Welche Leistung wird sich mit der Laufwasser-Turbine aus dem Video erzielen lassen? Mir wurde dieses Video eingeblendet: https://x.com/Rainmaker1973/status/1832637488717828363 Dabei handelt es sich um eine ungedrehte Archimedische Schraube in einem quadratischen Rahmen ca. 30-50cm² und vielleicht 1m lang mit einem kleinen Generator. Der soll einfach in einen Bach oder Fluß gesetzt werden und macht dann Netzunabhängig Strom für Beleuchtungszwecke in abgelegenen Regionen. Bei Wikipedia gibt es schon einen Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserkraftschnecke dort steht: Übliche Wirkungsgrade bewegten sich zwischen 75 und 85 %. Aber nichts konkretes zur Leistung.
Grundlagen googeln? P(kW) = Q(m³/s) x h(m) x 8,5(kN/m³) Im Video sind es vielleicht h=0,2m Q=0,05m³/s. Dann ergäben sich mit 75% so 0,065kW. Klingt wenig, ergibt aber immerhin 500kWh im Jahr, wenn keine Schwemmgutblockade auftritt. Und dann kommt jemand und fordert eine Fischumgehungstreppe...
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Wolf17 schrieb: > Im Video sind es vielleicht h=0,2m Q=0,05m³/s. > Dann ergäben sich mit 75% so 0,065kW. 50 Liter/Sekunde??? Für mich siehts höchstens nach 0,005m³/s aus. Da dürfte eher irgendwas zwischen einem und zehn Watt rauskommen. Fahrradbeleuchtung. Just my 2 cents
Klaus S. schrieb: > Für mich siehts höchstens nach 0,005m³/s Dann ist es entsprechend weniger. Damit es jeder selbst abschätzen kann, habe ich die Formel dazugeschrieben. Ich hatte den Gerinnequerschnitt mit 35x15 cm abgeschätzt und Fußgängergeschwindigkeit angenommen. Schade, dass man im Zulauf nichts schwimmen sieht.
Frank S. schrieb: > Übliche Wirkungsgrade bewegten sich zwischen 75 und 85 %. Ich sehe vor allen Dingen Verluste: Die Schraubenwandung bewegt sich gegenüber dem Wasser, also gibt es Reibungsverluste, Wirbelverluste. Die Schraube ist entweder dicht abschließend zum Halbrohr und hat Reibungsverluste und Sandkornschleiferei, oder undicht dann läuft Wasser ungenutzt durch. Statt 1 stufig ist das Ding mehrstufig. Das bringt aber nur mehrfache Verluste gegenüber einem einstufigen, z.B. Wasserrad, Design und keinerlei Nutzen. Dreck blockiert das Ding einfacher als ein Wasserrad.
Das ist der große Vorteil, den Wasserräder gegenüber Turbinen haben - Dreck fliegt einfach drüber. Aber solche Aufbauen mit 20cm Höhe sind Spielerei, da kommt nur Energie in homöopathischen Mengen raus. Egal ob Wasserrad oder irgend 'ne Turbine.
Die angeschlossene Lampe habe ich erst im 2.Durchgang gesehen, die sieht schon eher nach 10W als nach 1W aus, insofern könnts doch für eine Beleuchtung reichen. Michael B. schrieb: > Dreck blockiert das Ding einfacher als ein Wasserrad. Ja, aber ein Wasserrad dreht sich viel zu langsam, um Strom wirtschaftlich erzeugen zu können. Da sowas ohnehin nur von engagierten Lehrern und ihren Schülern durchgeführt wird, muß es wohl auch nicht praxisfest sein. Gruß Klaus (der soundsovielte)
> Ja, aber ein Wasserrad dreht sich viel zu langsam, > um Strom wirtschaftlich erzeugen zu können. Die drehen zwar langsam, aber mit viel Drehmoment. Dafür gibt's Getriebe, sind meistens zwei- oder dreistufige Planetengetriebe und manchmal noch ein Riemen hinterher. Dann bekommt man aus einem "echten" Wasserrad schon so 5..10kW raus, da lässt sich was mit anfangen. Leider braucht man dafür schon ein paar Meter Höhenunterschied und ich schätze so 150..250 Liter Wasser pro Sekunde, evtl. mehr.
Klaus S. schrieb: > ein Wasserrad dreht sich viel zu langsam, um Strom > wirtschaftlich erzeugen zu können. Dafür ist das Drehmoment hoch. Die Formel gilt auch da. https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserrad Ben B. schrieb: > Das ist der große Vorteil, den Wasserräder gegenüber Turbinen haben - > Dreck fliegt einfach drüber. Das ist der Vorteil der oberschlächtigen.
Klaus S. schrieb: > Ja, aber ein Wasserrad dreht sich viel zu langsam, um Strom > wirtschaftlich erzeugen zu können Das sieht ein Verwandter anders und erzeugt 50kW quasi kontinuierlich mit einem Laufwasserrad einer alten Mühle. Macht ein nettes Zubrot.
Klaus S. schrieb: > Die angeschlossene Lampe habe ich erst im 2.Durchgang gesehen, die sieht > schon eher nach 10W als nach 1W aus Das mag ne 10W-Lampe sein, aber sowas leuchtet auch schon bei 0,1W erstaunlich hell. Das ist einfach nur ein nettes Schulprojekt. Ich schätze irgendwas zwischen 1 und 3W. Das Ding dreht langsam, kann trotzdem sicherlich mit zwei Fingern angehalten werden. Was soll dabei schon rum kommen? Der Vorteil ist allerdings, daß diese Leistung rund um die Uhr zur Verfügung steht. Das kann Gold wert sein, wenn man dadurch um nen schlussendlich ja immer teuren Akku herum kommt. In Zeiten günstiger Solarzellen ist das sogar der einzige echte Sinn dieses Generators.
Also ich habe mal gesucht, wie im Wikipediaartikel zur Wasserkraftschnecke beschrieben gibt es ja schon einige (größere) Anlagen in Deutschland. Hier ein Video von dem in Artern an der Unstrut.(2x60kW?) https://www.youtube.com/watch?v=PU3lQ4_r4L8 https://inet4you.net/index.php/lokale-infos/54-news1/308-wasserkraftanlage-artern.html Das Video von dem in München an der Schwarzen Lacke ist ja im Wikipedia-Artikel. Das andere in München an der Stadtbachstufe hat 50kW was maximal 438MWh im Jahr entspricht, also ca. 35 bis 44T€ Ertrag im Jahr. Ist sicher besser wie nichts, die Baukosten wird man auch wieder raus bekommen, aber die Lösung für die Energieversorgung wird es sicher nicht sein. Hier nochmal der Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbachstufe https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserkraftschnecke
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Michael B. schrieb: > Ich sehe vor allen Dingen Verluste: Ganz genau, Michael. In der Milchindustrie werden Pumpen nach diesem Prinzip benutzt. Die sollen große Mengen, ohne große Belastung auf das Medium Milch auszuüben, fördern. Hier wäre doch eher das Gegenteil gefordert. Möglichst stark dem Medium Wasser entgegenzuwirken, sodass schon bei kleinster Fließgeschwindigkeit viel Energiegewinn da ist. Das hatten die Menschen schon bei den Wassermühlen erkannt.
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