Hallo, ich habe mir zum Testen drei Bosch BME680 Raumluftsensoren gekauft. Diese habe ich identisch angeschlossen (jeweils per I2C an ein Lolin32 ESP32 Board), und direkt nebeneinander auf meinen Schreibtisch gelegt. Dort habe ich sie ein paar Tage in Ruhe "einschwingen" lassen. Als Software habe ich ESPHome aufgespielt, welches die Sensoren über die offizielle Bosch BSEC-Sensorfusionsbibliothek ausliest. Nun zu den Ergebnissen: Die sind ziemlich unbrauchbar... Temperatur: Tatsächlich sind es 21°C auf dem Schreibtisch, was ich mit drei versch. Messgeräten überprüft habe. Die Sensoren melden jedoch Werte von 23,3°C bis 28,6°C. Diese Werte sind nicht nur komplett daneben (bis zu 7,6°C), sondern es gibt auch noch extreme Schwankungen zwischen den Sensoren (bis zu 5,3°C). Luftqualität: Wie man auf dem Bild sieht, sind sich die Sensoren auch hier nicht einig. Die IAQ-Werte weichen z.T. um den Faktor 2 von einander ab... Ich weiß nicht so ganz was ich davon halten soll. Alle Werte der Sensoren scheinen eher zufallsgeneriert als wirklich gemessen zu sein ;-) Habt ihr Erfahrungen mit den Sensoren? Arbeiten die euch besser? Könnte es ein Problem in meiner hardware oder der ESPHome-Ansteuerung sein? Bin für jede Anregung dankbar!
Ich kenne die Sensoren nicht, aber beachte das es sinnvoll ist die Temperatur nicht zu oft zu messen zwischen den Messungen einen Sleepmode zu verwenden damit sie sich nicht durch ihre Betriebsstrom auf heizen. Ausserdem kann es sein das die anderen Messwerte ueber die Temperatur kompensiert werden, wenn also die Temperatur schon nicht stimmt wird der rest auch Unsinn sein. Und dann koennte es natuerlich auch noch faelschungen sein oder falsches Handling. (z.B zu heiss zu lange geloetet oder sowas) Vanye
Vanye R. schrieb: > aber beachte das es sinnvoll ist > die Temperatur nicht zu oft zu messen zwischen den Messungen > einen Sleepmode zu verwenden damit sie sich nicht durch ihre > Betriebsstrom auf heizen. eben, eine Aufheizung kann auch durch Spannungsregler erfolgen, besser wäre die Versorgung für die BME auch abzuschalten. Messungen im Sekundentakt sind auch nicht hilfreich es sei denn die Bude brennt. Temperaturänderungen sind i.d.R. langsam. Für Temperaturen sind DS 18B20 genauer https://www.analog.com/en/products/ds18b20.html suche auch DHT22 oder BME280 https://draeger-it.blog/arduino-lektion-44-bme280-temperatur-luftfeuchtigkeit-und-luftdruck-sensor/ während die Kalibrierung und Abgleich von Temperaturen relativ einfach ist wirds bei Luftfeuchtigkeit schwerer und die Sensoren können bei 100% Sättigung auch kaputt gehen.
:
Bearbeitet durch User
Vanye R. schrieb: > damit sie sich nicht durch ihre > Betriebsstrom aufheizen. Aber wenn sie im gleichen zeitlichen Abstand abgefragt werden, sollten sie dennoch ähnlich dicht beieinander liegen.
Da bewahrheitet sich mal wieder: wer misst, misst Mist! Einfach auf dem Schreibtisch liegen lassen und dann hoffen, dass alle genau messen, ist Mist! Messen, ohne das Messintervall anzugeben, ist Mist! Wertangabe ohne Temperaturkompensation ist auch Mist!
Helmut -. schrieb: > Da bewahrheitet Stimmt alles. Vor ca. 14 Jahren hatte ich mich auch zunächst mit Temperatur (DS18B20) und dann auch mit Temperatur/Luftfeuchtigkeit (DHT11/22) auseinander gesetzt. Trotz ähnlichem Aufbau, um grundsätzlich die Genauigkeit zu testen, waren alle sehr viel enger zusammen, als es diese Sensoren wohl tun. Dabei hatte ich mich für die DHT11 entschieden. Weil die damals ca. 1 Euro kosteten und nicht sehr viel schlechter als die DHT22 waren. Grundsätzlich kann man sowieso niemals genau die Lufttemperatur und die Feuchtigkeit messen. Es wird immer nur eine Annäherung sein. Aber das Thema wurde damals schon von mir ausreichend dargestellt. Deshalb reichen 0,5°C völlig als Genauigkeit aus.
Meine Meinung! Lufttemp-Messung ist sehr schwierig. Ich habe viele Versuche mit I2C-Sensoren (LM73 und MCP9844) gemacht und an Kollegen ein paar dieser Versuche verschenkt. Ich zeige unkorrigierte Daten in voller Auflösung an (0.03125 bzw. 0.0625°C .... von mir aus auch K 😁). Werden die Sensoren einfach auf die Leiterplatte gelötet (Abstand min. 5cm von den PullUps) reagieren sie sehr schnell. Es reicht wirklich wenn jemand in 1m Entfernung in Richtung der Sensoren pustet um eine Reaktion zu sehen. Andere Sensoren habe ich mit kleinen SO8-Kühlkörpern versehen um eine langamere Reaktionsgeschwindigkeit zu bekommen und dieses Gezappel zu vermeiden - funktioniert. Ich habe auch mal 8 Thermometer auf einer kleinen Fläche auf dem Tisch stehen gehabt und alle 8 zeigten teilweise Abweichungen von 0.7°C zueinander. Verschob man nun die Thermometer auf dem Tisch zeigte sich, daß die Temperaturen auf dem Tisch positionsabhängig an der Stelle blieben und die Abweichungen nicht mit dem Thermo mit wanderten. Für mich heißt das nun, daß eine gemessene Lufttemperatur durchaus innerhalb 10cm um 0.5°C schwanken kann und solch eine Genauigkeit sowieso absoluter Blödsinn ist. Es gab mal in einer Elektor eine Schaltung, die die Differenz zweier Temperatursensoren mit (ich meine) 5 Nachkommastellen anzeigte. War sehr interessant was man damit alles machen kann, wie z.B. beide Sensoren übereinander in 1m Abstand in einem Raum platzieren und sich wundern.
Crazy Harry schrieb: > Es gab mal in einer Elektor eine Schaltung, die die Differenz zweier > Temperatursensoren mit (ich meine) 5 Nachkommastellen anzeigte. In Gasen völlig sinnlos.
Crazy Harry schrieb: > Ich habe auch mal 8 Thermometer auf einer kleinen Fläche auf dem Tisch > stehen gehabt und alle 8 zeigten teilweise Abweichungen von 0.7°C > zueinander. Verschob man nun die Thermometer auf dem Tisch zeigte sich, > daß die Temperaturen auf dem Tisch positionsabhängig an der Stelle > blieben und die Abweichungen nicht mit dem Thermo mit wanderten. Für > mich heißt das nun, daß eine gemessene Lufttemperatur durchaus innerhalb > 10cm um 0.5°C schwanken kann und solch eine Genauigkeit sowieso > absoluter Blödsinn ist. Schön zu lesen. Das sind dann die gleichen Erfahrungen die ich damals gemacht hatte. Alle Diskussionen zur "absolut genauen Temperaturmessung" sind damit völliger Blödsinn. übrigens, bei mir war die max. Abweichung 0,8°C. Also nahezu identische Erfahrungen. Selbst in Flüssigkeiten geht das nicht. Da vielleicht etwas genauer, wenn man sehr viel Aufwand mit Messung und Aufheizung betreibt, aber genau ist das nie.
Frank O. schrieb: > Dabei hatte ich mich für die DHT11 entschieden. Weil die damals ca. 1 > Euro kosteten und nicht sehr viel schlechter als die DHT22 waren. Den DHT11 hatte ich ca 2 Jahre in Betrieb, allerdings waren dessen Feuchte-Messwerte komplett daneben, viel zu hoch im Vergleich zu einer hochwertigen mechanischen Wetterstation. Hatte den später durch einen Bosch BME280 ersetzt und das passte dann. Zumal der zusätzlich Luftdruck kann, auch sehr plausibel zu den öffentlichen Wetterkarten. Mag aber wirklich sein, dass mein DHT11 ein Fake war: hatte die Bauteile um einen ESP herum über Ali-Express bezogen, es gab dort eine vorbereitete Stüli im Rahmen eins Bürgernetzwerks zu Feinstaub- und Wetterdaten. Deshalb die Frage, woher hast du deine Sensoren?
Hallo, ich kann nur vom Bosch BME280 berichten. Bei denen ist der Unterschied bei der Temperaturmessung untereinander wesentlich genauer. Die Streuungen liegen unter +/- 0,5°C. Ich habe vor über 10 Jahren den DS1631 eingesetzt. Der war damals schon relativ genau. In den Räumen verwende ich noch länger PT1000 Sensoren. Dabei muß man selber auf die Genauigkeit der Elektronik achten. Dafür hatte ich mir extra eine Referenzelektronik für ca. 40 € gekauft und einen eng tolerierten PT1000. Damit kann man dann auch absolute Abweichungen bestimmen. OK. Der PT1000 benötigt doch einigen Aufwand. Deswegen hatte ich mich 2018/19 umgeschaut und bin auf den MCP9808 gekommen. Bei BerryBase wird er hoch gelobt.
1 | Dieser digitale I2C-Temperatursensor ist einer der genauesten/präzisesten, die wir je gesehen haben, mit einer typischen Genauigkeit von ±0,25°C über den Sensorbereich von -40°C bis +125°C und einer Präzision von +0,0625°C. |
https://www.berrybase.de/sensoren-module/temperatur/ Als Aussensensor nehme ich den BME280 und den MCP9808. Der BME280 liefert mir Feuchte und Luftdruck und die Temperatur nehme ich vom MCP9808. Bei Zimmertemperatur kann der BME280 noch relativ gut mithalten, aber bei tieferen Temperaturen weicht er doch zusehens ab. Reichelt bot den MCP9808 vor 5 Jahren zu 1 € an. Danach stieg der Preis auf 2 €. Aktuell bietet Reichelt den MCP9808 für 1,50 € an. Den DS1631 finde ich nur noch bei Mouser & Co für 8 €. Er ist out. Die Bosch Sensoren werden sicher überwiegend in Automobilen verbaut. Dafür sind sie auch konzipiert. Aber Abweichungen von einigen °C würde Bosch sich nie leisten. Wie Vanye schon vermutete, es werden wohl Fäschungen sein. Bei wem hast Du die gekauft? mfg Klaus
:
Bearbeitet durch User
Wulf D. schrieb: > Deshalb die Frage, woher hast du deine Sensoren? Die kamen damals alle über eBay aus China. Die Qualität muss wohl über die Jahre gesunken sein, wie man hier so liest. Aber das scheint offensichtlich viele Produkte zu betreffen.
Danke für die vielen Rückmeldungen. Meine Sensor-Boards stammen auch aus der Bucht, sind also vermutlich chinesische Produkte. Ob es sich bei den Sensoren um Originale oder Fälschungen handelt, kann ich auf Anhieb nicht beurteilen. Es wäre aber eine Erklärung. Ich schaue sie mir gleich mal mit der Lupe an. Gibt es da einen QR Code o.ä. den man prüfen könnte?
Bernd schrieb: > Temperatur: > Tatsächlich sind es 21°C auf dem Schreibtisch, was ich mit drei versch. > Messgeräten überprüft habe. Die Sensoren melden jedoch Werte von 23,3°C > bis 28,6°C. Diese Werte sind nicht nur komplett daneben (bis zu 7,6°C), > sondern es gibt auch noch extreme Schwankungen zwischen den Sensoren > (bis zu 5,3°C). Woher weißt du, dass die Werte daneben sind? Die Temperaturmessung dienen zur Bestimmung der Chip-Temperatur, um die Temperaturkompensation der anderen Sensoren durchführen zu können. Wie nahe diese gemessene Temperatur an der Raumtemperatur liegt, hängt davon ab, wie viel Verlustleistung du durch deine Messaktivität im Chip erzeugst und wie gut die Ankopplung an die Raumluft ist.
Bernd schrieb: > Die Sensoren melden jedoch Werte von 23,3°C bis 28,6°C. Welcher der drei Sensoren hat den die Extremabweichung? Die Pinheader sind unterschiedlich lang.
Letzten Monat gemessen: BMP280, BME280, 2 BME680, BME688, 2 analoge Flüssigkeitsglasthermometer, dicht nebeneinander, kleiner Ventilator seitlich: 23.5 .. 24.5 °C bis auf den BME280 (fertig gekaufte Adapterplatine), der mit 23.0 etwas daneben lag. Schnittstelle SPI 4-wire, selbstgeschriebenes Auswerteprogram gemäß Bosch-Datenblätter.
Rainer W. schrieb: > Woher weißt du, dass die Werte daneben sind? > Die Temperaturmessung dienen zur Bestimmung der Chip-Temperatur, um die > Temperaturkompensation der anderen Sensoren durchführen zu können. Wie > nahe diese gemessene Temperatur an der Raumtemperatur liegt, hängt davon > ab, wie viel Verlustleistung du durch deine Messaktivität im Chip > erzeugst und wie gut die Ankopplung an die Raumluft ist. Siehe Datenblatt des BM680:
1 | 2.1 µA bei 1 Hz bei Luftfeuchtigkeit und Temperatur |
Beim PT1000 ist man schon gut wenn man nur 300 µA (gepulst) zum Messen nimmt. Die Eigenerwärmung ist dann noch akzeptabel. Also Bosch versteht schon etwas vom Fach. Wenn drei Sensoren 23,3 °C > bis 28,6 °C messen und es ist 21 °C, dann sind die Sensoren nicht von Bosch. Es könnte ja sein das bei der Produktion mal eine Charge fehlerhaft ist. Gewöhnlich wird dann solch eine Charge sofort verschrottet. Vielleicht hat sich jemand damit dann das Taschengeld aufgebessert.😉 mfg Klaus
Wenn man mehrere Sensoren vergleichen will, reicht es nicht, die einfach auf den Tisch zu legen. Mit Hausmitteln geht das, indem man alle Sensoren zusammen verpackt (Luftposterfolie o.ae. und dann in einem kleinen Karton legt. Dann hat man die nach 1-2h auf sicher 0.5 Grad Temperaturunterschied gebracht (mit DS18B20 und SHT35 gemesssen)
Hallo, viel zu viel Theorie. Wenn man auf die Kommastelle vergleichen möchte muss man sie dicht zusammenbringen. Bei 5°C Differenz mit geschätzten 20cm Abstand muss man darüber jedoch nicht diskutieren. Da ist ganz offensichtlich etwas anderes faul.
Sehe ich auch, wenn keine anderweitigen Fehler im System stecken sind die Sensoren Fakes. Bei den Preisen überlegt man nicht lang, wenn möglich Ersatz aus vertrauenswürdiger Quelle beziehen.
Andreas B. schrieb: > Wenn man mehrere Sensoren vergleichen will, reicht es nicht, die einfach > auf den Tisch zu legen. Doch, das reicht, um erkennen zu können, dass mit diesen Dingern was faul ist.
Der TE sollte mal einen auslöten und ein taugliches Foto von der Rückseite posten.
Bernd schrieb: > Die Sensoren melden jedoch Werte von 23,3°C > bis 28,6°C. Wenn man aber den Verlauf auf deinem Screenshot so ansieht, dann könnte einem der Verdacht kommen, dass Du kurz vor dem Screenshot einen der 3 in der Hand hattest oder ihn angepustet hast.
Klaus schrieb: > Bernd schrieb: >> Die Sensoren melden jedoch Werte von 23,3°C >> bis 28,6°C. > > Wenn man aber den Verlauf auf deinem Screenshot so ansieht, dann könnte > einem der Verdacht kommen, dass Du kurz vor dem Screenshot einen der 3 > in der Hand hattest oder ihn angepustet hast. Der Verdacht könnte kommen. Wobei es aber vermutlich nicht um den Zacken am Ende geht ...
Schau da: https://dl.espressif.com/dl/schematics/esp32-pico-kit-v4.1_schematic.pdf Dem Spannungsregler fehlt die Diode. Die Versorgung MUSS also von der 5V Eingangsbuchse kommen. Ich habe zwar keinen ESP32, aber der Arduino Nano wurde bei mir fühlbar heiß aus diesem Grund. Und wenn der Temperaturfühler zu nahe an so einer heizung liegt, zeigt er halt viel mehr an.
Helmut -. schrieb: > Da bewahrheitet sich mal wieder: wer misst, misst Mist! Jeder der Sensoren ist unterschiedlich zur Beleuchtung ausgerichtet. Die Platinen sind dunkel und haben einen schlechten Albedo. Es können sich dadurch bereits deutlich unterschiedliche Temperaturwerte bei den Sensoren einstellen.
So wie ich das verstanden habe, sind das keine Chips von einem verifizierten Distributor, des Weiteren wird auch das Referenzdesign nicht eingehalten. Ich könnte es nachgucken, gehe aber davon aus, dass das für alle Temperatursensoren gilt, nämlich, dass man diese mit Ausfräsungen thermisch von der Platine abkoppelt.
Dieter D. schrieb: > Helmut -. schrieb: >> Da bewahrheitet sich mal wieder: wer misst, misst Mist! > > Jeder der Sensoren ist unterschiedlich zur Beleuchtung ausgerichtet. Die > Platinen sind dunkel und haben einen schlechten Albedo. Es können sich > dadurch bereits deutlich unterschiedliche Temperaturwerte bei den > Sensoren einstellen. Wo siehst Du, abgesehen vom diffusen Licht, eine Beleuchtung, die hier 5K Unterschied machen können soll?
Jens G. schrieb: > Wo siehst Du, abgesehen vom diffusen Licht, eine Beleuchtung, die hier > 5K Unterschied machen können soll? Anhand des Fotos strahlt da keine einzelne 5W-LED Funzel aus über 2m Entfernung drauf. Wenn ich eine 20W LED-Funzel von der Decke auf den dunklen Tisch darunter strahlen lasse, gibt es 2K unterschiedliche Werte.
Ehrlich gesagt, verstehe ich die Diskussion hier nicht. Der TO soll eine ordentliche Messung mit thermisch gekoppelten Sensoren im statischen Zustand machen und dann kann man sich ueber die Resultate unterhalten. So ist das Kaffeesatzleserei.
:
Bearbeitet durch User
gibt es da wirklich fälschungen von den BME680 die einigermaßen funktionieren? so nen mems-design nachzubauen ist gar nicht so ohne... ich vermute eher dass die dinger vom TO beim löten misshandelt wurden. ich hab mit den BME280 die erfahrung gemacht dass die sehr sehr empfindlich auf den lötprozess reagieren, das wird bei den BME680 vermutlich ähnlich sein. also wenn man die einfach mit einem standard-lötprofil durch den ofen fährt, bekommen die schon einen zu hohen offset. man sollte das lötprofil genau nach appnote anpassen und versuchen mit möglichst geringer temp. auszukommen. für hobby-zwecke kann ich nur empfehlen low-temp bismuth-lötpaste zu verwenden. und dann mit niedriger temp im ofen löten. auf keinen fall lötkolben, das gibt ungleichmäßige erwärmung und das mögen die erst recht nicht. ziemliche sensibelchen die dinger was das löten angeht. wenn sie einmal ordentlich verlötet wurden funktionieren sie aber gut.
Gerd E. schrieb: > ich vermute eher dass die dinger vom TO beim löten misshandelt wurden. Der TO wird bestimmt nicht die Chips auf die Module gelötet haben...
Lustig was hier alles geschrieben wird. Also auf den Bildern im ersten Beitrag sehe ich gekaufte BME680 Platinchen die wohl alle aus China stammen. Wie kann man da drauf kommen der TO hat „falsch gelötet“. Selber zu viel „gelötet“ oder blind? Und dann der Sermon über Genauigkeiten von Temperatursensoren, oh je… Also bei mir werkelt seit wenigen Wochen ein selbst gelöteter SHT45 mit +/-0,1 Grad Genauigkeit. Super stabil und „einfach“. Was soll da so schwer dran sein (außer das Löten von DFN Gehäusen)? Bei den BME680 vom TO vermute ich schlechtes Design der Platine. Da sind Pegel- und Spannungswandler drauf die vermutlich die Platine erwärmen.. Meine China BME280 zeigten ebenfalls eine Temperatur-Erhöhung nach wenigen Sekunden. Dann habe ich auch die allseits beliebten Umbaumassnahmen durchgeführt. Pegel- und Spannungswandler entfernt, nur alle Minute eine Messung… werde die aber gegen selbstgelötete SHT45 austauschen - die sind einfach der Hit, können alle 10 ms (!) abgefragt werden, ständig unter Strom stehen und haben Null Temperatur-„Wanderung“ Für die BME680 kann ich nur empfehlen einzelne BME680 zu besorgen (Mouser, Digikey) und vorher eine Platine zu erstellen bei der nur Abblockkondensatoren und der ein oder andere Pullup drauf sind (Design siehe Datenblatt, bzw. AppNote) Oder Fertigplatinen für 3,3V ohne Wandler suchen und hoffen das die besser funktionieren.
:
Bearbeitet durch User
> gibt es da wirklich fälschungen von den BME680 die einigermaßen > funktionieren? so nen mems-design nachzubauen ist gar nicht so ohne... Naja, es werden schon teilweise Sachen gefaelscht wo man nur staunen kann. Es muss dann ja nicht ein mems-design drin sein sondern irgendein geschluderter Quatsch. Also denkbar ist das schon! Allerdings denke ich auch das Faelschungen weniger haeufig vorkommen als die Leute danach schreien. Ist dann oft die Unfaehigkeit des Bastlers. > ich vermute eher dass die dinger vom TO beim löten misshandelt wurden. Das ist eine berechtigte Vermutung. Man muesste mal das Datenblatt anschauen was der Hersteller als Loetprofil vorgibt und was er zu der Genauigkeit sagt. Ich kenn den BME680 nicht, hab aber mit dem BME280 auch schon ein paar negative Erfahrungen gemacht und arbeite gerade mit dem Si7021. Bei letzterem steht z.B auch (sinngemaess) im Datenblatt das dieses Bauteil total ungenau ist und erst mit dem einmaligen loeten (nach Vorschrift) seine angegebene Genauigkeit erreicht. Von daher kann es also durchaus sein das so ein BME680 durch liebloses durchschieben durch einen Billigofen ohne genaues Profil verhunzt worden ist. Das muss nicht so sein, aber denkbar ist es! Und alleine das Bosch es fuer notwendig haelt ein eigenes Datenblatt zum loeten rauszugeben, zeigt schon das die Teile da sensibel sind! https://www.bosch-sensortec.com/media/boschsensortec/downloads/handling_soldering_mounting_instructions/bst-bme680-hs000.pdf Sehr interessant ist z.B Kapitel 7.1. Das sollte man dringendst mal gelesen haben wenn man Genauigkeit erwartet! Zitat: The sensor is sensitive to light.... Also vielleicht alle Sensor mal in eine dunkle Dose packen, 1h warten und dann Messung wiederholen.... Vanye
> ... was hier alles geschrieben wird ... Also spätestens bei H. H. schrieb: > Der TE sollte mal einen auslöten und ein taugliches Foto von der > Rückseite posten. hatte ich mich auch gefragt: ist das ernst gemeint, soll es ein Witz sein, ist es ätzender Sarkasmus?
Vanye R. schrieb: >> ich vermute eher dass die dinger vom TO beim löten misshandelt wurden. > Das ist eine berechtigte Vermutung. Nein, das ist völliger Blödsinn. Der TO hat wohl niemanden misshandelt. Der hat z.B. sowas gekauft: https://de.aliexpress.com/item/1005005281115310.htm Und dann nur noch die Kabel angelötet... (siehe Bilder!!!) > Von daher kann es also durchaus sein das so ein BME680 durch liebloses > durchschieben durch einen Billigofen ohne genaues Profil verhunzt worden > ist. Das muss nicht so sein, aber denkbar ist es! Richtig, das könnte beim Chinamann tatsächlich passiert sein... aber nicht beim TO... > Und alleine das Bosch es fuer notwendig haelt ein eigenes Datenblatt zum > loeten rauszugeben, zeigt schon das die Teile da sensibel sind! Ist ganz normal. Und aus Verwendersicht sehr angenehm. Sämtliche Sensoren die VOC oder Feuchtigkeit messen und so winzig sind sind IMHO sensibel... > Zitat: The sensor is sensitive to light.... > Also vielleicht alle Sensor mal in eine dunkle Dose packen, 1h warten > und dann Messung wiederholen.... Wird höchstwahrscheinlich nix bringen...
:
Bearbeitet durch User
H. H. schrieb: > S. L. schrieb: >> ist das ernst gemeint, > > Auf jeden Fall. Ernst gemeint aber ziemlich sinnlos. Erstmal weiss keiner wie der TO Löttechnisch ausgestattet ist und welche Fähigkeiten er hat im Umgang mit LGA-10 Packages... Und was soll ein ausgelöteter Baustein bringen? Da weiß man immer noch nicht was mit dem Sensor so alles passiert ist. Außerhalb der Sensor-Spezifikation gelötet? Platine nach dem Löten gesäubert ohne Schutzvorkehrungen für den Sensor und damit den Sensor verunreinigt?
:
Bearbeitet durch User
Jochen D. schrieb: > H. H. schrieb: >> S. L. schrieb: >>> ist das ernst gemeint, >> >> Auf jeden Fall. > > Und was soll ein ausgelöteter Baustein bringen? Da weiß man immer noch > nicht was mit dem Sensor so alles passiert ist. <seufz> Das ist auch nicht der Zweck der Übung. Sondern um erkennen zu können, ob es sich um eine Fälschung handelt. Anscheinend haben die Originale eine Kennzeichnung auf der Unterseite. Ich könnte das zwar nicht erkennen. Aber wenn es einer kann, dann Hinz. Auf jeden Fall sind Abweichungen >5K indiskutabel, selbst wenn die Sensoren nicht so eng gekoppelt sind, wie sein sein könnten. Aber bei dem Testaufbau des TE würde ich eher 0.5K erwarten.
H. H. schrieb: > Jochen D. schrieb: >> ziemlich sinnlos. > Wenn man keine Ahnung hat, dann erscheint einem das wohl so. Also selbst wenn der TO z.B. mit einem Fön das Teil vom Board runterkriegt und ein schönes Foto davon macht und Du das als "Fake" oder "Nicht-Fake" indentifizierst wird er mit der Info allein nix anfangen können: Bei Fake: Woher fertige Bausteine bekommen die nicht Fake sind? Da wird sich das Forum dann in Achselzucken üben (schon selbst erlebt) - denn die "Profis" hier verwenden halt "Sensoren aus verlässlicher Quelle" (schon selbst gelesen) Bei Nicht-Fake: Woher kommen nun die Abweichungen? Da fängt dann nur Kaffeesatzleserei an - gibt ja schon ellenlange BME280 Threads von "Fertigbausteinen" mit Temperaturdrift...
:
Bearbeitet durch User
Jochen D. schrieb: > Woher fertige Bausteine bekommen die nicht Fake sind? Das ist recht einfach - Bosch bietet seine Sensoren auf Shuttle Boards an: https://mou.sr/4cTB1ad Klar, kommt nicht an die China-Preise ran - ist aber nach Definition ein bastlerfreundliches, 100% Originalteil.
Jochen D. schrieb: > Also selbst wenn der TO z.B. mit einem Fön das Teil vom Board > runterkriegt und ein schönes Foto davon macht und Du das als "Fake" oder > "Nicht-Fake" indentifizierst wird er mit der Info allein nix anfangen > können: Natürlich könnte er damit was anfangen können - das Thema wäre dann nämlich geklärt, und er muß sich und den anderen nicht mehr den Kopf zerbrechen.
> Das ist recht einfach - Bosch bietet seine Sensoren auf Shuttle > Boards an: Und bei dem Preis hat man dann gleich eine Motivation um kreativ zu werden. :-D Vanye
Die BMExxx Sensoren sind bei der Temperatur nicht besonders gut, die wird benötigt, um die Werte der Luftfeuchtigkeit zu korrigieren. +- 1° heisst, dass beo 20° Anzeige der Wert zwischen 24° und 26° liegt. Genauere Werte bekommst Du mit einem SHT4x, siehe Bild
Stephan S. schrieb: > +- 1° heisst, dass beo 20° Anzeige der Wert zwischen 24° und 26° liegt. Klingt absolut einleuchtend und logisch.
> absolut einleuchtend und logisch
Mais oui! Und gibt schon fast perfekt die Antwort auf die ursprüngliche
Frage mit dem Bereich von 23.3 bis 28.6 bei 21 °C.
Der Chip liest beim Start seine Trimming Data. Wenn dieser noch ungetrimmt sein sollte, dann waeren die Abweichungen grösser.
Hat jemand von euch (oder der TO) mal die Wiederholgenauigkeit gemessen? Wenn die Teile einen konstanten Offset haben, kompensiert man den und fertig. Auch die Onewire-Teile von DallasMaximAnalog sind diesbezüglich alles andere als perfekt. Wer behauptet, genauer als +/-0,5K zu messen, möge mal bitte seine Referenz und das Testsetup nennen. Möglich ist das schon, aber eigentlich nur unter Laborbedingungen.
> Wenn die Teile einen konstanten Offset haben, kompensiert man den und > fertig. Na, man sollte schon erwarten das die Teile sich an ihr Datenblatt halten und wenn sie es nicht tun dann sollte man verstehen warum das so ist. > Auch die Onewire-Teile von DallasMaximAnalog sind diesbezüglich > alles andere als perfekt. Also mein Eindruck vom DS1820 ist schon das er sich ans Datenblatt haelt. Mit einer Ausnahme. Die ersten DS1820 (von Dallas) waren nicht nur absolut 0.5K sondern hatten eine relative Genauigkeit von 0.01K. Ich hab darauf sogar mal geregelt und es ging. (relativ!) Die spaeteren von Maxim waren/sind da anders. ICh hab bei den DA1820 aber auch schon mal grobe Abweichungen von 5K gesehen wenn man sich nicht ans Datenblatt hielt und was falsch gemacht hat. > Wer behauptet, genauer als +/-0,5K zu messen, möge mal bitte seine > Referenz und das Testsetup nennen. Siehe es mal so, es gibt Dinge die kann man nicht im Internet diskutieren. .-) Bei den MEMS Sensoren ist mein Eindruck aber auch das die allgemein etwas mehr "Liebe" brauchen. Das ist kein LM741 den jeder Anfaenger auf die Platine knallen kann. Vanye
Max G. schrieb: > Wer behauptet, genauer als +/-0,5K zu messen, möge mal bitte seine > Referenz und das Testsetup nennen. Mit einer dünnen eng anliegenden Kunststofffolie (oder Tütchen) in einen Wasserbehälter eingetaucht nur die Temperatur gemessen.
Max G. schrieb: > Wer behauptet, genauer als +/-0,5K zu messen, möge mal bitte seine > Referenz und das Testsetup nennen. Beim TO jedenfalls herrschen gefühlte 21°C, dessen Sensoren 23,3°C 24,4°C und 28,6°C anzeigen. Und das bei geschätzten 15cm Abstand voneinander! Also eher zwischen +/-3,5K bis +/-8,0K .. Meine SHT45 mit +/-0,1K zeigen 2 cm neben einem kalibrierten testo 608-h1 mit +/-0,5K Genauigkeit meistens exakt denselben Wert an.. Manchmal auch +/-0,1K mehr oder weniger.. aber >1K?
:
Bearbeitet durch User
Dieter D. schrieb: > Mit einer dünnen eng anliegenden Kunststofffolie (oder Tütchen) in einen > Wasserbehälter eingetaucht nur die Temperatur gemessen. Coldpack, Termometer mit drauf legen und dann kann man sehen, dunkles Tuch drüber und dann kann man sehen, ob die sich gleich verhalten und in der Nähe des Coldpacks liegen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.