Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg HM1507-3 Netzteil defekt


von Andreas U. (andreas_u812)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Liebes Forum,
ich bin im Moment etwas ratlos....
Ein Hameg 1507-3 läßt sich nicht mehr einschalten.
Die Sicherung im ausgebauten Netzteil ist durchgebrannt.
Den Mosfet habe ich ausgetauscht (war defekt) als auch den großen Elko 
150µF hinter der Gleichrichtung habe ich ausgebaut und überprüft, er war 
O.K.
Auch diverse kleinere Elkos und Dioden, Transistoren habe ich im 
eingebauten Zustand mit einem Hameg Komponentenprüfer getestet und 
soweit das Aussagekräftig ist...keine Auffälligkeiten bemerkt.
Aber was eigenartig ist, hinter der Sicherung (siehe angehänten 
Schaltplan) liegt volles Massepotential! Daher knallt die Sicherung 
natürlich durch sofort beim einschalten. Irgendetwas sorgt hier für 
einen gewaltigen Kurzschluß (eine neue Sicherung knallt natürlich sofort 
durch). Habt Ihr eine Idee bzw. zur weiteren Vorgehensweise?

Liebe Grüße aus dem südhessichem Pfungstadt

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

C1020 prüfen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> C1020 prüfen.

Oder T1005 ist durchlegiert und liegt über R1031 (0,22 Ohm) quasi an 
Masse.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:

> Oder T1005 ist durchlegiert und liegt über R1031 (0,22 Ohm) quasi an
> Masse.

Hat er doch schon ausgetauscht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Hat er doch schon ausgetauscht.

Hast Recht, habe ich überlesen, als ich den Schaltplan betrachtet habe.

von Andreas U. (andreas_u812)


Lesenswert?

Dank für die Hilfe, habe ich eben zum testen den Kondensator ausgelötet, 
der kondensator ist nicht defekt.
Habt Ihr weitere Ideen?

von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Kurzschluss? Strombegrenztes (1A?) Labornetzteil an die Netzbuchse und 
mit Tastspitzen im 200mV Bereich den Stromweg verfolgen.

Wenn der Kurzschluss beseitigt ist, als Schutzmaßnahme alles über eine 
60-100W Glühbirne als Vorwiderstand in Betrieb nehmen.

Öffnet vielleicht ein defekter TDA4605 den FET dauernd?

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Andreas U. schrieb:
> hinter der Sicherung (siehe angehänten
> Schaltplan) liegt volles Massepotential!

Kann es sein, dass der Mosfet wieder defekt ist?

von Andreas U. (andreas_u812)


Lesenswert?

Mosfet wieder rausgenommen und siehe da, er ist schon wieder hin!
Alle 3 Anschlüsse sind kurzgeschlossen.
Da stimmt was gewaltig nicht.....
Der Masssechluss von der Sicherung ist jetzt weg.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Andreas U. schrieb:
> und siehe da, er ist schon wieder hin!

Schutzschaltung am TR1001 beäugeln. Und Startsequenz 'ohne' Mosfet am 
Gate von diesem mal testen, obs passt.

Eins von beiden hat nen hau.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Da wird eben der TDA4605 mit verstorben sein.

von Andreas U. (andreas_u812)


Lesenswert?

Auf Grund Eurer Ratschläge, habe ich eben noch mal einen neuen MOSFET 
und auch gleich den TDA4605-2 bestellt. Finaziell hält sich das ja noch 
in Grenzen....aber mein Reinlöten und Bauteile durchschmoren ist ja 
nicht
so zielführend...
Würdet Ihr das Netzteil mal ohne MOSFET in Betriebnehmen, mache ich nur 
mit Trenntrafo?
Was müßte ich denn an den MOSFET Kontakten für Spannungen messen können 
bzw.
Signale.

Grüße der Ratlose

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

ich meide alle Hameg mit Schaltnetzteil, bin selbst als erfahrender 
Bastler schon zweimal daran zerbrochen. Die Fehlermöglichkeiten sind 
mannigfaltig und die Hameg Schaltnetzteile von damals sind nicht 
besonders herausragend gebaut. Bei einem stellte sich nach zig 
Wechselorgien ein Wickelschluss im Trafo heraus. Trotzdem viel Glück ;-)

von Lu (oszi45)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Andreas U. schrieb:
> Mosfet wieder rausgenommen und siehe da, er ist schon wieder hin!
> Alle 3 Anschlüsse sind kurzgeschlossen.

Entweder hat er eine Überspannung nicht vertragen oder er hatte ein 
Problem mit der Ansteuerung? Ansteuer-IC?  Snubber-Cs alle ok? Mach mal 
ein Foto wo er eingebaut ist. Evtl. ein Isolationsproblem mit dem 
Kühlkörper?
Jedenfalls vor nächsten Test Glühbirne in Reihe vor Netzteil zur 
Strombegrenzung schalten!

Beitrag #7744690 wurde vom Autor gelöscht.
von Oskar K. (Gast)


Lesenswert?

C 1010 + C 1011 unbedingt wechseln.. TDA 46....ist sehr selten defekt.

von Peter K. (chips)


Lesenswert?

unbedingt auch die Widerstände an Pin2 (Collector-Stromnachbildung) 
prüfen - war früher der Klassiker bei TDA4601 und 4605: Widerstand 
hochohmig -> Fet gleich wieder defekt

von Andreas U. (andreas_u812)


Lesenswert?

Meinst Du R1018, R1019,R1025?

von Peter K. (chips)


Lesenswert?

ja

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Oskar K. schrieb:
> TDA 46....ist sehr selten defekt.

Bei vollem Kurzschluss, auch zum Gate hin, ist mit Sicherheit der TDA... 
mit verstorben. da sind vom Gate 'nur' 33R im Weg zum TDA.

von Andreas U. (andreas_u812)


Lesenswert?

Liebes Forum,
ich habe jetzt verschiedene Ersatzbauelemente bestellt, auch den TDA 
Optokoppler....
Alle von Euch angegeben Bauelemente wurden ausgelötet und getestet, 
keiner der Widerstände, bzw Kondensatoren zeigten Auffälligkeiten.
Wenn Ihr Euch noch mal den Schaltplan anschaut, kann es sein, dass ein 
defekter Optokopler den MOSFET durchschießt?

Grüße

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


Lesenswert?

Hallo Andreas,

Andreas U. schrieb:

> Wenn Ihr Euch noch mal den Schaltplan anschaut, kann es sein, dass ein
> defekter Optokopler den MOSFET durchschießt?

Das glaube ich nicht, denn der erzeugt m.E. nur den netzsynchronen 
Trigger. Interessanter ist das was im Schaltplan unterhalb des 
Optokopplers dargestellt ist, die Anlaufschaltung. Wenn T1004, D1007 
oder die Widerstände dort ein Problem haben, wird der Schaltregler 
vermutlich sterben und die Gate-Source-Stecke des MOSFETs durchschlagen.

Hast Du auch sämtliche sekundärseitigen Gleichrichterdioden gemessen? In 
Durchlassrichtung sollte die Schleusenspannung eindeutig messbar sein.
Auch  die Hochspannungserzeugung prüfen!

Grüße,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Andreas U. schrieb:
> kann es sein, dass ein
> defekter Optokopler den MOSFET durchschießt?

Nein.

Der TDA ist mit-gestorben, der hat, wie ich oben bereits geschrieben 
habe, nur 33 Ohm zum Gate als Widerstand dazwischen.

von Andreas U. (andreas_u812)


Lesenswert?

Liebes Frorum,
hier die Auflösung, bzw. die erfolgreiche Reparatur:
Nach dem Ersetzen des TDA4605-2 (Ansteuerung des MOSFETs) und 
nochmaligen Ersetzen des zuvor getauschten MOSFET lief das Oszilloskop 
wieder tadellos.
Also letztendlich denke ich, der TDA4605-2 war gestorben und zog den 
MOSFET mit ins Grab.....
Nochmal danke für alle hilfreichen Kommentare

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Danke für Deien finale Rückmeldung.

Und Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur -- gut das Du nie aufegeben 
hast udn drangeblieben bist!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.