Hallo, ich suche eine Diode (nicht Zehner, nicht TVS) die im Vorwärts-Bereich einen recht ausgeprägten Knick hat. Sie soll also bis zur Schwellspannung möglichst wenig Strom durch lassen und ab der Schwellspannung dann den vollen (ein paar mA weit unter 1A). Ob das jetzt 0.7V oder 0,3V sind it mir eigentlich egal. Die vielen Typen am Markt sollten sich doch auch in dem Kriterium unterscheiden, aber es ist nicht einfach all die Datenblätter zu durchsuchen. Kennt wer Dioden-Typen mit möglichst idealem Knick?
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Wofür benötigst du das? Welchen Strom? Die Physik lässt sich nicht überlisten. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Shockley-Gleichung
Achim F. schrieb: > Kennt wer Dioden-Typen mit möglichst idealem Knick? In welchem Universum soll das sein in dem die Physik der Shockley-Gleichung von Halbleitern nicht gilt ? https://de.wikipedia.org/wiki/Shockley-Gleichung Da, wo der Warp-Drive und beamen existiert ? Ja, man nimmt klugerweise Dioden mit niedrigem Bahnwiderstand so dass die Kurve nicht zusätzlich verwässert wird. Man muss schon den Zener-Effekt nutzen wenn man steile Kennlinien haben will https://pdf.datasheetcatalog.com/datasheets/microsemi/LDS-0312.pdf oder ganze Reglerschaltungen die aber langsamer sind https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl431.pdf https://www.ti.com/de/lit/gpn/tlv431
Vielleicht sind Bandgap Dioden oder eine simple LED ja zielführender. Ich verwende zur Spannungsstabilisierung mittlerweile viel lieber LEDs statt Zenerdioden. Eine Diode hat immer eine Verrundung in ihren Kennlinienknick. Mal mehr, mal weniger scharf. Einen idealen Kennlinienknick ohne Verrundung gibt es nicht. Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > Ich verwende zur Spannungsstabilisierung mittlerweile viel lieber LEDs > statt Zenerdioden. Wenn einem die Spannung und deren Temperaturabhängigkeit egal ist.... LED folgen EXAKT derselben (weichen) Shockley-Kurve wie jede andere Diode (oder eben 5 1N4148 in Reihe), sie haben oft hohe Bahnwiderstände. andere nutzen eine TL431, den meistgebauten Chip der Welt.
Achim F. schrieb: > Kennt wer Dioden-Typen mit möglichst idealem Knick? Du könntest alternativ einfach mal die Aufgabe beschreiben, die du mit dieser "Lösung" angehen willst. Denn ein "aktiver Gleichrichter mit OP-Amp" kann z.B. eine Diode simulieren, die bei 0V einen steilen Knick hat: - https://www.elektroniktutor.de/analogverstaerker/aktivglr.html
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Ralph B. schrieb: > Eine Diode hat immer eine Verrundung in ihren Kennlinienknick. Mal mehr, > mal weniger scharf. Einen idealen Kennlinienknick ohne Verrundung gibt > es nicht. Es gibt gar keinen Knick!
H. H. schrieb: > Es gibt gar keinen Knick! Ja, das ist eine Exponentialfunktion die eben bei +/- 1..2 Dekaden um den "Nennstrom" typisch irgendwo bei 650mV rauskommt .. habe ich auch eine Weile gebraucht um das zu verstehen, nachdem mir jahrelang alle was von Schwellspannungen und Knicken erzählt haben, die beide nicht existieren.
Wie wärs mit einem Crowbar? Kostet ein paar Bauteile mehr. Oder einem SBS (eine Art DIAC für niedrige Durchbruchspannungen). Vielleicht reicht auch schon ein TL431?
Achim F. schrieb: > Hallo, > ich suche eine Diode (nicht Zehner, nicht TVS) die im Vorwärts-Bereich > einen recht ausgeprägten Knick hat. Wäre ein Verpolschutz mit PMOS vielleicht etwas für dich?
Hallo Christian E. schrieb: > ...habe ich auch > eine Weile gebraucht um das zu verstehen, nachdem mir jahrelang alle was > von Schwellspannungen und Knicken erzählt haben, die beide nicht > existieren. Weil eben in der Praxis (und dafür gibt es das ganze Zeug und nicht als Mathematikfolter und Physikerbespaßung) nur selten von Belang und als Annäherung nahezu immer vollkommen ausreichend ist. Dass du eine ganze Weile gebraucht hast, um die reine physikalische Wahrheit zu in der unverständlichen Sprache der Mathematik verstehen, zeigt sehr schön, warum sinnvollerweise fast überall für Praktiker, lernbereite und in der Praxis arbeitende die Begriffe Schwellspannung und Knick verwendet wird. Ab irgendeiner Spannung fliest halt ein praxisrelevanter und in der praktischen Anwendung schnell "unbegrenzter" (zerstörerischer) Strom. Da gibt man sich sinnvollerweise nicht mit sowas wie eine "Exponentialfunktion, die eben bei +/- 1..2 Dekaden um den "Nennstrom" typisch irgendwo bei 650mV herauskommt" ab. Bei in der Praxis kleinen Strömen fallen einfach 0,6 - 0,7V an der Siliziumdiode ab (ob 50mV mehr oder weniger interessiert keinen Praktiker, man legt Schaltungen nie an irgendwelchen idealen Grenzen aus) und bei Silizium Leistungsdioden, die einige Ampere durchlassen halt etwa 1Volt... und auch dort wählt man die praktische Auslegung weit ab (eher noch deutlicher als bei kleinen Strömen) der Grenzen und erst recht der schönen idealen Physik- und Hochschulwelt.
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Christian E. schrieb: > H. H. schrieb: >> Es gibt gar keinen Knick! > > Ja, das ist eine Exponentialfunktion die eben bei +/- 1..2 Dekaden um > den "Nennstrom" typisch irgendwo bei 650mV rauskommt .. habe ich auch > eine Weile gebraucht um das zu verstehen, nachdem mir jahrelang alle was > von Schwellspannungen und Knicken erzählt haben, die beide nicht > existieren. Selbst die oft postulierten 650mV für die Position des "Knicks" von Si-PN-Dioden sind ziemlicher Unsinn. Die angehängte Simulation zeigt ein und dieselbe I(U)-Kennlinie einer 1N4148 in zwei Diagrammen mit unterschiedlicher I-Skalierung. Im oberen Diagramm beginnt der "Knick" bei 600mV, im unteren schon bei 400mV. Ja wo liegt den nun der "Knick" wirklich? Die Antwort hat Hinz bereits gegeben: Nirgends, weil er gar nicht existiert.
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Dieterich schrieb: > Weil eben in der Praxis meist ahnungslose Bastler den "Knick" deutlich erkennen.
H. H. schrieb: > Dieterich schrieb: >> Weil eben in der Praxis > > meist ahnungslose Bastler den "Knick" deutlich erkennen. Ich denke aber auch die "ahnungsvollen" Bastler haben zumindest eine Idee, was mit Knick gemeint ist. ;)
Ralph B. schrieb: > Mal mehr, mal weniger scharf. Einen idealen Kennlinienknick ohne > Verrundung gibt es nicht. Erst durch Zuhilfenahme eines Operationsverstärkers bekommt man aus einer normalen Diode einen so extrem scharfen Knick raus, dass man sich daran schneiden kann, oder sich sogar die Schnute daran verbrennen kann. Ich gehe sogar so weit, dass man mit einer kleinen zusätzlich eingebauten Umkehrspanne sogar einen negativen Knick hinbekommen kann.
In der gelebten Praxis aber bei 0,6V - 0,7V bzw. bei großen Strömen in Leistungsdioden bei etwa 1V. Und nur das interessiert außerhalb der Theoretikerwelt, Korinthenkackern, die immer Recht behalten wollen (Nerd in der schlechtesten Bedeutung - der Typ Nerd und auch Klassenstreber, der dafür sorgt, wie jener Begriff leider belegt ist), und den wenigen echten Halbleiterphysikern, welche damit und ihrem Wissen aber nicht hausieren gehen und sich wichtig machen...
H. H. schrieb: > Es gibt gar keinen Knick! Doch, in Norddeutschland gibts davon jede Menge! https://de.wikipedia.org/wiki/Wallhecke
Yalu X. schrieb: > Ja wo liegt den nun der "Knick" wirklich? Ergänzung dazu: Da man eine Exponentialfunktion für einen besseren Überblick über den gesamten Wertebereich sinnvollerweise logarithmisch darstellt, habe ich in der Simulation noch ein drittes Diagramm hinzugefügt. Jetzt ist der Knick dort, wo er hingehört, nämlich weg :)
Ich habe hier eine Knickdiode für Axial- und Radialspannungen, je nach Einbaulage auch mit unterschiedlicher 'foldback'-Kennlinie.
Nennt sich Komparator, muss sich nur bisschen mehr Mühe geben, beim Schaltungsdesign....
Achim F. schrieb: > Die vielen Typen am Markt sollten sich doch auch in dem Kriterium > unterscheiden, aber es ist nicht einfach all die Datenblätter zu > durchsuchen Vielleicht passt eine MAX40200 o.ä. für deine Anwendung. Die Vorwärtsspannung ist allerdings deutlich geringer, als bei den von dir genannten Diodengarten.
Mi N. schrieb: > Ich habe hier eine Knickdiode für Axial- und Radialspannungen Je nachdem wie man die Drahtenden abknickt, lassen sich Dioden sowohl axial als auch radial einlöten. Dadurch ändert sich die Kennlinie aber nicht!
Dieterich schrieb: > Und nur das interessiert außerhalb der Theoretikerwelt, > Korinthenkackern, die immer Recht behalten wollen (Nerd in der > schlechtesten Bedeutung - der Typ Nerd und auch Klassenstreber, der > dafür sorgt, wie jener Begriff leider belegt ist), und den wenigen > echten Halbleiterphysikern, welche damit und ihrem Wissen aber nicht > hausieren gehen und sich wichtig machen Mal wieder ein Beitrag zum Thema "Wissen ist unnötig, es reichen Daumenregeln" wenn dir das reicht mach halt so. Dann schimpfe aber nicht bei nächster Gelegenheit über die wachsende "Verdummung", denn die postulierst du hier.
Enrico E. schrieb: > Je nachdem wie man die Drahtenden abknickt, lassen sich Dioden sowohl > axial als auch radial einlöten Das ist immer axial, nur mal liegend und mal stehend. Eine übliche bedrahtete LED ist tatsächlich radial.
Enrico E. schrieb: > Ich gehe sogar so weit, dass man mit einer kleinen zusätzlich > eingebauten Umkehrspanne sogar einen negativen Knick hinbekommen kann. Pah, das kann eine Diode von alleine https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0111022.htm
Michael B. schrieb: > Enrico E. schrieb: >> Ich gehe sogar so weit, dass man mit einer kleinen zusätzlich >> eingebauten Umkehrspanne sogar einen negativen Knick hinbekommen kann. > > Pah, das kann eine Diode von alleine > > https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0111022.htm Ganz deutlich kein Knick...
Achim F. schrieb: > ich suche eine Diode (nicht Zehner, nicht TVS) Die Anwendung wäre schon interessant. Vielleicht sind die Eigenschaften in Sperrrichtung garnicht relevant. Der ADR510 z.B. verhält sich wie eine Zenerdiode mit 1.0 V und scharfem Knick. Mit dem TS4436 wären sogar 0.6 V und ein besserer Knick möglich. Allerdings sieht das Teil noch weniger wie eine Diode aus und braucht 1.8 bis 10 V Hilfsspannung. Kein Problem oder doch -- je nach Anwendung. Für 1.20 bis 1.25 V gibt es mehr Auswahl, LM385-1.2 bis LT1634AIS8-1.25#PBF.
Dieterich schrieb: > Da gibt man sich sinnvollerweise nicht mit sowas wie eine > "Exponentialfunktion, die eben bei +/- 1..2 Dekaden um den "Nennstrom" > typisch irgendwo bei 650mV herauskommt" ab. Bei HF-Leistungsmessgeräte betreibt man die Gleichrichterdioden gerne unterhalb dieser Schwellenspannung, also genau in diesen exponentiellen Kurvenbereich. Der Grund ist, das dann den Effektivwert der Leistung als gleichgerichtete Spannung erscheint und nicht den Spitzenwert der Spannung. Das funktioniert sogar bis zu Leistung von -60dbm. Auch in analogen Logarithmirschaltungen wird dieser exponentiele Bereich der Diode benutzt. Nur so am Rande.
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Dieterich schrieb: > In der gelebten Praxis aber bei 0,6V - 0,7V bzw. bei großen Strömen in > Leistungsdioden bei etwa 1V. > Und nur das interessiert außerhalb der Theoretikerwelt, > Korinthenkackern, die immer Recht behalten wollen In diesem Thread fragt der TO explizit nach einem "ausgeprägten" Knick. Da ist es geboten, dem TO die Eigenschaft zu erklären. Sonst sucht er nicht nur weiter danach, sondern findet auch irgendwo was exotisch passendes. Sei es durch idealisierte Kennlinien oder Tippfehler. Zudem wird es für einige neu sein. Sie finden hier wirklich gute Erklärungen inklusive grafischer Präsentation. Wenn Du Dioden zum Gleichrichten von Trafonetzteilen nutzt, gut. Wer irgendeine Form von Signalaufbereitung damit betreibt, sollte den Effekt kennen.
Ralph B. schrieb: > genau in diesen exponentiellen Kurvenbereich. Jetzt habe ich doch aus dem Thread verstanden, dass die gesamte Kurve exponentiell ist...?! Gruss Chregu
Christian M. schrieb: > Ralph B. schrieb: >> genau in diesen exponentiellen Kurvenbereich. > > Jetzt habe ich doch aus dem Thread verstanden, dass die gesamte Kurve > exponentiell ist...?! Bei hohen Stromdichten geht sie in eine lineare über.
Bernhard schrieb: > Eine Knick bekommt die Kennlinie erst, wenn die Diode kaputt geht. Weil ein Knicker sie zu schwach dimensioniert hat.
Christian M. schrieb: > Jetzt habe ich doch aus dem Thread verstanden, dass die gesamte Kurve > exponentiell ist...?! Nicht im negativen. Zudem mit dem Bahnwiderstand summiert.
Peter N. schrieb: > Ist da nicht eigentlich ein Freitagsthema? Montag ist der neue Freitag, und die anderen Wochentage ebenso.
Gefährlich sind da besonders Wochen mit Feiertagen, wie diese. Wer da am Mo einen Termin hat und erst ab Di frei nehmen konnte, der hält dann den Mo für Freitag. Das kommt auf die Spannung an. Viele TL431/TLV431 mit je 2,5V in Reihe schalten, sollten es machen.
Wie schon erwähnt, eine aktive Schaltung wäre da die beste Lösung. Also beispielsweise Komparator+FET. Die Schaltschwelle des Komparators auf das gewünschte Vf stellen, damit einen FET oder Transistor schalten. Wenn das sperren können muss, brauchts 2 FET (Back2Back-Konfiguration) wegen der Diode des FET. Es gibt Photomos mit dieser Konfiguration oder baut das halt selber auf. Beispiel für Photomos: https://www.vishay.com/docs/83804/lh1500aa.pdf Oder man sieht sich entsprechende IC dafür an, ob was für den Zweck dabei ist: https://www.mouser.de/new/diodes-inc/diodes-inc-ap74700q-ideal-diode-mosfet-controller/ Wenns nur Kleinsignal sein soll, wird es eventuell noch einfacher gehen. Muss man halt mal die gängigen Komparator- und OPV-Schaltungen durchsehen, oder es geht sogar nur ein LMV431.
Yalu X. schrieb: > Jetzt ist der Knick dort, wo er hingehört, nämlich weg :) Na toll, du hast die Diode kaputt gemacht :D
M. K. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Jetzt ist der Knick dort, wo er hingehört, nämlich weg :) > > Na toll, du hast die Diode kaputt gemacht :D Alte Bauernregel: glaube keiner Messung, die du nicht selber gefälscht hast ;)
ArnoNym schrieb: > Wie schon erwähnt, eine aktive Schaltung wäre da die beste Lösung. Aha. Und für welches Problem? Der TE hat sich nicht wieder gemeldet nach dem Absetzen des Eröffnungsposts. Wir wissen also gar nicht, wofür er die Diode mit "Knick" in der Kennlinie zu brauchen glaubt.
Dieterich schrieb: > Weil eben in der Praxis (und dafür gibt es das ganze Zeug und nicht als > Mathematikfolter und Physikerbespaßung) nur selten von Belang und als > Annäherung nahezu immer vollkommen ausreichend ist. > > Dass du eine ganze Weile gebraucht hast, um die reine physikalische > Wahrheit zu in der unverständlichen Sprache der Mathematik verstehen, > zeigt sehr schön, warum sinnvollerweise fast überall für Praktiker, > lernbereite und in der Praxis arbeitende die Begriffe Schwellspannung > und Knick verwendet wird. > > Ab irgendeiner Spannung fliest halt ein praxisrelevanter und in der > praktischen Anwendung schnell "unbegrenzter" (zerstörerischer) Strom. > > Da gibt man sich sinnvollerweise nicht mit sowas wie eine > "Exponentialfunktion, die eben bei +/- 1..2 Dekaden um den "Nennstrom" > typisch irgendwo bei 650mV herauskommt" ab. Nun, mich hat das eher verwirrt, da die Vereinfachung Effekte erwarten lässt, die es so nicht gibt/geben kann. Das ist auch genau das Problem des Threaderstellers. Als ich nach langer Zeit mal eine KORREKTE Beschreibung fand, wurde mir alles klar. Fängt damit an warum funktioniert(e) ein Detektorempfänger, auch wenn die Spannungen deutlich unter der 0.2V "Schwellspannung" der Germaniumdiode liegen (und das tun sie) .. ganz einfach weil die "Schwellspannung" bei wenigen µA eben eher 20-50mV ist. Und wenn man jetzt mit einer spannungsabhängigen Schwelle hantiert kann man auch gleich die Shockley-Gleichung nehmen. Genauso half die Erkenntnis, das im Grunde genommen jeder Silizium-BJT identisch ist und sich nur die Belastbarkeit und die parasitären Elemente unterscheiden. Die restlichen Effekte ergeben sich daraus. H. H. schrieb: > Bei hohen Stromdichten geht sie in eine lineare über. Für die ideale Diode nicht, bei der realen wird eben der Bahnwiderstand dominant.
Axel S. schrieb: > Der TE hat sich nicht wieder gemeldet nach dem Absetzen des Eröffnungsposts. Das dauert bestimmt wieder drei Monate bis er es wieder geschafft hat sich anzumelden und einen Post absetzen kann. ;o)
Enrico E. schrieb: > Erst durch Zuhilfenahme eines Operationsverstärkers bekommt man aus > einer normalen Diode einen so extrem scharfen Knick raus, dass man sich > daran schneiden kann, oder sich sogar die Schnute daran verbrennen kann. Genau so macht man das und in den OP-Zweig kommt noch einiges zur Temperatur-Kompensation und Justierung rein.
Oh je, was habe ich da nur wieder losgetreten, wie viele Menschen haben sich nun mit meiner winzigen Frage beschäftigt - Ups. Aber, ich hab viel gelernt, vielen Dank für all die Bilder und Infos rund um Exponentialfunktionen und rein interpretierten Knicks. Aaaaaber - die Praxis ruft: Es mag schon stimmen, das alle Dioden dieser exponentiellen Shockley-Gleichung folgen, aber durch Parametrisierung der Bauteile scheinen bestimmte Dioden dann doch unterschiedliche Kurven zu erzeugen. Germanium steigt deutlich langsamer als Silizium und LEDs sind ja der Knaller - genau das was ich suche! Nun zur Anwendung, vielleicht kommt ja doch noch ein besserer Vorschlag: Ganz simpel, nicht lachen ;-) Ein Mini-PV-Modul mit 6 Zellen 0.3W liefert offen bis zu 3.6V Bei "normalem" Licht und je nach Belastung liegen da praktisch oft nur 2.5V an. Nun möchte ich damit einen fetten SuperCap 20F laden, der wiederum einen Beleuchtungs-LED für ein Puppenhaus / Spielzeug versorgt. Der Elko verträgt aber nur 2.7V somit gilt es die Spitzen (bei seltener knaller Sonne und ohne Last) abzuschneiden, möglichst einfach und so das sich der Elko durch die Schaltung nicht relevant entlädt. Und da habe ich anfangs an eine Z-Diode parallel zum Elko gedacht, aber gerade die mit so kleinen Spannungen haben sehr sanft steigende Ströme, belasten also den Elko, auch weit unter der Schwellspannung, schon zu sehr. Mehrere normale Dioden in Reihe in Vorwärtsrichtung sind auch nicht besser. Jetzt versuche ich mal einen weißen LED, der sollte bei 2.6V (recht konstante Raumtemperatur) abschneiden, das ist erscheint mir ideal...
Achim F. schrieb: > Jetzt versuche ich mal einen weißen LED, der sollte bei 2.6V (recht > konstante Raumtemperatur) abschneiden, das ist erscheint mir ideal... Du vergisst aber, dass der Strom, der in den Kondensator fließt immer kleiner wird. Als Folge wird die an der Diode abfallende Spannung immer kleiner. Du wirst damit also nicht verhindern können, dass der Kondensator (zu) voll geladen wird. Du brauchst einen Shuntregler, der den überschüssigen Strom verheizt - wie eben eine Z-Diode. Alternativ kann man natürlich auch einen Laderegler-IC missbrauchen.
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Achim F. schrieb: > Der Elko > verträgt aber nur 2.7V somit gilt es die Spitzen (bei seltener knaller > Sonne und ohne Last) abzuschneiden Also ein Shuntregler. Wie Michael schon in der 2. Antwort geschrieben hat ein TL431. Je nach max. Strom des PV Moduls kann der TL431 das sogar direkt. Das ist mal wieder ein klassischer Thread der zeigt dass man sein Problem beschreiben sollte. Achim F. schrieb: > Oh je, was habe ich da nur wieder losgetreten Weil du deinen Thread nicht moderiert und zeitnah auf die Rückfragen geantwortet hast.
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Achim F. schrieb: > Ob das jetzt 0.7V oder 0,3V sind it mir eigentlich egal. Das finde ich besonders gemein, weil es für 2.5V doch ein paar mehr und einfachere Lösungen gibt.
Bei maximalen 3,7V Eingangsspannung und einem Widerstand R3 von 47 Ohm fließt ein Strom von 23mA durch den Shuntregler (TL431). Der Ausgang wird exakt auf 2,6V stabilisiert!
Achim F. schrieb: > ich suche eine Diode (nicht Zehner, nicht TVS) die im Vorwärts-Bereich > einen recht ausgeprägten Knick hat. Wenn man der Diode einen großen Vorwiderstand spendiert (ca. 100k bis 1M), fällt der Knick deutlich härter aus. Das nutzt man z.B. für hart clippende Gitarrenverzerrer. Signal => O------[220k]--o------O Out => | [1N4148] | GND
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Enrico E. schrieb: > Bei maximalen 3,7V Eingangsspannung und einem Widerstand R3 von 47 Ohm > fließt ein Strom von 23mA durch den Shuntregler (TL431 Niemand braucht R3 weil die Quelle eh ein Solarmodul ist. R1+R2 entladen den Kondensator aber recht zügig. Daher bin ich ein Freund vom ICL7665, der nur 5uA braucht und das Solarmodul kurzschliesst.
1 | Diode |
2 | +------+--|>|------+----------+--------+---+---+-----+ |
3 | | | | | | | | | |
4 | | | R12 | R23 10k | | |
5 | | | | +---------+ | | | |S |
6 | | | +-R13-|Out2 Out1|---)---+---(----|I P-MOSFET |
7 | | | N-MOSFET | | | | | | |
8 | + | I|----+-----(-----|Hys2 Hys1|---+ | | |
9 | Solarmodul S| | | | | | | + | |
10 | - | | | | | ICL7665 | R22 C | |
11 | | | | | | | | | - | |
12 | | | 10k +-----|Set2 Set1|---+ | | |
13 | | | | | +---------+ | | | + |
14 | | | | R11 | R21 | Verbraucher |
15 | | | | | | | | | - |
16 | +------+-----+-----+----------+--------+-------+-----+ |
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Michael B. schrieb: > Daher bin ich ein Freund vom ICL7665, der nur 5uA braucht und das > Solarmodul kurzschliesst. Ob nun 5uA oder 25uA, der Hauptstrom ist sowieso in beiden Fällen immer der Kurzschlussstrom.
Noch weniger: The LTC®1540 is an ultralow power, single comparator with built-in reference. The comparator's features include less than 0.6µA supply current ...
Bei Verwendung eines 5-V-Supercaps kann man sich sie ganze Elektronik-Chose sparen, der verträgt 3,6 V...
Bauform B. schrieb: > Achim F. schrieb: >> Ob das jetzt 0.7V oder 0,3V sind it mir eigentlich egal. > > Das finde ich besonders gemein, weil es für 2.5V doch ein paar mehr und > einfachere Lösungen gibt. TLVH431 hat den "Kick" bei 1.24 Volt.
Werner H. schrieb: > Bei Verwendung eines 5-V-Supercaps kann man sich sie ganze > Elektronik-Chose sparen, der verträgt 3,6 V... Das wäre natürlich am einfachsten. Der TE hat aber jetzt nun mal einen 20F Supercap mit einer Spannungsfestigkeit von nur 2,7 Volt.
Werner H. schrieb: > Bei Verwendung eines 5-V-Supercaps kann man sich sie ganze > Elektronik-Chose sparen, der verträgt 3,6 V... Das wäre auch sehr gut für die Lebensdauer, verglichen mit 2.7V-Typen, die mit "ungefähr" 2.5V geladen werden.
Achim F. schrieb: > Der Elko > verträgt aber nur 2.7V somit gilt es die Spitzen (bei seltener knaller > Sonne und ohne Last) abzuschneiden, möglichst einfach und so das sich > der Elko durch die Schaltung nicht relevant entlädt. In Amerka hat ein Professer ein Bauteil erfunden, was er LDO mit 2,5 V genannt hat. Wenn soetwas schon lieferbar sein sollte, könnte es passen. Wenn nicht, dann vielleicht dies hier: https://www.lcsc.com/product-detail/Voltage-Regulators-Linear-Low-Drop-Out-LDO-Regulators_MICRONE-Nanjing-Micro-One-Elec-ME6216A25M3G_C2835779.html Nachteil, man muß immer 10 Stück kaufen :-(
Achim F. schrieb: > Nun möchte ich damit einen fetten SuperCap 20F laden, der wiederum einen > Beleuchtungs-LED für ein Puppenhaus / Spielzeug versorgt. Da sehe ich auf den TO noch eine Herausforderung zukommen. Wenn das eine weiße LED sein sollte ohne StepUp-Wandler, dann wird es unter 2,5V ganz schnell dunkel im Puppenhaus. Mit gelber LED wäre bei unter 2V Dunkelheit. Die Puppenhausnetzteile haben meistens 3,5V als Spannung angegeben.
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