Hi, irgendwann Ende der 60er nach den Röhren und zu Beginn der 70, bevor leistungsfähige Transistoren entwickelt waren, gab es eine Zeit, in der Thyristoren verwendet wurden. Fast jeder, der so was damals reparieren musste, meinte: "Katastrophal" Warum auch immer ... Conrad hatte in den 90ern auch diverse Hin- und Rücklaufthyristoren ... Unabhängig davon, findet man im I-Net viele Schaltpläne solcher Fernseher. Was ich jedoch nicht finde: Wie funktioniert so eine H-Endstufe im Detail? Ich weiss, dass es mal ein "Service-Schulung Thyristor Ablenkschaltung im 110°Farbgerät Loewe" gab. Kann es nur nicht auftreiben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass darin alles, inkl. Oszillogrammen, verfügbar ist. Ganz nebenbei sollten auch die anderen Hersteller sowas an ihre Service-Center verteilt haben. Wie auch immer, ich möchte die völlig überholte Technologie endlich mal verstehen. Danke und Grüße Gert
Schau nach einem entsprechend alten Fachkundebuch vom Europa-Verlag.
Das waren immer 2 Thyristoren, der eine für den Hinlauf, der zweite für den Rücklauf. Die löschten sich durch ihre Ansteuerung und mit der Hilfe einiger sehr beeindruckender Kondensatoren gegenseitig. Mich hat immer erstaunt, das praktisch nie einer der Kondensatoren versagt hat, obwohl sie mit fast 16kHz und hoher Spannung belastet wurden. Meist dicke rote Blöcke von Wima. Anbei ein Auszug so einer Glotze mit ein paar Oszillogrammen.
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Gert P. schrieb: > Wie auch immer, ich möchte die völlig überholte Technologie endlich mal > verstehen. wie auch immer, ich reparierte viele, Thyristorwechsel, Kondensatorwechsel, verstanden hatte ich die nur rudimär. Es sind 2 Schwingkreise, der Hinlaufthyristor wird gezündet, ein Schwingkreis gestartet dann übernimmt ein 2ter Kreis der durch den Rücklaufthyristor gezündet wird, der Thyristorstrom löscht sich ja selbst im Stromnulldurchgang vom Schwingkreis, mal ehrlich mag hochinteressant sein, hat mich aber selbst im Studium der El. Energietechnik nicht fasziniert oder näher erleuchtet, ich mag Transistoren lieber.
Matthias S. schrieb: > Meist dicke rote Blöcke von Wima du meinst die blauen, oben abgerundete WIMA FKP1 - die ware quasi unzerstörbar außer durch kalte Lötstellen
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Blaupunkt baute sogar die Vertikal Ablenkung mit Thyristoren, nach Info des Herstellers war die viel stromparender als mit Transstoren.
Die grünen ERO-Kondensatoren in den Thyristor-Zeilenendstufen fielen schon aus. Info zur Schaltungstechnik findet man in der TI von Grundig. https://www.worldradiohistory.com/Archive-Company-Publications/Grundig/Grundig-1979-02.pdf
Peter K. schrieb: > du meinst die blauen, oben abgerundete WIMA FKP1 - die ware quasi > unzerstörbar komisch ich tauschte auch von denen etliche die dicke Backen bekamen, also aufgerissen waren! (gerade die Blauen)
Matthias S. schrieb: > Mich hat immer erstaunt, das praktisch nie einer der Kondensatoren > versagt hat, obwohl sie mit fast 16kHz und hoher Spannung belastet > wurden. Meist dicke rote Blöcke von Wima. Die haben damals ständig ausgewechselt, waren 3 Stück. Haben immer dicke Backen gemacht. Waren Wima, irgend welche speziellen. Nein, rot waren die nicht, aber eckig. Oft waren damals auch kleine Kondensatoren in der Hinlauf-Steuerung defekt, da ist die Bildröhre oft durchschlagen wegen Überspannung. Matthias S. schrieb: > Das waren immer 2 Thyristoren, der eine für den Hinlauf, der zweite für > den Rücklauf. Zum Ende der Aera hatte Grundig sogar 3 Stück drin 1 für Hinlauf, 1 für Rücklauf und einen ( 17127 ) für eine Regelung. Gruß HolgerR
Peter K. schrieb: > du meinst die blauen, oben abgerundete WIMA FKP1 Jo, die waren auch nett, aber ich meine die etwas eckigeren, knallroten. Müsste mal sehen, ob ich noch welche habe. Gemocht habe ich die Thyristorendstufen auch nicht, aber wat willste machen, wenn der Kunde so eine Kiste angeschleppt hat?
Matthias S. schrieb: > Peter K. schrieb: >> du meinst die blauen, oben abgerundete WIMA FKP1 > > Jo, die waren auch nett, aber ich meine die etwas eckigeren, knallroten. > Müsste mal sehen, ob ich noch welche habe. > Gemocht habe ich die Thyristorendstufen auch nicht, aber wat willste > machen, wenn der Kunde so eine Kiste angeschleppt hat? Ist leider zu lange her, den alten Restbestand von Kondensatoren und Thyristoren habe ich schon vor Jahren entsorgt, ebenso diese komischen gelben Filter-Kondensatoren im Netz-Eingang, die immer Wohnungsbrand ausgelöst haben. Lang ist her. Gruß Holger
Beitrag #7736871 wurde vom Autor gelöscht.
Matthias S. schrieb: > Gemocht habe ich die Thyristorendstufen auch nicht, aber wat willste > machen, wenn der Kunde so eine Kiste angeschleppt hat? Man(n) hat halt im Außendienst repariert was kaputt war und die Thyristoren und Kondensatoren immer dabei, brachte auch Geld, dann noch die Lötstellen am Zeilentrafo und Spulen nachlöten und schon lief die Kiste wieder, dazu mußte es nie in die Werkstatt. Werkstattmitnahme machten nur die sehr geschäftsmäßigen Fernsehdienste, wo der Kunde nach längerer Wartezeit immer froh war die Kiste für teuer Geld wieder auslösen zu können.
Joachim B. schrieb: > dazu mußte es nie in die Werkstatt das ging lange Zeit, als es Module gab und Thyristoren gesteckt waren; später war das schwieriger, ohne Modultechnik und ohne servicegerechtem Aufbau (Klappchassis); Telefunken 617/618 ging grad noch, aber Philips EM2E und MG2.1-Chassis z.B. waren fast unmöglich beim Kunden zu reparieren, Grundig CUC741 z.B. auch;
Joachim B. schrieb: > dazu mußte es nie in die Werkstatt. Zu mir haben die Leute die Geräte gebracht, ich habe nie im Aussendienst gearbeitet. So weit kommts noch, wie soll man da zwischendurch Zeit fürn Käffchen haben? Nene, lass die Leute ihre Sachen bringen und auch selbst wieder abholen. Ich hatte damals auch gar kein Auto.
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Matthias S. schrieb: > So weit kommts noch, wie soll man da zwischendurch Zeit fürn > Käffchen haben? Dafür hatte ich im Außendienst weder den Meister noch den Chef im Nacken, konnte zwischen den Kunden einkaufen, Freunde m & w ohne d besuchen, war immer Zeit für ein Schwätzchen, och Außendienst war schon geil, in der Disco die Videoanlage repariert während die Freundin bei Gratisdrinks tanzen konnte und man sah ne Menge Wohnungen, Einrichtungen und lernte viel göttliche Geschöpfe kennen und bekam tiefe Einblicke, OK nicht alle wollte man aber das war dann auch mal die Kehrseite.
Matthias S. schrieb: > So weit kommts noch, wie soll man da zwischendurch Zeit fürn > Käffchen haben? Aussendienst? Da kannste Sachen erleben: Die Damen im duchsichtigen rosafarbenen, das ist kein Witz sondern Realität! Oder man bekommt Kaffee oder Tee angeboten, der einschenkenden Dame hängt ein Tropfen an der Nase, und nach dem Einschenken ist der weg - wer hat nun den Tropfen in der Tasse? Es gipfelte in der Tatsache das die Tochter des Hauses die erhaltenen Leistungen bezahlen sollte und dafür die Hosen fallen liess.
G'schichtn aus'm Paulanergarten. Alles Tatsachen. Nein, wirklich! Die Tochter war noch Jungfrau.
Heinrich K. schrieb: > G'schichtn aus'm Paulanergarten. > Alles Tatsachen. > Nein, wirklich! > Die Tochter war noch Jungfrau. Neidisch? Aber wie schrieb Joachim schon, man musste ja nicht zugreifen: Joachim B. schrieb: > man sah ne Menge Wohnungen, Einrichtungen > und lernte viel göttliche Geschöpfe kennen und bekam tiefe Einblicke, OK > nicht alle wollte man aber das war dann auch mal die Kehrseite.
Heinrich K. schrieb: > Lügengeschichten halt. warum sollte ich? Kann aber auch sein daß das Universum nicht aus dem NICHTS entstanden ist und wir alle nur ein Softwaresimulation sind, DANN hätte ich das alles wirklich nicht erlebt und du hättest Recht.
Mit dem eigentlichen Thema sind wir dann durch hier, oder wie?
Lothar M. schrieb: > Mit dem eigentlichen Thema sind wir dann durch hier, oder wie? Ach, lass den Bezirksbefruchter doch noch ein wenig erzählen, wie er im Aussendienst statt kassiertem Geld benutzte Kondome bei seinem Werkstattchef abgeliefert hat. Damals.
Ich war in den 70igern ein paarmal beruflich im Palais d'amour in Hamburg. Die Damen hatten eine Glotze in der sie gucken konten, gegen Geld. Der Geldautomat klempte es öfteren. Aber was um sonst im Liegen, gab es nicht. Mein Kollege hatte ein Lieblingkundin in der Buxtehuder Straße gegenüber dem Heiligengeistfeld, die hatte immer im Bademantel aufgemacht, aber angefaßt hat die keiner. HolgerR
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Heinrich K. schrieb: > Ach, lass den Bezirksbefruchter doch noch ein wenig erzählen, wie er im > Aussendienst statt kassiertem Geld benutzte Kondome bei seinem > Werkstattchef abgeliefert hat. Damals gab es noch keine Kondome für sowas. HolgerR
Selbstverständlich gab es die "damals" schon, berühmteste Marke "Fromm". Für verklemmte (nicht verklempte) Typen hingen in jeder Männertoilette des Wirtshauses/Disco/Eckkneipe Münzautomaten. Mit Kondomen bestückt, wie eben auch Zigarettenautomaten.
Heinrich K. schrieb: > Lügengeschichten halt. was genau treibt dich an nur weil du Aussendienst nicht kennst? Was bist du für einer? Heinrich K. schrieb: > Ach, lass den Bezirksbefruchter doch noch ein wenig erzählen, wie er im > Aussendienst statt kassiertem Geld benutzte Kondome bei seinem > Werkstattchef abgeliefert hat. Kondome? Du mußt echt Probleme haben, mit Kunden lief da bei mir nichts, bei Kollegen? keine Ahnung, ich hatte ja eine Freundin und ich gebe mir vor Kunden doch nicht die Blöße außerdem ging es um Geld verdienen. Heinrich K. schrieb: > G'schichtn aus'm Paulanergarten. Deine Probleme möchte ich echt nicht haben!
Klaus schrieb: > Info zur Schaltungstechnik findet man in der TI von Grundig. > https://www.worldradiohistory.com/Archive-Company-Publications/Grundig/Grundig-1979-02.pdf Danke für den Link! Nicht alleine wegen der Erläuterung der Thyristorablenkung, sondern für den Artikel insgesamt. Ich habe noch so einen Büchsenfernseher von Grundig. Gert P. schrieb: > Ich weiss, dass es mal ein "Service-Schulung Thyristor Ablenkschaltung > im 110°Farbgerät Loewe" gab. Kann es nur nicht auftreiben. Ich versuche ebenfalls noch, etwas Anschauliches aufzutreiben, da müsste ich in meiner Literatur etwas haben, Heinz Lummer, Farbfernsehtechnik... Wenn ich's finde, stelle ich hier einen Scan rein (also bitte den Thread noch etwas offenhalten, Lothar M.). Das Prinzip haben Matthias S. und Joachim B. bereits kurz erläutert. An einen Loewe mit Thyristorablenkung erinnere ich mich nicht. Ich erinnere mich an einen frühen 110° Loewe mit noch zwei Röhren (außer der Bildröhre) im Gerät: PL 519 und PY 500A. Mit geregeltem Netzteil, welches sehr anfällig war. Danach nur Geräte mit Transistoren von Loewe. Thyristoren gab es seeehr lange bei Grundig, zuletzt noch im genannten Büchsenfernseher Anfang der 80er. Vor besondere Herausforderungen haben sie mich nicht gestellt. Joachim B. schrieb: > Man(n) hat halt im Außendienst repariert was kaputt war und die > Thyristoren und Kondensatoren immer dabei, brachte auch Geld, dann noch > die Lötstellen am Zeilentrafo und Spulen nachlöten und schon lief die > Kiste wieder Genau, nachlöten im Ablenkteil, so war es bei Grundig. Außer Thyristoren und Kondensator war gelegentlich die Hochspannungskaskade defekt, ein immer gleiches grünes Teil.
Rainer Z. schrieb: > Genau, nachlöten im Ablenkteil Wo das ganze Lötzinn geblieben ist, das Max in den Fernsehern eingespart hat, wissen wir ja jetzt: Beitrag "Grundig FG70/PLL Reparatur"
Matthias S. schrieb: > Wo das ganze Lötzinn geblieben ist, das Max in den Fernsehern eingespart > hat, wissen wir ja jetzt 👍 Konkret ist es dieser Beitrag: Beitrag "Re: Grundig FG70/PLL Reparatur" Beim Lesen des gesamten Threads kam ich bisweilen durcheinander, ob Thomas W. die Büchsen im Grundig FG70/PLL oder Bierbüchsen meinte... Thomas W (goaty) schrieb dort: > Wie gesagt, muss erst die Büchse öffnen, und noch ist Bier im Glas. > Prost.
Gert P. schrieb: > Was ich jedoch nicht finde: Wie funktioniert so eine H-Endstufe im > Detail? So, nun habe ich etwas gefunden in einem tollen Buch: Peter Zastrow, Fernsehempfangstechnik, 3. Aufl. 1980 Heinz Lummer hat auch was in seinem Buch "Erfolgreicher Fernsehservice", ist aber nur eine Seite. Ich muss mich selber wieder reinlesen. Wie sagte Joachim B. schon ganz richtig: > hat mich aber selbst im Studium der El. > Energietechnik nicht fasziniert oder näher erleuchtet
Holger R. schrieb: > Damals gab es noch keine Kondome für sowas. > HolgerR Heinrich K. schrieb: > Selbstverständlich gab es die "damals" schon, berühmteste Marke "Fromm". > Für verklemmte (nicht verklempte) Typen hingen in jeder Männertoilette > des Wirtshauses/Disco/Eckkneipe Münzautomaten. Mit Kondomen bestückt, > wie eben auch Zigarettenautomaten. Du hast mich nicht verstanden, die Automaten waren nur für den privaten Bereich, nicht für den gewerblichen. Nicht jeder Transistor braucht eine Glimmerscheibe. Also hinterher zum DOC für Antibiotikum. Gruß HolgerR
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https://www.one-electron.com/Archives/Semi/Semi_RCA/RCA%201971%20SP-52%20Solid-State%20Power%20Circuits.pdf S.648ff (p.642) Ende der 1960er entwickelten viele Firmen mehr oder minder komplizierte Leistungsoszillatoren mit Thyristoren. Die Kunst funktionierender Schaltungen ist es zu vermeiden, dass es hin und wieder "knallt", weil Thyristoren sich bekanntlich nicht abschalten lassen. Die in den TV-Ablenkschaltungen verwendeten Thyristoren haben vor allem sehr kurze Freiwerdezeiten. Ich habe damals auch damit experimentiert, anfangs mit der PL21, die ich zuhauf hatte. So um 1968 habe ich sogar eine Handvoll solcher "Frequenz-Thyristoren" T8F600HCC vom AEG-Halbleiterwerk Belecke geschenkt bekommen
Hp M. schrieb: > Die Kunst funktionierender Schaltungen ist es zu vermeiden, dass es hin > und wieder "knallt", weil Thyristoren sich bekanntlich nicht abschalten > lassen. In DDR-Geräten habe ich keine Thyristoren gesehen. Die haben sich wohl an die komplizierte Schaltung nicht getraut, bzw. hatten nicht die Möglichkeit zur Entwicklung spezieller Thyristoren nur dafür. Man konnte auch schön den Kostendruck sehen. Die ersten Colortron bestanden noch aus vielen einzelnen Modulen. In späteren Produktionen des gleichen Gerätes war alles auf einer großen Platine.
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