Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bildschirme gehen kurz aus wenn USB angesteckt wird


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von Markus L. (ichkg)


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Ich habe ein selbst entwickeltes USB Gerät das zusätzlich über eine 
externe 24V Spannungsversorgung von einem Steckernetzteil verfügt.
Das Gerät besteht aus einer USB-B Buchse, FTDI, STM-Controller, 
Pegelwandler für 24V und dann der Ausgang richtung Industrieperipherie.

Es stellt eine Kommunikationsschnittstelle zwischen einem normalen PC 
und einer Industriesteuerung zur Verfügung.

Wenn das Gerät (24V on) am PC angsteckt wird, und zwar sich nur das 
Shielding vom USB berühren fallen kurz die an einer Dockingstation (über 
USB-C) angesteckten Bildschirme aus.

Wenn die 24V Versorgung aus ist passiert das nicht, es finden also 
irgendwelche ausgleichsvorgänge in dem Shielingpotentialen statt.

Aktuell sind Ground von 24V mit Ground von USB und dem Shielding direkt 
verbunden, gibt's eine Möglichkeit dem Problem entgegenzuwirken?

Auch beim Abstecken bzw. direkt danach wieder anstecken tritt das 
Problem auf...

von H. H. (hhinz)


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Schirm nur HF-mäßig anbinden, über Kondensator von einigen 100pF.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Hat das Netzteil für die 24V einen PE-Anschluss?

von Markus L. (ichkg)


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Jens M. schrieb:
> Hat das Netzteil für die 24V einen PE-Anschluss?

Nein ist ein einfaches Meanwell Steckernetzteil

von Bauform B. (bauformb)


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Am einfachsten ist es, USB und 24V komplett zu isolieren. Mit dem 
ISO7021DR (nicht FDR) kostet das ein SO-8, zwei 100nF und weniger als 
0.5mA. Hier lohnt sich das ganz besonders, weil auf beiden Seiten nicht 
so klar ist, ob (und wo) die an PE hängen. Industrie-24V sind normal 
immer geerdet und normale PCs auch.

Die 4mm Kriechstrecke schützt auch den PC, falls auf der 24V-Seite mal 
ein größeres Unglück passiert. USB-Shield könnte man auch wieder hart 
auf USB-GND legen, es hängt ja nur noch der FTDI dran.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Markus L. schrieb:
> und zwar sich nur das Shielding vom USB berühren

Dann hänge da mal ein Digitalvoltmeter dazwischen und messe, ob da 
Spannungsunterschiede vorhanden sind jeweils im AC und DC Meßbereich.

von Lu (oszi45)


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Jens M. schrieb:
> Hat das Netzteil für die 24V einen PE-Anschluss?
Bauform B. schrieb:
> Am einfachsten ist es, USB und 24V komplett zu isolieren.

Mein Verdacht wären Ausgleichsströme über die Masse. Das könnte man 
messen. Bei Industrieverbrauchern sind Differenzen im Stromnetz nie 
auszuschließen. Daher der Vorschlag von Bauform B.

von Markus L. (ichkg)


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Bauform B. schrieb:
> Am einfachsten ist es, USB und 24V komplett zu isolieren. Mit dem
> ISO7021DR (nicht FDR) kostet das ein SO-8, zwei 100nF und weniger als
> 0.5mA. Hier lohnt sich das ganz besonders, weil auf beiden Seiten nicht
> so klar ist, ob (und wo) die an PE hängen. Industrie-24V sind normal
> immer geerdet und normale PCs auch.
>
> Die 4mm Kriechstrecke schützt auch den PC, falls auf der 24V-Seite mal
> ein größeres Unglück passiert. USB-Shield könnte man auch wieder hart
> auf USB-GND legen, es hängt ja nur noch der FTDI dran.

Ok die Lösung mit einem Isolator zwischen FTDI und uC finde ich echt gut 
und bringt einiges an Sicherheit. Ich verwende auch Flowcontrol aber 
dafür kann ich eigentlich auch einfach einen zweiten Isolator oder einen 
mit 2in & 2out raussuchen.

Soll ich dann wirklich USB-Shield mit USB-GND verbinden oder wär hier 
R||C Lösung trotzdem besser?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus L. schrieb:
> Nein ist ein einfaches Meanwell Steckernetzteil
Ich lese da sowas: "Nein, es ist ein geheimes, namenloses, aber 
einfaches Meanwell Steckernetzteil."

Oder andersrum: welches einfache Steckernetzteil ist es denn? Hast du 
mal ein weniger einfaches Netzteil ausprobiert?

Markus L. schrieb:
> externe 24V Spannungsversorgung von einem Steckernetzteil
Wohin geht da der Ableitstrom?

: Bearbeitet durch Moderator
von Markus L. (ichkg)


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Lothar M. schrieb:
> Markus L. schrieb:
>> Nein ist ein einfaches Meanwell Steckernetzteil
> Ich lese da sowas: "Nein, es ist ein geheimes, namenloses, aber
> einfaches Meanwell Steckernetzteil."
>
> Oder andersrum: welches einfache Steckernetzteil ist es denn? Hast du
> mal ein weniger einfaches Netzteil ausprobiert?
>
> Markus L. schrieb:
>> externe 24V Spannungsversorgung von einem Steckernetzteil
> Wohin geht da der Ableitstrom?

Naja Namenlos nicht Meanwell oder richtig glaub ich Mean Well 
geschrieben:
Mean Well SGA40E24-P1J

Dieses zu ersetzten ist keine Option
1. Ich hab davon schon rund 40 Stück hier im Einsatz und
2. wird von Kollegen auch mal ein ganz anderes ungefragt eingesetzt

Das USB-Board hingegen ist erst ein Prototyp ich kann also Änderungen in 
Schaltung und Layout machen.

Die Lösung mit der Trennung des USB-Teils plane ich bereits ein, bleibt 
noch die Frage wie ich mit dem Schirm nun am besten behandle.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus L. schrieb:
> Mean Well SGA40E24-P1J
Also ohne PE-Kontakt. Dann muss muss der Ableitstrom sich einen anderen 
Weg suchen. Wenn er keinen findet, geht er in die Luft und du hast 
erhöhte Störstrahlung.

Markus L. schrieb:
> bleibt noch die Frage wie ich mit dem Schirm nun am besten behandle.
Da brauchst du nichts machen, weil du dieses Potential ja wegen der 
Potentialtrennung nicht verwendest. Auf der PC-Seite ist er dann ja 
angeschlossen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn er keinen findet, geht er in die Luft und du hast
> erhöhte Störstrahlung.

Daher haben die meist Y-Kondensatoren vom Ausgang gegen Netzeingang, die 
auf irgendeinem Potential zwischen PE und Netz-Peak schweben.
Irgendwas zwischen 100pF und 10nF grob geraten. Je nachdem wie weit man 
da entstören musste.
Daher wird die Multimetermessung auch nur wirres Zahlenwerk mit 
dramatisch hohen Spannungen ausspucken, die aber sofort zusammenbrechen 
bei Belastung.

Der Peakstrom wenn die an GND geklemmt werden hebt das GND Potential 
kurz an, damit auch die Datenleitungen und das scheint den USB 
Controller zu stören.
Letztlich muss wohl alles über den GND der Dockingstation zum PC.
Daher wird alles gestört was da dran hängt.

Lokal an der Dockingstation den Schirm erden, wäre eine Möglichkeit.
Oder direkt an den PC, ohne die Dockingstation.

Meanwell meint dazu:
Installation
(1)Bevor Sie den DC-Stecker eines Stecker-oder Tischnetzteils an ein 
Gerät anschließen, trennen Sie bitte das
Stecker-oder Tischnetzteil vom Stromnetz.

Lothar M. schrieb:
> Da brauchst du nichts machen, weil du dieses Potential ja wegen der
> Potentialtrennung nicht verwendest.
Bleibt die Frage auf welchem Potential dann das USB gerät mit all seinen 
berührbaren Metallteilen schwebt, wenn es nicht mehr über USB an PE 
gezogen wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Bleibt die Frage auf welchem Potential dann das USB gerät mit all seinen
> berührbaren Metallteilen schwebt, wenn es nicht mehr über USB an PE
> gezogen wird.
Das ist der Witz, der hier derzeit zum entscheidenden und störenden 
Funken führt: "das Gerät" hängt irgendwo "in der Luft", hat aber eine 
Kapazität gegen Erde. Und diese Kapazität wird dann beim Einstecken des 
USB-Steckers schalgartig entladen.

Künftig gibt es dann also 2 undefinierte Potentiale: "das Gerät", das 
vom Netzteil ein undefiniertes Potential bekommt und zudem die 
galvanisch getrennte TTL-USB-Wandlung des Geräts.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Lothar M. schrieb:
> das
> vom Netzteil ein undefiniertes Potential bekommt und zudem die
> galvanisch getrennte TTL-USB-Wandlung des Geräts.

Kribbelt das wohl, wenn man das Kästchen "richtig" anpackt? ;)

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Jens M. schrieb:
> Kribbelt das wohl, wenn man das Kästchen "richtig" anpackt? ;)

Darauf wollte ich hinaus.
Eine USB Isolation löst das Problem nur funktional und nur solange ein 
weiteres Gerät das angesteckt wird nicht die Isolation wieder aufhebt.

von Markus L. (ichkg)


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Michael schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> Kribbelt das wohl, wenn man das Kästchen "richtig" anpackt? ;)
>
> Darauf wollte ich hinaus.
> Eine USB Isolation löst das Problem nur funktional und nur solange ein
> weiteres Gerät das angesteckt wird nicht die Isolation wieder aufhebt.

Das USB-Gerät ist in einem Kunststoffgehäuse ohne berührbare Metallteile 
oder Kontakte.

von Lu (oszi45)


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LWL wäre eine schöne Lösung. Potenzialtrennung ist in Werkhallen immer 
nützlich, da starke Verbraucher so manche Spannungsdifferenz und 
Störeinstrahlung erzeugen können.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Markus L. schrieb:
> Das USB-Gerät ist in einem Kunststoffgehäuse ohne berührbare Metallteile
> oder Kontakte.

Wie jetzt, keiner kommt niemals nicht 100% auf die Idee, den Laptop auf 
dem einen Arm zu halten und dann mal eben in den Schaltschrank zu 
fassen? Und sei es nur um die alten Knochen aus der Sitz- in die 
Stehposition zu wuchten.

Ich kenne Monteure, die so ihren "rugged" Laptop quer durch die 
Werkhalle geworfen haben. Mochte er nicht.
Gleicher Aufbau: USB-Iso, USB-RS232, ab in die SPS. Kein elektrischer 
Fehler im System, einfach nur Laptop mit 2-poligem Kabel plus große 
laufende Maschine.

von Bauform B. (bauformb)


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Markus L. schrieb:
> Das USB-Gerät ist in einem Kunststoffgehäuse ohne berührbare Metallteile
> oder Kontakte.

Abgesehen von der USB-Buchse ;)
Was mich viel mehr irritiert: ist die 24V-Seite wirklich nicht geerdet? 
Irgendwo, an irgendeinem anderen Netzteil? Warum macht man das nicht?

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