Forum: Haus & Smart Home Absicherung für Nachrüstdimmer statt 2A B-RCD mit 6kA durch Schmelzsicherung


von Maik .. (basteling)


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Hi alle Zusammen, nachdem ich ja den guten Tipp mit den Shellys als 
0..10V Dimmernachrüstung für meine Leuchtstoffröhrenbänder bekommen habe 
- plagt mich eine Frage - wie ich die Dinger in kleiner Baugröße im 
Verbraucher absichere.

Im Datenblatt ist folgende Absicherung vorgegeben:
2A Typ B Automat mit 6kA

(Der neue Shelly 3 mit 16A zulässiger Absicherung ist noch nirgends 
lieferfähig)

Bei bestehender Verkabelung mit 10A/13A Automaten wäre es ja wenig 
praktikabel in jedes Lichtband noch einen teueren und riesigen 2A 
Automaten einzubauen oder gar die UV zu verändern..

Bei den üblichen Feinsicherungen sind ja deutlich niedrigere 
Abschaltvermögen als die 6kA üblich.

Nun habe ich folgende nur in der größeren US-Bauweise gefunden.
Siba 171530.2 - und bei den üblichen Verdächtigen Lieferbar.
Wäre das ein gangbarer Weg. Gibts vergleichbares auch in 5x20mm?

https://siba.de/upload/Downloads/kataloge/K_0100751-2023-07-10_siba_gss_Katalog.pdf

vg

Maik

von Michael B. (laberkopp)


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Maik .. schrieb:
> Wäre das ein gangbarer Weg.

Ja. Amerikaner kennen keine 5x20.

von Maik .. (basteling)


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Mir geht es eher darum, ob es solch hohes Abschaltvermögen auch in 
5x20mm gibt.

Die Vorgaben des Herstellers scheinen ja sowieso aus der Kategorie 
"mirdochegalwiedasderkundemacht" "hauptsachenichthaften"und Wünschdirwas 
zu sein.

von Michael B. (laberkopp)


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Maik .. schrieb:
> Mir geht es eher darum, ob es solch hohes Abschaltvermögen auch in
> 5x20mm gibt.

Mir sind keine bekannt, guck unter Keramik Multimetersicherungen.

> Die Vorgaben des Herstellers scheinen ja sowieso aus der Kategorie
> "mirdochegalwiedasderkundemacht" "hauptsachenichthaften"und Wünschdirwas
> zu sein.

Eher umgekehrt: der Shelly wurde blauäugig hergestellt.

Und man war so stolz dass man ihn so klein wie niemand anders bekommen 
hat.

Dann fiel auf dass er gar nicht legal montiert werden darf. Der Fix ist 
die Sicherung, die 6000A sind schlicht die CAT II Vorgabe für 
Festinstallationen an unserem Stromnetz.

All deine LSS haben 6kA, wenn diese Sicherung also denselben Stromkreis 
vor dem LSS unterbrechen soll, muss sie auch 6kA haben. Ansonsten würde 
sie stehenden Lichtbogen haben und warten bis der echte LSS auslöst. 
Dann schützte sie aber den Shelly nicht, denn dafur ist der LSS zu 
gross.

von Maik .. (basteling)


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Das bestätigt ja mal wieder meine schlimmsten Befürchtungen bezüglich 
des Herstellers.
Ich hatte mich eigentlich gefreut, dass es dort einen echten EU 
Importeur und viele halbwegs seriöse Händler gibt.

Die Frage ist halt - kriege ich das mit einer entsprechend trennenden 
Schmelzsicherung "legal" hin?

Die Rasterleuchten wären ohnehin aus nichtbrennbarem Stahlblech, aber 
ich will da solchen Murks trotzdem nicht machen...

Ich habe keine Lust auf versicherungstechnische Schnappfallen in 
dauerhaft genutzter Installation. Dafür ist mir die Immobilie samt 
Inhalt zu wertvoll.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> Amerikaner kennen keine 5x20.

Gibts sogar bei Walmart.

von H. H. (hhinz)


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Das hohe Abschaltvermögen ist doch bei diesem Sheely gar nicht nötig. Da 
reicht eine ganz einfache Geräteschutzsicherung aus Glas, ungefüllt.

von Maik .. (basteling)


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Jo, aber wie sieht das ganze im Schadensfall mit der Haftung aus bei 
Nutzung einer die (wenn auch bösartig überzogenen) Spezifikationen nicht 
erfüllenden Sicherung aus?

Der Form halber fürchte ich sonst in der groben Fahrlässigkeit zu 
landen.

Der Hersteller fordert ja diese Absicherung im Datenblatt.

Da ich grade mit Erkältung Zeit zum philosophieren und Teilebestellen 
habe...

von H. H. (hhinz)


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Maik .. schrieb:
> Der Hersteller fordert ja diese Absicherung im Datenblatt.

Völlig Absurd. Hersteller darauf hinweisen.

von Michael B. (laberkopp)


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H. H. schrieb:
> Das hohe Abschaltvermögen ist doch bei diesem Sheely gar nicht
> nötig. Da reicht eine ganz einfache Geräteschutzsicherung aus Glas,
> ungefüllt.

Die sind nur bei per (Schuko)stecker angeschlossenen Geräten zulässig 
und auch da zumindest mit high breaking capabilty, low breaking nur auf 
Sekundärseite.

von Maik .. (basteling)


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H. H. schrieb:
> Maik .. schrieb:
>> Der Hersteller fordert ja diese Absicherung im Datenblatt.
>
> Völlig Absurd. Hersteller darauf hinweisen.


...ich kann mir den Spaß ja mal machen und schön kommerziell dort 
Anfragen, ob sie mir eine Freigabe und oder ein geändertes Datenblatt 
zuschicken.

Zumindest hilft mir Eure Einschätzung schonmal damit, dass der 
Hersteller da kuriose Wünsche hat bzw. sich mit überhöhten Anforderungen 
womöglich aus der Haftung für ein eventuell "suboptimales" Design 
stehlen will...

von Hans (piaggio)


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Ein LS Typ B, 16A löst spätestens beim 5-fachen Nennstrom (80 A) mittels 
Magnetauslöser "sofort" aus.
Bei Strömen unter 80 A reicht aber das Abschaltvermögen einer geeigneten 
Feinsicherung.
Gerätesicherungen (5x20mm) gibt es mit Abschaltvermögen von z.B. 1500 A.
Das sollte nach meiner Vorstellung doch eigentlich zusammenpassen?

Die Normen dazu kenne ich allerdings nicht. - Und ich habe diesbezüglich 
keine Fachausbildung.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Das hohe Abschaltvermögen ist doch bei diesem Sheely gar nicht
>> nötig. Da reicht eine ganz einfache Geräteschutzsicherung aus Glas,
>> ungefüllt.
>
> Die sind nur bei per (Schuko)stecker angeschlossenen Geräten zulässig
> und auch da zumindest mit high breaking capabilty, low breaking nur auf
> Sekundärseite.

Da kommen oft nur Sicherungswiderstände zum Einsatz!

von Michael B. (laberkopp)


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Hans schrieb:
> Ein LS Typ B, 16A löst spätestens beim 5-fachen Nennstrom (80 A) mittels
> Magnetauslöser "sofort" aus

Nicht 'sofort'.

Er löst so langsam aus, dass er einen TRIAC/MOSFET nicht schützen kann.

Daher haben Dimmer eine eigene Feinsicherung mit einem Schmelzintegral 
kleiner als das Schmelzintegral des Halbleiters.

Allerdings haben handelsübliche Dimmer selbst für UP Montage nur 
'normale' 5x20 Sicherungen (high breaking) drin.

Obwohl der Stromkreis im Kurzschlussfall bis 6kA liefern könnte (sonst 
macht die 6kA Forderung beim LSS keinen Sinn, real sind es zumeist nicht 
mal 1kA)

von Armin X. (werweiswas)


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Michael B. schrieb:
> Obwohl der Stromkreis im Kurzschlussfall bis 6kA liefern könnte (sonst
> macht die 6kA Forderung beim LSS keinen Sinn, real sind es zumeist nicht
> mal 1kA)

Das gilt für die Verteilung VOR dem LSS.
Wenn man dort den Schleifenwiderstand ermitteln würde käme man in vielen 
Fällen wohl kaum auf über 3000Amax weil man sonst die in der Industrie 
verwendeten teureren LSS mit 10kA Abschaltvermögen einbauen müsste.

In der Häusliche Installation, 10 - 15m nach dem LSS musst Du Froh sein 
auf 1000A zu kommen...10m Kupferleitung mit 1,5mm² haben schon einen 
Widerstand von ~0,24Ohm

von Michael B. (laberkopp)


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Armin X. schrieb:
> In der Häusliche Installation, 10 - 15m nach dem LSS

Shelly weiss nicht, ob ihr Shelly 10-15m nach oder noch im 
Sicherungskasten montiert wird.

1000A sind auch zu viel fur 5x20H.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> Er löst so langsam aus, dass er einen TRIAC/MOSFET nicht schützen kann.
>
> Daher haben Dimmer eine eigene Feinsicherung mit einem Schmelzintegral
> kleiner als das Schmelzintegral des Halbleiters.

In diesem Shellydimmer gibt es keinen Triac oder MOSFET.

von Armin X. (werweiswas)


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Michael B. schrieb:
> Shelly weiss nicht, ob ihr Shelly 10-15m nach oder noch im
> Sicherungskasten montiert wird.

Die im Shelly montierte Sicherung muss auch nicht die Leitung davor 
schützen sondern lediglich vermeiden, dass es zu einem kapitalen Schaden 
durch den Shelly kommt wenn ein an diesem angeschlossenes Gerät 
Dummheiten macht. So gesehen muss die Sicherung im Shelly nur dafür 
sorgen, dass dieser im Fehlerfall nicht explodiert und/oder einen Brand 
auslöst.
Alles Andere ist Aufgabe der Schutzorgane in den jeweiligen Geräten.
Oder nimmst du für jeden Treppengang noch ein Kissen für den Fall eines 
Sturzes mit?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Armin X. schrieb:
> Das gilt für die Verteilung VOR dem LSS.
> Wenn man dort den Schleifenwiderstand ermitteln würde käme man in vielen
> Fällen wohl kaum auf über 3000Amax weil man sonst die in der Industrie
> verwendeten teureren LSS mit 10kA Abschaltvermögen einbauen müsste.
So ist es und je weiter man in Richtung Netz kommt, desto größer ist das 
Schaltvermögen der Schutzorgane. Direkt vor dem Zähler sind es 25kA, 
nach dem Zähler im AAR sind es noch 10kA und in der Verteilung sind es 
die in Deutschland üblichen, mindestens 6kA. Es heisst ja auch 
Leitungsschutzschalter und nicht Geräteschutzschalter. Selbst wenn die 
Sicherung im Verbraucher nicht mehr trennen kann, springt der 
vorgeschaltete LS-Schalter ein.

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