wichtiger eingestuft. Das entscheidende Zitat aus dem Gespräch war für mich der Satz: "Die Gehalts- und Kompetenzpyramide muss erhalten bleiben". Und da der Teamleiter mehr verdienen muss, aber nicht so arg viel hat, wenn er noch jung ist, greift indirekt ein Alterseffekt. Der Tipp lautete: Zunächst wenig Gehalt fordern, um es ins Bewerbungsgespräch zu schaffen, dort nicht zuviel Kompetenz zeigen, sondern eher Schwächen offenlegen und diese taktischerweise dort, wo der Beisitzer die Stärken hat, damit er sich "sicher fühlt" und so das Stellenangebot "gewinnen". Bei genügenden Angeboten das Gehalt mit Hinweis auf konkurrente Angebote 5%-10% nach oben korrigieren und so die "lausigen Firmen aussortieren". (hat sie wörtlich so gesagt) Dann die beste Stelle antreten und langsam Kompetenz zeigen und nach einer Einarbeitungszeit dann das Gehalt nochmals neu verhandeln. Parallel mit dem Gehaltszettel zu anderen Firmen Kontakt aufnehmen und sich Angebote machen lassen, um sich abzusichern. Ein bissl was geht immer. Und wenn es immer noch zu wenig ist, dann "Fokus auf Beziehungsmanagement, externe Kontakte knüpfen, sich Abwerben lassen, langfristigen Vertrag unterzeichnen und bei der alten Firma spätestmöglich kündigen. Dazu Gleitzeit und Urlaub ansammeln und bis dahin Gang rausnehmen, Lernen, Schulungen mitnehmen ... und dann Abflug". Mein Kommentar dazu: Hört sich alles ziemlich abgebrüht und taktisch an. Ihr Kommentar: "Das ist die heutigen Arbeitswelt".
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J. S. schrieb: > (sinngemäßer Kommentar einer befreundeten Personalberaterin): Selten so einen Schwachsinn gelesen. J. S. schrieb: > Und wenn es immer noch zu wenig ist, dann "Fokus auf > Beziehungsmanagement, externe Kontakte knüpfen, sich Abwerben lassen, Warum nicht gleich so?
Re D. schrieb: > J. S. schrieb: >> (sinngemäßer Kommentar einer befreundeten Personalberaterin): > > Selten so einen Schwachsinn gelesen. Leider findet das genau so statt und habe es selber auch schon erlebt. Nicht der Regelfall, aber kommt vor.
Frank E. schrieb: > Die Frage ist, warum nachen die das? Die Leute sind billig! Die Abteilung braucht die nicht zu bezahlten ----> HR_Umlage Vllt. zahlt die auch das Agentur für A..
Cha-woma M. schrieb: > Die Abteilung braucht die nicht zu bezahlten ----> HR_Umlage > Vllt. zahlt die auch das Agentur für A.. Das musst du uns mal erklären, wie man durch Einsparen von ein paar Euros (wenn das überhaupt gehen sollte) all das kompensieren können sollte, was man an Arbeit mit solchen Mitarbeitern hat. Wenn Praktikum, muss es sich für die Firma schon auszahlen. Es gibt aber eigentlich immer einige Sachen, die ein Ungelernter sich rasch beibringen kann, wenn er befähigt ist. Hier hängen immer ein paar Studies rum, die einfache Programmier- und Testaufgaben erledigen. Das erfordert natürlich eine sinnvolle Vorarbeit! Man muss Konzepte schreiben und Testpläne verfassen, damit die Jungs Dokumente lesen und sich weitgehend selbst einarbeiten können. Dann brauchen die auch nur 10-20% der Zeit Betreuung. Während der 90%-80% reinen Arbeitszeit arbeiten sie so schnell, wie ich in 60%-70% der Zeit. Abzüglich meiner 10%-20%, die für die Betreuung wegfallen, kommen die also auf 40%-80%, weil sie noch Schulungen brauchen, 30%-70%. IM Schnitt rechnen wir einen Praktikanten mit 50% Wirkungsgrad. Er darf daher maximal 40% desjenigen kosten, den er ersetzt. Firmen, die chaotisch und aus der Buchse arbeiten, ohne Planung, Konzepte und Dokumente, die haben es natürlich schwer, die Jungs effizient zu machen und zahlen am Ende drauf, weil die Studies ihnen allenthalben in den Ohren liegen.
J. S. schrieb: > Da sind ja Firmen schon > reingefallen, die Praktikanten und Werkstudenten voll haben arbeiten > lassen und dann zahlen mussten. Bosch fällt mir da ein! Hatten vor etwa 10 Jahren massenweise Absolventen eingestellt und sie als Praktikanten deklariert. Daher sind praktisch kaum Sozialbeiträge angefallen und obendrein hatten die nur ein unterklassiges Gehalt. Später haben die geklagt und gewonnen und Bosch musste nachzahlen. Seither setzt Bosch sehr stark auf Verlagerung und Zeitarbeit. Selbständige kommen bei Bosch überhaupt nicht mehr rein, es sei denn über dubiose Zeitarbeitsfirmen, die alles in Stunden umrechnen und dann fest Arbeitspakete mit festen Zeiten und Festpreis verkaufen. Besonders gewisse Tanten aus Reutlingen kommen mir allenthalben mit solchem Zeug um die Ecke.
Frank E. schrieb: > Da gibt es eine Firma > in Berlin (Name ist uns bekannt), die nimmt massenhaft Praktikanten auf, Hierzu fällt mir noch die Vergabepolitik von Fördermitteln ein: Dort wird oft ein gewisser Anteil an Mitarbeitern gefordert, die weitergebildet werden sollen, um den allgemeinen Bildungsauftrag zu erfüllen. Die an den klassischen Drittmittelprojekten beteiligten Universitäten haben da meistens eine Super-Quote, weil deren Studenten zu 50% lernen und ansonsten nur wenige festangestellte Mitarbeiter der Uni involviert sind. Die Firmen können dann nur ihre Ausbildungsplätze nachweisen. Dabei gilt: Je mehr Ausbildungsanteil ein gefördertes Projekt hat, desto höher die mögliche Fördersumme. Da in Berlin soweiso die Hälfte aller Firmen nur startups sind, die solche Mittel abgreifen wollen, braucht es eben ein Büro, das mit Azubis vollgestopft ist. Wahrscheinlich gibt es die auch bald als Mietobjekt, wie die Dummymitarbeiter, die man 1 Woche bei einer Zeitarbeitsfirma bestellt und an geleaste Notebooks setzt, damit der Laden nach "voll" aussieht, wenn der Chef des Startups die Investoren durch die Hallen führt.
J. S. schrieb: > Re D. schrieb: >> J. S. schrieb: >>> (sinngemäßer Kommentar einer befreundeten Personalberaterin): >> >> Selten so einen Schwachsinn gelesen. "Schwachsinn" als Argument benutz man nur, wenn man selbst schwach im Geiste ist! > Leider findet das genau so statt und habe es selber auch schon erlebt. > Nicht der Regelfall, aber kommt vor. Der Regelfall ist ein Fantasmen, in der Form: Unternehmen wählen Bewerber rational aus! Alle Entscheider handeln lehrbuchmäßig! Der "best fit" bekommt die Stelle! Bei dem Ganzen wird vergessen: Alle Akteure im Bewerbungsprozess haben ihre eigenen Ansichten und Ziele. Dabei sind die verdeckten Ansichten und Ziele auf der Unternehmensseite, oftmals die wahren! Dadurch wird der Regelfall zum Fantasmen.
Ist ja spannend, wie sich die Diskussion entwickelt, aber ... Bei unseren Praktikanten handelt es sich um Umschüler, bei denen ein Parktikum oblgatorisch Bestandteil der Ausbildung ist. Das ist von Anfang an zeitlich begrenzt und endet mit einem "Projekt". Es besteht also weder das Ziel noch die Absicht, diese Leute einzustellen, hat also mit oben genannten Bewerbungs-Mechanismen nicht das Geringste zu tun. Deshalb greifen auch die Hilfen zur Anfänger-Qualifizierung nicht. Wir haben auch schon mal "ehemalige" Praktikanten nach ihrer Umschulung eingestellt, weil sie gut waren bzw. sind, aber darum ging es in meinem Posting eigentlich nicht.
Frank E. schrieb: > Wir haben bis jetzt immer wieder Praktikanten von Umschulungsfirmen > aufgenommen, Das sollte doch dann auch monetär geregelt sein. Da mein Ausbildungsbetrieb keine Lehrwerkstatt als solches mehr hatte (der Ausbildungsmeister war im Jahr davor in Rente gegangen, und so wurde die Lehrwerkstatt aufgelöst), wurden ich und die Folgejahrgänge zu einem anderen Betrieb für die Grundausbildung geschickt. Das war ein netter Zuverdienst für diesen Betrieb, da wir mit deren Azubis einfach so mitliefen. Es sollte also irgendwoher Geld fließen, das dann am Ende vom Jobcenter stammt, der die Maßnnahme bewilligt und finanziert. Gegen diese Frank E. schrieb: > Da gibt es eine Firma > in Berlin (Name ist uns bekannt), die nimmt massenhaft Praktikanten auf, > setzt sie mit einem PC in irgend eine Ecke und kümmert sich danach nicht > im geringsten um sie, nicht mal, um sie auszubeuten. Das sollte man mal dem Jobcenter vermitteln. Solche Firmaen gibt es aber leider immer wieder. Das ist ein mieses Qualitätsmanagment seitens der Behörde. [etwas Offtopic] Gibt es noch Werkunterricht an Schulen? Letztens gab es einen Bericht über eine Aktion einer Handwerkskammer, Jugendliche wieder für handwerkliche Tätigkeiten / Ausbildungen zu interessieren. Da ging u.a. eine junge Tischlerin in Schulen, um den Kindern mal einen Einblick in das zu geben, was man als Tischler (m/w/d) so tut und herstellt. Andere FSJler waren in einer Restaurationswerkstatt tätig. [/etwas Offtopic]
Andi schrieb: > Seither setzt Bosch sehr stark auf Verlagerung und Zeitarbeit. In einem zum Arbeitnehmermarkt gewandelten Arbeitsmarkt ist Bosch mit diesen Methoden dem Untergang geweiht. Und das wäre nuuur gut so! Solche Kapitalisten braucht kein Schwein.
Re D. schrieb: > Dieter D. schrieb: >> Wenn das stimmen sollte, dass der Apfel nicht weit vom Stamme fallen >> soll, dann wáren auch weniger begabte Praktikannten eine Folge davon, >> weil Leistungstragende in der Regel zum Beispiel ihre Kinder von klein >> auf besser förderten. > > Na Dieter, willst du muss sagen, dass deine Eltern dumm waren? ❤️ Na, willst Du damit ablenken, dass Dir diese Frage gestellt wird? Genaugenommen soll das genau mit dem Pillenknick angefangen haben. Gerade unter den intelligenteren, meistens auch die disziplinierteren, Frauen waren diese Pillen überdurchschnittlich zuverlässig wirksam.
Cha-woma M. schrieb: > "Schwachsinn" als Argument benutz man nur, > wenn man selbst schwach im Geiste ist! So ist es häufig von anderen, wenn keine Argumente mehr kommen. Solche Posts mit 'Schwachsinn' etc. als Argument, sowie Pöbeleien, die auch witzig sein sollen, sollen und lenken auch häufig davon ab.
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Frank E. schrieb: > Ist ja spannend, wie sich die Diskussion entwickelt, aber ... > > Bei unseren Praktikanten handelt es sich um Umschüler, bei denen ein > Parktikum oblgatorisch Bestandteil der Ausbildung ist. Vor vielen Jahren, so um 1993 herum, gab es beantragbare Zuschüssen für Praktikanten aus den Hochschulen, die für das Studium verpfichtend Industriepraktika erbringen mußten. Wegen der Wirtschaftskriese gab es zu wenig Stellen und über 50% der Studenten wären sonst wegen fehlender Praktika durchgefallen. Wer damals keine Bescheinigung hatte deshalb durchzufallen, bekam ohne übersteuerndes Vitamin B kein Praktikum. Dieses Papierchen war für die Zuschüsse unabdingbar. Es gibt durchaus immer wieder Programme für Umschüler, da zahlte die Agentur für Arbeit ein kleines Entgeld an die aufnehmenden Firmen. Jedoch sind die Kassen klamm geworden, oder die Gelder werden verwendet um andere Gruppen zu fördern. Welche das sind, könnte vielleicht politisch werden.
Frank E. schrieb: > Bei unseren Praktikanten handelt es sich um Umschüler, bei denen ein > Parktikum oblgatorisch Bestandteil der Ausbildung ist. Da muss dann aber tatsächlich der Staat eingreifen und dafür sorgen, daß es diese Stellen gibt. In Zeiten wirtschaftlicher Probleme, haben gerade die kleinen Firmen ohne Möglichkeiten der langfristigen Kapitalbeschaffung und - umschichtung keinerlei Reserven für Eskapaden. Dort wird sicher zuerst gespart! Cha-woma M. schrieb: > Unternehmen wählen Bewerber rational aus! > Alle Entscheider handeln lehrbuchmäßig! > Der "best fit" bekommt die Stelle! Daß dies nicht so ist, sollte nach Jahren beruflicher Erfahrung eigentlich jedem klar sein. In den meisten Firmen bilden sich Seilschaften und Grüppchen die darauf bedacht sind, protenzielle Störer draußen zu halten. Rainer Z. schrieb: > In einem zum Arbeitnehmermarkt gewandelten Arbeitsmarkt Ich frage mich ernsthaft, wer das ständig versucht, in die Welt zu setzen. Ist das der VDI oder andere Arbeitgeberverbände? Es wird seit über einem Jahr gespart, was das Zeug hält. Die Wirtschaft bemängelt zurückgehende Aufträge aus dem Ausland und auch die offiziellen Zahlen beweisen eine zurückgehende Konjunktur! Wer möchte da noch an das Märchen des Arbeitsnehmermangels glauben? Beitrag "Re: Arbeitsmarkt für Ingenieure in Deutschland rückläufig"
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Robert K. schrieb: > Wer möchte da noch an das Märchen des Arbeitsnehmermangels glauben? Deutschland ist die drittstärkste Wirtschaftsnation hinter den USA und China. Also ich glaube die Märchen der Industriebosse und der FDP kein Stück. Das ist nicht jammern auf höchsten Niveau, sondern schlicht verlogen. Jüngstes Beispiel: https://www.spiegel.de/wirtschaft/mona-neubaur-kosten-fuer-abriss-vom-akw-hamm-uentrop-soll-der-bund-uebernehmen-a-8104855c-8b6e-48a5-b0c3-0a05ec8a96ba Typische Manager-Denke: Gewinne einstecken, Verluste aufs Volk abwälzen. Die Amis machen es teils besser: Dort landen kriminelle Manager im Knast, auch deutsche: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-vw-manager-oliver-schmidt-kommt-aus-dem-gefaengnis-frei-a-af4d1b9d-de65-4a89-8725-1278ee724cde Immerhin vier Jahre hat er gebrummt. Weil er naiverweise glaubte, ihm würde nichts passieren, wenn er in die USA einreist. Mal schauen, was das LG Braunschweig mit dem VW-Winterkorn macht. Robert K. schrieb: > Die Wirtschaft > bemängelt zurückgehende Aufträge aus dem Ausland und auch die > offiziellen Zahlen beweisen eine zurückgehende Konjunktur! Ein Problem ist allerdings die ausländerfeindliche Stimmung in Deutschland, nicht nur im Osten, da aber besonders. Wer will schon Geschäfte mit Nazis machen? Nur die Unternehmer schweigen... Interessante Gedanken dazu hier: https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-12/afd-wirtschaft-unternehmen-bundesregierung-auswirkungen Zitat daraus: "Vielleicht bekommen jede Gesellschaft und jedes Unternehmen die Politik, die sie verdienen." So ist es wohl. Nur liegt es dann eben auch an den Unternehmen, die keine Verantwortung übernehmen, nicht einmal mit Praktikanten, die sie am liebsten ausbeuten wollen und noch nach Förderungen vom Staat schreien. Womit wir wieder beim Eingangsbeitrag dieses Threads sind.
J. S. schrieb: > Der Tipp lautete: Zunächst wenig Gehalt fordern, um es ins > Bewerbungsgespräch zu schaffen, Dann kommst du mit deiner niedrigen Gehaltsforderung gar nicht erst rein, weil du so aussiehst, als würdest du aus Verzweiflung extrem weit runtergehen um irgendeinen Job zu bekommen, weil du nix kannst. Der Schwachsinn erst mal so zu tun als könne man nix um nicht als besser qualifiziert dazustehen geht bei einem älteren auch nicht, weil das nicht zusammenpasst wenn man schon einige Jahre Arbeitserfahrung auf dem Buckel hat und dann so tut als wäre man auf dem Level eines Jungspundes mit 2 Jahren Berufserfahrung, das nimmt einem keiner ab. Wenn der schon so alt ist und nix kann dann war der wohl die meiste Zeit krank also auch raus aus dem Rennen. Fazit: Schwachsinnstipp im Quadrat.
Rainer Z. schrieb: > Deutschland ist die drittstärkste Wirtschaftsnation hinter den USA und > China. ... und wir näheren uns auch immer mehr den dortigen Verhältnissen an, wo die Wirtschaft immer mehr die Politiker bestimmt und die Schere zwischen Arm und Reich auseinander geht!!!!! Es ist unfassbar, dass man immer wieder diese nutzlose Zahl heranzieht! Es kommt darauf an, was pro Person beim Bürger ankommt! Dass hier Lidl und Aldi sowie die Schwarz-Gruppe kräftige Milliarden machen und sich die Rüstungskonzern dumm und dämlich verdienen, hilft der breiten Bevökerkung bein bischen! Das bringt nur die Aktionäre voran. Würde man das mal auf die Personen beziehen, dann sähe man, dass das Vermögen der meisten Deutschen in den letzten Jahren gesunken ist, was durch die sinkenden Netteogehälter bedingt ist und den Zuzug der Flüchtlinge verschärft wird! Dänen, Norweger und Schweden schneiden da viel besser! Noch besser geht es den Schweizern! Die Dänen z.B. haben z.B. ein BIP/Einw. von >71k, die DE nur 68! Das war mal anders herum! Du plapperst nur Parolen der Bundesregierung nach, dass es uns so gut geht!
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Franko S. schrieb: > Fazit: Schwachsinnstipp im Quadrat. Dazu passend: Dieter D. schrieb: > So ist es häufig von anderen, wenn keine Argumente mehr kommen. Solche > Posts mit 'Schwachsinn' etc. als Argument, sowie Pöbeleien, die auch > witzig sein sollen, sollen und lenken auch häufig davon ab. Sehr richtig! ---------------------------------------- Die Diskussion lenkt völlig vom eigentlichen Tenor ab! Die Forderung nach Ausgleich von Bemühungen im Bereich des Angebots an Praktikanten halte ich im Ausnahmefall für angemessen. Der Regelfall sollte aber sein, dass Firmen ein Eigeninteresse haben, sich um Personal zu bemühen und es auszubilden. Durch das ständige unkontrollierte Fördern seitens des Staates führt es aber leider dazu, dass sich eine Trägheit unter den Firmen breitgemacht hat und man nicht mehr ausbildet, weil das zu teuer erscheint und man das lieber anderen überlässt um sich dann dort zu bedienen. Und dann wird gejammert, dass es nicht genug gute Leute gibt, die für ein paar schnöde Groschen mehr, bereit sind, zu wechseln und Mitarbeiter keinen Bezug zu einer Firma haben und nur taktisch denken, um Karriere zu machen.
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Rahul D. schrieb: > Das ist ein mieses Qualitätsmanagment seitens der Behörde. Nein, die fördern sowas sogar. Unternehmensverbände stehen dahinter und machen Druck, dass die Agentur für A. Einarbeitungsgelder vergibt. Damit holen sich die Arbeitgeber ihre Beiträge zurück und es wird Druck auf die Löhne ausgeübt.
Rainer Z. schrieb: > Deutschland ist die drittstärkste Wirtschaftsnation hinter den USA und > China. Deutschland wäre fast auf Platz vier gelandet, wenn nicht Japan letztes Jahr überraschend stark geschwächelt hätte. https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/deutschland-dritter-platz-weltwirtschaft-japan-100.html Die Abwertung des Yen führt dazu, dass Japan 2023 trotz eines höheren realen Wirtschaftswachstums den Rang als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt an Deutschland abgeben musste. https://www.gtai.de/de/trade/japan-wirtschaft/wirtschaftsausblick 2024 dürfte das BIP um 0,1 Prozent zurückgehen (Sommerprognose: +0,2 Prozent). Für 2025 steht nur noch ein Plus von 0,5 Prozent in Aussicht, statt wie bislang erwartet 1,1 Prozent. https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/herbstprognose-ifw-kiel-2024/ Ob es den Leuten besser gehen kann oder nicht, dazu muss auch die BIP-Entwicklung pro Kopf beachtet werden. Wenn das BIP -0,1% aufweist und im gleichen Zeitraum die Zahl der Bevölkerung durch Zuwanderung von 83 auf 83,5 Mio steigt, dann ist das insgesamt eine BIP-Entwicklung von -0,7% pro Kopf. Um soviel müßten dann alle Bürger in Deutschland ihren Lebensstanddard zurückstecken und letztendlich auch die Lohnniveaus sich dem anpassen. Solange jedoch die Inflation in % noch höher als die Absenkung pro Kopf des BIP in % ist, können die Gehälter noch nominal steigen, aber es gibt einen Realkaufkraftverlust.
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Robert K. schrieb: > Die Wirtschaft > bemängelt zurückgehende Aufträge aus dem Ausland und auch die > offiziellen Zahlen beweisen eine zurückgehende Konjunktur! Das Problem ist aber auch nicht auf Deutschland beschränkt. > Wer möchte da noch an das Märchen des Arbeitsnehmermangels glauben? Wenn man sieht, wieviele Geschäfte wegen Personalmangel geschlossen sind und wenn der Chef viel mehr Aufträge abarbeiten könnte, wenn er Personal hätte, sieht man das anders.
Frank E. schrieb: > Ja, ich weiss, es klingt irgendie genau anders herum, als oft diskutiert > wird. Praktikanten arbeiten quasi für Umme .. Das ist die verquerte Denkweise der Bürohengste, über die ich mal mit 'meiner' Personalabteilung streiten musste. > Es gibt auch Praktikanten, die kosten überwiegend zusätzliche > Arbeitskraft und Betreuungszeit auf Seiten des Betriebes und bringen > eigentlich Nichts Das sehe ich als Normalfall. Frank E. schrieb: > Bei unseren Praktikanten handelt es sich um Umschüler, bei denen ein > Parktikum oblgatorisch Bestandteil der Ausbildung ist. Das ist von > Anfang an zeitlich begrenzt und endet mit einem "Projekt". Umschüler hätte in den Eröffnungsbeitrag gehört! Da geht doch die Frage an den Umschulungsträger mit dem dezenten Hinweis, dass man Probleme hat, weiterhin Praktikumsplätze anbieten zu können. Rahul D. schrieb: > Frank E. schrieb: >> Da gibt es eine Firma >> in Berlin (Name ist uns bekannt), die nimmt massenhaft Praktikanten auf, >> setzt sie mit einem PC in irgend eine Ecke und kümmert sich danach nicht >> im geringsten um sie, nicht mal, um sie auszubeuten. > > Das sollte man mal dem Jobcenter vermitteln. > Solche Firmaen gibt es aber leider immer wieder. > Das ist ein mieses Qualitätsmanagment seitens der Behörde. Fördermaßnahmen schlechter Qualität, die von den Arbeitsagenturen sehrgroßzügig bezahlt werden, scheinen eher üblich als Ausnahmen. Die dortigen Mitarbeiter verwalten, Qualität und Leistung sind denen fremd.
Reinhard S. schrieb: > Wenn man sieht, wieviele Geschäfte wegen Personalmangel geschlossen sind Das wenige Prozente auf die das überhaupt zutrifft und dann auch nur, weil sie potenziellem Personal nicht genug zahlen. Was ich sehe, ist, daß Geschäfte schließen, weil andere aufmachen, weil es Internet gibt und der online-Handel blüht - vor allem der mit asiatischen Produzenten im Direktvertrieb. Mithin hat Deutschland ja keine Unterversorgung an Produkten - die Zahl der Händler ist also offenbar ausreichend. Oftmals schließen die Geschäfte in den Innenstädten, weil ein Kaufhaus in der Nachbarschaft schließt und daher die Laufkundschaft wegbleibt. Und: Aufgrund der steigenden wirtschaftlichen Probleme, drehen immer mehr Menschen den Euro zweimal um! Viele Boutiken und Krimskrams-Geschäfte sind es daher, die zumachen müssen. > und wenn der Chef viel mehr Aufträge abarbeiten könnte, Auch da steckt derselbe Fehler drin, wie bei der Zeitarbeit: Ein möglicher Auftrag wird von mehr als einer Person gesehen und es entsteht bei praktisch allen in der Region der Eindruck, man könne noch mehr verdienen, wenn man noch mehr Personal hätte. Das war bis vor Kurzem noch in der Baubranche so: Brauchtest du einen Handwerker, musstest du bei 5 Firmen telefonieren! 4 hätten das gerne sofort gemacht. Am Ende braucht es aber nicht 4 Firmen sondern nur einen Handwerker in einer der Firmen! Wie schnell das gekippt ist, hat man letztes Jahr gesehen: Da stecken plötzlich Handzettel in Briefkästen, von Dachdecker- und Schreinereibetrieben, die dir preisgünstig Dienstleistungen anbieten. Hier sind sogar welche zu Fuss durch den Ort gelaufen und wollten Fenster reparieren!
Franko S. schrieb: > Dann kommst du mit deiner niedrigen Gehaltsforderung gar nicht erst > rein, weil du so aussiehst, als würdest du aus Verzweiflung extrem weit Vollkommen falsch interpretiert! Es geht nicht darum, vom einen Extrem ins andere zu schwenken, sondern nur nicht mit zuviel Gehalt aus den anderen herauszustechen. Wir reden hier von einem range von vielleicht 5%..10% > erst mal so zu tun als könne man nix Nochmals falsch interpretiert! Du denkst zu sehr schwarz-weiß. Es ging darum, nicht zuviel Kompetenz zu offenbaren auf einem Sektor, wo man dem anderen zu sehr auf die Pelle rücken würde und nicht sich als dumm zu verkaufen.
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Reinhard S. schrieb: > Wenn man sieht, wieviele Geschäfte wegen Personalmangel geschlossen sind > und wenn der Chef viel mehr Aufträge abarbeiten könnte, wenn er Personal > hätte, sieht man das anders. Geschäft geschlossen wegen Personalmangel? Meist wurde die Geschäftsaufgabe/Pleite mit dem Fantasmen "Personalmangel" kaschiert!
Cha-woma M. schrieb: > Geschäft geschlossen wegen Personalmangel? > Meist wurde die Geschäftsaufgabe/Pleite mit dem Fantasmen > "Personalmangel" kaschiert! Es mangelt generell nicht an Personal. In keiner Firma! Es geht einzig allein darum, wieviel man bezahlen kann und will. Die allermeisten Jobs sind einfach genug, daß sie ein jeder erlernen kann. Sie sind nur oft nicht attraktiv genug, daher werden sie nur gemacht, wenn es genug Geld gibt. Hier gibt es also einen Effekt Angebot und Nachfrage. Solange es ein Überangebot an ANs gibt /gab, muss(te) man eben nicht viel zahlen. Daher haben sich eben in manchen Bereichen Billigjobs etabliert - auch, weil sie per Aufstockung gefördert wurden oder steuerlich attraktiv waren. Wenn da das Personal knapp wird, könnte man hergehen und einfach ein paar Cent mehr drauflegen und fertig ist die Laube. Aber: Gerade in den einfachen Jobs, wie in der Gastronomie und dem Ladenverkauf fehlen jetzt plötzlich Leute, obwohl das eigentlich jeder könnte. Warum ist das so? Die Antwort ist einfach: In der Gastro und dem Ladengeschäft wurde vielfach mit Ungelernten und Studenten gearbeitet, die auf Mini-Job-Basis arbeiten und zudem noch schwarz bezahlt werden konnten, weil das einfache Kassensysteme waren, wo viel Bargeld über die Theke ging. Seit Einführung verpflichtender Kassensysteme und Bon-Pflicht ist das nicht mehr so einfach, da Geld am Staat vorbei zu wirtschaften! Damit ist der Umsatz evident und es gibt weniger Bargeld-Umsatz, mit dem man noch unter der Hand was zahlen könnte. Darunter leiden besonders die Wirte, die zuvor sehr viel nebenher haben laufen lassen können. Auch durch das sich Ausbreiten des kontaklosen zahlens per Mobiltelefon und EC-Karte (u.a. wegen Covid) sind die Geldflüsse mehr evident. Gleichzeitig rechnet es sich für Studenten nicht mehr, in solchen Jobs zu arbeiten, wenn sie in höher qualifizierten Bereichen arbeiten können -> duales Studium! Als weiteren Punkt kann man die Sozialleistungen sehen: Für immer mehr Personen lohnen die Billig-Jobs nicht mehr, weil sie durch H4 am Ende genau soviel bekommen, inklusive Wohnung und Nebenkosten, die sich in den letzten Jahren massiv erhöht haben. Wenn also heute ein Ladenbesitzer oder ein Wirt noch Gewinne machen will, braucht er entweder billigeres Personal, dass es nicht gibt, oder muss die Preise massiv erhöhen. Das ist aber kaum durchsetzbar, weil sich die Kunden an die niedrigen Preise gewöhnt haben. Die Diskussion gab es ja letztes Jahr, dass viele Kunden nicht bereit sind, die Steigerungen mitzumachen, als zudem noch die MWST wieder erhöht wurde. Die Politik hat zu lange zuviel subventioniert und dann kam der Knall. Aber wie gesagt: Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Ladenware und Gastonomie scheint ja gedeckt zu sein. Ich sehe keine Einlassschlangen vor den Resturants und Läden!
J. S. schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Wenn man sieht, wieviele Geschäfte wegen Personalmangel geschlossen sind > Das wenige Prozente auf die das überhaupt zutrifft Im Lebensmittelhandel seh ich das öfters. > und dann auch nur, weil sie potenziellem Personal nicht genug zahlen. Den Stellengesuchen nach ist das nicht mal so wenig. > Was ich sehe, ist, > daß Geschäfte schließen, weil andere aufmachen, weil es Internet gibt > und der online-Handel blüht - vor allem der mit asiatischen Produzenten > im Direktvertrieb. Nutzt halt nichts, wenn es um Lebensmittel geht. Oder willst du ewig auf deine Brötchen und Wurst warten? > Mithin hat Deutschland ja keine Unterversorgung an Produkten - die Zahl > der Händler ist also offenbar ausreichend. Verhungern tut keiner, aber die Auswahl ist halt eingeschränkt. > Viele Boutiken und Krimskrams-Geschäfte sind es daher, > die zumachen müssen. Auch das kein Problem, was nur Deutschland hat. >> und wenn der Chef viel mehr Aufträge abarbeiten könnte, > Auch da steckt derselbe Fehler drin, wie bei der Zeitarbeit: Ein > möglicher Auftrag wird von mehr als einer Person gesehen Nein, das sagt mein Bauleiter. Er lehnt deshalb Aufträge ab, die der Kunde uns gerne geben würde. > Brauchtest du einen Handwerker, musstest du bei 5 Firmen telefonieren! 4 > hätten das gerne sofort gemacht. Warum telefonierst du dann erst 5 Firmen ab, wenn du spätestens bei der 2. Firma einen gehabt hättest? > Wie schnell das > gekippt ist, hat man letztes Jahr gesehen: Hochbau soll wohl aktuell etwas mager sein, aber Tiefbau brummt wie eh und je.
Reinhard S. schrieb: > Nein, das sagt mein Bauleiter. Er lehnt deshalb Aufträge ab, die der > Kunde uns gerne geben würde. Dann soll dein Bauleiter einfach jemanden einstellen und ihm genug bezahlen. Die Handwerker wechseln ja auch den Betrieb, wenn jemand anderes mehr bezahlt. > Warum telefonierst du dann erst 5 Firmen ab, wenn du spätestens bei der > 2. Firma einen gehabt hättest? Weil es ein Wasserleck war, das nicht 5 Monate tropfen sollte. Man sucht automatisch weiter, wenn jemand gerade nicht kann. Wenn du in den Laden gehst und er hat keine Brötchen mehr, gehst du auch in den nächsten, oder? Analogie: Das gleiche tun die Firmen auch, wenn sie einen Selbständigen suchen und wenn da nicht sofort eine Auswahl an 5 Personen da ist, die sofort anfagne können, weil sie unterbeschöftigt sind und nichts zu tun haben, heißt es "Fachkräftemangel". > Verhungern tut keiner, aber die Auswahl ist halt eingeschränkt. Ja, und das Vorhalten einer großen Auswahl kostet Geld, das der Kunde indirekt bezahlt. Tut er das nicht mehr, gibt es weniger Produkte. Angebot und Nachfrage! Zurückkommend auf die Frage der Praktikanten: Wenn es nicht genug Firmen gibt, die eine gute Ausbildung bieten, dann müssen die eben wieder "Lehrgeld" zahlen, wie früher! Wenn einer Physiotherapeut werden will, muss er auch seine Ausbildung bezahlen! Und entsprechend wenige gibt es. Da haben wir einen Mangel! Und auch bei den Krankenschwestern und Altenpflegern. Da muss eben mehr Geld auf den Tisch, wenn sich Leute finden sollen, die anderen den Hintern abputzen! Einsparen kann man es ja bei den Video- und Audio-DSP-Ingenieuren. Da finden sich genug, die C können und das machen wollen :-) Auch bei den BWLern könnte man sparen: Da gibt es inzwischen auch ein Überangebot. Ich gehe mithin davon aus, dass Handwerker in Zukunft die Profiteure des Strukturwandels sind, weil immer mehr Menschen immer mehr Bedarf an Tätigkeiten haben, die nicht multiplizierbar sind, wie Software oder IT. Bei 2% mehr Deutschen in 2030 braucht es 2% mehr Fisöre und 2% mehr Ärzte. Aber nicht unbedingt 2% ITler. Praktikanten tun gut daran, sich rechtzeitg den richtigen Job auszusuchen. Ich habe das übrigens zu meiner Zeit auch gemacht:
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Dieter D. schrieb: > Vor vielen Jahren, so um 1993 herum, gab es beantragbare Zuschüssen für > Praktikanten aus den Hochschulen, die für das Studium verpfichtend > Industriepraktika erbringen mußten. Wegen der Wirtschaftskriese gab es > zu wenig Stellen und über 50% der Studenten wären sonst wegen fehlender > Praktika durchgefallen. Das habe ich nicht so (schlimme) in Erinnerung und ich wüsste auch nicht, dass es da Zuschüsse gab! (?) Ich habe meine Praktika zwischen 1990 und 1993 gemacht, später waren es Werkstudentenstellen und kann mich noch erinnern, dass ich ab 1993 öfters bei der Leybold war und dort C-Programme und Datenbanken schrieb. Das Thema "Wiedervereinigung und Wirtschaftsprobleme" wurde da in der Tat erörtert. Trotzdem bekam ich ein offizielles Praktikum als Werkstudentenstelle, mit vollständiger Bezahlung, das auch offiziell nach Studienordnung galt, wegen der Führung des Praktikantenheftes und Durchsicht mit Abzeichnung. Ich habe immer drauf geachtet, dass ich was gelernt habe, auch wenn es nicht viel Geld gab. Bei den ersten Betrieben in den Jahren zuvor ging es um Metall, da stand ich an der Drehbank, habe Formen gebaut, Gewinde geschnitten, Teile gehärtet und "angelassen" und war sogar in einer Blech-Schweißerei und -biegerei. Seither kann ich das selber und habe es auch hundertfach genutzt. Vor allem habe ich das Wissen über die Abläufe und was da geht und was nicht! Letzte Woche wieder 8x Feingewinde ins empfinfliche Alu geschnitten, mit nur Stufe 2 des Schneiders und kaltgeschrumpfter Schraube als Passung für einen optischen Vortrieb für eine Astronomieanwendung. Passte auf Anhieb! Das was ich im Drehbetrieb gelernt habe, konnte ich später als Werkstudent umsetzen: Deckel und Maho-Drehbank-Steuerprogramme aus C-Programmen heraus erzeugen. WAr sehr gut bezahlt. In allen Betrieben habe ich erst kein Geld gefordert, aber im Nachhinein freiwillig immer etwas bekommen, nachdem sie gesehen hatten, was ich konnte. Als späterer Werkstudent hat sich das dann so richtig gelohnt. Von meinem Wissen im Bereich der Leistungselektronikanlagen im späteren Praktikum konnte ich gerade im letzten Projekt wieder profitieren, wie auch von den Blechkenntnissen, als es um die Platzierung von Steckern ging, die der externe Layouter gesetzt hatte. Die sahen nur in 3D gut aus, weil er den möglichen Biegewinkel nicht im Blick hatte. War ein FH-Ingenieur, die ja angeblich so praktisch ausgebildet sind :-) Als Nachbetrachtung: Möglicherweise hätte ich das 1993er Praktikum nicht bekommen, ohne mein Metallvorwissen. Kann sein, es gab wohl mehrere Bewerber. Das hat damals ziemlich gezogen, kann ich mich erinnern. Der Einsteller war auch erstaunt zu erfahren, dass wir "modernen Ingenieure" noch technische Zeichnungen mit Kartonpapier und Lineal gelernt haben. Macht heute auch kaum noch mehr einer.
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Reinhard S. schrieb: > Nein, das sagt mein Bauleiter. Er lehnt deshalb Aufträge ab, die der > Kunde uns gerne geben würde. Ein Bauleiter nimmt nur Aufträge von der Projektleitung an. Da kann der Kunde nicht einfach mal sagen in der Art:"Herr XY ich beauftrage sie auf meinem Grundstück die Einfahrt zu erweitern. In vier Wochen muss das erledigt sein!" Reinhard, in welch seltsamer Firma bist du den Angestellt?
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Noch ein Artikel zum Arbeitskräftemangel: https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/supermaerkte-in-deutschland-an-fleisch-und-kaese-theken-fehlt-das-personal-a-fff0b811-7d76-446d-8cab-81d56d1a775a
Rainer Z. schrieb: > Noch ein Artikel zum Arbeitskräftemangel: Mir ist das nicht verständlich. Welche Qualifikation benötigt eine Käseverkäuferin? Wir sprechen ja nicht von Gourmets - sondern dem Rüberreichen von Käseecken an die Hausfrau. Dass Personal fehlt, hängt vor allem an den schlechten Bedingungen. Da bekommen viele nur den Mindestlohn und das scheint den AG noch zu hoch, wenn ich sehe, dass im Supermarkt von 8 Kassen 2 besetzt sind und sich Schlangen bilden! Das ist einfach Gewinnstreben der Konzerne und jammern auf hohem Niveau! J. S. schrieb: > Aufgrund der > steigenden wirtschaftlichen Probleme, drehen immer mehr Menschen den > Euro zweimal um! Viele Boutiken und Krimskrams-Geschäfte sind es daher, > die zumachen müssen. Das scheint mir eher der Fall zu sein. Für den grundsätzlichen Nahrungsbedarf sehe ich keine Unterversorgung. Die Mensch fokussieren einfach ihre Ausgaben auf das Wesentliche.
Martin K. schrieb: > Rainer Z. schrieb: >> Noch ein Artikel zum Arbeitskräftemangel: > Mir ist das nicht verständlich. Welche Qualifikation benötigt eine > Käseverkäuferin? Wir sprechen ja nicht von Gourmets - sondern dem > Rüberreichen von Käseecken an die Hausfrau. Ich stimme Dir ja 100% zu! Genau diese Frage habe ich mir selber gestellt. > Dass Personal fehlt, hängt vor allem an den schlechten Bedingungen. Da > bekommen viele nur den Mindestlohn und das scheint den AG noch zu hoch, > wenn ich sehe, dass im Supermarkt von 8 Kassen 2 besetzt sind und sich > Schlangen bilden! Ja, und der Mindestlohn ist 2024 trotz der zuletzt heftigen Teuerung von Energie, Lebensmitteln, Mieten von 12,00 Euro brutto auf 12,41 Euro brutto je Stunde gestiegen. Das ist doch komplette Verarschung! Wie soll davon eine alleinerziehende Mutter den Lebensunterhalt bestreiten? > Das ist einfach Gewinnstreben der Konzerne und jammern auf hohem Niveau! Mein Reden. Besonders die FDP sperrt sich gegen die Erhöhung des Mindestlohns. Wieviel verdient Lindner, damit er sich mit Freund Merz die Hochzeit auf Sylt und den Porsche leisten kann? Ja, kommt mir jetzt nicht mit der "unabhängigen Kommission", die den Mindestlohn anpasst. Der Gesetzgeber hat es selber in der Hand, wenn er will.
Martin K. schrieb: > Mir ist das nicht verständlich. Welche Qualifikation benötigt eine > Käseverkäuferin? Hygieneschulung, Gesundheitszeugnis, Wiegen, Geduld.
Rainer Z. schrieb: > er Mindestlohn ist 2024 trotz der zuletzt heftigen Teuerung von > Energie, Lebensmitteln, Mieten von 12,00 Euro brutto auf 12,41 Euro > brutto je Stunde gestiegen. Ich meine mitbekommen zu haben, dass unser Arbeitsminister heute 15,- die Stunde in die Diskussion geworfen haben soll. Das wäre dann schon einmal ein Schritt. Die Problematik ist natürlich die, dass die Inflation dann weiter steigt, wenn die Leute mehr Geld haben, denn es ist so, daß die, die am wenigsten zur Verfügung haben, am Genauesten schauen, was sie kaufen und Preise vergleichen und damit selbige unten halten.
J. S. schrieb: > Ich meine mitbekommen zu haben, dass unser Arbeitsminister heute 15,- > die Stunde in die Diskussion geworfen haben soll. Das wäre dann schon > einmal ein Schritt. Ja, 14,75 Euro habe ich mitbekommen, das wäre in der Tat ein Schritt in die richtige Richtung. Walter T. schrieb: > Hygieneschulung, Gesundheitszeugnis, Wiegen, Geduld. Gute Argumente, besonders das mit der Geduld. :)) Ja, die schwierigen Kunden...
Martin K. schrieb: > wenn ich sehe, dass im Supermarkt von 8 Kassen 2 besetzt sind und sich > Schlangen bilden! Das sind ja auch Showkassen. Eine deutsche Spezialität. Kassenband und Sitzbereich werden zum Lagern von Ware, Sammeln leerer Kartons und anderen Mülls verwendet. Manchmal sind die Kassen sowieso defekt. Eventuell werden Showkassen zu Weihnachten und Ostern freigeräumt und notdürftig in Betrieb genommen. Das war's dann aber. Meist sind nicht mal genug Warentrenner vorhanden um alle Kassen vollständig auszustatten. Als Kunde in deutschen Supermärkten hast du dankbar zu sein wenn sich jemand mehr oder weniger willig zeigt dir dein Geld abzunehmen. > Das ist einfach Gewinnstreben der Konzerne und jammern auf hohem Niveau! Wenn ich eins in Konzernen gelernt habe ist es, dass für allen möglichen Scheiß immer Geld da ist, nur nicht für die wichtigen Dinge.
Rainer Z. schrieb: > Ja, und der Mindestlohn ist 2024 trotz der zuletzt heftigen Teuerung von > Energie, Lebensmitteln, Mieten von 12,00 Euro brutto auf 12,41 Euro > brutto je Stunde gestiegen. Das ist doch komplette Verarschung! Wie soll > davon eine alleinerziehende Mutter den Lebensunterhalt bestreiten? Mal wieder die Tränendrüse gedrückt, die arme Mutter. Wenn die sich vernünftig benommen hätte anstatt ihren Mann wegzuekeln, wäre alles gut. J. S. schrieb: > Ich meine mitbekommen zu haben, dass unser Arbeitsminister heute 15,- > die Stunde in die Diskussion geworfen haben soll. Das wäre dann schon > einmal ein Schritt. Ab welchem Betrag kippt es dann, dass sich eine Lehre nicht mehr lohnt?
Rainer Z. schrieb: > Wie soll davon eine alleinerziehende Mutter den Lebensunterhalt bestreiten? Vielleicht ist mein Ironiedetektor kaputt, aber eine alleinerziehende Mutter bekommt die Kosten des Kindes erstattet, so dass Arbeitszeiten und Vereinbarkeit von Beruf und Familie die dringenderen Themen sind. Es sind vielmehr Paare mit Kindern oder nicht Erziehende bei getrennt Lebenden mit solchen Berufen, wo das Geld dann knapp ist. Im Gegensatz z.B. zu Familien, wo um ein Zubrot geht. Ob jede Tätigkeit ein sorgenfreies Leben ermöglichen muss oder ob potentielle Empfänger staatlicher Leistungen versucht sein könnten, die Bedingungen zu erfüllen, ist sicher O.T. hier.
Bruno V. schrieb: > aber eine alleinerziehende > Mutter bekommt die Kosten des Kindes erstattet Von wem? Vom Staat? Soll das so sein? Soll das also eine billige Arbeitskraft für EDEKA sein? Auf Kosten der Gesellschaft?
Cha-woma M. schrieb: > Rahul D. schrieb: >> Das ist ein mieses Qualitätsmanagment seitens der Behörde. > > Nein, die fördern sowas sogar. > Unternehmensverbände stehen dahinter und machen Druck, dass die Agentur > für A. Einarbeitungsgelder vergibt. > Damit holen sich die Arbeitgeber ihre Beiträge zurück und es wird Druck > auf die Löhne ausgeübt. Schöne Verschwöringstheorie. Gibt es dafür auch Beweise?
Rainer Z. schrieb: > Von wem? Vom Staat? Soll das so sein? Soll das also eine billige > Arbeitskraft für EDEKA sein? Auf Kosten der Gesellschaft? Bei Alleinerziehenden ist der andere Elternteil * verstorben --> Witwen-/Weisenrente * getrennt --> zum vollen Unterhalt des Kindes verpflichtet * unbenannt --> oft ein Luxusproblem, in seltenen Fällen gerechtfertigt durch kriminellen Hintergrund Warum der Staat (abgesehen von den seltenen Fällen) oder EDEKA hier einspringen soll, erschließt sich mir nicht.
Manfred P. schrieb: > Ab welchem Betrag kippt es dann, dass sich eine Lehre nicht mehr lohnt? Du meinst, wenn der Ungelernte schon 15,- bekommt, dass dann die Motivation sinkt, überhaupt noch zu lernen? Das wäre eine interessante Frage. Meine Überlegung wäre jetzt, ob nicht wieder etliche Arbeitgeber, für die sich die 15,- nicht lohnen, die Stellen komplett wegfallen lassen?
J. S. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Ab welchem Betrag kippt es dann, dass sich eine Lehre nicht mehr lohnt? > Du meinst, wenn der Ungelernte schon 15,- bekommt, dass dann die > Motivation sinkt, überhaupt noch zu lernen? Das wäre eine interessante > Frage. In der Tat ein Aspekt, den der Gesetzgeber in § 22 Abs. 2 MiLoG berücksichtigt hat. "(2) Personen im Sinne von § 2 Absatz 1 und 2 des Jugendarbeitsschutzgesetzes ohne abgeschlossene Berufsausbildung gelten nicht als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes." Bedeutet: Für Kinder und Jugendliche ohne abgeschlossene Ausbildung gilt das Mindestlohngesetz nicht. Sie dürfen geringer für ihre Arbeit vergütet werden. Damit soll vermieden werden, dass der Mindestlohn einen Anreiz bietet, auf eine Berufsausbildung zu verzichten. Der Effekt in meiner Gegend ist, dass das Anzeigenblatt nur noch Schüler zum Zeitung austragen sucht. Die aber lassen sich inzwischen auch nicht mehr ausbeuten. Ergo wird das Käseblatt nur noch selten ausgetragen.
Rainer Z. schrieb: > Damit soll vermieden werden, dass der Mindestlohn einen > Anreiz bietet, auf eine Berufsausbildung zu verzichten. Was auch sinnvoll ist. Wenn dem so nicht wäre, müßte ein Ausbildungsbetrieb sonst genau Buch führen, wann ein Praktikant oder Auszubildender aktiv mithilft oder mitarbeitet für diese Stunden den Mindestlohn bezahlen und für andere Stunden nicht. Glaube da hätten so einige dann keine Lust mehr auszubilden.
Rainer Z. schrieb: > Für Kinder und Jugendliche ohne abgeschlossene Ausbildung gilt > das Mindestlohngesetz nicht. Ich hätte jetzt gedacht, dass das weniger 7 Jugendliche unter 18 ausschließt, bei 10 Jahren Schulpflicht und 2 Jahren Ausbildung. Aber weit gefehlt: Unter https://www.ausbildungsstellen.de/ratgeber/einjaehrige-ausbildung-liste-ausbildungsberufe-die-nur-ein-jahr-dauern.html gibt es einige Berufe mit nur einem Jahr Ausbildung. Darunter auch sowas wie Berufshubschrauberführer/-in. (Gut, einige davon kann man erst mit 17 oder 18 anfangen)
Bruno V. schrieb: > Darunter auch sowas > wie Berufshubschrauberführer/-in. Da brauchst du über Mindestlohn nicht zu reden. Die Ausbildung wird negativ bezahlt. Soll heißen, sie kostet dich, sogar wenn du während der Ausbildung ein kleines Gehalt bekommst. Zum Beispiel will diese Flugschule https://www.airlloyd.de/de/flugschule/ausbildung/ausbildung-zum-hubschrauber-berufspilot-cpl-h gepflegte 139000 € zzgl. Nebenkosten und MwSt. Dazu verlangt sie bei Beginn dass du schon eine Privatpilotenlizenz und ein paar andere Scheine hast. In der Summe dürftest du auf 200000 € Kosten kommen. Vielleicht gibt's das auch irgendwo billiger. Jetzt kann es sein, dass dir eine Fluggesellschaft die Ausbildung bei einer Flugschule vorfinanziert und dir ein kleines Gehalt zahlt. Im Gegenzug verpflichtest du dich nach erfolgreicher Ausbildung die Kosten bei der Fluggesellschaft abzuarbeiten. Machst du das nicht, oder schaffst du die Ausbildung nicht, hast du die Ausbildungskosten als Schulden am Hals. Finanzierst du die Ausbildung selber, dann hast du die Kosten natürlich auch am Hals.
Ihr seid ja immer noch zugange. Macht bitte das Licht aus und zieht die Tür hinter euch zu, wenn ihr fertig seid!
Hannes J. schrieb: > Die Ausbildung wird negativ bezahlt. Naja, es ging darum, das Jugendlichen (unter 18) mit abgeschlossener Ausbildung Mindestlohn zusteht. Der Personenkreis dürfte recht klein sein ;-)
Dieter D. schrieb: > Rainer Z. schrieb: >> Damit soll vermieden werden, dass der Mindestlohn einen >> Anreiz bietet, auf eine Berufsausbildung zu verzichten. > > Was auch sinnvoll ist. > > Wenn dem so nicht wäre, müßte ein Ausbildungsbetrieb sonst genau Buch > führen, wann ein Praktikant oder Auszubildender aktiv mithilft oder > mitarbeitet für diese Stunden den Mindestlohn bezahlen und für andere > Stunden nicht. Glaube da hätten so einige dann keine Lust mehr > auszubilden. Die Vergütung für Auszubildende regelt übrigens der Tarifvertrag, mangels Tarifvertrag § 17 BBiG. Es gibt also auch eine (monatliche) Mindestvergütung für Auszubildende. https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__17.html
J. S. schrieb: > Meine Überlegung wäre jetzt, ob nicht wieder etliche Arbeitgeber, für > die sich die 15,- nicht lohnen, die Stellen komplett wegfallen lassen? Die Stellen fallen nicht weg, die werden einfach mit leuten besetzt dür die man keinen Mindestlohn zahlen muß!
Dieter D. schrieb: > Glaube da hätten so einige dann keine Lust mehr > auszubilden. Bei den Handwerksbetrieben wird nur dann Ausgebildet wenn der Azubi-Vergütung geringer als der Helferlohn ist,
Bruno V. schrieb: > Ich hätte jetzt gedacht, dass das weniger 7 Jugendliche unter 18 > ausschließt, bei 10 Jahren Schulpflicht und 2 Jahren Ausbildung. ???????????????????
Bruno V. schrieb: > Aber weit gefehlt: Unter > https://www.ausbildungsstellen.de/ratgeber/einjaehrige-ausbildung-liste-ausbildungsberufe-die-nur-ein-jahr-dauern.html > gibt es einige Berufe mit nur einem Jahr Ausbildung. https://de.wikipedia.org/wiki/Altenpflegehelfer Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer kann 1 oder 2 Jahre dauern. Abhängig vom Bundesland und ob eine Berufsfachschule oder eine Ausbildung (Lehre) absolviert wird. Einjährige Ausbildungsberufe kenn eigentlich nicht.
Hannes J. schrieb: > Machst du das nicht, oder > schaffst du die Ausbildung nicht, hast du die Ausbildungskosten als > Schulden am Hals. Was viele vergessen! > Finanzierst du die Ausbildung selber, dann hast du die Kosten natürlich > auch am Hals. Bingo!
Cha-woma M. schrieb: > Hannes J. schrieb: >> ... , hast du die Ausbildungskosten als Schulden am Hals. > Was viele vergessen! Es gab vor einigen Jahren einen jungen Piloten, dem genau das drohte. Er wußte, dass er wegen einer Krankheit bei der nächsten Untersuchung in wenigen Monaten draußen sein würde und sah keinen Ausweg mehr aus der Schuldenfalle. Er nahm sich deshalb das Leben. Er flog mit dem Flieger gegen Berg.
Ein kleines unwichtiges Detail habe ich noch vergessen. Der Flieger war voll mit Passagieren. Wenn er mit dem Fallschirm abgesprungen wäre, hätte er mit den Prozenten des gesparten CO2 der beseitigten humanen Emittenten locker schuldenfrei sein können.
Aber wegen dieser Schuldenfalle machen nicht mehr so viele den Pilotenschein. Einer der Söhne aus der Nachbarschaft entschied sich daher trotz bestandenen Bewerbungsverfahren gegen diese Ausbildung. Aus diesem Grunde gibt es auch keinen Pilotenüberschuss und die Piloten haben besser Aussichten bei ihren Streiks. Es gibt dort immer noch die Ungerechtigkeit, dass zur Flautezeit, damit die Piloten nicht auf den Schulden sitzen bleiben, diese zu einem niedrigeren Gehalt übernommen wurden. Es wurde diesen versprochen, dass das spätere angeglichen würde, wenn es wieder boomt und das Versprechen wurde bisher nicht eingelöst. Der hohe Prozentwert, der damals durch die Presse als unverschämte Forderung durchgehechelt wurde, war die Angleichung plus der Erhöhung gewesen.
Dieter D. schrieb: > Es gab vor einigen Jahren einen jungen Piloten "Behandelt worden war Lubitz mit den Psychopharmaka Cipralex und Mirtazapin." https://www.spiegel.de/panorama/justiz/germanwings-us-behoerden-wussten-von-lubitz-depression-a-1031500.html
Georg M. schrieb: > Cipralex und Mirtazapin Details könnten auch hier reverse erschlossen werden: https://www.hivandmore.de/archiv/2009-4/HIVm4_09_FoBiHepSchaefer.shtml
Der junge Mann hatte Angst, sein Augenlicht zu verlieren und ein Gehalt von 3 * Tarif-Ende. Noch vor 30. Die Diskussion ob er seelisch krank war, ist müßig. Leider hat er so viele mitgenommen.
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Cha-woma M. schrieb: > Bei den Handwerksbetrieben wird nur dann Ausgebildet wenn der > Azubi-Vergütung geringer als der Helferlohn ist, Ja mehr man bei dir.
Dieter der Fachmann für Psychopharmaka und Pilotenausbildung. Ist das Kunst oder kann das weg? Heute nichts zu tun an der Arbeit?
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