Forum: HF, Funk und Felder LoraWAN Gateways mit LBT dürfen den Duty Cycle ignorieren?


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von Pat (patrick_s81)


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Hallo,

ich habe eine Frage zu LoraWAN Gateways. Laut Bundesnetzagentur bzw. der 
Allgemeinzuteilung, darf man den 1% Duty Cycle "übergehen", wenn 
Störungsminimierungstechniken eingesetzt werden("Es gelten Anforderungen 
an Frequenzzugangs- und Störungsminderungstechniken).

Gilt die LBT(Listen Before Talk) Funktion dazu oder werden noch weitere 
Mechanismen benötigt(Frequenzsprungverfahren etc.)?

Beispiele:
1. Milesight UG65 => Keine Unterstützung
2. Milesight UG67 => Unterstützung
3. Mikrotik WAP Lr8 => Unterstützung

Vielen Dank im Voraus.

von Michael F. (michael_ng) Benutzerseite


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Reden wir von Europa wird die Konformität u.a. nach ETSI EN 300220-1 / 
-2 bewertet. Dort wird zur 'Spectrum access techniques' Duty Cycle oder 
LBT+AFA genau beschrieben. (AFA -> Mehrkanal)

Auf Gateway-Seite ist das Problem, dass LoRaWAN ein MAC-Protokoll ist. 
D.h. der Netzwerkserver ist zulassungstechnisch im Grunde 
Funktionsbestandteil des Gateways, da er die Kommunikation steuert. Das 
betrifft nicht nur die Sendezeiten sondern z.B. auch die Sendeleistung. 
Die üblichen einfachen Implementierungen überwachen nicht einmal den 
Dutycycle direkt im Gateway. (Muss es auch nicht, würde aber hier zu 
weit führen.)

Daher ist Konformitätserklärung eines Gateways eigentlich ein kühnes 
Unterfangen, zumindest wenn man es persönlich verantworten muss.

Die LoRaWAN Spezifikation erwähnt sogar LBT als möglich für EU868, aber 
derzeit noch nicht realisiert.
Regional-Setup AS923 (Japan, Korea etc.) hat zum Beispiel für bestimmte 
Kanäle schon zwingend LBT implementiert, aus Funk-Zulassungsgründen.
Dafür sind dann auch die Gateways mit LBT-tauglicher Hardware.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael F. schrieb:
> oder LBT+AFA

Mittlerweile heißt der ganze Zirkus "polite spectrum access", und soweit 
ich sehen kann, ist (im Gegensatz zu früheren Versionen) AFA nicht mehr 
Pflicht. War wohl zu kompliziert und hat dann einfach gar keiner 
gemacht. Ich sehe jetzt in der 300220-1:

"Alternatively, the equipment may select another operating frequency and 
again start the listen time before Transmission (AFA as described in 
clause 5.21.4)."

Man darf also auch einfch auf dem gleichen Kanal abwarten.

Auch LBT mit seinen seltsamen Timings wurde durch "normales" CCA 
ersetzt. Meine Kollegen mussten damals bei Atmel noch extra-Tänzchen 
machen, um bei den Sub-GHz-Transceivern die extra langen LBT-Timings 
einzubauen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Pat (patrick_s81)


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Wenn ich es richtig verstehe, heißt dass, dass es alles noch nicht 
wirklich bis zum Ende spezifiziert bzw. implementiert ist, da LBT 
alleine noch nicht ausreicht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nö, es gibt eine Norm, die du einhalten musst. Deren Einhaltung musst du 
(als Inverkehrbringer) bescheinigen. Dass du sie einhälst, musst du 
natürlich vorher passend verifiziert haben.

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