Forum: Platinen KiCad 8 - Loch in Platine anlegen - echt so kompliziert?


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von W.P. K. (elektronik24)


Lesenswert?

Ich möchte drei Löcher (D=1,5mm) in eine bestehende KiCad Platine 
zufügen - nicht plated und ohne Kupfer drumrum ... einfach nur ein Loch 
mit freigestellter Kupferfläche. In Eagle ist das Easy, aber in KiCad 8 
finde ich da keine Funktion zu (bin KiCad Anfänger und teste gerade den 
Umstieg von Eagle).
Ich bin da wohl nicht der einzige der hier gestolpert ist. Ich habe 
schon gegoogelt und die Info gefunden, dass ich mir dafür ein Bauteil 
anlegen muss, allerdings bezog sich die Info immer nur auf ältere 
Versionen von KiCad.

Was ich fand ist: ich kann einen Footprint nehmen und/oder anlegen (z.B. 
Mounting Hole), aber ist das die einzige Möglichkeit (abgesehen vom 
Zeichnen eines Kreises)?
Evtl. ist es in V8 besser und einfacher möglich?
Danke

von F. (radarange)


Lesenswert?

Du musst dich darauf einstellen, dass nicht alles so geht wie in 
irgendeinem anderen Programm.
Letztendlich ist das leicht. Sinnvollerweise legst du Dir ein Bauteil an 
und plazierst das dann, fertig. Wenn du das nicht magst, nimmst du einen 
anderen Loch-Footprint und editierst im Schaltplaneditor das Pad.

von W.P. K. (elektronik24)


Lesenswert?

Ist schon klar, dass jedes Programm anders ist. Ich wollte nur 
sichergehen, dass ich mich nicht an eine kompliziertere Variante 
gewöhne, wo es doch mittlerweile evtl. einfacher geht.
Danke.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

W.P. K. schrieb:
> Was ich fand ist: ich kann einen Footprint nehmen und/oder anlegen (z.B.
> Mounting Hole)

Footprints für gängige Größen gibt es übrigens schon.

Soll ich dir sagen, was die Profis machen? Die legen dafür sogar noch 
ein Bauteil im Schaltplan an, dem dieser Footprint zugeordnet ist. Damit 
ist sichergestellt, dass auf der Platine am Ende nichts landet, was 
nicht gewollt ist, weil der DRC die Parität zwischen Schaltplan und PCB 
überprüft. (Generell so, nicht nur in Kicad.)

Musst du nicht machen, wenn du nicht willst, kannst den Footprint auch 
einfach ins PCB werfen.

von Kai S. (kai_s537)


Lesenswert?

Du kannst auch auf der Ebene 'Edge Cuts' die Löcher mit einfachen 
Zeichenfunktionen hinzufügen. Dabei sind nicht nur Kreise möglich. Auch 
Rechtecke usw. Hauptsache es ist ein geschlossener Linienzug.
KiCad schneidet dann diesen Linienzug aus deiner Platine aus, deren 
Begrenzung du ja ebenso auf dieser Ebene gezeichnet hast.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kai S. schrieb:
> KiCad schneidet dann diesen Linienzug aus deiner Platine aus

Muss man aber natürlich gucken, dass der Fertiger damit ebenfalls klar 
kommt. Eine Bohrung landet in der Bohrdatendatei, die verstehen Fertiger 
immer.

von T.M .. (max)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Muss man aber natürlich gucken, dass der Fertiger damit ebenfalls klar
> kommt.

Zumindest die Chinesen JLCPCB haben damit gar kein Problem.
Mache ich fast immer so. Bei Schrauben nehme ich allerdings ein Bauteil, 
weil ich nicht jedes Mal den Durchmesser eingeben muss

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

habe es genauso gemacht wie Jörg das schreibt. Habe ein Symbol erstellt 
und einen angepassten Footprint vom vorhandenen Mounting-Hole erstellt. 
Ich muss nur noch entsprechend in der Anzahl Symbole im Schaltplan 
einfügen und alle Bohrlöcher sind in sich konsistent.
Wenn man alles sauber benennt, kann man mehrere Größen anlegen, wenn man 
schon einmal dabei ist. Einmal Arbeit reinstecken, dann nur noch nutzen.
Einfach ein Loch einfach so ins PCB knallen macht meistens auch keinen 
Sinn. Man möchte auch einen Außenring sehen der frei bleiben muss für 
Schraubenkopf bzw. U-Scheibe. Dafür benötigt es einen sauber erstellen 
Footprint. Sind für meine M3 Schrauben bspw. 7mm Außenring und Bohrloch 
3,15mm.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Habe ein Symbol erstellt und einen angepassten Footprint vom vorhandenen
> Mounting-Hole erstellt. Ich muss nur noch entsprechend in der Anzahl
> Symbole im Schaltplan einfügen

Das ist die seriöse und formal richtige Methode. Allerdings sind die 
meisten Bohrungen ja nicht zum Spaß oder alleine in der Platine sondern 
sollen zum Gehäuse oder Montageblech oder... passen. Deshalb erstellt 
man einen Footprint, der alle zusammengehörigen Bohrungen enthält. Der 
entscheidende Vorteil: es passt immer noch, auch wenn man etwas 
verschiebt. Und man kann Sperrflächen und das Gehäuse selbst mit 
einzeichnen.

Richtig praktisch wird's, wenn man die Platine selbst als Footprint 
anlegt, also Edge.Cuts plus Bohrungen (ggf. plus Stecker, z.B. bei 
Europakarten). Geht das mit KiCad eigentlich?

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

meine Platinen haben immer unterschiedliche individuelle Größen und 
Formen.  ;-)

Einfache Leiterplatte als Footprint muss gehen. Ich habe schon 
Footprints für bspw. M.2 Kontakte auf Github gesehen. PCB seitig. Das 
ist praktisch die halbe Leiterplatte für den PCB Steckteil. Den 
Leiterplattenumriss muss man für sich nur noch vervollständigen. Aber 
die gesamte Form und Pads sind vorhanden inkl. Symbol. Sowas bspw.
https://github.com/timonsku/M.2-Card-Footprints

Ob man zusätzlich noch Bauteile einbringen kann weiß ich nicht. Das wäre 
dann für mich eher ein Modul was man wieder verwendet. Wenn man Löcher, 
Stecker usw. vorbereiten möchte, muss das alles auch irgendwie sauber in 
einem Symbol dargestellt werden. Stell ich mir im Moment schwierig vor.

Die Frage sollte lauten kann KiCad fertige Leiterplatten als wieder 
verwendbares Modul verarbeiten? Ich denke das geht nicht so einfach. Im 
Standalone PCB Editor kann man jedoch eine fertige PCB laden. Wie einem 
das weiterhilft kann ich nicht sagen. Was der DRC sagt wenn der 
Schaltplan fehlt? Müßte man individuell probieren.
1
"If you open Pcbnew in “standalone” mode you can open and add PCB’s from different projects into one file. This is sometimes used as a hack to make panels with different PCB’s, but can also be used to import the components / tracks / board outline of a pcb as a “module”."

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Die Frage sollte lauten kann KiCad fertige Leiterplatten als wieder
> verwendbares Modul verarbeiten?

M2 ist ein gutes Beispiel. Man könnte sagen, das ist ein Stecker, auf 
jeden im Schaltplan. Im Board ist es zunächst auch ein normaler Stecker. 
Dann ist die Frage einfacher: kann KiCad in einem normalen Footprint 
Edge.Cuts, und zwar so, dass die am Ende als Leiterplattenkontur 
rauskommen?

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

hab das jetzt probiert. Kopie meines Mounting-Hole Footprints angelegt. 
Edge Cut Umriss gezeichnet. Symbol kopiert, geänderten Footprint 
verknüpft.
Projekt erstellt, Symbol importiert, PCB erzeugen lassen. Umriss 
vorhanden. 3D Ansicht stimmt auch. Also genau das was der M.2 Footprint 
zeigt funktioniert.

von Rick (rick)


Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> Dann ist die Frage einfacher: kann KiCad in einem normalen Footprint
> Edge.Cuts, und zwar so, dass die am Ende als Leiterplattenkontur
> rauskommen?
Ja. BTDT.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.