Hallo zusammen, mich würde mal interessieren, ob und wie der Verbrauch von Straßenlaternen gemessen wird, bzw. wie die Kosten dafür ermittelt werden. Die Laternen stehen ja entlang der Straße, wo ohnehin vielleicht auch die "normalen" Stromleitungen verlaufen. Da wäre es meiner Meinung nach am einfachsten, von den grauen Kästen an der Straßen, wo Straßenzüge abgesichert sind, einfach einen weiteren Stromkreis für die Straßenlaternen "abzuzwacken". Der Vorteil dabei wäre, dass man keine gesonderte Verkabelung für die Laternen benötigt. Der Nachteil wäre, dass man den Verbrauch nicht zählen kann. Andererseits könnte der aber auch einfach anhand der angeschlossenen Laternen hochgerechnet werden. Oder ist das gar nicht erlaubt, weil vielleicht geeichte Zähler verwendet werden müssen? Anderseits wäre es doch ein immenser Aufwand, so lange Kabel zu ziehen, nur um Straßenlaternen mit einem Zähler zu verbinden. Da geht ja (gefühlt) mehr Energie in den Kabeln verloren als in den Lampen verbraucht wird... Wenn das tatsächlich von den normalen Kabeln abgezweigt wird, ist die Kommune dann verpflichtet, den Strom dafür beim Versorgungsnetzbetreiber zu beziehen? Gibt es da überhaupt Vorschriften oder darf das jede Kommune (oder jeder Versorgungsnetzbetreiber) so machen wie sie (oder er) will? Viele Grüße Tom
Warum "zählen", was man leicht ausrechnen kann? Die Straßenbeleuchtung wird zentral ein- und ausgeschaltet, damit ist die Einschaltdauer bekannt. Die Anzahl der Straßenlaternen ist auch bekannt, und ihre Leistungsaufnahme sowieso. Davon abgesehen: > Der Anschluss der Straßenbeleuchtung erfolgt in Deutschland > meist über ein separat verlegtes Beleuchtungskabel, das über > einen Schaltkasten mit der allgemeinen städtischen Strom- > versorgung verbunden ist. Ein Schaltkasten versorgt und > schaltet meist mehrere Straßenzüge. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbeleuchtung#Elektrische_Versorgung
Harald K. schrieb: > Die Straßenbeleuchtung wird zentral ein- und ausgeschaltet Wo wird das gemacht? Bei uns gibt es Dämmerungsschalter, und zwar für jede Straße einzeln.
Beitrag #7743700 wurde vom Autor gelöscht.
> Wo wird das gemacht? Bei uns gibt es Dämmerungsschalter, und zwar für > jede Straße einzeln. Wird bei uns noch über ein Rundsteuersignal gemacht.
Harald K. schrieb: > Warum "zählen", was man leicht ausrechnen kann? Meine Vermutung war, dass eine Abrechnung nur über geeichte Messgeräte erfolgen darf.
Dann wird das da halt anders gehandhabt werden. Ein Stromzähler könnte im oben erwähnten "Schaltkasten" enthalten sein. Alternativ könnten natürlich auch die "Schaltkästen" Rückmeldungen an eine Zentrale geben, in der die Einschaltdauer ermittelt wird, oder eben in der auch Störungen erfasst werden. Andererseits scheint es so eine Zentrale auch nicht mehr zu geben, nachdem schon die Defekterkennung von Straßenlaternen an Passanten abgegeben wird, die sich dafür sogar eine "App" installieren dürfen: https://www.stromnetz.berlin/technik-und-innovationen/stoerungsmanagement-beleuchtung/
Thomas S. schrieb: > Wird bei uns noch über ein Rundsteuersignal gemacht. Bei uns auch. Hab schon öfters mal das Schütz im Kasten vor unserem Haus schalten hören. Damit werden alle Straßenzüge in der Siedlung geschaltet. Wo? 3000-Seelen-Gemeinde in Bayern Die Zeiten werden von der Kommune vorgegeben und von Bayernwerk ausgeführt. Zählung gibt es hier nicht. Es ist die Anzahl der Leuchtmittel, Leistung und Dauer bekannt.
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Thomas S. schrieb: > Meine Vermutung war, dass eine Abrechnung nur über geeichte Messgeräte > erfolgen darf. Bei Geschäftsverhältnissen zwischen Unternehmen besteht weitestgehende Vertragsfreiheit. Die Stadtwerke sind ja kein Privatverbraucher.
Nerd 8. schrieb: > Störungsmeldung Straßenlaterne Bayernwerk: Wie? Die haben keine "App" dafür? Wie rückständig. Und dabei will doch Bayern immer so von oben herab auf das verhasste Berlin blicken ... (Gut: Ob man in Berlin 'ne defekte Laterne meldet oder es sein lässt, dürfte kaum einen Unterschied machen; andererseits ist die Straßenbeleuchtung eine der Sachen, die in Berlin noch im großen und ganzen zu den funktionierenden Dingen gehören)
Thomas S. schrieb: > Die Laternen stehen ja entlang der Straße, wo ohnehin vielleicht auch > die "normalen" Stromleitungen verlaufen. Da wäre es meiner Meinung nach > am einfachsten, von den grauen Kästen an der Straßen, wo Straßenzüge > abgesichert sind, einfach einen weiteren Stromkreis für die > Straßenlaternen "abzuzwacken". Wird öfters auch so gemacht. Da steht dann halt ein weiterer Kasten mit Stromzähler daneben, ab und an sogar beschriftet. > Der Nachteil wäre, dass man den Verbrauch nicht zählen kann. Wieso nicht? > Anderseits wäre es doch ein immenser Aufwand, so lange Kabel zu ziehen, > nur um Straßenlaternen mit einem Zähler zu verbinden. Das ist bei der Verlegung/Neubau nicht wirklich Mehraufwand. > Da geht ja > (gefühlt) mehr Energie in den Kabeln verloren als in den Lampen > verbraucht wird... Hausanschlüsse dort haben ähnlich lange Kabel, also egal.
Harald K. schrieb: > Nerd 8. schrieb: >> Störungsmeldung Straßenlaterne Bayernwerk: > > Wie? Die haben keine "App" dafür? Nein, das haben sie meines Wissens nicht, aber sie haben - zumindest auf den neueren Masten - einen QR-Code angebracht, der abgescannt werden kann. Vielleicht auch die bessere Alternative zu einer App, die man separat für iPhones und Android-Geräte haben müsste und die schwieriger zu warten ist als eine Webseite.
Reinhard S. schrieb: > Da steht dann halt ein weiterer Kasten mit > Stromzähler daneben, ab und an sogar beschriftet. Also werden die Verbräuche doch auch gezählt? Oder es gibt vermutlich unterschiedliche Verfahren.
Harald K. schrieb: > andererseits ist die > Straßenbeleuchtung eine der Sachen, die in Berlin noch im großen und > ganzen zu den funktionierenden Dingen gehören Die hatten ja auch über 100 Jahre Zeit zur Optimierung :-) https://www.gaslicht-ist-berlin.de/index.html
> Hausanschlüsse dort haben ähnlich lange Kabel, also egal.
Die Kabel sind aber vermutlich dicker und haben weniger Verluste, weil
in den Häusern eine höhere Leistung notwendig ist als bei den
Straßenlaternen (natürlich je nach Segmentlänge).
Thomas S. schrieb: > Vielleicht auch die bessere Alternative zu einer App, die man separat > für iPhones und Android-Geräte haben müsste und die schwieriger zu > warten ist als eine Webseite. Neinnein, eine "App" ist viel besser. Eine Webseite aufzurufen ist viel zu umständlich, QR-Codes sind ja bekanntlich total unsicher "Quishing" -- und überhaupt müssen ja auch Finanzmittel der kommunalen Versorgungsbetriebe in die Privatwirtschaft ausgeleitet werden, damit die diese "Apps" entwickeln und pflegen. Der offizielle Internetauftritt des Landes Berlin wird auch von einer privatwirtschaftlichen Firma betrieben - https://www.berlinonline.net/ Und das werden die ganz, ganz sicher nicht für lau machen.
Harald K. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Meine Vermutung war, dass eine Abrechnung nur über geeichte Messgeräte >> erfolgen darf. > > Bei Geschäftsverhältnissen zwischen Unternehmen besteht weitestgehende > Vertragsfreiheit. Die Stadtwerke sind ja kein Privatverbraucher. ja, Ok, da ist was dran. Aber heißt das dann, dass die Kommune den Strom für solche Laternen vom Versorgungsnetzbetreiber abnehmen muss? Weil nur der weiß ja wirklich, wie viele Laternen in seinem Kabelsystem verbaut wurden. Einem "StromBilliger24.de" kann ich schließlich alles erzählen und der wird mir das eher nicht glauben, kann ich mir vorstellen.
Frag' Deine Kommune, wie die das handhaben. Eine Kommune muss Verzeichnisse der installierten Straßenlaternen verfügbar haben; daß die sozusagen "schwarze Laternen" betreiben, ist eher unwahrscheinlich. Denkbar wäre natürlich, daß der Festsaal des Rathauses als Straßenlaterne betrieben wird ... aber das findet irgendwann auch jemand raus, und dann gibts Ärger.
Wegen der Festsäle: Ist zwar OT, aber hier in Berlin durfte irgendwann mal eine Abholstation der Post 'gerettet' (sprich mit Gewalt geöffnet) werden, weil sie an der Straßenbeleuchtung hing. Nachdem bei Bauarbeiten zwar die Warnung der USV der Station kam, aber keiner wusste, wo man den Fehler suchen musste ... ;-) Irgenwann sollte man ja auch an jeder Straßenlaterne sein E-Auto laden können (soviel zum Querschnitt der Leitungen),
Günter R. schrieb: > Irgenwann sollte man ja auch an jeder Straßenlaterne sein E-Auto laden > können (soviel zum Querschnitt der Leitungen), Es gibt tatsächlich (auch in Berlin) schon ein paar Straßenlaternen mit angeflanschter Lademimik. So etwas steht beispielsweise im südlichen Schöneberg in der Fröaufstraße. Daß es das nicht häufiger gibt, kann eben genau am Querschnitt der Leitungen liegen. In der westlichen Innenstadt wurden in den vergangenen Jahren sehr viele Gaslaternen durch elektrisch betriebene Lampen ersetzt, und dafür natürlich auch die bislang nicht existierende Verkabelung angefertigt. Offenbar nicht mit den nötigen Querschnitten ... andererseits wird so ein historischer Bündelpfeiler, den man mit viel Aufwand erhalten hat, durch Anbau so einer Ladekiste auch nicht schöner. Und da die Berliner Politik sowieso etwas gegen parkende Fahrzeuge hat, werden da sicherlich keine Investitionen erfolgen, stattdessen müssen Radwege in Tempo-30-Straßen gebaut werden, und Parkplätze durch Müllabladestellen, äh, "Parklets" ersetzt werden. Was bin ich froh, nicht in Friedrichshain-Kreuzberg zu wohnen.
Thomas S. schrieb: > Harald K. schrieb: >> Warum "zählen", was man leicht ausrechnen kann? > > Meine Vermutung war, dass eine Abrechnung nur über geeichte Messgeräte > erfolgen darf. wenn etwas über eine Messeinrichtung abgerechnet wird, dann muss diese geeicht sein. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass alles über eine Messeinrichtung abgerechnet werden muss.
Harald K. schrieb: > andererseits ist die Straßenbeleuchtung eine der Sachen, > die in Berlin noch im großen und > ganzen zu den funktionierenden Dingen gehören Ganz Böse Zungen behaupten, dass die Straßenbeleuchtung das allerletztes wäre was ausfallen dürfe, damit die Drohnen nur Richtige träfen und sich in der Dunkelheit nicht verflögen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Humor)
Thomas S. schrieb: > mich würde mal interessieren, ob und wie der Verbrauch von > Straßenlaternen gemessen wird, bzw. wie die Kosten dafür ermittelt > werden. Warum sollte man das überhaupt tun?
> Warum sollte man das überhaupt tun?
Weil der Energieversorger, der nicht die Kommune ist, dieser den Strom
für die Straßenbeleuchtung tendenziell eher nicht kostenlos zur
Verfügung stellen wird?
Thomas S. schrieb: >> Warum sollte man das überhaupt tun? > > Weil der Energieversorger, der nicht die Kommune ist, dieser den Strom > für die Straßenbeleuchtung tendenziell eher nicht kostenlos zur > Verfügung stellen wird? Flatrate
Thomas S. schrieb: > Harald K. schrieb: >> Warum "zählen", was man leicht ausrechnen kann? > > Meine Vermutung war, dass eine Abrechnung nur über geeichte Messgeräte > erfolgen darf. Da gibt's einen Deal (Vereinbarung) abhängig von Netzbetreiber, Bundesland, Kommune. Die Lampen werden über Zeitschaltuhr oder Rundsteuerempfänger oder Funksignal eingeschaltet und laufen ohne Zählung am Ortsnetz, oder gibt's Beleuchtungsanlagen mit Zähler. Dann mit pauschale je Leuchtquelle und Leistung. Dann wieder Zählung wie bei jeden Verbraucher (HAK + Zählerschrank). Ist also ziemlich wie ein Pichelsteiner Suppe, alles drin!
Cyblord -. schrieb: > Warum sollte man das überhaupt tun? Das beantwortest Du doch später selber. Cyblord -. schrieb: > Flatrate Wenn ich da so nachdenke, kommt mir da in den Sinn, dass das Deine Flatrate vor der Haustür gefährden könnte. ;o)
Ich erinnere mich an einen Zeitungsartikel, in dem jemand seinen Strom aus einer Ampel abgezweigt hat, über Jahre, und es niemandem auffiel, weil wie der Artikel sagte der Strom nicht gemessen wird. Strassenlaternen durften am selben Stromkreis gehangen haben, nur hatten halt keinen Dauerstrom.
Michael B. schrieb: > und es niemandem auffiel, > weil wie der Artikel sagte der Strom nicht gemessen wird. Die Frage ist da, wie hat der das angestellt? Den die Ampel werden regelmäßig überprüft und die Leuchtmittel getauscht. Also wie kann es sein, dass da irgendwer vor einem Verteilerschrank steht und nicht sieht, dass ein Kabel ins "Gebüsch" führt.
Cha-woma M. schrieb: > Also wie kann es sein, dass da irgendwer vor einem Verteilerschrank > steht und nicht sieht, dass ein Kabel ins "Gebüsch" führt. Man kann Kabel vergraben.
Cha-woma M. schrieb: > Die Frage ist da, wie hat der das angestellt? So was steht bei Zeitungsartikeln nie dabei, die sollen ja kein Lehrbuch sein. Vermutlich hatte er günstige Umstände (Kasten am Zaun ?)
Michael B. schrieb: > So was steht bei Zeitungsartikeln nie dabei, die sollen ja kein Lehrbuch > sein. Da wäre auch die Frage, ob das in D-land passiert ist, oder in irgendeiner Ecke der Erde wo alle Stromleitung an Masten in Form von Kabel geführt werden. Den unauffällig in einem Steuerschrank ein Kabel unterzubringen ist für mich nicht nachvollziehbar.
Cha-woma M. schrieb: > Den unauffällig in einem Steuerschrank ein Kabel unterzubringen ist für > mich nicht nachvollziehbar. [ ] Du hast schonmal einen Schaltschrank von innen gesehen.
Thomas S. schrieb: > Aber heißt das dann, dass die Kommune den Strom für solche Laternen vom > Versorgungsnetzbetreiber abnehmen muss? Weil nur der weiß ja wirklich, > wie viele Laternen in seinem Kabelsystem verbaut wurden. Einem > "StromBilliger24.de" kann ich schließlich alles erzählen und der wird > mir das eher nicht glauben, kann ich mir vorstellen. Stromlieferverträge für Großabnehmer sehen etwas anders aus als dein Vertrag für einen Privathaushalt. Bei Grosabnehmern gibts dann auch noch Sachen wie Mindestabnahme, Mindestlast, Einschaltzeiten, Vormeldezeiten usw. . Der Netzbetreiber hat es nämlich z. B. nicht gern, wenn 3 Elektrostahlöfen gleichzeitig vom Netz getrennt werden. VG
Matthias B. schrieb: > Der Netzbetreiber > hat es nämlich z. B. nicht gern, wenn 3 Elektrostahlöfen gleichzeitig > vom Netz getrennt werden. Mensch, das ist ja noch wie in den 80ern in der DDR. An einen Induktionsschmelzofen von 1500 KW eine Zusatzsteuerung "entwickelt" und eingebaut. Es wurde nur Die Maximallast des Betriebes als Kleinsignal in die Regelung eingebunden, mit der entsprechenden Schnittstelle. Das Bedienpersonal konnte so nur Maximal an der vorgegebenen Leistungsgrenze arbeiten. Ohne überbetrieblichen NV. Aber man konnte dadurch inoffizielle bezahlte Freizeit aushandeln. Tage bis 2 Wochen waren da schon mal drin. Wochen eher selten.... Vielleicht kennen einige noch wie das Ablief.;-))) MfG alterknacker
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