Forum: HF, Funk und Felder Was ist FSK (Frequency Shift Keying) genau


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Hans Markus G. (stromspannung)


Lesenswert?

Hallo,
Mich würde interessieren was FSK ist.
(Also das was z.B. pocsag verwendet)

Ist das ein FM Signal wo zwischen zwei Audiotönen hin und her geschaltet 
wird oder ist das eher ein AM Signal wo zwei Töne übertragen wird oder 
ist das ein AM wo der träger hin und her geschaltet wird?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Hans Markus G. schrieb:
> Ist das ein FM Signal wo zwischen zwei Audiotönen hin und her geschaltet
> wird oder ist das eher ein AM Signal wo zwei Töne übertragen wird oder
> ist das ein AM wo der träger hin und her geschaltet wird?

Beides irgendwie nicht. Mit Tönen hat das auch nicht wirklich was zu 
tun.

Du hast zwei verschiedene Trägerfrequenzen, zwischen denen hin und her 
geschaltet wird. Also Frequenzmodulation, aber mit nur zwei diskreten 
("binären") Frequenzen. Da die auch 868,4MHz und 868,5MHz als Beispiel 
sein können, sind das keine Audiotöne mehr.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Mit Tönen hat das auch nicht wirklich was zu tun.

Um FSK als Ton zu "hören" kann man es runtermischen, aber das ist 
natürlich keine FM.

von Hans Markus G. (stromspannung)


Lesenswert?

Ok dann FRage ich nochmal anderst:
DAPNET: 439,9875MHz ±4,5kHz

Wenn ich nun zwei FM-Handfunkgeräte nehme und die Frequenzen auf
1) 439,983MHz
2) 439,992MHz
stelle und mit 1200 Umschaltungen in der Sekunde jeweils an einem der 
Funkgeräte die PTT drücke könnte ich pocsag von Hand machen?

(Nur um ganz sicher zu gehen: Ich weiß so schnell bin ich nicht ganz 
aber ich möchte das Prinzip verstehen oder sollte das dann ein 
unmodulierter AM-Träger sein?)

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Hans Markus G. schrieb:
> Wenn ich nun zwei FM-Handfunkgeräte nehme und die Frequenzen auf
> 1) 439,983MHz
> 2) 439,992MHz
> stelle und mit 1200 Umschaltungen in der Sekunde jeweils an einem der
> Funkgeräte die PTT drücke könnte ich pocsag von Hand machen?

Du würdest 1200 mal in der Sekunde zwischen den beiden Frequenzen 
439,983MHz und 439,992MHz hin und her schalten.

im einfachsten Falle würde 439,983MHz dem logisch Null Pegel und 
439,992MHz dem logisch 1 Pegel eines zu übertragenden Signales 
entsprechen.

Ralph Berres

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Hans Markus G. schrieb:
> Wenn ich nun zwei FM-Handfunkgeräte nehme

Die FM-Funkgeräte variieren ihre Frequenz aber anhand des 
Audio-Inputsignals. Du musst also sicherstellen dass das 
Audio-Inputsignal immer exakt "0" ist, damit die abgegebene Frequenz 
konstant ist.

FSK ist eigentlich simpler als FM...

Hans Markus G. schrieb:
> könnte ich pocsag von Hand machen?

Es gibt auch jede Menge fertige ICs die so etwas können, welche man 
digital ansteuern kann.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Mit Tönen hat das auch nicht wirklich was zu tun.

Naja, mit einem SSB-Sender kann man FSK durch Umschaltung von zwei Tönen 
erzeugen, nennt sich dann AFSK (audio frequency shift keying). Ist 
beispielsweise bei RTTY eine übliche Methode (falls man keinen direkten 
FSK-Eingang am Transceiver hat).

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Naja, mit einem SSB-Sender kann man FSK durch Umschaltung von zwei Tönen
> erzeugen, nennt sich dann AFSK (audio frequency shift keying). Ist
> beispielsweise bei RTTY eine übliche Methode (falls man keinen direkten
> FSK-Eingang am Transceiver hat).

Hallo Jörg Sorry wenn ich dich teilweise korrigieren muss.

AFSK ist ein umschalten der Modulationsfrequenz, was bei FM-Modulation 
nach der Demodulation wieder zwei NF Töne erzeugt. ( nämlich die, welche 
im Sender aufmoduliert worden ist ). Die beiden Töne findet man auch in 
den beiden Seitenbändern links und rechts vom Träger wieder.

Was du mit dem SSB Sender beschreibst, erzeugt ein FSK Signal kein AFSK 
Signal, weil Senderseitig der Träger und das andere Seitenbandsignal 
unterdrückt wird. Das AFSK Signal entsteht erst wieder durch das 
hinzusetzen des Trägers bei der Demodulation im Empfänger.

Ralph Berres

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Hans Markus G. schrieb:
>Ist das ein FM Signal wo zwischen zwei Audiotönen hin und her geschaltet
>wird

Das wäre dann AFSK.

>oder ist das eher ein AM Signal wo zwei Töne übertragen wird

Nein, es findet keine AM-Modulation statt.

Es sind zwei HF-Frequenzen die hin und her geschaltet werden.
Empfangen kann man das mit einen SSB-Empfänger oder
Direktmischempfänger. Ein Direktmischempfänger empfängt
auch SSB. Das Ergebnis im Empfänger ist dann zwei
NF-Frequenzen die hin und her springen.

Beispiel Pinneberg 10100,8kHz.

https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/schifffahrt/funkausstrahlung/sendeplan_rtty_01_062017.pdf?__blob=publicationFile&v=1

https://www.dwd.de/DE/derdwd/it/_functions/Teasergroup/sendeplan_rtty.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Zweimal Hub ist dann Schift.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

Gehe mal auf diese Seite, und trage 10102kHz
und LSB ein.

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

Mit einen normalen AM-Kurzwellenradio kannst du das
leider nicht empfangen, da hörst du nur etwas klopfen
oder siehst es am magischen Auge oder S-Meter.
Du könntest einen Oszillator bauen mit der ZF des Radios.
Die meisten Radios haben eine ZF von 455kHz,
Röhrenradios manchmal 470kHz. Diese Frequenz koppelst
du dann in der letzten ZF-Stufe lose ein, vielleicht
so mit einen Kondensator von 1 - 2pF.

Beitrag #7737381 wurde vom Autor gelöscht.
von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Bevor's vergessen geht... Der Frequenzabstand der beiden Frequenzen muss 
natuerlich groesser als die Baudrate der Modulation sein. Also zb 
Abstand 50kHz bei 9600 baud.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Pandur S. schrieb:
> Der Frequenzabstand der beiden Frequenzen muss
> natuerlich groesser als die Baudrate der Modulation sein.

Nein, mindestens die Hälfte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Minimum-shift_keying

Pandur S. schrieb:
> Also zb Abstand 50kHz bei 9600 baud.

G3RUH arbeitet mit 6 kHz Shift bei 9600 Baud. Für Packet Radio im 
Kurzwellenbereich wurde üblicherweise 200 Hz Shift bei 300 Baud benutzt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.