Seit vielen Jahren betreibe ich diverse HomeMatic Komponenten wovon mich gerade die Funkenden extrem nerven. Deren Sende/Empfangsqualität ist echt mies, allerdings haben wir auch ein weit freistehendes Holzhaus mit bodentiefen metallbedampften 3-fach Verglasungen und einem Alukaschierten "Notdach" unter dem eigentlichen Dämmaufbau/Foliendach. Das ist wie ein Faradayscher Käfig und reflektionsarme Umgebung in einem (wo das Signal durch eine Holzwand "raus" kann ist für 100te Meter keine Reflektion möglich). Deshalb habe ich einige "Sorgenkinder" unter den Aktoren mit einer externen Antenne versehen um diese an besserer Stelle anbringen zu können. Das ist gar nicht so leicht weil die Geräte nicht netzgetrennt aufgebaut sind, eine "Außenantenne" also unter 230Volt gegen Erde stehen kann. RG174 ist laut Datenblatt für 1,5kV Betriebsspannung zugelassen, das "Antennenende" mit Schrumpfschlauch zusätzlich isoliert und mit Warnhinweis versehen :-) Im Gerät ist die Abschirmung nicht genutzt und der Innenleiter so kurz wie möglich auf den Antennenausgang gelegt (den vorherigen 90mm Draht für 868MHz entfernt). Dann ca. 1,5m RG174 wovon am Ende dann ~9cm ohne Schirmung frei hängen/stehen/liegen. Ein Nano VNA zeigt mir für diese Konstruktion (allerdings mit aufgelegtem Schirm wegen SMA) ein SWR von unter 2 an. Das funktioniert gut, aber warum genau? Oder was kann man besser machen?
Wenn du an der neuen Antenne 1.5m RG174 verwendest, kannst du gleich die alte weiter benutzen. Hast du dir schon mal die Dämpfung dieses Kabels bei 900MHZ (1GHz) angeschaut?
Helmut -. schrieb: > Wenn du an der neuen Antenne 1.5m RG174 verwendest, kannst du gleich die > alte weiter benutzen. Hast du dir schon mal die Dämpfung dieses Kabels > bei 900MHZ (1GHz) angeschaut? 80 bis 90 dB pro Meter, je nach Hersteller, also 1dB für den einen Meter. Wo ist das Problem? Das aufgewickelte Ringelschwänzchen im Gehäuse des Aktors hat jedenfalls gar keinen "Gewinn" und sitzt inmitten jeder Menge 230Volt Leitungen etc. "Auch ein nasses Handtuch hat da besseren Empfang"
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Thomas R. schrieb: > 80 bis 90 dB pro Meter, je nach Hersteller, also 1dB für den einen > Meter. Dämpfung Koaxialkabel: !!! dB/100m !!! RG174 @ 868MHz ca. 0.8dB/m https://www.koax24.de/storage/datasheet/de/050278_Datenblatt_RG174LSNH.pdf Man kann mit Koaxialkabel sehr gute rundstrahlende Antennen bauen: http://wiki.glidernet.org/ogn-receiver-hardware-and-software#hardware
A. B. schrieb: > Man kann mit Koaxialkabel sehr gute rundstrahlende Antennen bauen: Quatsch! Die Antennenangaben, die so ca. 2.5dBi sagen, sind Augenwischerei. Das bezieht sich auf den Kugelstrahler (den es real nicht gibt). Ein Dipol hat mehr als 2dBi Gewinn, aber dann kommen noch Anpass-, Kabel- und Steckerverluste dazu. Also alles schön abziehen von den 2.5dBi. Und eine Antenne kann nur dann Gewinn haben, wenn das Richtdiagramm eingeschränkt wird. Also am Besten eine Richtantenne nehmen, die auf den Accesspoint zeigt. Aber nicht an 230V, wie vom TO gewünscht. Da nützen seine Warnschilder auch nichts! Da ist der nasse Schnürsenkel im Gehäuse die beste Wahl.
A. B. schrieb: > Thomas R. schrieb: > >> 80 bis 90 dB pro Meter, je nach Hersteller, also 1dB für den einen >> Meter. > > Dämpfung Koaxialkabel: !!! dB/100m !!! > RG174 @ 868MHz ca. 0.8dB/m > > https://www.koax24.de/storage/datasheet/de/050278_Datenblatt_RG174LSNH.pdf > > Man kann mit Koaxialkabel sehr gute rundstrahlende Antennen bauen: > > http://wiki.glidernet.org/ogn-receiver-hardware-and-software#hardware Ja doch, Tippfehler. Wird aber aus der nachfolgenden Rechnung klar?
Helmut -. schrieb: > A. B. schrieb: >> Man kann mit Koaxialkabel sehr gute rundstrahlende Antennen bauen: > > Quatsch! Die Antennenangaben, die so ca. 2.5dBi sagen, sind > Augenwischerei. Das bezieht sich auf den Kugelstrahler (den es real > nicht gibt). Ein Dipol hat mehr als 2dBi Gewinn, aber dann kommen noch > Anpass-, Kabel- und Steckerverluste dazu. Also alles schön abziehen von > den 2.5dBi. Und eine Antenne kann nur dann Gewinn haben, wenn das > Richtdiagramm eingeschränkt wird. Also am Besten eine Richtantenne > nehmen, die auf den Accesspoint zeigt. Aber nicht an 230V, wie vom TO > gewünscht. Da nützen seine Warnschilder auch nichts! Da ist der nasse > Schnürsenkel im Gehäuse die beste Wahl. Ähem, die gebaute Antenne FUNKTIONIERT aber sehr gut! Von -110dB auf -60dB am Empfänger ;-)
Thomas R. schrieb: > Ähem, die gebaute Antenne FUNKTIONIERT aber sehr gut! Von -110dB auf > -60dB am Empfänger ;-) Mit dem Multimeter gemessen? :) Dann war da vorher nur ein "Alibidraht" dran, aber nichts was den Namen Antenne verdient. Moeglicherweise ist auch der neue Antennenstandort etwas besser.
Thomas R. schrieb: > Von -110dB auf -60dB am Empfänger ;-) Also 50 dB Antennengewinn wenn ich richtig gerechnet habe. Die Antenne muss ich auch haben! Wo gibt es die? Nix wie her damit.
Thomas R. schrieb: > Ja doch, Tippfehler. Nein - Nachlässigkeit. Bei zweistelligen Dämpfungswerten pro Meter müssten sämtliche Alarmglocken schrillen und die Absendetaste ihren Dienst verweigern. scnr Helmut -. schrieb: > Da ist der nasse Schnürsenkel im Gehäuse die beste Wahl. Vielleicht hilft es schon, den Abstand des Gehäuses zur Reflektorfläche (Alufolie, Fenster) zu optimieren. Geht es eigentlich um Funkverbindungen nach draußen oder spielt sich das alles im Käfig ab?
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Motopick schrieb: > Thomas R. schrieb: > >> Ähem, die gebaute Antenne FUNKTIONIERT aber sehr gut! Von -110dB auf >> -60dB am Empfänger ;-) > > Mit dem Multimeter gemessen? :) > > Dann war da vorher nur ein "Alibidraht" dran, aber nichts was den > Namen Antenne verdient. Moeglicherweise ist auch der neue > Antennenstandort etwas besser. Nö, HF Meßgeräte besitze ich nicht (außer dem Nano VNA). Das wird irgendwie im HomeMatic Empfänger ermittelt und an die Zentrale übertragen. Selbstverständlich ist der neue Antennenstandort besser!! Das war doch der Sinn der Übung. Den Aktor selbst kann ich nicht verlegen. Nur warum funktioniert das so gut? Würde etwas besser/schlechter werden wenn ich den Koaxmantel ebenfalls am Transceiver auflege? Ich war mir unsicher... Leider habe ich auch versäumt die Auswirkungen der zusätzlichen Lage Schrumpfschlauch auf dem freien Koaxende zu testen. Ob sich damit die Abstimmung wesentlich verändert?
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Thomas R. schrieb: > Nö, HF Meßgeräte besitze ich nicht (außer dem Nano VNA). Das wird > irgendwie im HomeMatic Empfänger ermittelt und an die Zentrale > übertragen. "Irgendwie ermittelt" trifft es wohl ziemlich gut. > Nur warum funktioniert das so gut? Würde etwas besser/schlechter werden > wenn ich den Koaxmantel ebenfalls am Transceiver auflege? Ich war mir > unsicher... Wenn etwas gut funktioniert: "Finger weg!" > Leider habe ich auch versäumt die Auswirkungen der zusätzlichen Lage > Schrumpfschlauch auf dem freien Koaxende zu testen. Ob sich damit die > Abstimmung wesentlich verändert? Es werden ja wohl noch mehr Antennen werden.
Jo, nach dem Erfolg gleich die nächste Modifikation gebaut. Diesmal ein Aktor mit eingebauter "Alibiantenne" der in einer Fußbodendose verortet ist. Leider ist diese aus massivem Stahlblech mit einem schönen Aluklappdeckel obendrauf (unter dem die Steckdose montiert ist) und läßt manchmal nix durch. Glücklicherweise sind alle Zuleitungen zu dieser Dose in Rohr im/unter dem Estrich verlegt. Also einen externen Antennenstummel in 30cm RG174 angebracht und diesen in eines der Rohre geschoben. Damit schaute diese "Antenne" im Estrich UNTER der Stahldose heraus und Voilà, guter Empfang! Aber nochmals die Frage: soll der RG174 Schirm irgendwo aufgelegt werden oder floaten? Und wenn ja/nein: WARUM?
Thomas R. schrieb: > Aber nochmals die Frage: soll der RG174 Schirm irgendwo aufgelegt werden > oder floaten? Und wenn ja/nein: WARUM? Der Schirm ist beim coax absolut notwendig. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel Der Anfang vom Artikel ist natürlich falsch/nicht ganz korrekt/zu vereinfachend... Der Schirm dient nur teilweise der Schirmung. Weiter unten steht's dann korrekt
1 | In Koaxialkabeln wird die Nutzsignalleistung im Dielektrikum zwischen Innenleiter und Außenleiter übertragen. |
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Wegen der Bedenken zum Eingriff in ein SK2 Gerät noch folgende Idee: ginge nicht auch ein passiver Repeater? Wir haben mit so etwas unseren Betriebsfunk in Stahlblechhallen aufrecht erhalten können. Konkret: 9cm RG174 Seele als "Außenantenne", dann 1m Koax, dann wieder 9cm Seele als "Innenantenne" die unmittelbar entlang der eingebauten Drahtantenne im Inneren des SK2 Gehäuses außen aufgeklebt wird. Die paar mm Luft/Kunststoff müßten doch noch gut koppeln? Damit bliebe die SK2 erhalten und es wäre kein Öffnen des Gehäuses notwendig. Man könnte sich dafür passende Clipse drucken....
Thomas R. schrieb: > Wegen der Bedenken zum Eingriff in ein SK2 Gerät noch folgende Idee: Du koenntest auch einen spannungsfesten Kondensator vor dein Kabel schalten. Spannungsfest meint, ca. 1 kV Pruefspannung und einige pF. Fuer den Antennenstrahler kann man auch den Koaxaussenleiter benutzen. Wenn es ordentliches Kopfergeflecht ist... Da der mechanisch "dicker" ist, sollte sich eine groessere Bandbreite ergeben. Das solltest du einmal nachmessen. :)
Motopick schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Wegen der Bedenken zum Eingriff in ein SK2 Gerät noch folgende Idee: > > Du koenntest auch einen spannungsfesten Kondensator vor dein > Kabel schalten. Spannungsfest meint, ca. 1 kV Pruefspannung und > einige pF. > > Fuer den Antennenstrahler kann man auch den Koaxaussenleiter benutzen. > Wenn es ordentliches Kopfergeflecht ist... > Da der mechanisch "dicker" ist, sollte sich eine groessere Bandbreite > ergeben. Das solltest du einmal nachmessen. :) Danke für den konstruktiven Hinweis! Allerdings ist das RG174 schon selbst 1,5kV zugelassen. Und der Koppelkondensator sitzt auch wieder IM Gehäuse und wäre damit nicht "echt" als Isolierung anzusehen. Das mit dem größeren Außendurchmesser kannte ich schon, trotzdem danke. Spannend ist allerdings das Bild auf dem VNA: die neue "Antenne" hat ab ca. 850MHz einen extrem flachen SWR Verlauf unter 2 bis zur Erfassungsgrenze von 900MHz (alter Nano VNA), also breitbandig.
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Thomas R. schrieb: > Das mit dem größeren Außendurchmesser kannte ich schon, trotzdem danke. > Spannend ist allerdings das Bild auf dem VNA: die neue "Antenne" hat ab > ca. 850MHz einen extrem flachen SWR Verlauf unter 2 bis zur > Erfassungsgrenze von 900MHz (alter Nano VNA), also breitbandig. Extrem flache Verlaeufe deuten entweder auf einen Messfehler :) oder starke Bedaempfung des Strahlers durch die Umgebung hin. Um zu sehen, ob dein VNA richtig "tickt", koenntest du einen Topfkreis aufbauen, und mit dem VNA vermessen. Der hat auf alle Faelle einige kraeftige Zacken und Dellen in seinen Parametern. Etwa so:
1 | +------------------+ |
2 | | | |
3 | | C L | |
4 | | +-| |-==========+ |
5 | | +--------| |
6 | | | | |
7 | +-------- | -------+ |
8 | | |
Unten ist die Einkoppelschleife. Ein + heisst Anschluss an Ground/ Gehauese. Eine Auskoppelschleife kann man auch noch einbauen. Als Material empfiehlt sich FR4 oder duennes Messing/Kupferblech. Das muss dann voll verloetet werden und ein Deckel drauf. :) Der Kondensator sollte ca. 10 pF haben oder besser ein Trimmer sein. Viel Spass!
Thomas R. schrieb: > Aber nochmals die Frage: soll der RG174 Schirm irgendwo aufgelegt werden > oder floaten? Und wenn ja/nein: WARUM? Der "Schirm" beim RG174 ist kein Schirm, sondern fundamentaler Bestandteil der Koaxialleitung. Wenn du den Außenleiter nicht anschließt, kannst du auch gleich einen einfachen Draht oder einen feuchten Schnürsenkel nehmen.
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