Hallo, ich habe eine Frage zu LoraWAN Gateways. Laut Bundesnetzagentur bzw. der Allgemeinzuteilung, darf man den 1% Duty Cycle "übergehen", wenn Störungsminimierungstechniken eingesetzt werden("Es gelten Anforderungen an Frequenzzugangs- und Störungsminderungstechniken). Gilt die LBT(Listen Before Talk) Funktion dazu oder werden noch weitere Mechanismen benötigt(Frequenzsprungverfahren etc.)? Beispiele: 1. Milesight UG65 => Keine Unterstützung 2. Milesight UG67 => Unterstützung 3. Mikrotik WAP Lr8 => Unterstützung Vielen Dank im Voraus.
Reden wir von Europa wird die Konformität u.a. nach ETSI EN 300220-1 / -2 bewertet. Dort wird zur 'Spectrum access techniques' Duty Cycle oder LBT+AFA genau beschrieben. (AFA -> Mehrkanal) Auf Gateway-Seite ist das Problem, dass LoRaWAN ein MAC-Protokoll ist. D.h. der Netzwerkserver ist zulassungstechnisch im Grunde Funktionsbestandteil des Gateways, da er die Kommunikation steuert. Das betrifft nicht nur die Sendezeiten sondern z.B. auch die Sendeleistung. Die üblichen einfachen Implementierungen überwachen nicht einmal den Dutycycle direkt im Gateway. (Muss es auch nicht, würde aber hier zu weit führen.) Daher ist Konformitätserklärung eines Gateways eigentlich ein kühnes Unterfangen, zumindest wenn man es persönlich verantworten muss. Die LoRaWAN Spezifikation erwähnt sogar LBT als möglich für EU868, aber derzeit noch nicht realisiert. Regional-Setup AS923 (Japan, Korea etc.) hat zum Beispiel für bestimmte Kanäle schon zwingend LBT implementiert, aus Funk-Zulassungsgründen. Dafür sind dann auch die Gateways mit LBT-tauglicher Hardware.
Michael F. schrieb: > oder LBT+AFA Mittlerweile heißt der ganze Zirkus "polite spectrum access", und soweit ich sehen kann, ist (im Gegensatz zu früheren Versionen) AFA nicht mehr Pflicht. War wohl zu kompliziert und hat dann einfach gar keiner gemacht. Ich sehe jetzt in der 300220-1: "Alternatively, the equipment may select another operating frequency and again start the listen time before Transmission (AFA as described in clause 5.21.4)." Man darf also auch einfch auf dem gleichen Kanal abwarten. Auch LBT mit seinen seltsamen Timings wurde durch "normales" CCA ersetzt. Meine Kollegen mussten damals bei Atmel noch extra-Tänzchen machen, um bei den Sub-GHz-Transceivern die extra langen LBT-Timings einzubauen.
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Bearbeitet durch Moderator
Wenn ich es richtig verstehe, heißt dass, dass es alles noch nicht wirklich bis zum Ende spezifiziert bzw. implementiert ist, da LBT alleine noch nicht ausreicht?
Nö, es gibt eine Norm, die du einhalten musst. Deren Einhaltung musst du (als Inverkehrbringer) bescheinigen. Dass du sie einhälst, musst du natürlich vorher passend verifiziert haben.
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